News Gesetz nicht verabschiedet: Änderungen für Balkon­kraft­werke starten nicht wie geplant

Pokadude schrieb:
Seit wann kann man Energie erneuern?
Soll das ein Witz sein, oder willst du wirklich über Sinn oder Unsinn des Begriffs "erneuerbare Energien diskutieren? Oder verstehst du wirklich nicht wovon ich geschrieben hab (zur Sicherheit: es geht um Nutzung von Solar, Wind, Wasser und Biogas zur Erzeugung elektrischer Energie)?

Pokadude schrieb:
Und warum schaltet man die Atomkraftwerke ab, wenn man sich unabhängig machen will?
Weil Merkel (mit dem Rückhalt der Gesellschaft) das damals so beschlossen hat, weil uns Uran ebenfalls vom nicht EU-Ausland abhängig macht (wenn auch weit weniger als bei Fossilen Energieträgern), weil die verbleibenen Atomreaktoren alt waren, weil wir immer noch keine Lösung für die dauerhafte Lagerung der Abfälle gefunden haben, weil zu viele Leute Angst vor Atomkraftwerken haben, weil sie eh keinen signifikanten Anteil an der Strom-Produktion in Deutschland mehr ausgemacht haben.
Such dir was aus.

Es ist doch so, dass es in der Politik und im Leben immer um Kompromisse und Abbwägungen zwischen verschiedenen Interessen und Zielen geht. Nur weil man einem Ziel nicht alles andere Unterordnet heißt es doch nicht, dass man es nicht verfolgt.
 
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Pampersbomber schrieb:
Der Fachwerker sagt aber auch, dass seine Beispiele zur Überlastung konstruiert und unrealistisch sind.

Der Fachwerker betrachtet aber auch nur ein 600 Watt Balkonkraftwerk und geht zudem davon aus, dass diese Leistung nicht dauerhaft anliegt.

Die Platten werden aber immer leistungsfähiger und so ist es nicht unüblich, dass man inzwischen Balkonkraftwerke mit über 1.000 Watt Plattenleistung an einem 800 Watt Wechselrichter betreibt.
https://www.anker.com/eu-de/product...balkonkraftwerk-produkteinfuehrung-doppelpack

Damit erreicht man dann an kühlen, wolkenfreien Sommertagen eben doch eine Mehrbelastung der Leitung von 3,5 Ampere dauerhaft, über mehrere Stunden, die vom Sicherungsautomaten nicht erfasst wird.

Bei einem Potential von mehreren Millionen Balkonkraftwerken in Deutschland ist das durchaus etwas, was man kritisch sehen muss, denn es muss ja immer gewährleistet sein, dass alle möglichen Scenarien, die ein Laie (unbewusst) verursachen kann, auch sicher sind.

Moep89 schrieb:
Auch die 800 Watt sind längst überfällig und dabei immernoch viel zu gering. Spätestens mit einem eigenen Endstromkreis sind selbst normaler Steckdose 10A dauerhaft, also ca. 2200 Watt kein Problem.
Unfassbar, wie man selbst die einfachsten Kleinigkeiten einfach nicht geschissen kriegt.

Das ist eine typische Aussage von einem Laien, der keine Ahnung von Elektrotechnik hat.
Der meint, 10A bedeuten 2.200 Watt Belastbarkeit. Also sind 800 Watt kein Problem.
Ein fataler Irrtum. Aus einer vermeintlichen 35% Belastung des Stromkreises kann in der Praxis eine 135% Überbelastung werden.
Aber danke für den Beitrag. Daran sieht man, wie wichtig es ist, dass die Grenzen genau überdacht werden.
Denn die Leute haben keine Ahnung, was da wirklich passiert.

Ich bin selber gelernter Elektroinstallateur und habe den Beruf knapp 10 Jahre ausgeführt.
Da kriegt man so einiges mit, was in der Praxis gemacht wird.
Die Stromkreise werden ausgelastet bis die Sicherung fliegt. Fliegt die, wird die einfach wieder rein gemacht.
Verschmorte Steckdosen sind dann keine Seltenheit.
Allein daran sieht man ja auch schon, dass die Stromkreise oft am Limit sind und eigentlich der Automat hätte schon längst auslösen sollen.
Dass dann 3,5 nicht gemessene Ampere mehr auf der Leitung auch mal zu einem wirklichen Problem werden können, sollte bei solchen Bildern dann auch jedem klar werden.

0_original.jpg
 
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Pokadude schrieb:
Damit erreicht man dann an kühlen, wolkenfreien Sommertagen eben doch eine Mehrbelastung der Leitung von 3,5 Ampere dauerhaft, über mehrere Stunden, die vom Sicherungsautomaten nicht erfasst wird.

Bei einem Potential von mehreren Millionen Balkonkraftwerken in Deutschland ist das durchaus etwas, was man kritisch sehen muss, denn es muss ja immer gewährleistet sein, dass alle möglichen Scenarien, die ein Laie (unbewusst) verursachen kann, auch sicher sind.
Wieso? - Wenn, dann brennt es doch nur beim Verursacher im jeweiligen Haus oder Haushalt. Das äußere Stromnetz bleibt davon doch unbeeinflusst und stabil.
 
Pampersbomber schrieb:
Der Fachwerker sagt aber auch, dass seine Beispiele zur Überlastung konstruiert und unrealistisch sind.
In 99% aller Fälle nicht realistisch, aber in 1% aller Nutzungsfälle doch relevant.
Das Problem ist dass ein Laie den Zustand einer Elektroinstallation nicht beurteilen kann. Und da gibt es so einige alte Bestandsinstallationen, welche nicht erneuert werden müssen, solange keine Änderungen anstehen.
Alt-Installationen ohne Schutzleiter, mit Aluminiumdrähten, mehrere Räume an einem Sicherungsautomaten,
von daher, wie ich bereits geschrieben habe, für einen Laien nicht einschätzbar ob eine Bestandselektroinstallation durch eine Balkonsolaranlage überlastet werden kann.

Pampersbomber schrieb:
Die Gefahr sieht er eher im verzögerten Abschalten des Mikrowechselrichters, wenn man woanders an die nackte Leitung packt. Der FI löst zwar aus, aber der Wechselrichter braucht weitere 200ms um abzuschalten, was für den menschlichen Körper zu lange ist. Als Lösung postuliert er ja einen Schuko FI vor den Wechselrichter zu klemmen, der dann parallel zum FI in der Verteilung auslöst.
Offiziell dürfen Wechselrichter welche nicht schnell genug abschalten in Deutschland gar nicht verkauft werden, denn es gibt klare Abschaltkriterien für die Wechselrichter.
Wer schafft es innerhalb von 200 ms nach dem Ziehen des Netzsteckers an die Anschlusskontakte zu fassen?
Das muss schon willentlich geschehen.
Das Problem ist eher dass bei Tests Wechselrichter gefunden wurden welche die 200 ms Abschaltdauer nicht einhalten.
Ergänzung ()

santander schrieb:
Wieso? - Wenn, dann brennt es doch nur beim Verursacher im jeweiligen Haus oder Haushalt.
Ja, aber selbst wenn wir von einer Brandgefahr bei nur 1 von 1000 Haushalten ausgehen, so liegen wir heute bereits bei über 300.000 genutzten Balkonkraftwerken in Deutschland, Tendenz steigend.
Sind immerhin min. 300 Haushalte in denen Brandgefahr besteht, Tendenz steigend.
Und bislang ist rechtlich unklar wer für Schäden aufkommen muss, das wird bislang im Einzelfall geklärt.
 
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santander schrieb:
Wieso? - Wenn, dann brennt es doch nur beim Verursacher im jeweiligen Haus oder Haushalt. Das äußere Stromnetz bleibt davon doch unbeeinflusst und stabil.

Ich rede auch nicht vom gesammten Stromnetz, sondern einfach von der Brandgefahr in den einzelnen Haushalten.

Es ist Potential für mehrere Millionen Balkonkraftwerke in Deutschland vorhanden.
Da muss man sich einfach sehr gut überlegen, bis zu welcher Leistung man die freigibt.

Hier einfach mal eine Kurve von unserer 18,8 KWp PV Anlage am 15 KW Wechselrichter.
wie man sieht, liegen an einem schönen Juni Tag über mehere Stunden die vollen 15 KW am Wechselrichter an.

Genau das gleiche passiert dann, wenn man 1080 Wp Platten an den 800 W Wechselrichter anschließt.

Was der Fachwerker da also sagt, ist inzwischen nicht mehr richtig.
 

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WinnieW2 schrieb:
Das Problem ist eher dass bei Tests Wechselrichter gefunden wurden welche die 200 ms Abschaltdauer nicht einhalten.
Oder dass gar kein 2tes Relais verbaut wurde was aber Vorschrift wäre.
 
...und es wurden Wechselrichter verkauft in denen überhaupt kein Relais drin verbaut wurde.

Problematisch sind v.a. zwei Aspekte bei einigen Modellen an PV-Wechselrichtern für Balkonanlagen:
1. elektr. Sicherheit
2. EMV bzw. HF-Funkstörungen verursacht durch die Wechselrichter (Die angeschlossenen el. Leitungen wirken wie Sendeantennen)
 
Artikel-Update: Das sogenannte Solarpaket 1, das unter anderem die oben genannten Vereinfachungen für Mini-PV-Anlagen eigentlich schon zum 1. Januar 2024 bringen sollte, wird nicht mehr im Januar im Bundestag verabschiedet, sondern soll erst Ende Februar wieder auf der Tagesordnung des Bundestages stehen und in den noch offenen Punkten beschlossen werden. Nachdem am 21. Februar eine abschließende Ausschusssitzung stattfinden soll, sind die 2. und 3. Lesung im Bundestag für den 22. und 23. Februar geplant, wie pv magazine berichtet. Im Bundesrat dürfte es damit erst Ende März behandelt werden, wenn am 22. März wieder eine Plenarsitzung ansteht. Die Freigabe der 800-Watt-Updates für ausgelieferte Mikro-Wechselrichter durch die Hersteller verzögert sich somit weiter.
 
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Ich habe mehr und mehr das Gefühl, diese Regierung ist handlungsunfähig… Schlimm das alles. Aber immerhin will mein FA nach einem Jahr keine Umsatzsteuervoranmeldung mehr haben. Das FA ist jetzt bereits flexibler als die Regierung. Das ich das noch erlebe :O
 
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Jasmin83 schrieb:
lächerlich.. Die sollen sehen das man endlich 800W einfahren kann, wie von der EU vorgesehen und nicht nur 600W. Und sowas nennt sich progressive, umweltfreundliche Politik.. Guter Witz.

So, genug ausgekotzt.
mach doch einfach 800W oder kommt dann die Solarpolizei. immerhin schneller als die Vorgänger Regierung.
 
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Ob das Paket noch unter dieser Regierung kommt?

Oder wird es in die nächste Legislaturperiode verschoben und dann von einer etwaigen Nachfolgeregierung schlicht gekippt?

Bleiben Sie dran, es lohnt sich (nicht)...
 
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Na klar, ganz zufällig wird so lange gewartet, bis die Netzbetreiber alle alten, rückwärtslaufenden Zähler getauscht haben. Das Gesetz würde nie zur Debatte stehen, wenn die nicht schon sehr viele Zähler getauscht hätten
 
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Da ist sehr viel Lobbyismus im Spiel. Die Verzögerungen, Kürzungen usw. sind alles Auswirkungen, kein Energieerzeuger will sein goldenes Kalb schlachten.. Die verdienen sich aktuell eine goldenen Nase..
 
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Salamimander schrieb:
Ich habe mehr und mehr das Gefühl, diese Regierung ist handlungsfähig [sic!]…
Nicht deswegen.
Im Artikel bei PV Magazin steht ja, dass das noch 'ne Nachwirkung vom Bundesverfassungsgerichtsurteil ist - im BMWK blieb wohl einiges liegen, weil der neue Haushalt (und damit wohl Umplanungen) Priorität hatten.

Grund scheinen hier also nicht neue Streitigkeiten zu sein.

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Diese beschissene Klage, die ausgerechnet jetzt alles lahmlegte, und irritierend auf die Wirtschaft wirkt, hat echt kein Mensch gebraucht.
Außer die, die der Regierung ein Bein stellen wollten - das ist geglückt. Mehr als die Kläger es sich ausgemalt hatten.
(Ja, mit 'nem ordentlichen Haushalt, hätte es keine Klage gegeben - aber das wäre der erste seit langem gewesen.)
 
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Das ist echt lächerlich.

Vermutlich sind eh 90% aller Balkonkraftwerke nicht ganz legal (Hardware oder Anmeldung).

Meins ist komplett alles angemeldet, habe aber echt Angst dass es Probleme gibt wenn eine große Anlage drauf kommt. -> da meldet man es lieber garnicht an
 
Hast du dafür Belege? Oder nur Blabla? @Fliz
 
Durch diese ganzen Verschiebungen (Cannabis, Solar, Klimageld, usw.) machen sie die rechten Parteien nur noch stärker ...

Ich weiß schon, warum ich nur noch ungern Nachrichten schaue ...
 
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Katzenjoghurt schrieb:
Nicht deswegen.
Im Artikel bei PV Magazin steht ja, dass das noch 'ne Nachwirkung vom Bundesverfassungsgerichtsurteil ist - im BMWK blieb wohl einiges liegen, weil der neue Haushalt (und damit wohl Umplanungen) Priorität hatten.
Jetzt komm hier bitte nicht Argumenten, die eventuell noch die ganzen Stammtischparolen entkräften... ;)
 
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Salamimander schrieb:
Ich glaube du meintest handlungsunfähig

Schon traurig das ganze.
Aber das widerspiegelt ja auch alle Behörden usw.
 
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