News Gesprächskultur im Netz: Der Krieg gegen Trolle

Ich sehe Trolle als nützlich, eventuell als wichtig an!? Warum?

Dadurch ist man gezwungen abzuschätzen welchen Informationen man vertrauen kann und welchen nicht. Das kann man dann in die offline Welt übertragen und davon noch stärker profitieren. Es ist ein sehr harter Weg, aber nur so wird quasi jeder gezwungen sich damit auseinander zusetzen.

Somit bin ich der Meinung, zurzeit möchte ich lieber ein Internet mit Trollen, als ohne haben.
 
Es braucht eindeutig bessere Moderationsmöglichkeiten in Foren (und Kommentarsektionen). Meine bevorzugte Lösung wären up- und downvotes, so wie StackExchange (z.B. StackOverflow) es handhabt.
Die User können selbst bestimmten, ob ein Beitrag nützlich ist oder nicht. Wenn das Verhältnis von up- und downvotes negativ ist, verschwindet der Beitrag automatisch und kann nachträglich über einen Button nachgeladen werden, falls es den unwahrscheinlichen Fall gibt, dass das wirklich jemand lesen will.
Natürlich kann sich dann jemand ein Skript bauen, um Upvotes mit Hilfe von Bot-Accounts zu generieren. Deshalb sollte jeder Beitrag mit einer gewissen Anzahl an Downvotes der Moderation gemeldet werden, die diesen dann im Notfall restlos entfernen kann.
Zusätzlich bekommen Benutzer Punkte für gute Fragen und Antworten - genau so auch Punktabzug für Nonsens. Ab einer gewissen Anzahl von Punkte erhalten die Benutzer zusätzliche Rechte, z.B. editieren fremder Beiträge, etc.

Dadurch werden mehrere Dinge gesichert:
- Kein Troll wird sich die Mühe machen und 100 Accounts eine lange Zeit "sinnvoll" einzusetzen, um danach mit erweiterten Rechten Unfug zu treiben.
- Die eigentliche Moderation wird entlastet, da die User einen Großteil der Moderation übernehmen.
- Dazu gehören natürlich auch passende Timeout-Sperren, damit nicht jede Sekunde irgendwo ein Beitrag erstellt oder bewertet werden kann.
- Und auch Captchas (für Registrierung und Login) und temporäre IP-Blocklisten, damit sich der Herr Troll nicht zu Hause mit 10 Accounts einloggt und so die Timeout-Sperren umgeht.
 
btw...das muss ich noch erwähnen: dieses "freigeschalte" tötet auch jede Diskussion ab, man kann nicht aufeinander reagieren.

Nimmt mir mehr und mehr die Lust etwas zu schreiben, ein Moderator kann auch 1h statt freischalten grenzwertige Posts löschen/verschieben.
 
Ich weiß nicht, was das soll, immer wieder nur von Frauen zu reden, wenn es um Morddrohungen und sexistische Kommentare geht.
Sowas ist nicht nur auf das weibliche Geschlecht beschränkt.

Und gerade wenn man sich einen PewDiePie oder auch einen boogie2988 ansieht, wird man feststellen, daß die Troll und Hass Kommentare bei denen kein bisschen weniger schlimm sind als das, was Frauen im Internet abbekommen.

Ein sinnvoller Umgang damit wäre außerdem, statt sich zu empören, zu überlegen, woher der Hass kommt.
Ist der gerechtfertigt, ist er nicht gerechtfertigt?
Und unabhängig davon: Was kann man dagegen tun? Wie kann man die Entstehung verhindern?

Ja, richtig:
"Was kann man gegen den Hass tun?" und nicht "Was kann man gegen doofe Kommentare tun?"


In einem weiteren Beitrag befasst sich Annika von Taube für Die Zeit mit dem gegenwärtigen Verhältnis zwischen Leser und Medien, insbesondere den Vorwürfen, „manipulativ und/oder gleichgeschaltet“ zu sein, die viele Diskussionen begleiten. Während Leser sich über Ausbleibende Reaktionen auf Fragen und Kritik ärgern, ...
Ja, und da hätten wir doch auch schon gleich eine der Hauptursachen für Hass.
Irgendwelche Leute verbreiten Meinungen, aber stellen sich nicht den Gegenargumenten oder sachlicher Kritik.
Insbesondere in der "Gender Debatte" trifft das leider auf nahezu alle Journalisten zu, die etwas zu diesem Thema schreiben.
Und auch das ist eine Form des Trolling. Wer Argumente konsequent ignoriert und stattdessen immer wieder bereits wiederlegte Behauptungen verbreitet (und das oft auch noch in einer sehr anprangernden Art und Weise), der braucht sich nicht wundern, wenn die Gegenseite irgendwann auch keine Lust mehr auf eine sachliche Diskussion hat, und dann einfach mal klar und ungefiltert sagt, was sie davon hält.

Wie ich bereits hier im Forum dargelegt habe, ist auch Anita Sarkeesian ein Troll.

Ja, genau das ist Trolling.
Ein Großteil dessen, was sich heutzutage als Feminismus bezeichnet, ist Trolling.
Von daher ist es irgendwie ironisch, wenn sich solche Trolle dann über Trolling beschweren, denn letztendlich ist das nur eine Gegenreaktion und der verzweifelte Versuch, die Trolle mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.

Denn mit sachlicher Diskussion kommt man dank der Ignoranz in den Medien bei dem Thema ja leider nicht vorwärts.
Seit Jahren wird versucht, gegen die Doppelmoral und Heuchelei sachlich anzukämpfen, aber auf großen News-Seiten kommt davon leider nichts an.

Das Muster: Überschrift, Einleitung, Kommentar. Der Inhalt sei ohnehin „immer das Gleiche“, eine Auseinandersetzung ist nicht nötig. Auch auf Argumente verzichtet der Troll bewusst.
Ja. Und genau so sehen 99% der Artikel zum Thema "Sexismus" aus.
Immer die selbe Leier. Eine Auseinandersetzung mit Argumenten findet nicht statt.



Von daher, ganz ehrlich und nicht mal böse gemeint:

Aber kehrt doch mal vor eurer eigenen Tür.
Lasst die Gegenseite doch auch mal in Form von Artikeln zu Wort kommen.
Stellt euch den Argumenten.
Beteiligt euch an einer Diskussion.

Nur so kann man Trolling bekämpfen.
 
Sarkeesian ist selber ein Troll.
PewDiePie macht auch nur Blödsinn imho.

Übertriebene political correctness ist nicht hilfreich und nur zeitraubend. Getrolle ebenso.
 
Auch der verlinkte Artikel auf Pixelwarte ist entweder schlecht recherchiert oder bewusst manipulativ.

Wer anprangert, daß es ein Spiel gibt, in dem man Anita Sarkeesian zusammen schlagen kann, dabei jedoch verschweigt, daß Anita Sarkeesian auf Twitter ein Spiel promotet hat, in dem man Randy Pitchford zusammen schlagen kann, disqualifiziert seine Aussagen dadurch selbst.

Mit einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung hat so etwas nichts zu tun.
 
Also ich muss dem ganzen schon irgendwie Recht geben, aber das Thema ums Geschlecht ist einfach schlecht aufgezogen. Die komplette Berichtserstattung in dem Bereich ist total einseitig. Gab ja schon mal ne Dokumentation wo gezeigt wurde wie Frauen in Spielen beleidigt werden usw.
Problem ist hier das Frauen sich beschweren, Männer aber nicht. Wenn ich überlege wie oft ich schon beleidigt wurde...laut diversen Beleidigungen bin ich schon drölf mal gestorben an Krebs, meine Mutter wurde mindestens drölf mal vergewaltigt, ich bin ein Nazi da ich der deutschen Sprache mächtig bin, und und und...dazwischen waren auch männerfeindliche Aussagen. Anonym kann halt jeder mal richtig Dampf ablassen ohne "Konsequenz".

Und den Begriff Trolle würde ich etwas einschränken. Sobald ein positives Wort fällt über ein Produkt das man selber nicht mag, ist der jenige gleich ein Fanboy. Ohne wirklich das ganze sachlich zu diskutieren. Die meisten Menschen wissen gar nicht mehr wie man diskutiert. Auch können sich die meisten Menschen nicht das ganze aus einer andere Perspektive betrachten. (Sprich aus der Sicht des "Fanboys" sehen.)

Just my 2 Cent
 
fatty_doodoo schrieb:
Das Internet ist aber kein rechtsfreier Raum und auch Beleidigungen sind im Internet strafbar - wie im realen Leben auch.
Das fällt eher unter Wunschdenken.
Es gibt nämlich kein Internationales Gesetz ;)

Zudem ist das gegenüber nur bedingt greifbar.

Der Grund für trolling ist "for teh lulz", die bedingung ist gleichgültigkeit, der schutz ist die masse und die antwort darauf ist "ignorance is strength".
 
da problem an sich sind doch nur diejenigen die sich dran stören oder?

nein, nicht ganz, feminazis, trolle und "aufmerksamkeitshuren" (auch als attentionwhores bekannt) sind das problem

eine simple situation als beispiel: weibchen streamt irgendein spiel, ist durchschnittlich gut, sieht gut aus. mit gennügend zuschauern kann man afaik auf twitch & co sogar geld verdienen, ist ok, kann man machen. nun kommen die zuschauer, einige schauen zu weil sie am spiel selbst interessiert sind, einige weil sie an der spielerin interessiert sind, ich nenne mal hier als paralleles beispiel "wetten, dass...?" mit und ohne herrn gottschalk.

damit hätten wir mal ein grundbeispiel geschaffen, nun stellt man fesst, dass die zuschauerzahlen steigen wenn mehr haut gezeigt wird, cosplay betrieben wird etc... das ruft natürlich die kritiker und mit ihnen die trolle ins land die einen sagen der inhalt ist zweitklassik, die anderen werten es als angriff, der shitstorm fängt an. irgendwann schlägt das ganze evtl wellen und ist futter für die medien und letzten endes kommt ein artikel auf CB


interessant ist die frage warum es auf einmal jemanden interessiert, immerhin besteht das interent schon seit ein paar jährchen
die antwort sind die massen an neuzugängern, die das netz erst jetzt entdecken, diejenigen die das netz über facebook und youtube kennegelernt haben

naja das ist jedenfalls meine meinung, alles wie immer nur die neulinge müssen sich erst noch einfügen
 
@UnitedUniverse

Das Internet war bis vor kurzem noch Neuland.
Die ältere Generation stößt nun langsam auf das verrückte einheimische Volk in diesem neuen Land.

Ich denke es ist nur eine Frage des durchgreifens, wenn in einem Forum vernünftige Diskussionen haben möchte, der muss auch Maßnahmen treffen. Melde-Buttons, Admins, Kommentare freischalten lassen bei deftigen Themen. Finde es hier auf CB gut gelöst.

Beginnt ihr mal eine Diskussion unter 100 Leuten, die sich dazu noch maskieren um Anonym zu bleiben.

Auf Youtube z.b. kann diese Art von Kommunikation nicht langfristig funktionieren.
 
@ "don't feed the trolls"

So einfach ist es meiner Meinung nicht. Wenn man den Troll, der nur provozieren will, ignoriert, steht sein Beitrag ja unkommentiert in der Öffentlichkeit. Der troll fühlt sich zwar schlecht, weil er niemanden erfolgreich provoziert hat, aber die Gesellschaft verliert auch, wenn die provoknte Thes, die zwar nicht mit dieser Intention geschrieben wurde, diesen Gehalt aber eben ungeachtet dessen dennoch hat, eine volksverhetzende Wirkung bei irgendeinem oder mehreren Leser hinterlässt. Bullshit verschwindet eben nicht aus der Welt, nur weil man ihn nicht kommentiert und wenn Sätze wie: "Die Russen/Juden/Araber/Deutschen/Amerikaner haben noch nie was anderes gemacht, als arme Zivilistenkinder zu ermorden" nicht kommentiert werden, nur weil da mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Troll hinter steckt, wirkt Nichtkommentierung im Unterbewusstsein unerfahrener Leser, die es eben immer auch gibt, wie Zustimmung und so schliche sich dann eventuell eine tatsächliche Akzeptanz entsprechender radikaler Positionen in die Gesellschaft ein, weil dort, wo diese Volksverhetzung - wenn auch ursprünglich nicht volksverhetzend sondern rein provozierend intendiert - auftaucht, bei Nichtreaktion kein Denkangebot stattfindet. Wer sich auf einen Troll einlässt, gibt unerfahrenen Mitlesern ein Denkangebot, das imho wichtig ist. Und so richtig echte Trolle sind ja auch nicht immer die Streithammel - oft sinds ja dann doch eher die Misverständnisse, die die Streitereien befördern.
 
Ich versteh' das genau so wenig wie die ständig schlimmer werdende Gewaltsituation.
Leute treten sich aus völlig nichtigen Gründen die Köpfe zu Brei, im Internet werden
Leute, mit denen die Trolle meist nicht mal näher in Relation aufs übelste diffamiert -
und das obwohl es dafür in 9 von 10 Fällen keine Grundlage gibt, hinzu kommt dann
auch noch Cyber Mobbing - was schon mehr als einmal darin geendet hat, dass sich
die Geschädigten umgebracht haben. Was dann aber auch nicht dazu führt, dass es
einen Aufschrei und ein Umdenken oder Besinnen gab, nein, diese Leute schreiben
dann unter diese Todesmeldungen wieder solche Abscheulichkeiten. Und dann diese
unglaubliche Unverhältnismäßigkeit bei Shitstorms á la "in meinem Milchreis waren
nur 99 statt 100 Reiskörner - Müllermilch muss zerschlagen werden und die Führung
des Unternehmens öffentlich ausgepeitscht und danach gesteinigt werden".

Ich frage mich wirklich, warum sich heute so viele Menschen nicht mehr mäßigen
können und völlig ohne jede Rücksicht mit allem was sie haben auf ihre Opfer losgehen.
Sich zu äußern ist sicherlich ein Recht, das jedem frei steht, aber den Missbrauch dieses
Rechts betrachte ich mit wachsender Sorge.
 
hrafnagaldr schrieb:
Klar, aber ich würde auch im realen Leben niemals eine Beleidigung gegen mich anzeigen. Das wäre mir den Aufwand gar nicht wert.

Du hast durchaus Recht, aber es kommt auch auf die Art und Weise der Beleidigung an.
Bei Morddrohungen und ähnlichem Kaliber würde ich auch keinen Spaß verstehen.

Dass man mich - oder meine "Mudda" - beleidigt, bin ich ja gewohnt. Das gab's schon vor 10 Jahren. Nur, finde ich, hat die Qualität mittlerweile ein ganz neues Niveau erreicht. Da muss man aufpassen, was man noch toleriert und was nicht.
 
Piktogramm schrieb:
Liebe Redaktion,

wenn man über Trolle schreibt und selbst in der Überschrift etwas von "Krieg" schreibt, also einer extremen Form der Radikalisierung ist das doch reichlich absurd. Denn Radikalisierung gegen Radikale, die in diesem Fall als Trolle bezeichnet wird hat noch nie geholfen. Das etablierte Medien die ihr an der Stelle im Text zitiert entsprechend selber solche Formulierungen wählen zeigt doch schon, dass das Problem nicht auf das Internet begrenzt ist. Das ihr dies gleich in die Überschrift übernehmen müsst... Autsch!

An sich machen viele Medien auch nichts anderes als Trollen, emotionsgeladener, reißerischer Inhalt (mit Hang zum Bullshit) um Aufmerksamkeit zu generieren. Insofern wird da ein erfolgloser "Krieg gegen Trolle" von Stellen beklagt, die selbst trollige Vorbilder sind :/

Dein Wort in Gottes Gehör.... :daumen:

Computerbase selber liefert manchmal auch solchen reißerischen bullshit ab..... Eben genau wie die Überschrift zu diesem Thema, herrlich.
 
Diese Troll-Teams findet man auch außerhalb politischer Diskussionen. Selbst in Computerforen wie diese hier sind diese bezahlten Leute unerkannt unterwegs, die im echten Leben ihr Geld als sog. "Community Manager" verdienen.

Auch diese sollen mit gezielten und möglichst plausiblen Kommentaren für das eigene Produkt (z.B. eine Videospielkonsole) begeistern und die Konkurrenz noch gezielter denunzieren. Hier im CB Forum ist mir das zwar noch nicht so extrem aufgefallen, aber im durchaus bekannten neogaf Forum scheint ne ganze Armada von denen herumzuturnen. Da tauchen dann auch professionell erstellte gifs oder webms auf, für deren Herstellung selbst begabte Leute Stunden brauchen, oder es werden auch mal gerne Banner erstellt, mit dem die Leute ihren Avatar schmücken können.

Das gibt vielen Diskussionen einfach nen faden Beigeschmack, weil man sich immer genau überlegen muss, wer da eigentlich seine Meinung - und ggf. in wessen Auftrag - postet.

Unabhängig davon scheint Haten auch bei CB groß angesagt zu sein. Bei der Diskussion zum neuen Destiny Titel von Bungie/Activision (bzw. in den Kommentaren zu den CB News dazu, sieht man das gerade mal wieder in Reinkultur...
 
"Kinderfickersekte" muss ich mir merken. :>

UltraWurst hat das ganze sehr gut dargestellt. Von "journalistischer" Seite wird da oftmals sehr einseitig oder gar nicht recherchiert.
Dass ein großer Teil der Kommentare auf Twitter von Feminist(inn)en oder Journalisten ebenfalls bescheuert ist, wird praktisch immer ignoriert. Aber ich meine, dass slowtaku, RPS, polygon etc. inhaltslose Polemikerseiten sind, ist schon lange bekannt.
Mich kotzt es mittlerweile nur noch an, und zwar die ganze Sache.
 
Der Witz ist, dass die, die sich scheinbar über alles empören zb wie sexistisch der Himmel ist, wie frauenfeindlich das Wasser oder wie homophob World of Warcraft ist die wahren Trolle sind. Nur es sind mittlerweile soviele Trolle, dass sie ernst genommen werden. Angefangen hat der Quatsch auf Tumblr aber mittlerweile glauben viele das und deshalb werden diese "SJW" Leute nun zu einer Gefahr. Am anfang war es lustig aber mittlerweile hat das eine ganz andere Qualiät genommen.

Hier mal ein Video dass es erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=QWeAI0sLGt8
 
Wieder zurück zum Web 1.0 könnte vielleicht helfen.
Einfach Kommentarfunktion generell abschalten und trolle verhungern :)
 
Piktogramm schrieb:
Liebe Redaktion,

wenn man über Trolle schreibt und selbst in der Überschrift etwas von "Krieg" schreibt, also einer extremen Form der Radikalisierung ist das doch reichlich absurd. Denn Radikalisierung gegen Radikale, die in diesem Fall als Trolle bezeichnet wird hat noch nie geholfen. Das etablierte Medien die ihr an der Stelle im Text zitiert entsprechend selber solche Formulierungen wählen zeigt doch schon, dass das Problem nicht auf das Internet begrenzt ist. Das ihr dies gleich in die Überschrift übernehmen müsst... Autsch!

An sich machen viele Medien auch nichts anderes als Trollen, emotionsgeladener, reißerischer Inhalt (mit Hang zum Bullshit) um Aufmerksamkeit zu generieren. Insofern wird da ein erfolgloser "Krieg gegen Trolle" von Stellen beklagt, die selbst trollige Vorbilder sind :/

Eine interessante Anmerkung. Vielleicht wäre Kampf als Begriff neutraler gewesen, andererseits lässt das Ausgreifen der Trollkultur den Begriff doch nicht gänzlich falsch erscheinen - gerade, wenn man sich dessen Definition in einem Schwarmlexikon anschaut. An der Überschrift würde ich mich vielleicht aber nicht unbedingt aufhängen, denn die soll natürlich Aufmerksamkeit nach sich ziehen und Interesse für ein Thema wecken. Zwischen aufreißerisch und provokant gibt es aber noch einen kleinen Unterschied.


Oberscht schrieb:
Unreflektiert Zeugs zitieren scheint hier bei CB Gang und Gäbe zu sein.
Der FAZ-Artikel ist selbst extrem polemisch geschrieben und natürlich werden Gegendarstellungen nicht erwähnt: Links 3 und 4
Die angeblichen Morddrohungen gegen die gute Anita werden auch einfach mal als Fakt angenommen. Schonmal bemerkt, dass ihre Screenshots 12(!) Sekunden nach dem letzten Post kommen, und das, obwohl sie nichtmal eingeloggt ist? Ziemlich schnell, die Gute, oder? Dass sie eine Minute später direkt wieder um Geld bettelt, kommt auch keinem schief vor.
Nicht, dass es nicht Vollidioten gibt, die so ein Zeugs tatsächlich schreiben. Jack Thompson hat damals auch Morddrohungen gekriegt, aber da gab es keinen Hashtag-Aufschrei.
Wunderbare Berichterstattung. Gratulation.

Ja, schonmal bemerkt. Und diskutiert, in einem anderen Thread, die ganze Diskussion gibt es in den verlinkten Meldungen. :)
Nur besonders glaubwürdig fand ich das nicht. Also schon reflektiert. Die "gute Anita" und ihre Aussagen sind aber ohnehin nicht das eigentliche Thema.

TNM schrieb:
Als ob es gegen sowas nicht schon lange Lösungen gäbe (mit Trollen beschäftigt sich das Internet seit ich es selbst kenne, mind. 15 Jahre), nennt sich "ignore-Funktion" in Foren die technisch was taugen.

Soziale Kontrolle ist die beste Kontrolle, was in einem Raum mit 10 Leuten funktioniert, der der nur stört oder offensichtliche Dummheiten raushaut wird schnell ignoriert, wird auch im Internet, richtig umgesetzt, funktionieren. Da braucht man dann auch keine 100 Moderatoren um Trolle zu bannen, lasst User das selbst machen.

Das "Aufheulen" von Youtubern deren Inhalt selbst kaum besser ist als nen Troll (er zielt extra auf ein sehr junges Publikum) die sich dann über "nicht sinnvolle Kommentare" beschweren (wie man in den Wald ruft)

bis hin zu Medien die ihre Meinungsdeutungshoheit in Gefahr sehen wenn man sie sofort und brutal in ihren eigenen Foren darauf aufmerksam macht (und WIE OFT hat das Interne schon aufgedeckt wie falsch und manipulativ die Medien geworden sind, oder vielleicht schon immer waren, nur eben unentdeckt...)
[...]

Vielleicht ist tatsächlich Teil des Problems, dass der demokratische Diskurs Menschen zugänglich wird, die wenig Erfahrung mit Gesprächskultur haben. Ein weiteres Problem ist möglicherweise, dass schnell und gerne generalisiert wird - was fix in dogmatischen Positionen untermauert von Einzelfallbeispielen endet.

Zumindest Politikmeldungen großer Medien konnte man zwar noch lesen, die Kommentare aber waren von Trollen zerrissen. Da verwischen dann schnell Meinungen allein auf Basis einer dogmatischen Weltanschauung, gerne als Einzeiler, und berechtigte Kritik mit fundierter Begründung. Oder nimm den Spiegel, jede Meldung zu Lehrern wird von einem Rudel Stammtischempörter zerrissen, deren Meinung jeden Bezug zur Realität verloren hat. Und schon wird dem Medium vorgeworfen, Propaganda für faule Beamte zu machen, weil die am Stammtisch nun einmal einen "9 to 12"-Job haben müssen und die Kritik an der "einseitigen" Berichterstattung zu ignorieren.

"Falsche und manipulative Medien", wir und die anderen, da sind wir dann beim ältesten Topos überhaupt. Gerade weil es sich um Kampfbegriffe handelt, die immer Absicht unterstellen, torpediert man damit fix jegliche Art von Unterhaltung. Die Postmoderne scheint, wenn man sie nicht denn nicht immer in die Beliebigkeitsecke stellen möchte, insofern dann doch eine bessere Rahmung für Gespräche zu bieten als die neuerdings wieder beliebte Moderne. My 2 cents.

Vermutlich dauert es auch einfach, bis sich die Gesellschaft auf die neue Diskussionsplattform und -gruppe im Netz eingestellt hat, streng genommen handelt es sich um eine potentiell gravierende Neuerung: Ein egalisierender Diskussionsraum, quasi das virtuelle Abbild der griechischen Polis. Denn so gut funktioniert die soziale Kontrolle nun aktuell nicht. Was sind noch offenkundige Unwahrheiten, wie einfach lassen sie sich feststellen? Falsche und manipulative Medien, ich würde das derart generalisiert durchaus genau das nennen - ohne die Diskussion hier führen zu wollen. Landet schnell bei Grundsatzdebatten.

Morrich schrieb:
Das mit dem "gelassen ignorieren" sollten die Medien vielleicht auch mal beherzigen. Würde man solche Themen nicht dauernd groß als Aufmacher benutzen und wochenlang die Sau durchs Dorf treiben, würde es nämlich so gut wie niemanden interessieren.
[...]

Ein Problem verschwindet nicht, wenn man es totschweigt - gemessen an der Logik, dürfte es nicht einmal existieren -, sondern indem man es thematisiert. Tut man das nicht, endet das in Trolldiktatur.

hrafnagaldr schrieb:
[...]
Gerade Journalisten dürften m.E. aber gern ein etwas dickeres Fell beweisen. Gerade im Falle von Kommentaren oder eben auch schlechter Recherche muss man halt etwas einstecken können. Und auf berechtigte Kritik sollte man einfach generell eingehen (können).

Jein. Es gibt, zumindest für mich als Weichei ( :D ), einen Unterschied zwischen berechtigter Kritik auf sachlicher Ebene und den damit oft einhergehenden Unterstellungen/Anfeindungen. Irgendwo steckt immer Herzblut in der Arbeit, da neigt man gelegentlich dazu, etwas empfindlicher zu reagieren bzw. manche Kommentare ungeachtet ihrer inhaltlichen Korrektheit eben zu ignorieren, die gewisse Konventionen unterlaufen. Man gilt schnell als eine Art Aushilfsluzifer, anonym fallen Hemmschwellen. Das sind Dinge, die Face-to-Face kaum jemand so bringen würde und wenn, dann eben verschwinden und nicht schriftlich öffentlich verewigt bleiben. Dann lässt sich auch leicht darüber lachen. Das wäre die andere Seite des Tisches. ;)

Handysurfer schrieb:
[...]
Eine Zensur, welche ausgerechnet auch in diesem Thema stattfindet, ist ebenfalls der falsche Weg und erzielt keine Ergebnisse. Oder nach welchen Kriterien werden Beiträge nicht freigeschalten? Wenn der Moderator mit der Meinung einer Person nicht zufrieden ist, genauso wie die Überreaktionen auf Trolle?

Zensur ist dann doch noch etwas anderes. Unabhängig davon: Vermutlich hat sich die Moderation zwischengeschaltet, um ein befürchtetes Ausufern des Themas, sozusagen als ultima ratio, zu verhindern, ähnlich wie das z.B. bei Meldungen zu Apple gelegentlich der Fall ist. Die "Kriterien" kannst du in den Forenregeln nachlesen, genau diese werden angewandt. Falls jemand sehen möchte, was nicht "freigeschaltet" wird: Die Beiträge landen transparent im öffentlich einsehbaren Aquarium, wo sie die Diskussion nicht zerschreddern. Bislang klappt das gut.


UltraWurst schrieb:
[...]

Von daher, ganz ehrlich und nicht mal böse gemeint:

Aber kehrt doch mal vor eurer eigenen Tür.
Lasst die Gegenseite doch auch mal in Form von Artikeln zu Wort kommen.
Stellt euch den Argumenten.
Beteiligt euch an einer Diskussion.

Nur so kann man Trolling bekämpfen.

Die Gegenseite zu Wort kommen lassen? Gerne. Du bist doch mit Thema super vertraut, leg doch genau diese Position (vielleicht sogar wissenschaftlich) im passenden Unterforum dar - vielleicht passt das als Leserartikel/Gastbeitrag, wir greifen soetwas bei passendem Niveau gerne auf! Wir haben in der Redaktion selbst ansonsten keine Fleischhauer/Augstein-Kombo am Start.

UltraWurst schrieb:
Auch der verlinkte Artikel auf Pixelwarte ist entweder schlecht recherchiert oder bewusst manipulativ.

Wer anprangert, daß es ein Spiel gibt, in dem man Anita Sarkeesian zusammen schlagen kann, dabei jedoch verschweigt, daß Anita Sarkeesian auf Twitter ein Spiel promotet hat, in dem man Randy Pitchford zusammen schlagen kann, disqualifiziert seine Aussagen dadurch selbst.

Mit einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung hat so etwas nichts zu tun.

Dann kann man diese Aussage des Artikels mit Gegenbeleg kritisieren. Das hat sehr viel mit wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu tun. Wissenschaftlichkeit wird nicht am Ergebnis festgemacht, sondern an der Herangehensweise.
 
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