MR2007 schrieb:
Und am Ende haben wir dann völlig unselbstständige Menschen, die nicht eigenständig arbeiten können, für alles Unbekannte zu ihrem Papa - später Vorgesetzten - rennen, Risikos scheuen , (Eigen-)VERANTWORTUNG nie gelernt haben, und Angst vor ihrer eigenen Neugier eingepflanzt bekommen.
Gerade in der Phase wo sich die Persönlichkeit eines Menschen herausbildet und deren Gehirn am lernfähigsten ist, ist eine genereller Verbot das absolut falsche Mittel. Wie sollen sie Netzkompetenz lernen, wenn sie nur gesagt kriegen, "Internet... böse!"? Kinder in dem Alter sollten den Verstand und die Fähigkeit besitzen, das was sie sehen selbstständig zu bewerten.
Also da interpretierst du für meinen Geschmack etwas zuviel hinein.
Das von dir besagte lernen (hoffentlich!) die Kinder durch Erziehung,
besser gesagt durch die Erziehung der ELTERN! (Falls diese das überhaupt machen und nicht ein Fall für die Super Nanny sind
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)
aber soetwas wie z.B. "Konsequenzen für das eigene Handeln tragen" ist ein Prozess den man dadurch lernt,
das die Eltern konsequent waren usw.
Nicht durch den Zugriff aufs Internet
Und unter Netzkompetenzen verstehen wohl einige was anderes.
Netzkompetenzen sind für mich nicht:
- Facebook Seite besuchen
- Pornoseiten kennen
- ebay und Amazon
MR2007 schrieb:
Nicht das Internet ist krank (nagut, angesichts der aktuellen Technik könnte man vllt die Infrastruktur als krank bezeichnen - anderes Thema), aber das was du meinst, sind die Menschen. Verbietest du deinen Kindern auch Nachrichten zu schauen und Zeitung zu lesen? Aber seit wann ist es krank Pornos anzuschauen, wovor hast du Angst? Es gibt doch den schönen Spruch,
"Wie man Menschen tötet ist omnipräsent, aber wie man welche macht, ist strengstens verboten"
Da bin ich mit dir z.T. einer Meinung.
Aber ein Freund hat es mir mal schön gesagt:
Wir wissen was unsere Eltern gemacht haben damit wir auf der Welt sind,
aber wozu sollen wir uns darüber großartig unterhalten wie es unsere Eltern gemacht haben?
Natürlich ist das "wie man welche macht" überhaupt nicht schlimm!
ABer ein 9jähriges Kind muss nicht unbedingt die Hardcore Pornos in Internet anschauen!
Wozu auch? Der sexual Trieb wird später noch schnell genug kommen und ausgelebt werden.
u
nd bis dahin hat man seinen Kindern hoffentlich Verantwortung -> VORGELEBT und dadurch beigebracht!
Ich finde das offene Netz hat zum Teil den Kindern die Jugend geraubt,
bzw. der Glaube schneller erwachsen zu sein als sie wirklich sind.
Man was war das damals für ein Erlebnis als ich zum ersten Mal ein Sexheft gefunden habe.
Heute weiß jeder 12jährige mehr über 3er und sexual Praktiken bescheid als manche Domina.
Ist schon Traurig.
MR2007 schrieb:
Ja, weil die Erwachsenen dem Kind gar nicht erst die Möglichkeit einer Entscheidung gibt.
Die Frage sollte nicht sein, ob sondern das wie. Zum Beispiel die in der News erwähnten Accounts. Hier sollte sich das Kind selbst überlegen, was es davon hat, ob es das wirklich braucht und was sind die Nachteile davon. Da darf man als Elternteil auch Hilfestellungen geben und Sachen erklären. Aber darauf , dass es so etwas nicht braucht, darauf soll es selbst kommen.
Falls du das auch auf sehr Junge Kinder beziehst:
Sorry das ist ein Irrglaube.
Man hat mal einen sehr interessanten Test gemacht mit versteckter Kamera:
- Ein Fremder hat versucht Kinder vom Spielplatz weg zu locken (Eltern waren glaub ich in der Nähe, aber Kinder nicht in Sicht)
und der hatte es (ich glaube) IMMER geschafft!
Die Eltern waren danach schockiert, weil sie ihren Kindern IMMER geprädigt haben nicht mit Fremden zu reden, mitzugehen
und den ganzen Kram! Kann ja sein das sie es auch immer so toll gemacht haben.
Ergebnis: Ein KIND kann nicht die Gefahren bzw. Konsequenzen abschätzen.
Der Intellekt ist nicht ausgereift und die Lebenserfahrung nicht vorhanden, um die Gefahr richtig abzuschätzen.
Und diese beiden Sachen sind auch für das Internet von nöten.
MR2007 schrieb:
Ich habe eine sehr freie Erziehung gerade im Bezug auf Computer meiner Eltern genossen. Mit 9 hab ich mit primitivstem HTML kleine Webseiten gebastelt. Mit 11 mein erstes kleines 2D-Spiel in Basic programmiert (und seitdem auch in Onlineforen unterwegs), mit 15 eine 3D-Engine mitentwickelt und die Killerspiele die mich seelich und moralisch verderben(wenn es nach den Medien geht) hab ich mir auch selbst gebastelt

Und das stehts mit elterlicher Unterstützung, vorallem finanziell (Softwarelizenzen, Bücher, Hardware). Bei den "Killerspielen" kamen natürlich auch kritische Töne und da kam ich immer mit der Gegenfrage "Wisst ihr, wieviel Mathe eigentlich in einem Blutspritzer steckt?"

Mit 12 hatte ich einen eigenen Rechner mit Internet ohne jegliche Beschränkungen (abgesehen vom Limit des Provider). Ja natürlich, ich war auch auf Seiten unterwegs, die Eltern nicht von ihren Kindern sehen wollen, aber heute bin ich fest überzeugt davon, dass mit das nicht geschadet, sondern genützt hat und ich heute nicht das machen würde, was ich mache, wenn es nicht so gewesen wäre (entgegen aller Erwartungen, nichts mit Informatik).
Du bist aber da wohl die Ausnahme mit deinen technischen Interessen in solchen jungen Jahren.
Aber wieviele haben das von den 9-12 jährigen Kindern im Bezug zum PC/Internet?
Vielleicht hängt das auch vom Häuslichen Bildungsstand ab und der Wohngegend?
Ich weiß es nicht.
MR2007 schrieb:
Alles in allem, ja bei mir was vllt ein Sonderfall, weil ich mich sehr früh dafür interessierte, wie ein Computer funktioniert. Aber um wieder auf die eigentliche Nachricht zurückzukommen.
(Punkt 1)Wenn man Kinder, bei dem was sie machen und wofür sie sich interessieren, unterstützt und das auch zusammen mit dem Kind immer kritisch hinterfragt (wie schon gesagt, es ist hier immer wichtig, das das Kind es selbst realisiert und nicht vorgekaut bekommt),
(Punkt 2) dann wird ein Kind mit 12 auch selbst bewerten können ob es den Account braucht oder nicht. Mit 12 müsst man 6. Klasse sein, wenn ich mich nicht irre. In dem Alter gingen bei uns damals auf dem Schulhof auch schon Nacktfotos um (bei denen, die schon ein Handy mit Farbdisplay hatten). Bei der Generation vor uns, waren es halt die Playboys unterm Bett. Zeiten ändern sich
Und abschließend möchte ich noch anmerken, dass Eltern es sich zugern bequem machen und die konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema scheuen. Aber in Zeiten, in denen mittlerweile schon Grundschullehrer von Eltern angegriffen werden, warum die Lehrer IHR Kind nicht erziehen...
Im Punkt 1 bin ich ganz deiner Meinung.
Punkt 2 eher nicht. (Stichwort Konsequenzen)
Wie gesagt, vieles ändert sich, zum guten wie zum schlechten.
Aber gewisse Entscheidungen bzw. deren Tragweite können Kinder nicht komplett erfassen.
Das Eltern sich auch viel aus ihrer Verantwortung stehen,
da geb ich dir Recht! Lehrer haben ABSOLUT NIX mit der Erziehung der EIGENEN Kinder zu tun!
Dafür ist ein Lehrer nicht da!
Achte mal drauf, wenn Eltern ihren Kindern in bestimmten Situationen vorsagen: SAG DANKE.
WENN das Kind zuhause von den Eltern "
gelernt" hat ->
d.h. vorgelebt bekommen hat:
Mama/Papa geben den Kind was und sagen "Bitte/Bitteschön" und wenn sie was vom Kind bekommen "Danke" sagen,
dann wird es das später automatisch machen!
Oder auch dicke Eltern die sagen ihr Kind hat ein gewichtsproblem...aha...woher das woh kommt
Daran sieht man das manche Eltern selber noch eine Erziehung benötigen:
Super Nanny lässt grüßen!