News Glasfaserausbau: Deutschland ist Europas Schlusslicht

McKofFly schrieb:
Neben dem Ausbau des Netzes, sollten die ganze Anbieter nebenbei mal ihre Preispolitik überdenken! Für bissel Inet und Tele. gleich mal 30-40€!? Finde ich mehr als übertrieben!
Äh ja... bitte mal überdenken. Kann ruhig 10€ teurer werden, dafür dann aber auch bitte Ausbau betreiben.
 
ronny_kruse schrieb:
und was ist daran so schlimm? mein haus wird zum 1.3. ans glasfasernetz angeschlossen: verfuegbare bandbreite momentan: 100 mbit. verfuegbare bandbreite ab 1.3.: 100 mbit. klasse, hat sichs ja gelohnt.

Es kommen aber bei weitem nicht alle Leute in den Genuss von 100Mbit
Zwei Gemeinden weiter gibts FTTH und hier sind von der Telekom 200Mbit Down und 100Mbit Up möglich. Das für um die 60€

Fakt ist einfach das wir als "Wirtschaftsnation" hier massiv gepennt haben!
Selbst SDSL Leitung, wie CompanyConnect usw. werden uninteressant. Zu mindestens habe ich Kunden die lieber zwei Business Leitungen nehmen. Zum Beispiel vom Kabelprovider 150Mbit und eine ADSL bzw. VDSL Leitung. Aber auch lokale Richtfunkanbieter werden eher genommen!
Die Summen die man für eine SDSL Leitung auf den Tisch legen muss sind abartig!

Hier muss auf jeden Fall der Markt aufgefrischt werden! Die europäischen Nachbar Länder machen es uns vor! Egal ob Mobilfunk oder DSL für zu Hause. Einfach eine Frechheit...
 
ronny_kruse schrieb:
und was ist daran so schlimm? mein haus wird zum 1.3. ans glasfasernetz angeschlossen: verfuegbare bandbreite momentan: 100 mbit. verfuegbare bandbreite ab 1.3.: 100 mbit. klasse, hat sichs ja gelohnt.

Die Bandbreite ist für dem Privatanwender gar nicht so sehr das Problem. Zumindest aktuell kommt man mit vDSL und Vectoring noch auf ausreichend Bandbreite. Es geht aber darum, dass man auch für die Zukunft gerüstet ist.

Mit der klassischen (v)DSL Übertragung über Kupfer auf den letzten Metern ist man aller Voraussicht nach bereits heute an dem Ende von dem was technisch möglich ist. Möglicherweise wird es nach vDSL und Vectoring noch eine weitere Ausbaustufe geben können, wobei es bis dahin noch einige technische Hürden zu meistern gibt und auch längst nicht sicher ist, ob dieser Ausbau in dem Netz der Telekom überhaupt möglich ist. Selbst mit dem momentan im Ausbau befindlichen vDSL mit Vectoring gibt es aktuell schon ziemlich viele Nebenbedingungen die erfüllt sein müssen, da sonst eine Umsetzung nicht möglich ist und viele Haushalte Vectoring nicht bekommen können. In dem Punkt ist Glas Kupfer überlegen weil elektromagnetische Störeinflüsse vor allem das Übersprechen durch andere Leitungen nicht vorhanden ist.

Langfristig (~20 Jahre) führt kein Weg an einem FTTH Ausbau vorbei, da die Investitionskosten dafür aber gewaltig sind wird versucht dies solange wie möglich in die Zukunft zu verschieben. Ob in der Zukunft jedoch die Investitionskosten dafür sinken werden ist mehr als fraglich, denn an der Tatsache, dass Straßen und Häuser aufgerissen werden müssen um die Glasfaserkabel zu verlegen bleibt bestehen.

Da diese Umbaumaßnahmen auch nicht innerhalb kürzester Zeit zu bewältigen sind, wäre es wünschenswert besser heute als in 20 Jahren damit zu beginnen, denn dass über kurz oder lang wird eine FTTH Ausbau notwendig sein und unsere europäischen Nachbarländer sind uns da schon einen guten Schritt voraus.
 
Bei den genannten Beispielen sollte man auch erwähnen, dass Lettland weniger Einwohner als Hamburg hat und außerhalb der Städte das Internet vergessen werden kann. Und in Südkorea sind 50% der Bevölkerung (25 mio) im Ballungsraum Sudogwon gebündelt. So relativieren sich die Zahlen. In DE wohnen grad mal 12% im Ruhrgebiet. Und dort in den Städten gibt es ja kein Problem mit dem Internet.
 
Dass hier etwas falsch läuft und in Sachen Infrastruktur immer schlechter aussieht, war mir klar, aber dass man mittlerweile schon letzter in Sachen Glasfaser in ganz Europa ist, ist auch für mich noch mal eine Überraschung.
 
„Wir sollten nicht zulassen, dass Deutschland beim Glasfaserausbau im internationalen Vergleich
hinterherhinkt“, sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gegenüber Spiegel Online.
Vielleicht sollte man dann mal aufhören zu reden und einfach mal machen.
Das Problem ist bekannt, die Lösung ist bekannt, allein der Geiz ist das
was uns noch zurückhält. Also dann Ärmel hochkrempeln und loslegen!
 
Das ist es ja eben. Ich brauche auch noch keine Glasfaser, habe schon 200 Mbit über Unitymedia.

Die sollten erst einmal die Gebite ausbauen die nur 16 Mbit oder weniger haben. Diese Gebiete werden aber immer schön weiter ignoriert, ist den Firmen einfach zu teuer.
 

Wer hätte das gedacht... In meiner kleinen beschaulichen Stadt (64.000 Einwohner) gibt es immer noch keine schnellere Leitung als eine 16.000er Leitung der Telekom..
Ich hoffe das ändert sich bald..
 
Die Politik muss erkennen das Internet ein wichtiges Infrastrukturprojekt ist. Es sollte mit Straßen, Schienen, Strom und Wasser gleichgesetzt werden. Ohne gute Infrastruktur leidet die Wirtschaft und deren Innovationskapazität. Aber man sieht ja alleine schon an den Straßen, dass für Berlin eine schwarze Null (wie sinnvoll sie auch immer sei) wichtiger ist.
 
Ohne jetzt Details rauszukramen haben seit Jahren schon die Politiker in meiner Heimatstadt mit der Telekom geredet und geredet und geredet.... UND TATSÄCHLICH ist seit 3 Wochen VDSL50 und VDSL100 verfügbar. JETZT kann man den Politikern, Stadt- oder Landräten mal DANKE sagen :-)
SIEGEN heißt gewinnen ;-)
 
Naja, Hauptsache man hat die Netze privatisiert und wundert sich jetzt das die Unternehmen nur die Gewinne abziehen und sich um den Ausbau nicht die Bohne kümmern. Und wenn man ausbaut dann nur in den Ballungsgebieten. Klar, da lohnt es sich für die Unternehmen.

Das aber ein so kleines (Flächen)Land wie Deutschland mitlerweile massive Standortnachteile außerhalb der Großstädte hat das sich hier kaum noch Firmen ansiedeln können mag kaum einer erkennen. Die Kosten die dadurch für den Staat entstehen will man auch erst garnicht betrachten. Immerhin müssen auch die Vergeisten Kleinstädte ihre Infrastruktur zahlen und werden von den Ländern und dem Bund mit durchgezogen.

Naja, lasst uns noch die Netzneutralität abschaffen damit die Unternehmen neue Einnahmequellen haben und WIR können dann unseren Kindern und Enkeln mal von einer "coolen Zeit" ganz am Anfang des Internets erzählen...
 
Ich hab meine Internetleitung seit einigen Monaten über Glasfaser, nachdem ich vorher über TV-Anschluss (koaxial) oder Kupferkabel gezogen habe.
Maximale Bandbreite für mich wäre 1 gbit, was ich aber aus Kostengründen natürlich nicht habe :). Immerhin gibts bei allen Geschwindigkeiten 1 zu 1 Download/Upload. Ich habe auf Glasfaser gewechselt, weil ich so Internet ohne irgend eine Grundgebühr beziehen kann.

Obwohl ich vorher auch zufrieden war, muss ich sagen, dass die Qualität über Glasfaser tatsächlich etwas besser ist. Ping ist iyt niedrig und sehr stabil und auch die Geschwindigkeit ist absolut stabil. Bei den alten Anschlüssen, hatte ich bei Geschwindigkeitstests immer mal einen "Einbruch" (z.B. 18 statt 20 mbit) für ne Sekunde, dass gibts jetzt überhaupt nicht mehr.
 
hat das Bundeswirtschaftsministerium jetzt angekündigt, den Glasfaserausbau noch schneller vorantreiben zu wollen, indem mehr private Investitionen mobilisiert werden.
wenn ich so etwas lese, frage ich mich ob das nicht der Witz eines Beamten ist?!
Übersetzt heißt das doch nicht anderes, als das "wir" (Bundeswirtschaftsministerium) absolut gar nichts machen wird außer den Privaten einen Brief zu schreiben damit die sich beeilen!

Wie überall in unserer Politik ist das was zwischen den Zeilen steht, oft eine Beleidigung an das Volk!
Meine Sichtweise - wenn es jemand anders sieht, bitte Begründung!
 
also unser ort ist eigentlich ein gutes beispiel für den ausbau, bis vor ca 6 jahren gab es maximal(an der besten stelle) 6000er dsl. dann wurde aufgestockt auf 16mbit(telekom ausbau), dann hat die telekom nochmal die straßen aufgebuddelt(im nachbarort, wo der hauptverteiler ist), und nun gibt es hier 50mbit, bzw. 100mbit via vectoring. (seit ein paar wochen). also hier und dort wird schon gebaut, es geht auch halt immer nach einwohnerzahl ;)
 
ronny_kruse schrieb:
und was ist daran so schlimm? mein haus wird zum 1.3. ans glasfasernetz angeschlossen: verfuegbare bandbreite momentan: 100 mbit. verfuegbare bandbreite ab 1.3.: 100 mbit. klasse, hat sichs ja gelohnt.
Es geht ja nicht unbedingt darum das du mehr Bandbreite hast, sondern das auch alle anderen diese nutzen können. Idealerweise zur Primetime dann ohne Flaschenhals.
 
McKofFly schrieb:
Neben dem Ausbau des Netzes, sollten die ganze Anbieter nebenbei mal ihre Preispolitik überdenken! Für bissel Inet und Tele. gleich mal 30-40€!? Finde ich mehr als übertrieben!

wie bitte?
du erwartest das der TK Anbieter für dich eine Glasfaserleitung in die Erde buddelt.

Wieviel kostet den 1km zu verlegen, die Telekom spricht von 60-150€ pro Meter. das bedeutet dannn 60.000€ bis 150.000€ und du sagst dir ist das aber nicht mal 40€ wert. Daher wird es dann auch nicht gelegt.

du willst also für deinen Haushalt im Jahr ca 400€ für Internet bezahlen. Das ist eine lohnenswerte Investitionsrechnung für die Telekom. Sehr rentabel :) 600/4= 125 Jahre :D
und wenn jetzt sogar 5 Wohnungen bei dir versorgt werden dann sind es immer noch 25 jahre, ohne Wartung oder Finanzierungskosten wie Zinsen, Abschreibung etc
Ich habe hier nur die minimalen Kosten pro Meter angesetzt.

Da bleiben wir doch lieber bei DSL 16000 und gut ist, oder wie ;) Herzlichen Glückwunsch.
 
ronny_kruse schrieb:
und was ist daran so schlimm? mein haus wird zum 1.3. ans glasfasernetz angeschlossen: verfuegbare bandbreite momentan: 100 mbit. verfuegbare bandbreite ab 1.3.: 100 mbit. klasse, hat sichs ja gelohnt.

Ja hat es. Warum? Recht einfach:

Aktuell bist du am Leitungslimit. Mit FTTH bist du am Verteilerlimit da mit FTTH mehrere Gigabit möglich sind.
 
Bei mir gibts es kbd Internet mit 100 mbit oder Adsl mit 16, wird gerade ausgebaut auf VDSL.

Als Alternartive wären da noch LTE (Vollausbau ausser bei e+) oder die örtlichen Stadtwerke mit FTTB und auch 100mbit.

Alles Absicht :)

Meine Eltern haben aber immer noch 2mbit (Versatel) oder eben die Option auf LTE Hybrid von der Tcom mit 256kbit im Festnetz und Vollausbau im LTE Netz.

Wie man sieht - es ist immer nur eine Frage des Wohnortes; wer da von vorn herein Prioritäten setzt bekommt auch das was schon da ist. Umziehen und sich hinterher beschweren, dass alles langsam ist, naja, meckern und schimpfen, vor allem immer zuerst auf andere, können wir Deutschen ja gut :)
 
Armes Deutschland, so viel Geld und dann doch kein richtiges Internet... Ist ja klar, wenn alle paar Jahre viele viele Milliarden für EU-Länder ausgegeben werden müssen. Wegwerfpolitik macht es ebenfalls nicht besser. Statt die Kosten aller Länder zu optimieren und zu senken, wird denen einfach noch mehr Geld eingeschoben oder die Schulden aufgebaut und an die nächste Generation abgewälzt.

Man könnte die NSA ja auch um eine Mitbeteiligung bitten, dass die Netze so ausgelastet sind. Man könnte Nutzer/IPs auf Youtube sperren, die wirklich jeden Sche... hochladen oder die 20ste Lets Play Kopie oder das 50ste Umbixing hochladen müssen.

Wenn man in vielen Bereichen wirtschaftlicher und ressourcensparender arbeiten würde, könnte man sicherlich eine gigantische Menge Geld auftreiben/sparen, welches für die Zukunft investiert werden könnte.

Politiker denken aber nur bis zur nächsten Wahl und solange die aktuellen Alten und Rentner noch leben und die dummen Jungen nicht wählen gehen, wird sich auch nichts ändern.

Ich schätze in 15 Jahren werden wir das Niveau erreichen können, welches andere Länder bereits Jahre haben.
 
Allerdings bezeichnen es die Autoren der Studie selbst als Problem, dass die Zahlen auf der Breitband-Definition der ITU basieren. Und diese bewertet bereits Anschlüsse mit mindestens 2 Mbit/s als Breitband-Zugang, was „längst nicht mehr ausreichend“ wäre.

Klar, indem man die Standards komplett absenkt hat man irgendwann auch 100%. Irgendwann wird man den Wohlstand in Deutschland wohl daran messen, dass alle Häuser and das Stromnetz angeschlossen sind und über fließendes Wasser verfügen. Im Bildungssystem sieht man ja jetzt schon wohin immer geringere Standards führen.

Es würde allerdings nicht ausreichen, nur die Übertragungsraten deutlich zu erhöhen. Auch die Breitbandverfügbarkeit müsse weiter ausgebaut werden.

Große Anbieter haben sich eben der Logik verschrieben, dass einige Nutzer mit >100 Mbit/s den Rest, welche nicht mal 16 Mbit/s bekommen, ausgleichen. Ein Dorf mit 100 Einwohnern und einer bekommt 1 Gbit/s, der Rest aber nur knapp 6 Mbit/s. Trotzdem liegt der Durchschnitt dann bei knapp knapp 16 Mbit/s. Und die Anbieter können dann behaupten "Guckt mal, hier gibt es doch schnelles Internet!" In Großstädten ist das leider die traurige Realität. Anscheinend hat man da ganze Straßenzüge einfach nicht angeschlossen, während andere mit immer schnelleren Anschlüssen versorgt werden. Meine Schwester in Hamburg kann da ein Lied von singen...

Nötig wäre der Ausbau der Breitbandnetze, damit Digitalunternehmen in Branchen wie Automobilbau, Energie oder Logistik ermöglicht werde, neue Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen.

Blablabla, die beliebten Schlagworte der Politik: Arbeitsplätze und Wachstum. Dabei sind die eklatanten Fehlentwicklungen seit JAHREN bekannt. Auch dürfte es nicht neu sein, dass das Internet seit Jahren ein enormer Wirtschaftsfaktor ist. Langsam dringt diese Entwicklung aber auch in die Betonköpfe der Politiker ein, denn Deutschland wird für IT Konzerne immer uninteressanter. Was hat Deutschland denn in den letzten zehn Jahren an IT Unternehmen hervorgebracht? Kein Google, kein Facebook, kein Youtube, keine nennenswerten Streamingdienste, keine gigantischen Versandhändler, etc. Einzig SAP fällt mir ein, danach wird es dunkel.
Deutsche Politiker messen Wirtschaftsleistung anscheinend immer noch anhand von rauchenden Schloten und der Anzahl der im Jahr produzierten Autos und Tonnen Stahl. Industrie 1.0, mehr ist da nicht los.

Natürlich wird der Breitbandausbau nicht billig. Andererseits können wir uns es aber auch nicht leisten diesen NICHT zu vorranzutreiben. Ganze Regionen werden für Menschen und Unternehmen uninteressant, was wiederrum sinkende Steuereinnahmen zur Folge hat.
Und so sehr Konzerne wie die Telekom es uns auch verkaufen wollen: Vectoring ist nichts als eine billige Aufschiebetaktik. Langfristig haben die Kupferleitungen (oft kaum mehr als Klingeldraht) einfach keine Chance mehr, da die Dämpfungswerte ab wenigen hundert Metern praktisch kein schnelles Internet mehr ermöglichen.
 
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