Allerdings bezeichnen es die Autoren der Studie selbst als Problem, dass die Zahlen auf der Breitband-Definition der ITU basieren. Und diese bewertet bereits Anschlüsse mit mindestens 2 Mbit/s als Breitband-Zugang, was „längst nicht mehr ausreichend“ wäre.
Klar, indem man die Standards komplett absenkt hat man irgendwann auch 100%. Irgendwann wird man den Wohlstand in Deutschland wohl daran messen, dass alle Häuser and das Stromnetz angeschlossen sind und über fließendes Wasser verfügen. Im Bildungssystem sieht man ja jetzt schon wohin immer geringere Standards führen.
Es würde allerdings nicht ausreichen, nur die Übertragungsraten deutlich zu erhöhen. Auch die Breitbandverfügbarkeit müsse weiter ausgebaut werden.
Große Anbieter haben sich eben der Logik verschrieben, dass einige Nutzer mit >100 Mbit/s den Rest, welche nicht mal 16 Mbit/s bekommen, ausgleichen. Ein Dorf mit 100 Einwohnern und einer bekommt 1 Gbit/s, der Rest aber nur knapp 6 Mbit/s. Trotzdem liegt der Durchschnitt dann bei knapp knapp 16 Mbit/s. Und die Anbieter können dann behaupten "Guckt mal, hier gibt es doch schnelles Internet!" In Großstädten ist das leider die traurige Realität. Anscheinend hat man da ganze Straßenzüge einfach nicht angeschlossen, während andere mit immer schnelleren Anschlüssen versorgt werden. Meine Schwester in Hamburg kann da ein Lied von singen...
Nötig wäre der Ausbau der Breitbandnetze, damit Digitalunternehmen in Branchen wie Automobilbau, Energie oder Logistik ermöglicht werde, neue Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen.
Blablabla, die beliebten Schlagworte der Politik: Arbeitsplätze und Wachstum. Dabei sind die eklatanten Fehlentwicklungen seit JAHREN bekannt. Auch dürfte es nicht neu sein, dass das Internet seit Jahren ein enormer Wirtschaftsfaktor ist. Langsam dringt diese Entwicklung aber auch in die Betonköpfe der Politiker ein, denn Deutschland wird für IT Konzerne immer uninteressanter. Was hat Deutschland denn in den letzten zehn Jahren an IT Unternehmen hervorgebracht? Kein Google, kein Facebook, kein Youtube, keine nennenswerten Streamingdienste, keine gigantischen Versandhändler, etc. Einzig SAP fällt mir ein, danach wird es dunkel.
Deutsche Politiker messen Wirtschaftsleistung anscheinend immer noch anhand von rauchenden Schloten und der Anzahl der im Jahr produzierten Autos und Tonnen Stahl. Industrie 1.0, mehr ist da nicht los.
Natürlich wird der Breitbandausbau nicht billig. Andererseits können wir uns es aber auch nicht leisten diesen NICHT zu vorranzutreiben. Ganze Regionen werden für Menschen und Unternehmen uninteressant, was wiederrum sinkende Steuereinnahmen zur Folge hat.
Und so sehr Konzerne wie die Telekom es uns auch verkaufen wollen: Vectoring ist nichts als eine billige Aufschiebetaktik. Langfristig haben die Kupferleitungen (oft kaum mehr als Klingeldraht) einfach keine Chance mehr, da die
Dämpfungswerte ab wenigen hundert Metern praktisch kein schnelles Internet mehr ermöglichen.