Donnidonis schrieb:
Dann musst du eine Partei wählen die den Austritt aus der EU forciert, denn auf der Ebene ist geregelt, dass das nicht geht.
Komisch, wie schaffen es dann Frankfreich (->EDF, SCNF usw.) oder Deutschland (->DB, Autobahn GmbH, Bundesdruckerei usw.) sich in der EU zu halten? Gerade Infrastruktur, also auch Glasfaser, ist doch in vielen Ländern staatlich...
Gerade die EDF ist doch ein gutes Beispiel dafür. Da betreibt der Staat aus ideologischen Gründen Kraftwerke, die ein wirtschaftliches Fiasko sind und jährlich zig Milliarden neue Schulden bringen. Warum sollte man den Glasfaserausbau nicht auch zentral gesteuert verwirklichen können? So katastrophal wie die französische Energiepolitik wird es schon nicht werden...
Muntermacher schrieb:
Auch wenn
@Bierliebhaber wohl zu tief ins Glas geschaut hat und meint, die Regeln waren nur durch Kohl schlecht gemacht und dann alles richtig, dabei gab es weder unter Schröder noch unter roter Co-Regenschaft etwas anderes.
Abgesehen davon, welchea Land setzte damals auf GF? Meines Wissens nach kein einziges, aber hauptsache Alki konnte lästern.
Alsi hoffentlich nehmen sich die Politiker das Urteil zu Herzen und sorgen für bessere Regeln und Möglichkeiten.
Erstmal danke für das ad hominem, immer wieder gerne gesehen! Reicht die Beleidigung eigentlich schon dafür, so einen Beitrag zu melden?
Ansonsten kann man natürlich die
Realität (oder
die hier) ignorieren und sich einreden, dass unter Kohl NICHT die Grundlagen für die aktuelle Situation gelegt wurde, aber dann disqualifiziert man sich natürlich für die weitere Diskussion.
Natürlich könntest du auch nochmal kurz darlegen, warum rot/grün die aus ihrer Sicht gerade verlegten Kupferkabel direkt wieder aus dem Boden hätten reißen sollen, zumal die Telekom vorher schon auf DSL gesetzt hat, dass nur mit Kupfer kompatibel ist... Vielleicht hätte Schröder aber auch einfach in seiner Glaskugel sehen sollen, dass hierzulande Ende 2014 Netflix an den Start geht und 10 Jahre nach dem Ende seiner Regierungszeit dank Streaming ganz neue Herausforderungen gestellt werden? Glaubst du es war 2000 abzusehen, dass 16000er-Leitungen 15 Jahre später zu wenig sein werden? Und warum ist die Vorgängerregierung dran schuld und nicht die, die tatsächlich regiert hat und dann in den 10er-Jahren hätte reagieren MÜSSEN? Wobei es natürlich unter Merkel absolut vermessen war, überhaupt IRGENDETWAS zu erwarten, die hat Stillstand ja zum Prinzip erhoben.
Und es gab nach der von Kohl in den Sand gesetzten Wiedervereinigung (wo sich die Birne trotz aller Fehler schön mit Brandts Federn geschmückt hat...) ganz vielleicht auch andere Probleme Ende der 90er.
Aber hey, NATÜRLICH trifft Kohl keine Schuld, den katastrophalen Mist, den er insgesamt verbockt hat hätte Schröder doch im Handumdrehen direkt wieder rückgängig machen können. Ist doch kein Ding, die Kabel direkt in ganz Deutschland rauszureißen und neue zu verlegen. Macht einer wie Merz doch an einem durchschnittlichen Dienstagvormittag, nur der Nichtskönner Schröder hat es nicht hinbekommen...
Klar, natürlich ist nie der Schuld, der alle Fehler begangen hat, sondern der, der danach nicht dazu kam, sie zu beheben! Aber auch nur bei SPD-Regierungen, dass Merkel den "versäumten" Glasfaser-Ausbau nicht nachgeholt hat ist natürlich kein Problem, das musste sie ja nicht. Nur Schröder und Scholz, die sind Schuld!
Ich bin wirklich weit davon entfernt, Schröder oder Scholz zu mögen, Neoliberale kann ich grundsätzlich nicht leiden, egal in welcher Farbe sie angestrichen sind. Nur ist es absurd, hier Kohl in IRGENDEINER Form in Schutz zu nehmen und rot/grün ins Gespräch zu bringen.
Und seit wann sind Vorteile gegenüber anderen Staaten schlecht? Warum sollte es die Abkehr von der Glasfaser durch Kohl irgendwie in ein besseres Licht rücken, dass andere Länder langsamer waren als die Schmidt-Regierung? Ja, wäre echt bitter gewesen, wenn wir allen anderen Ländern technologisch voraus gewesen wären... Gott sei Dank hat uns die Birne ins technologische Mittelalter zementiert! Gott sei Dank haben wir jetzt den Luxus Kupfer statt dieses neumodischen "Glas".
Wie auch z.B. bei der PV. Natürlich waren wir da technologisch ganz vorne, aber dank schwarz/gelb sehen wir im Bereich der Erneuerbaren kein Land mehr. Da sagst du sicher auch "kein anderes Land war so weit, also ist es gut dass man die Industrie vernichtet hat".
Komisch, wie Konservative immer was von Wirtschaft schwafeln und dann wirtschaftlichen Fortschritt immer blockieren und darauf setzen, dass man auch mit Kohle, Verbrennern und mit Infrastruktur auf dem Niveau von Dritte-Welt-Ländern noch Jahrzehnte ExPoRt-WeLtMeIsTeR bleibt, während man da schon lange gemerkt hat, dass E-Mobilität, Erneuerbare usw. die Zukunft sind.
blackraven schrieb:
Zitat überlesen oder einfach nicht verstanden?
Beitragsservice = "das" Unternehmen vom Staat.
Nein, das ist grundsätzlich falsch und genau der Punkt. Die ÖR sind, anders als in gewissem Maße die DB (immer noch in Staatsbesitz, aber muss marktwirtschaftlich arbeiten) oder die Post vor der Privatisierung, keine staatlichen Unternehmen, sondern durchs BVerfG festgelegt wirtschaftlich unabhängig, weshalb sie auch mit der Gebühr und nicht mit Steuern finanziert werden. Der Staat bzw. eigentlich die Fraktionen haben nur das Recht, einen kleinen Teil des Rundfunkrats zu stellen (der Rest kommt aus Verbänden die nichts mit dem Staat zu tun haben), ansonsten ist der ÖR unabhängig. Das ist was völlig anderes als ein staatliches Unternehmen wie es die Post war.
foofoobar schrieb:
Ich zitiere mal aus dem Artikel:
"Doch Kupferübertragungstechniken wie DSL, die einige Jahre später eingesetzt wurden, konnten nicht über Glasfaser betrieben werden, sagte Cortijo.
(...)
Laut Cortijo war bei der viel späteren Umstellung der Hytas- und Opal-Netze
"der Mangel an Fasern die größte Herausforderung. Es gab nicht genügend Fasern im Boden, um einen reibungslosen Wechsel zu neuen Übertragungstechniken zu ermöglichen ohne Unterbrechung für Kunden, die mehrere Tage, wenn nicht Wochen dauern würde. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, hat die Telekom in diesen Fällen zusätzliche Glasfaserkabel verlegt.
(...)
Es gibt verschiedenen Meinungen darüber, warum der erste Glasfaserausbau der Telekom scheiterte und weshalb die Fasern später sogar ersetzt werden mussten: War es der Kurswechsel der Telekom auf DSL, die Multiplex-Technik PDH oder die wenigen Fasern? Oder wollte man einfach nur die wochenlange Unterbrechung der Versorgung der Kunden vermeiden, als man vor fast vier Jahren die Glasfaserkabel ersetzte?"
Der Hersteller sagt also, dass Hytas und Opal kein Problem gewesen wären. Nur hat die Telekom (später!) mit DSL eine Technologie eingeführt, die nur mit Kupfer kompatibel ist. Ganz vielleicht könnte das ja damit zusammenhängen, dass durch Kohl bis auf eine kleine Ausnahme alle Haushalte mit Kupfer angeschlossen waren? Cortijo sagt doch, dass einfach zu wenig Haushalte mit Glasfaser angeschlossen waren, um eine darauf basierende Übertragungstechnik zu wählen.
Die Behauptung, dass Hytas und Opal heute ausgetauscht werden müssten, kommt ja nicht mal von der Telekom, siehe deinen zweiten Artikel:
"Es liegt aber nicht an der Glasfaser, wie Unternehmenssprecher Markus Jodl auf Nachfrage von Golem.de einräumt:
"Es ist die aktive Technik, die eine weitere Nutzung nicht erlaubt. Ein neues Glasfaserkabel muss aber trotzdem gezogen werden, weil auf dem alten ja noch Kunden sind.""
Der Grund, warum das alte Kabel nicht genutzt werden kann, ist nicht das Kabel, sondern es liegt einfach nur daran, dass es aktuell genutzt wird und man die aktive Technik ZWISCHEN dem Kabel nicht einfach austauschen kann, ohne die alten Kabel abzuschalten.
Im Grunde bestätigt der Artikel meinen Punkt: wenn man gleich wie geplant ab 1981 die GF ausgebaut hätte hätte man auch nie DSL genutzt, also ist der Punkt, dass GF nicht zu DSL kompatibel ist einfach Blödsinn.
Und in den Artikeln steht eben auch, dass der Boden NICHT aufgerissen werden müsste, weil die Glasfaser gar nicht das Problem ist.