Und wie wollen sie das abführen? Weitverkehrstechnik ist üblich in 10 G, 40 G und 100 G. Ohne – wie aktuell die DOCSIS-Anbieter in Deutschland – die Segmente gnadenlos zu überbuchen, bekommt man das bei gleichzeitiger Auslastung aller Teilnehmer nicht transportiert. Im Maximalfall 100 G, dann reicht das für 50 Kunden auf dem Papier. Comcast wird aber eher 500 Kunden an ein 10-G-Element anbinden. Dann hat man den Salat wie in den Ballungszentren hier mit DOCSIS und zu den Hauptnutzungszeiten bleibt für jeden nur ein Bruchteil.
Davon aber mal abgesehen ist Comcast der allerletzte, hinterfotzigste Betrügerdrecksladen, den die westliche Welt gesehen hat. Angefangen von der Lobbyarbeit gegen Netzneutralität, was 2LOST schon auf Seite 1 angesprochen hat, über die Lobbyarbeit für das Aufrechterhalten des Monopolstatus in ländlichen Regionen bis hin zum
Unmöglichmachen der Kündigung oder
astronomischen Nachforderungen für beglaubigt eingesandte Hardware. Streaminganbieter wie Netflix sind denen auch ein Dorn im Auge, der am äußersten Rand der Legalität behindert wird, weil er das Kerngeschäft von Comcast, das Kabelfernsehen, beeinträchtigt. Plötzlich können sie die Leute nämlich nicht mehr dazu zwingen, für horrende Summen aberwitzig zusammengestellte Kanalpakete zu kaufen.
Im Vergleich zu
denen sind die deutschen ISPs wirklich Engel.
andr_gin schrieb:
Wieso ist es zulässig eine Internetanbindung mit "bis zu 50Mbit/s" zu bewerben und dann im offiziell abgedeckten Gebiet oft nicht einmal 1Mbit/s zu bieten, während man für den Verkauf von 1 Liter Milch, wo nur 900ml drin sich eine Unmenge an Klagen wegen Betruges einfängt.
Im Gegensatz zu Milch läßt sich Internet nicht abpacken.
Das ist kein böser Wille, sondern schlicht Physik.
Für das klassische DSL auf der Kupferdoppelader gilt: Je weniger Querschnitt ein Leiter hat und je dünner und länger er ist, umso höher ist die Dämpfung auf ihm und damit umso niedriger die Übertragungsrate. Sicher kann man zu einem Zeitpunkt feststellen, welche Datenrate an einem APL möglich ist, nur bräuchte dann jeder einen eigens auf ihn zugeschnittenen Tarif (1,5 Mbit/s … 13,8 Mbit/s …27,9 Mbit/s usw) und das wäre das totale Buchungschaos. Ändert sich zudem nur ein einziger Abschnitt des Übertragungswegs, weil etwa ein Schaltverteiler gesetzt wird, neue Baugruppen eingesetzt werden oder eine Leitung geschwenkt wird, ist die Berechnung für den Vertrag Essig und es müßte ein neuer für die geänderten Bedingungen aufgesetzt werden.
Bei DOCSIS ist es etwas anders. Dort ist häufig die Anbindung der Kopfstation der Flaschenhals bzw. wird durch die zu hohe Überbuchung dazu gemacht. Ein Wohngebiet mit 200 Haushalten an eine Kopfstation anzubinden, die maximal 800 Mbit/s abtransportiert, ist halt gut für die Kasse, die Kunden schauen aber zu den Hauptnutzungszeiten in die Röhre.