Nur weil ich nach ner Distro-Empfehlung mit KDE frage, würde ich mich nicht als Anfänger bezeichnen. Ich nutze ja schon seit über 10 Jahren Linux. Ich bin mit Ubuntu, in die Linux-Welt eingestiegen. Das war zu der Zeit als das Standard DE von Ubuntu das selbst entwickelte Unity war. Das habe ich dann auch erstmal für einige Jahre auf meinem Laptop genutzt, da ich keinen Bedarf gesehen habe etwas, mit dem ich zufrieden bin zu wechseln.
Über die Jahre habe ich dann doch einige Dinge probiert. Zeitweise mal ganz kurz Fedora, weil ich eine andere Distro, die dann auch noch das aktuelle Gnome verwendet, testen wollte. Weiterhin hatte ich viele Jahre dann privat nur noch in die Jahre gekommene Laptops Zuhause. Da habe ich dann Lubuntu und Xubuntu verwendet, weil es einfach ressourcensparend sein sollte. Bei meinen Raspberry Pis dann Raspbian bzw. später Raspberry PI OS und auch mal andere Debian-Derivate. Auf meinem Rechner während der Ausbildung hatte ich dann zeitweise Manjaro um auch mal meine Zehen in die Welt von Arch zu strecken. Das hatte ich auch ne Zeit lang verwendet. Damit aufgehört habe ich eher, da es in der Ausbildung schon besser war, eine Distro zu verwenden, die die gleichen Paketmanager nutzt, wie die meiner Kollegen, da alle Anleitungen, Skripte etc. auf Debian-basierten Distros ausgelegt waren. Prinzipiell fand ich aber Manjaro weder besonders schlecht noch super lifechanging. Bevor meinem aktuellen Job war ich bei ner Firma, die Mac-only war und daher hatte ich jetzt die letzten Jahre, bevor ich mir meinen neuen Desktop gekauft habe, eben nur Xubuntu und Lubuntu aufgrund der alten Hardware verwendet. Ubuntu habe ich mir auf dem Arbeits PC installiert, weil man Chef damals fälschlicherweise sagte, dass fast alle unsere Linux-Nutzer Ununtu nutzen. Tatsächlich bin ich der einzige. Weil mehrere Fedora nutzen, wollte ich mir das anschauen. Ich fand den Installer, vor allem in Kombination, wenn man die Festplatte von Anfang an verschlüsseln muss, echt blöde.
Privat habe ich mir dann nach dem Kauf des neuen PCs Pop!_OS angeschaut, weil ich ja Debian basierte Distros gewohnt war und Pop!_OS als das bessere Ubuntu gehandelt wird und dass es eben Default gut für Gaming geeignet sein soll.
dogecoin schrieb:
Man kommt ziemlich schnell an die Stelle, wo man etwas anders haben möchte, aber es nicht verändern kann. Dann ist man gezwungen irgendwelche Hacks (Extensions) zu installieren, um grundlegende Dinge hinzukriegen. Daher kommt für mich nur KDE in Frage. Gnome ist noch schlimmer als iOS. Entweder dir passt alles genauso, wie sich die Entwickler es vorstellen oder du kannst es nicht verwenden.
Dem kann ich nur zu 100% zustimmen. Das stimmt in meinen Augen für Gnome, als auch für das angepasste Gnome von Pop!_OS. Gnome ist in meinen Augen nur dann gut, wenn man mit den Default Optionen zufrieden ist. Schon seit Jahren habe ich immer noch zusätzlich Gnome-Tweaks installiert. Genauso wie Gnome-Shell Extensions. Aber ich fand das schon immer suboptimal, weil sich gewisse Einstellungen dann doppeln und an anderer Stelle negieren und man alleine schon da merkt, dass das alles irgendwie ungewollt dazugefrickelt wirkt. Und je mehr große Extensions man installiert hat, desto Bug-anfälliger wird das dann alles. Vor allem bei größeren Gnome-Updates.
Die ganze Zeit habe ich mir überlegt, ob ich nicht bei Pop!_OS bleiben und den Release von Cosmic Desktop abwarten soll. Aber der Stable-Release wird noch ewig dauern und selsbt dann ist ja nicht klar, ob das mir gefallen wird und ob das auch die Pop!_OS eigenen Probleme (habe ich ja in meinem Ursprungspost genannt) beheben wird.
Ich habe mir am Freitag mal Endeavour OS auf dem Live-Stick angeschaut und fand es auf den ersten Blick so gut, dass ich es mir, wenn ich Zeit habe, auf dem Heim-System installieren werde. Ein sehr netter Nebeneffekt ist, dass KDE auch mit Dolphin kommt. Finde ich viel besser. Nicht nur aber mit vor allem, aufgrund der möglichen Split-View. Ich hatte auch bei Ubuntu eine Zeit lang Dolphin als den Default File-Manager nachinstalliert, empfand es aber auch als einen Krampf bei ner DE den Default-File-Manager anzupassen. Das war auch Bug-anfällig.
Wie gut mir eine Distro und eine DE gefällt und welche Probleme auftreten, kann ich nach ner Stunde testen vom USB-Stick natürlich nicht sagen. Die meisten Probleme, die ich aktuell mit Gnome habe, wären mir bei Gnome nach ner Stunde auch nicht aufgefallen. Aber ich finde es besser, mich in den Dschungel der Einstellungsmöglichkeiten reinzufuchsen und daher die Option zu haben, als bei Gnome mir erstmal die Möglichkeit, die gewünschten Einstellungsmöglichkeiten zu haben, erstmal dazu installieren zu müssen. Ich freue mich daher schon drauf mir Endeavour zu installieren.