News Gesetz soll künstlich verkürzte Lebensdauer von Produkten verbieten

lufkin schrieb:
Der vorletzte Absatz sagt es, wie will man geplante Obsoleszenz beweisen. In der Praxis ist das kaum möglich.

Es ist möglich und wurde auch schon bei sehr vielen Produkten nachgewiesen.
Das Problem ist nicht der Nachweis, sondern die Verhinderung davon!
Und die nicht mögliche Verhinderung davon liegt am Bürger selbst, also an dir genauso wie an mir und allen die du kennst.
Warum alle zwei Jahre ein neues Handy, wenn es nicht kaputt ist? Warum ständig neue Tastaturen und Mäuse wenn die noch funktionieren? Warum ständig neue neue Kleidung, wenn man die Hälfte im Schrank seit 2 Jahren nicht mehr angezogen hat?
Das alles sind die Gründe dafür! Die "Kaufsucht" bzw. das Denken, dass man etwas Neues braucht, weil es ja alle so machen. Mitläufer eben...

Es fängt bei Glühbirnen an, geht über Drucker, Autos, Computerhardware, Möbel bis zum Gebäudebau!
Überall kann man es nachweisen, selbst ein ganz normaler Mensch ohne spezielle Ausbildung kann in vielen Bereichen aufzeigen, warum etwas so qualitativ minderwertig ist und wie man es verbessern könnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
kalude schrieb:
Es ist wie mit allem: Man kann natürlich nicht eine Lösung für alles gleichsam anwenden. Es gibt durchaus einige kaum verbesserungsfähige Produkte. Jedoch ist besonders das Produkt Auto ein gutes Beispiel dafür, was geschieht wenn ein Produkt zu lange hält. In den osteuropäischen Ländern kommt es jährlich zu tausenden von Vehrkehrstoten durch veraltete Fahrzeuge, die mit Teilen vom Schrottplatz zusammengeflickt werden. Und das alles nur, weil neuere Fahrzeuge schlichtweg zu teuer in der Anschaffung sind, jedoch oftmals günstiger im Unterhalt.

Das ist nicht eine Folge von zu langlebigen Produkten sondern eine Folge von Murks bei der Reparatur, das kann bei einen 3Jährigen Auto dann genauso passieren wenn es nicht sachgemäß repariert wird.

Bei sachgemäßer Reparatur ist es kein Problem das ein Auto auch nach 20 Jahren noch verkehrssicher ist. Solche "Langzeitautos" sind z.B. BMW 3er (E36) Audi 80 (B4) Golf III, diese Autos sind einfach und robust in der Konstruktion, kostengünstig zu reparieren und sind bei guter Pflege problemlos 20 Jahre sicher zu betreiben. Aktuelle Modelle schaffen dieses Alter kaum mehr, denn die Reparaturkosten stehen dann in keinen Verhältnis mehr.

Im Übrigen werden Fahrzeugmotoren tatsächlich immer effizienter.
Sie werden effizienter aber auch schweineteuer, insbesondere Turbodieselmotoren. Die Technik ist dabei viel zu komplex und empfindlich und vor allem teuer und aufwändig in der Reparatur. 2000€ sind da keine Seltenheit und dabei ist am eigentlichen Motor (Block Zylinderkopf) noch gar nichts erneuert worden. Bei einen Common Rail Diesel reicht einmal falsch tanken aus um einen Totalschaden am Einspritzsystem zu verursachen (Kosten 3000-6000€) Dabei muss es nicht nur der falsche Sprit sein sondern es reicht aus bei einen heißen Motor (längere Fahrt) den fast leergefahrenen Tank mit kalten Sprit zu füllen.

Wenn für eine Technilogie quasi die Zeit abgelaufen ist lässt sie sich oft nur noch mit sehr hohen Aufwand an die Anforderungen der aktuellen Zeit anpassen, dann ist es höchste Zeit für eine neue Technologie. Wo wäre die Elektronikindustrie wenn sie weiterhin an Röhren und Einzeltransistoren festhielte. Klar ist es in manchen Bereichen einfacher oder schwieriger dies umzusetzen jedoch die Autoindustrie will mit aller Gewalt die "alte" Technik so lange wie möglich am Leben erhalten.

Luxusgüter waren in der alten Zeit vllt durchaus nur etwas für Wohlhabende... jedoch nicht primär aufgrund des Preises. Der Preis von Luxus beruhte nur auf dem Aufwand, der zur Herstellung von Luxusgütern betrieben wurde. Heute macht es kaum noch einen Unterschied. Luxusjeans und Billigjeans kommen aus der gleichen Manufaktur und werden von den gleichen Kinderhänden in Bangladesh genäht. Luxusautos und Billigautos haben im Inneren das gleiche Innenleben und sind hautpsächlich nur äußerlich unterschiedlich.

Das kann man nicht pauschalisieren denn es gibt durchaus Hersteller bei denen das Luxusgut bis ins Detail sehr hochwertig gefertigt ist. Natürlich sind sie dann entsprechend teuer weil oft auch in Handarbeit gefertigt. Das Ziel wäre es, auf der einen Seite zwar die Kostenvorteile der Massenproduktion zu nutzen, aber durch sorgfältige Bauteilewahl und Schaltungsdimensionierung eine möglichst hohe Qualität zu erreichen.
Produkte wo man nur den Namen bezahlt dafür aber keinen Mehrwert bekommt sollten wirklich verboten werden.
 
Wo ich auf der ersten Seite gerade gelesen habe, dass wir selber Schuld seien, da man ja alles billig billig kaufen will und quasi für Qualität auch nicht bezahlen will und selber Schuld hat....

Gestern ist mir eine 189,- EUR Marken Tischleuchte nach 7 Monaten einfach kaputt gegangen.
Und dann ist da noch mein Auto, dass mir sagt es möchte nach 5 Jahren eine neue Batterie haben. Mein Mann wollte diese wechseln, aber das Auto hat ein "intelligentes" Batterie System, welches die neue Batterie registrieren muss, was wiederum nur durch Software vom Hersteller (deutscher "Premiumhersteller" mit 3 Buchstaben) geht und 100 EUR kosten soll. Wenn die die Batterie noch beziehen und einbauen sollen kostet das ganze 400 EUR...

Ich sollte nächstes mal wohl einfach mehr investieren und was vernünftiges kaufen :o

E: Wo ich mich gerade aufrege. Ist es nicht sogar so, dass ein paar Jungs die Druckercounter zurücksetzen konnten und dies über Inet verbreiten haben und dafür von dem Hersteller verklagt wurden ? Würde mich jedenfalls nicht wundern... Arme Gesellschaft.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist bei anderen deutschen Herstellern mit 2 und 4 Buchstaben genauso und betrifft wahrscheinlich alle Fahrzeuge die ein sogenanntes Batteriemanagement besitzen. Selber etwas reparieren oder wechseln ist bei aktuellen Fahrzeugen kaum mehr drinn, und wenn man Glück und viel Geschick hat kann man die Glühlampen noch ohne Werkstatt wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schrecklich, bald muss man wohl dann auch die Lampen entsprechend in irgendeinem System anmelden.

Diese kosten dann nicht mehr 20 EUR sondern 120 EUR und haben irgendeinen Chip um mit dem System zu kommunizieren und damit würde sich die geplante Obsoleszenz von Lampen in Auto auch sehr gut steuern lassen. ;)
 
Unabhängig davonn, wie realistisch es im Endeffekt ist, es ist aus so vielen Gesichtspunkten einfach überfällig. Diese extreme, forcierte Wegwerfgesellschaft ist ökologisch als auch ökonomisch für den Einzelnen ja kaum tragbar - einen makroökonomischen, neoliberalen Standpunkt (Kapitalismus in Reinform, so zu sagen) mal ausgenommen.

Wenn ich mir überlege, wie mein Haushalt aussieht komme ich schon ins grübeln - manche alte Technik (mein CD-Player ist viele Jahre alt, gleiches gilt für div. elektronische Küchengeräte sowie meinen Gitarren Pre-AMP) hält und wird vermutlich noch in 20 Jahren nutzbar sein, Sachen die ich vor einigen Jahren gekauft habe kommen mir bereits in Einzelteilen entgegen (Mein Liebling: Ein 32" Panasonic LCD). Wenn ich heute etwas kaufe muss ich es für mich selber nach 2 Jahren abgeschrieben haben und dann bereits Geld für einen Neukauf einplanen und das alte Ding weg werfen - das ist aus vielen Gesichtspunkten pervers.

Und, ja: Es ist Wählerfang. Recht haben sie trotzdem.
 
Onkelhitman schrieb:
@TNM
Alleine hier werde ich als Verbraucher stutzig. Man kann dem Verbraucher das Denken nicht abnehmen. Meine Filter wasche ich im übrigen höchstens 2 mal im Jahr, kein Problem mit irgendwas gehabt. Und die läuft Sommer wie Winter, einmal kühlen einmal heizen. KA wie staubig es sein muss damit man das wöchentlich machen soll.

Siehst du, sowas macht mich fast wütend. Nicht weil du eine Meinung hast die ich "teilweise" sogar nachvollziehen kann (ich reinige den Filter auch nach Bedarf), sondern weil du das Grundproblem nicht verstehen willst und es auf den Käufer/Nutzer abwälzt.

Der Hersteller gibt eine ideale Nutzungsweise an. Das Bauteil wird, ist man ein guter Ingenieur, auf diese Anforderungen ausgerichtet. Das wäre der Qualitätsansatz. Ist es aber nicht, ich kann dir x Geräte im Haushalt zeigen die so einen Verschluss praktisch verschleisfrei realisiert haben.
Darum ist es eine Sollbruchstelle. Das Gerät ist übrigends das teuerste in seiner Klasse, wir reden nicht von Billigprodukten.

Was dieser Fall zeigt ist dass der Kunde zwar Qualität kaufen WILL, sie aber gar nicht bekommt, unanbhängig vom Preis. Wie soll sich der Kunde also bitte verhalten?
 
Zuletzt bearbeitet:
was wir wegwerfen ist in afrika "state of the art" .
als erstes sollten wir unser verhalten ändern. immer das neueste haben. und wenn der nachbar das hat, muss ich auch ...
ob der foxconn chinese aus dem fester springt - mir wurscht ...
das ist unsere kultur des konsums.

was echt garnicht geht, sind mit voller absicht eingebaute "sanduhren" . sowas wie 50000 blätter gedruckt und der counter schlägt an. da muss was passieren !

etwas zu ändern will gut überlegt sein. beispiele wo es kritisch wird wurden ja genannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man darf das ganze Verhalten aber auch nicht einseitig auf die Industrie werfen, denn der größte Versager ist und bleibt der Endkunde.
Natürlich wissen alle das bsw. bei Druckern die Obsoleszens gewollt ist.
Bloß, kaufe ich mir keinen 08/15 Standarddrucker mehr für 79,- Euro, ich greife gleich auf, die zwar teureren, dafür aber wesentlich haltbareren Industriedrucker zurück. Da ist der Counter o.ä. eben nicht auf 10.000 Blätter begrenzt, sondern eben entsprechend höher. Auch die Obsoleszens hat Standards. 08/15 Zuhause Standard, Industriestandard etc.
Des weiteren sollte man die Worte Qualität und Luxus niemals gleichsetzen oder gar verwechseln.
Vieles hat, kann, darf Qualität besitzen ohne das es Luxus ist. Luxus ist für mich was mit Diamanten besetzt ist, Vergoldet ist, Brüsseler Spitze hat und solchen -Luxus- SchnickSchnack. Dennoch kann jedes andere Teil qualitativ Hochwertig sein, genauso wie Luxusartikel qualitativer Müll sein können.

Aber der gemeine Verbraucher hat es je eben lieber BILLIG.
Und mit billig war Qualität noch nie zu erreichen.
 
@TNM
Was dieser Fall zeigt ist dass der Kunde zwar Qualität kaufen WILL, sie aber gar nicht bekommt, unanbhängig vom Preis. Wie soll sich der Kunde also bitte verhalten?

Ich verstehe die Problematik. Das sage ich ja. Das Problem ist heute nunmal, dass selbst wenn du WOLLTEST, du KANNST gar nicht mehr aus der Fülle der Hersteller und Produktpalette sinnvoll entscheiden. Du kannst nicht nach dem Preis gehen. Preis ist nicht mehr Qualität. Und da ist eben die einzige Möglichkeit, die man als Endkunde noch hat, die:
Man darf das ganze Verhalten aber auch nicht einseitig auf die Industrie werfen, denn der größte Versager ist und bleibt der Endkunde.
dass man generell nichts mehr kauft.

@Tiu
Aber der gemeine Verbraucher hat es je eben lieber BILLIG.
Nein, der gemeine Käufer möchte ja auch Geräte haben die lange halten. Aber sie halten auch nicht lange wenn er mehr bezahlt. Und der Hersteller gibt auch nicht länger Garantie auf diese Geräte. Keine Frage, wenn ich mir nen Kühlschrank kaufe, und er kostet 200Euro, 2 Jahre Garantie, der andere kostet 500€, 5 Jahre Garantie, dann ist für mich schonmal klar: du kauft das Ding für 500€. Einfach weil ich dann 5 Jahre Ruhe habe, an der Falschanwendung des Kühlschranks kann man wohl keinen Festmachen ;) . Aber du hast nur die Wahl einen Kühlschrank mit 200€ und 2 Jahren, oder 500€ und 2 Jahren zu kaufen. Geht der Teure nach 3 Jahren kaputt, ich würde mir in den Hintern beißen. Warum die Hersteller aber hier keine 5 Jahre geben ist ebenfalls schlüssig. Weil er nach 2 Jahren kaputt sein soll. SOLL. Damit man mehr kaufen kann. Damit die Unternehmen wieder Wachstum haben.

Selbst wenn du wolltest, du KANNST gar nichts kaufen was länger hält. Das ist auch genau das Argument bei "sicheren Festplatten". Es gibt keine sichere Festplatte außer die, die man sichert. Die kann auch 5 Jahre Garantie haben, sofern meine Daten nicht gesichert sind, ist die Aussage nach einer MTBF oder 5 Jahre Garantie oder : Hält länger als jede andere, oder: Aber die Ausfallquote beträgt nur.... völlig irrelevant. Wenn du die eine Nase bist, bei der es kaputt geht, stehst du ohne eine Sicherung mit leeren Händen da. Da ist es dasselbe. Der Kunde möchte aber gerne billig-billig haben. Richtet sich noch völlig sinnfrei ein Raid-System ein, in der Hoffnung seine Daten nun wirklich narrensicher zu haben und verbraucht daher eine gute Festplatte Speicherplatz für die Redundanz. Klasse. Nur leider keine Datensicherung....

Die einzige Möglichkeit ist also, ein Zweitgerät zu besitzen als Sicherung.

Und daher hier auch. Die einzige Möglichkeit des Endkunden wäre: Keiner bietet mir mehr Garantie, na dann behaltet euren Mist doch einfach! Und das geht eben nicht. Weil man möchte Fernsehen, man möchte Autofahren, man möchte mit nem Handmixer seinen Kuchenteig zubereiten anstatt mit nem Schneebesen selber zu rühren. Und ja, da ist selbst ein Handmixer purer Luxus.

Des weiteren sollte man die Worte Qualität und Luxus niemals gleichsetzen oder gar verwechseln.
Man könnte heute sogar so weit gehen zu sagen, dass Qualität heute ein Luxus ist ;) . Denn Qualität wird nur noch sehr vereinzelt angeboten. Nennen aus persönlicher Erfahrung kann ich da nur: Tupper, Dy-Son und ein 40 Jahre alter KauBnecht Elektro-Küchenherd, der mit mir in der dritten Generation von Menschen lebt und bisher nur eine Heizplatte kaputt hatte nachdem man ihn über Stunden auf volle Pulle ohne Verbraucher hat braten lassen.
Bei allem anderen ist mir ob der Hersteller oder der Hersteller immer mal was kaputt gegangen.
 
Simanova schrieb:
Sie tendiert gegen Null, wenn wir brav die Klappe halten - Vielleicht kann ein Bürgerbegehren oder eine Petition dies forcieren.
Gibt es bereits: Petition 41109
Ist schon die dritte Petition, die ich zu dem Thema gesehen habe. Allerdings wurde keine bislang mehr als 500 mal mitgezeichnet. Selbst wenn eine solche Petition mal das Quorum erreichen sollte, ist nur gewährleistet, dass der Antrag besprochen wird und da sehe ich bei der momentanen Regierung schwarz, aber das wurde hier sicherlich genug breitgetreten.
 
lufkin schrieb:
Der vorletzte Absatz sagt es, wie will man geplante Obsoleszenz beweisen. In der Praxis ist das kaum möglich.
So Sachen wie Blattzähler zu verbieten ist da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, dann wird halt ein anderes Teil genommen um die Lebensdauer künstlich zu beschränken.
Um das zu verhindern müsste man ganz konkrete Bauvorschriften ...

Darum funktioniert der Ansatz mit der Garantie/Gewährlsitung auch besser.

mambokurt schrieb:
Eigentlich ist es doch ganz einfach: Gewährleistung hoch auf 3 Jahre(auch auf Verschleissteile) und die Beweislastumkehr entfällt. Wie die Hersteller das dann umsetzen ist ihr Problem. Dann werden die Produkte ein wenig teurer werden, dafür halten sie länger.
Das war auch mein erster Gedanke.

Heretic Novalis schrieb:
Toll, dann gehen die Geräte halt pünktlich nach 3 bzw. 5 Jahren kaputt statt nach Ende der Herstellergarantie.
Ob ein Produkt ein Jahr hält und ich beim Umtausch dann am Händler bzw. der Beweislastumkehr scheitere oder ich 5 Jahre habe und es keine Beweislastumkehr gibt, macht imo schon einen deutlichen Unterschied.

Zudem dürften die Produkte teurer werden, da ein Unternehmen ja entsprechend verdienen will. Wenn nicht durch regelmäßigen Neukauf, dann durch einen höheren Preis bei Ersterstehung.
Und ?
Dann hat es der Umwelt schon genutzt, der Käufer hat keinen Schaden davon getragen und die Hersteller, die bisher schon gute Produkte anbieten profitieren davon weil die Schrott-Hersteller nicht mehr so mit Dumping-Preisen punkten können.

Und wie soll das weltweit durchsetzbar sein? Nur weil Deutschland etwas will, juckt das keinen größeren Konzern bzw. wird dieser keine nur für den deutschen Markt angepassten Geräte bauen.
Ich denke man könnte bzw. sollte das eh zumindest Europaweit anstreben.
Und ich bin davon überzeugt, dass sich kein Hersteller den kompletten europ. Markt entgehen lassen möchte.


Shedao schrieb:
Was soll das denn bringen? Die Gewährleistung soll doch greifen, wenn Mängel schon beim Kauf bestehen. Die ersten 6 Monate bin ich dabei fein raus und danach ist die Beweislastumkehr garnicht so verkehrt, denn es wird einfach sehr unwahrscheinlich, dass die dann ersichtlichen Mängel wirklich schon zur Kaufzeit bestanden.
Ich denke das ist Ansichtssache.
Wenn dem Hersteller bekannt ist, dass ein Elko an der Stelle xy im Fernseher verbaut bei normaler Nutzung nach 2 Jahren schlapp macht, dann ist das ein Mangel beim Kauf, fällt aber nicht in 6 Monaten auf.
Ich denke bei der Beweislastumkehr geht es um Herstellungsmängel, nicht um schlecht konzipierte oder bewusst minderwertig produzierte Ware.

Was soll das eigentlich immer mit dieser 100 jährigen Glühlampe? Man kann auch eine der bösen 1000 Stunden Kartelllampen nehmen und statt mit 60 Watt, mit 6 Watt betreiben und sie wird nahezu ewig leuchten. Das Licht, das dabei entsteht entspricht nur leider nicht dem, womit man so normal seine Wohnung beleuchten möchte.
Das ist ja Unsinn, die 100jährige Glühlampe leuchtet ja auch mit der Helligkeit für die sie gemacht wurde.

Wenn die Lebensdauer sinkt weil das Produkt effizienter wird ist das ja die eine Sache, ich denke das werden wir ja in 20 Jahren sehen wenn Autos/Motoren von heute eben nicht mehr 300.000km schaffen weil man den Verbrauch um 20% senken wollte/musste. Aber hier geht es ja darum, dass man die Produkte künstlich limitiert bzw. schlechter gemacht hat.
Selbe Leistung, geringere Lebensdauer.


Ich denke die für Umwelt und Kunden beste Lösung wäre es das über die Dauer der Garantie/Gewährleistung zu lösen:
-5 Jahre Kunde zum Händler, dazu Abschaffung der Beweislastumkehr.
-Verpflichtung jedes Herstellers oder Importeurs RMA direkt und ab einem gewissen Warenwert versandkostenfrei abzuwickeln (falls der Händler mal pleite geht).
-Einschränkung der Verschleißteile auf mechanischen oder vereinzelt chemischen Komponenten (keine Elektronikbauteile a la Elkos).
-Limitierungen oder Einschränkungen der Garantie (100 000 km beim Auto, xy Seiten bei Drucker) sollten erlaubt werden, müssen beim Kauf aber explizit deklariert und vom Käufer gesondert bestätigt werden. Hierbei denke ich auch an eine Verpflichtung das nicht im Kleingedruckten zu verstecken sondern eher an die Version "Rauchen tötet" auf Zigarettenpackung. Auch hier muss Punkt 3 erfüllt sein.

Das kann man dann ja stufenweise einführen.
 
Der Seitenzähler eines Druckers ist aber keine reine Schikane der Hersteller sondern er hat seinen Sinn. Es geht einfach darum das nach einer bestimmten Anzahl von gedruckten Seiten und Reinigungen der Druckköpfe das Flies im Tintenbehälter vollgesaugt ist und damit verhindert werden soll das die Tinte überläuft. Wie großzügig der Hersteller dabei Sicherheitsreserven einplant und den Zähler früher aktiviert als nötig ist eine andere Sache.

Die eigentliche Frechheit ist aber das der Wechsel vom Flies unnötig erschwert wird, in der Regel muss man dazu den kompletten Drucker zerlegen. Eine Wechselkartusche würde das Problem auf einfache Weise beseitigen, diese könnte man auch wie bei den Patronen mit einen Chip ausstatten der den Zähler dann automatisch zurücksetzt.

Wenn ich meine Elektrogeräte so ansehe dann ist ein großer Teil davon bereits 5-10 Jahre alt und manches Gerät ist schon im Bereich von 15-25 Jahre und funktioniert noch immer tadellos, es sind auch durchwegs Markenprodukte. Was wohl ein Zeichen dafür ist das sich diese Sache erst in den letzteren Jahren verschlimmert hat, praktisch gesagt wo durch massenweise Billigprodukte der Preisdruck immer schlimmer wird.

Ich finde auch das es gerade bei den Produkten, die von Kunden sehr oft gewechselt werden am schlimmsten ist, was auch irgendwie logisch erscheint. Warum sollte ein Hersteller bei einen Produkt das viele Kunden kaum länger als 2 Jahre nutzen auf Langlebigkeit achten. Deshalb wird auch durch ständige Änderungen (Bild und Tonformate, Schnittstellen, Übertragungsverfahren usw.) ein Zwang zum Wechsel geschaffen. Bei einen Produkt das sowieso alle paar Jahre technisch veraltert fällt es dann nicht so auf wenn es nicht so lange hält.

In Bereichen wo Produkte rein Funktionsmäßig kaum altern (z.B. Stereo HiFi) findet man aber auch kaum Billighersteller weil jeder Hersteller davon ausgehen kann das ein Kunde der sich ein solches Produkt kauft es dann entsprechend lange nutzen will. Ein Hersteller der keine solide Qualität liefern kann ist da schnell unten durch.

Am Kauf und Nutzungsverhalten können die Kunden hier schon entgegenwirken. Wenn aber ein Großteil der Kunden bereits nach einen Jahr jammert das nichts neues vorgestellt wird, und sobald es erhältlich ist sich wie die Wilden darauf stürzen und es ungeprüft kaufen wird sich hier nichts ändern. Aber wenn das Produkt dann noch so manche Kinderkrankheit hat wird ebenso geschimpft.

-Einschränkung der Verschleißteile auf mechanischen oder vereinzelt chemischen Komponenten (keine Elektronikbauteile a la Elkos).

Auf Elkos wird man in manchen Bereichen nicht verzichten können aber auch hier kann man durch entsprechende Maßnahmen das Ausfallrisiko deutlich verringern.
 
Das Problem ist einfach das der Kunde nicht entscheiden kann.

Keine gealterte Jeans (reduziert die Langlebigkeit und ist extrem schädlich in der Herstellung)?
Tja, die Auswahl ist geschrumpft und der Preis gestiegen...

Aber mir würde es für den Anfang erstmal reichen, wenn man Anleitungen zum Austausch von defekten Teilen mit rausbringen muss.

Wenn Toshiba damit argumentiert, dass ein Mensch daran gestorben ist, als er eines ihrer Notebooks versucht hat zu reparieren bekomme ich einen Kolbenfresser...

Man, das ganze Notebook einmal auseinander genommen um an den CPU/GPU zu kommen...

Ne Wartungsklappe als Pflicht wäre für den Anfang auch nicht schlecht...
 
Onkelhitman schrieb:
Nein, der gemeine Käufer möchte ja auch Geräte haben die lange halten. Aber sie halten auch nicht lange wenn er mehr bezahlt. Und der Hersteller gibt auch nicht länger Garantie auf diese Geräte.
Sehe ich in vielen Bereichen anders.
Wie schon beim Drucker beschrieben, wenn ich zu dem 79,- Euro Drucker greife, dann weiß ich das die Obsoleszens wesentlich früher eintreten wird als bei einem Industriedrucker.
Außerdem, Teuer hat noch nie geheißen das es auch gut oder gar besser ist.
Ich bringe mal ein anderes Wort ins Spiel. PREISWERT
Es muss seinen Preis wert sein.
Und ein 79 Euro Drucker ist für mich eben seinen Preis nicht wert.
Insofern sie irgendwann einmal (am Stankt Nimmerleinstag ) es ermöglichen das Flies im Tintendrucker auszutauschen und den Zählerstand auf Null zurückzusetzen, ja dann, ja dann werde ich mir auch mal wieder einen 79,- Euro Drucker zulegen.
Ich sehe es nicht ein, ein voll funktionsfähiges Gerät einfach auf den Müll zu werfen bloß weil der Hersteller das so möchte.
Und sollte bei meinem 800 Euro Toshiba Fernseher das Netzteil den Geist aufgeben weil irgendwelche ELKOS abgeraucht sind, dann werde ich mir keinen neuen Fernseher holen, ich werde mir dann auch kein neues Netzteil für 350 Euro kaufen inkl. Platine, nein, ich werde einfach neue ELKOS auflöten.
Etwas das jeder Fachhändler könnte wenn er denn wollte.
 
Wäre gut, da das Gesetz aber von den Linken eingebracht wird, werden CDU/FDP und SPD pro Forma schon mal dagegen stimmen.
 
Ich verstehe den Sinn der verkürztesten Lebensdauer von Produkten nicht. Denn gerade wenn ein Produkt schnell kaputt geht, würde der Kunde ein Neues aber vom anderen Hersteller kaufen, in der Hoffnung, dass dieser länger hält. Kaufen die Leute echt das gleiche Produkt vom selben Hersteller nochmal? Sind die wirklich so doof? Für mich war das immer eine Abschreckung und der Hersteller verliert mich als Kunde.

Bei meinem Beispiel: Mein Uralt Hp Deskjet 930C Drucker den man in ebay geschenkt bekommt hält ewig und die Tinte auch. Würde mein neuer Drucker kaputt gehen so würde ich weiterhin den alten benützen da er besser gebaut ist. Wenn ich einen schnelleren Drucker brauche, würde ich gezielt gebrauchte Drucker wählen die bekanntlich ewig halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine komplette Schrottidee. Mehr Gesetze bringen dann nur, dass ein Auto auf 100.000km "dimensioniert" wird. Besser wäre öffentlich zugängliche unabhängige Produkttests und intensive Markenreputationsrankings. So lassen sich die "Betrüger" unter den Firmen schneller aus dem Markt drängen.
 
Bulletchief schrieb:
Der Antrag ist Schwachsinn. Solche Sachen sind unkontrollierbar und in den allermeisten Fällen nicht nachweisbar. Und nur weil eine 5%-Partei in Dt. meint das ginge nicht mehr, werden die großen Hersteller in den USA plötzlich ihr Produktdesign der letzten 90 Jahre über Bord werfen... ja nee, is klar.
Noch eher hat das zur Folge, dass manche Produkte in D einfach nicht mehr auf den Markt kommen...

Geplante Obszoleszenz ist eine furchtbare Sache - keine Frage - aber gesetzlich regeln lässt sich das überhaupt nicht. Ergo: überflüssig.

Für Schwachsinn halte ich das nicht unbedingt. Es sind ja kleinere Elektrounternehmen gewesen, welche sich mit der Reparatur der Geräte beschäftigen, die diese Dinge erst öffentlich gemacht haben. Und es gibt nun mal physikalische Gesetzmäßigkeiten, welche von den Herstellern umgangen oder bewusst ausgenutzt werden. Diese zu erkennen und mit Name und Adresse öffentlich zu machen, das wäre die Aufgabe. Natürlich kann man behaupten, die Großen werden gegen die Aussagen der Kleinen vorgehen. Aber mitzuteilen, die Netzteilelkos befinden sich sehr nahe an einer Hitzequelle oder der Trafo ist sehr klein bemessen, das wären pauschale Hinweise, aus denen viele Ihre Schlüsse ziehen können. Wo sind den die ganzen "Fachmagazine", welche Tests an Produkten durchführen und publizieren? Schön, das Gerät hat eine 5mm starke Alu-Frontplatte und die Regler sind aus Metall. Reinschauen darf man aber nicht, da wird die nach außen getragene Solidität ad absurdum geführt. Das Hauptproblem ist das Geld. Es wird geschmiert, gelogen, betrogen, vertuscht, bevorteilt usw, das ist in der Wirtschaft nicht anders als erfolgreich in der Politik praktiziert. Aber Geiz ist immernoch geil, das nächste Smartphone kommt sowieso nach zwei Jahren wie von selbst. Qualität ist nebensächlich, Lifestyle ist gefragt. Das ist aber hauptsächlich ein Generationenproblem.
Ergänzung ()

Blutschlumpf schrieb:
Ich denke die für Umwelt und Kunden beste Lösung wäre es das über die Dauer der Garantie/Gewährleistung zu lösen:
-5 Jahre Kunde zum Händler, dazu Abschaffung der Beweislastumkehr.
-Verpflichtung jedes Herstellers oder Importeurs RMA direkt und ab einem gewissen Warenwert versandkostenfrei abzuwickeln (falls der Händler mal pleite geht).
-Einschränkung der Verschleißteile auf mechanischen oder vereinzelt chemischen Komponenten (keine Elektronikbauteile a la Elkos).
-Limitierungen oder Einschränkungen der Garantie (100 000 km beim Auto, xy Seiten bei Drucker) sollten erlaubt werden, müssen beim Kauf aber explizit deklariert und vom Käufer gesondert bestätigt werden. Hierbei denke ich auch an eine Verpflichtung das nicht im Kleingedruckten zu verstecken sondern eher an die Version "Rauchen tötet" auf Zigarettenpackung. Auch hier muss Punkt 3 erfüllt sein.

Das kann man dann ja stufenweise einführen.


Das sind meiner Meinung nach sehr gute und plausible Vorschläge. Aber was wurde die vor einigen Jahren durchgesetzte Garantienovelle in höchsten Tönen und von allen Instanzen ( samt des gesamten freien Qualitätsjournalismus ) der Kundschaft in die Birne gehämmert. Vorher haben die Hersteller von Qualitätsprodukten 2 Jahre Garantie ohne Wenn und Aber gegeben. Heute gibt es nur noch Qualitätshersteller, alle geben 2 Jahre " Garantie ". Das dieses eine groß angelegte Verarsche war, haben die meisten Leute bis heute nicht begriffen. Auch das es in Deutschland nicht erlaubt ist, ein Produkt mit lebenslanger Garantie zu verkaufen, wissen die wenigsten. Warum wohl?
 
waldy schrieb:
Auch das es in Deutschland nicht erlaubt ist, ein Produkt mit lebenslanger Garantie zu verkaufen, wissen die wenigsten.

Es passiert faktisch trotzdem.
Die Hersteller geben einfach die maximal Länge an und schreiben dazu, dass sie mir nicht geben dürfen, aber man auch danach noch anfragen darf.
Sozusagen ein Grantie-Graumarkt XD
 
Zurück
Oben