Griechenland - aktuelle Entwicklungen?

es ist durchaus so, dass die teile der presse sich da im ton vergreifen, dass sagen auch in deutschland lebende griechen. ob weiterhin geld nach griechenland fliessen soll, ist natürlich eine frage, die sich mit einer provokanten schlagzeile natürlich besser verkaufen lässt, als mit einer zurückhaltenden nüchternheit.

der grexit ist vermutlich doch die bessere wahl, der imf hat den europäern in erinnerung gerufen, dass es ohne schuldenschnitt nicht geht und die griechische staatsverschuldung vermutlich bald auf 200% ansteigt. das wären dann schon japanische verhältnisse, wobei diese sich in der komfortablen lage befinden, dass sie fast nur inlandschulden haben. grexit bleibt weiterhin offen, auch wenn es niemand zugeben will. hierzu einen interessanten artikel aus der nzz, die den euro mit dem goldstandard vergleicht. die länder, die bereits damals probleme verursacht haben (brasilien, chile, argentienien, spanien, italien, portugal, griechenland) sind heute wieder dieselben. der grosse nachteil des euros im vergleich zum goldstand ist, dass es keine ausstiegklausel gibt. aber für die europäische integration, die bisher nur den vorwärtsgang kannte, war dies undenkbar.
 
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Gerade in der Tagesschau und auch schon im Auto gehört, dass die gr. Parlamentspräsidentin, die selber gegen den Inhalt der neuen Gesetze ist, heute einfach keine Abstimmung im Parlament aufrufen will, weil zu wenig Zeit zwischen Erstvorlage des Beschlusstextes und parlamentarischer Diskussion sei. Es müssten regelmäßig erst mehrere Tage über neue Gesetze im Parlament beraten/palavert werden.

Ich bin hochgespannt über die weitere Entwicklung der Sache in den nächsten Stunden.
Ich glaube, den Gläubigern käme so ein "Nichtvollzug" im Moment gar nicht so ungelegen.
 
Hallo

Godde schrieb:
Hör doch endlich mal mit deiner Jammerei über das böse Deutschland, die böse EU und den bösen Kapitalismus auf, das ist auch nicht mehr auszuhalten, du kannst niemanden mit ständigen Wiederholungen überreden.
Kein Land wurde gezwungen in die EU einzutreten und Mitglied zu bleiben, die sind alle freiwillig gekommen, jedes Land kann einfach austreten und seinen eigenen Weg gehen.
Es ist aber ziemlich primitiv gegen die bösen EU Regeln zu meckern und zu pöbeln aber weiter Geld zu fordern.
Niemand auf der Welt gibt jemandem bedingungslos Geld für Nichtstun, wem dieses kapitalistische Prinzip nicht gefällt der soll ins sozialistische, kommunistische oder was auch immer Glücksbärchiland auswandern.

Grüße Tomi
 
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Mit der Wiedervereinigung von BRD und DDR fing alles an, Filetierung des Vermögens der DDR (Privatisierung der Gewinne) unter gleichzeitiger ungeheurer Neuverschuldung des Bundes (Sozialisierung der Schulden), der Sozialgangster Schröder mit seinen Ganoven hat dann ab 1998 die folgerichtige Entsolidarisierung der deutschen Gesellschaft mittels seiner AGENDA-Politik (Hartz IV, “Liberalisierung” der Arbeitsgesetze, Hedgefonds, gezielte Unterfinanzierung der Kommunen, Unterbesteuerung von Kapitaleinkünften und und und ….) weiter zementiert. CDU/CSU, FDP und natürlich SPD haben ab 2005 den Untergang des Sozialstaates (der Staat tritt nun als Zuhälter für die Wirtschaft und dem Niedriglohnsektor auf) nur weiter beschleunigt, als willfährige Erfüllungsgehilfen der Finanzfaschisten (Übervermögende, Banken, Investoren und andere Sozialschmarotzer). Deutschland hat mittels der niedrigsten Löhne und sehr niedriger Kapitalertragssteuern seine wirtschaftliche Vormachtstellung in der EU/EURO-Zone ausbauen können. Diese “Erfolgststory” soll nun in der ganzen EU/EURO-Zone wiederholt werden.

Ein klar denkender Mensch hat bereits verstanden, das Dt. das erste Land der westlichen Welt war, das sich selbst als demokratischer Sozialstaat abgeschafft hat, zum Wohle einer weniger Mitbürger, die über ca. 66% des 5 Billionen Sparvermögens in Dt. verfügen (ohne Immobilien oder andere Sachwerte). Demokratisch ist Dt. auch nicht mehr, weil es bis auf die Linkspartei keine Alternative zum Einheitsangebot von CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen gibt.

Es geht darum, zunächst die Staaten der EURO-Zone nach deutschem Vorbild zu domestizieren, also die Abschaffung bzw. die Maximalverringerung möglichst aller Sozialausgaben und die Privatisierung des Volksvermögens (ÖPP – PPP).
Nutznießer dieser Veranstaltung: Die bereits jetzt schon Übervermögenden vor allem in Dt, alle Banken, Hedgefonds.
Verlierer: diejenigen die ein Staat eigentlich vor dem Allmachtsanspruch des Geldes zu schützen hat, also ca. 90% der Bevölkerung.

Wir erleben in Griechenland den ersten, möglicherweise bereits gelungenen Versuch einer feindlichen Übernahme. Das ging schon hervorragend mit Kapitalgesellschaften, das scheint auch mit ganzen “souveränen” Staaten zu klappen.

@Tomislav2007, Du willst einfach nicht verstehen um was es geht.
 
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Hallo
Godde schrieb:
Mit der Wiedervereinigung von BRD und DDR fing alles an
Hör doch endlich mal mit deiner Jammerei über das böse Deutschland, die böse EU und den bösen Kapitalismus auf, das ist auch nicht mehr auszuhalten, du kannst niemanden mit ständigen Wiederholungen überreden.

Godde schrieb:
Es geht darum, zunächst die Staaten der EURO-Zone nach deutschem Vorbild zu domestizieren
Kein Land wurde gezwungen in die EU einzutreten und Mitglied zu bleiben, die sind alle freiwillig gekommen, jedes Land kann einfach austreten und seinen eigenen Weg gehen.

Godde schrieb:
Wir erleben in Griechenland den ersten, möglicherweise bereits gelungenen Versuch einer feindlichen Übernahme.
Griechenland darf jederzeit aus der EU austreten und die Drachme drucken um sich der feindlichen Übernahme durch die bösen Deutschen zu entziehen.

Godde schrieb:
Tomislav2007, Du willst einfach nicht verstehen um was es geht.
Wie kommst du auf die Idee das ich nicht verstehe um was es geht ? Nur weil ich eine andere Meinung als du habe und ich mich nicht von deinen jammernden Wiederholungen überreden lasse ? Du machst es dir aber einfach.
Noch einmal nur für dich, mir geht es im bösen Kapitalismus sehr gut, ich habe nichts zu beklagen, ich stehe voll auf die Konkurrenzgeilheit und die Gier die mir so ein tolles Leben ermöglichen.
In dem Sinne: "Survival of the Fittest".

Godde schrieb:
Tsipras hat 6 Monate gegen das Sparpaket gekämpft und jetzt droht er mit Rücktritt wenn das Parlament nicht das deutlich schlimmere Sparpaket akzeptiert.
Minister treten freiwillig zurück und er schmeißt Minister raus die gegen Ihn sind, schalte mal griechisches Fernsehen an und schau dir an was in Griechenland auf den Straßen los ist.
Tsipras ist als Regierungschef nicht mehr tragbar, der ist nicht mehr bei klarem Verstand, der bringt das Land wieder zum Bürgerkrieg mit anschließender Militärdiktatur.
Ich hoffe wirklich das die linken Ultras wie angekündigt das griechische Parlament stürmen und Tsipras mit Schweinmist bewerfen und aus dem Dorf jagen.

Grüße Tomi
 
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Ich glaube du verstehst hier was falsch. Mir geht es auch gut. Nur ändert das nichts an dem was ich geschildert habe. Du kannst gerne so leben, aber bitte lass diesen Darwinspruch weg, der ist lächerlich. Gerade im Kapitalismus werden Gier und Konkurrenz um jeden Preis vom Gesetz geschützt.

Und selbst wenn sie Tsipras verjagen, das juckt mich nicht verstehst du? Das griechische Volk muss so oder so bluten. Dagegen bin ich nun mal.
 
Hallo
Godde schrieb:
Ich glaube du verstehst hier was falsch.
Nein, ich habe nur eine andere Meinung als du.

Godde schrieb:
Du kannst gerne so leben, aber bitte lass diesen Darwinspruch weg, der ist lächerlich.
Was ist an diesem Naturgesetz lächerlich ? Das die Griechen dieses Naturgesetz nicht akzeptieren können/wollen ?

Godde schrieb:
Gerade im Kapitalismus werden Gier und Konkurrenz um jeden Preis vom Gesetz geschützt.
Das ist sehr gut und wird sich hoffentlich nie ändern weil das die Menschen vorantreibt und vom Stillstand abhält.

Godde schrieb:
Das griechische Volk muss so oder so bluten.
Dann sollen die Griechen endlich mal Ihren angeblichen Stolz aus der Schublade raus holen und aus der EU austreten und die Drachme drucken und sich nicht den bösen Deutschen unterwerfen und sich der Realität Ihrer schwachen Wirtschaftskraft stellen.

Grüße Tomi
 
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@Godde
Der war gut, die Linkspartei ist natürlich die Rettung. :D
Wie lange würde sie brauchen, um die BRD herunter zu wirtschaften? Bei der DDR hat man 40 Jahre gebraucht, würde es schneller gehen oder länger dauern?
 
Ach Leute, Diskussionen wären so viel einfacher, würde man nicht Andere und sich selbst in politische Kategorien pressen und sich selbst von deren Denkrichtungen beeinflussen lassen. Nur weil die jetzige griechische Regierung das Label "links" trägt, schreien die Linken "Woohoo!" und die "Rechten" findens scheisse. Das ist ja schon ein simpler Automatismus, der alle vom Denken abhält.

Die Griechenlandkrise haben wir nun unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen und auf Basis komplexer Ursachen. Man kann das gern unter Berücksichtigung der Systemfrage besprechen, hat dann aber nur einen kleinen Teilaspekt abgedeckt. Offensichtlich ist das Phänomen der Mangelwirtschaft bzw. Zahlungsunfähigkeit eines Staates, kein "kapitalistisches" Problem; ganz im Gegenteil. Wirtschaftskraft und durchschnittlicher Lebensstandard sind in kapitalistischen Marktwirtschaften deutlich höher. Das bedeutet nicht, dass bestimmte Strukturen bzw. Marktprozesse diese Krise nicht verschärft hätten. Die alleinige Schuld im "System" zu suchen, reicht bei der Bewertung aber bei Weitem nicht.
 
@Pjack,

Ich hatte in einem Post davor bereits erwähnt, dass sich unter der Linken nicht viel ändern würde, sondern es muss vom Volk kommen. Die Linke würde ein paar Einschnitte vornehmen die durchaus sinnvoll wären, dennoch würde sich nicht viel ändern können.
Solange das Volk aber nicht begreift, dass Ausländer, Asylanten oder Flüchtlinge nicht das Problem darstellen, sondern die hiesige Politik, die dem System dient und diese dafür verantwortlich ist dass Renten nicht steigen oder gekürzt werden, dass die KKV immer weniger bezahlt oder die Nebenkosten immer höher werden, prekäre Beschäftigung und der Niedriglohnsektor nicht eingedämmt werden, solange bleibt es wie es ist. Als Ventil sucht man sich dann halt Minderheiten zum bashen, um seiner hart arbeitenden Seele etwas Luft zu verschaffen. Verdummung nennt man das.

@e-ding,

Dieses exzessive Verprassen der Griechen war aber nur durch die billigen Kredite möglich oder nicht? Man wusste im Vorfeld wie die Strukturen dort sind. Das ist wie wenn man in Supermärkten nur Zucker verkauft und sich dann wundert, dass die Menschen fett werden. Es gehören immer 2 dazu. Was hier gemacht wird, die Schuld den Griechen in die Tasche zu schieben das ist nicht korrekt. Denn genau diese billigen Kredite und der niedrige Zins sind nunmal ein Teil davon.
Welche Fehler würdest du nicht dem System zuordnen?

Achso und noch was: ich kann nicht gegen hierarchische Strukturen in einer Gesellschaft sein und eine egalitäre Gesellschaft bevorzugen und gleichzeitig unser System gut finden, genauso wenig wie ich Antiflüchtilingsschelte gut finden kann, denn ich denke immer im Gesamten. Da die Zusammenhänge nunmal etwas komplizierter sind als, die Flüchtlinge kommen nur zu uns, weil sie in unser Sozialsystem einwandern wollen. Man sollte da immer die Hintergründe hinterfragen und sich versuchen in den Anderen hinein zu versetzen.
Genau aus diesen Gründen tut man sich halt schwer mit "rechten" Meinungen, selbst wenn ich sagen würde ich wäre kein Linker, wäre ich doch einer, weil ich einfach so denke, wie das was man als Links einordnet.
 
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@e-ding
Im Endeffekt ist es doch auch egal, wer die nötigen Reformen in Griechenland durchführt, wichtig ist, dass sie in Angriff genommen werden und nicht nur von außen aufgezwungenes Übel, sondern als notwendig akzeptiert werden. Daran scheitert es doch schon von Anfang an, man macht das, was die Geldgeber vorgeben, um an frisches Geld zu kommen, eigentlich will man aber genauso weiter machen wie bisher, nämlich auf Kosten der nachfolgenden Generationen leben.
Deswegen kann das ganze doch wieder nur scheitern, man müsste Griechenland jedwede Souveränität nehmen und eine Technokratenregierung einsetzen, wenn man wirklich eine dauerhafte Lösung innerhalb der Eurozone erreichen wollte.
Was viele halt nicht sehen wollen, dass der Schuldenberg das Symptom ist, aber nicht die Ursache. Und solange das eigentliche Problem nicht gelöst ist, würde Griechenland auch ein Schuldenschnitt nicht helfen.

@Godde
Die Linke würde in allererster Linie den Sozialismus wieder einführen, mit allen bekannten Folgen...sehr sinnvoll. ;)
Nach System hab ich übrigens nicht weiter gelesen...alles nur das übliche Blabla, es langweilt einfach nur noch, ständig den gleichen wiedergekauten Quark zu hören.
 
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Hallo
Pjack schrieb:
Im Endeffekt ist es doch auch egal, wer die nötigen Reformen in Griechenland durchführt, wichtig ist, dass sie in Angriff genommen werden und nicht nur von außen aufgezwungenes Übel, sondern als notwendig akzeptiert werden.
Richtig, wie ich schon geschrieben habe, Griechenland braucht endlich mal eine Regierung die das gesamte Land umerzieht und vor allem auch dahinter steht.

Pjack schrieb:
Daran scheitert es doch schon von Anfang an, man macht das, was die Geldgeber vorgeben, um an frisches Geld zu kommen, eigentlich will man aber genauso weiter machen wie bisher,
Richtig, Tsipras meckert schon wieder, das er an das Programm nicht glaubt er es aber umsetzen wird weil er gezwungen wurde und muss, der kann und will das Programm doch gar nicht ernsthaft umsetzen, der will nur das Geld.

Pjack schrieb:
nämlich auf Kosten der nachfolgenden Generationen leben.
Vor allem auf die nachfolgenden Generationen der anderen EU Länder.

Pjack schrieb:
Deswegen kann das ganze doch wieder nur scheitern
Es wird nur wieder mit fremdem Geld hinaus gezögert.

Pjack schrieb:
man müsste Griechenland jedwede Souveränität nehmen und eine Technokratenregierung einsetzen, wenn man wirklich eine dauerhafte Lösung innerhalb der Eurozone erreichen wollte.
Ich hoffe nur das genau das passiert bevor ein Bürgerkrieg ausbricht und wieder eine Militärdiktatur entsteht.

Pjack schrieb:
Was viele halt nicht sehen wollen, dass der Schuldenberg das Symptom ist, aber nicht die Ursache. Und solange das eigentliche Problem nicht gelöst ist, würde Griechenland auch ein Schuldenschnitt nicht helfen.
Deswegen macht es auch keinen Sinn weiter Geld in das schwarze Loch Griechenland zu schmeißen, solange bis sich in Griechenland nichts ändert.

Pjack schrieb:
Nach System hab ich übrigens nicht weiter gelesen...alles nur das übliche Blabla, es langweilt einfach nur noch, ständig den gleichen wiedergekauten Quark zu hören.
Es macht wirklich keinen großen Sinn mehr seine Beiträge zu lesen, es kommt nur noch Jammerei über das böse System und den bösen Kapitalismus.
Dann immer die Vorwürfe man versteht nichts, er kommt mir vor wie der Geisterfahrer auf der Autobahn der im Radio die Meldung hört "Warnung Geisterfahrer" und denkt "Einer ? Alle !".

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Richtig, wie ich schon geschrieben habe, Griechenland braucht endlich mal eine Regierung die das gesamte Land umerzieht und vor allem auch dahinter steht.
Das wird aber kaum passieren, denn eine solche Regierung könnte sich nicht lange halten, denn das Volk würde wohl kaum dahinter stehen. Einmal erhaltene Lebensqualität gibt keiner gerne auf, egal, ob sie ehrlich erworben wurde oder nicht. Das ganze ist halt eine sehr verzwickte Lage. Schlimm ist es denke ich vor allem für die Kinder/Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die keine wirkliche Perspektive haben.

Tomislav2007 schrieb:
Richtig, Tsipras meckert schon wieder, das er an das Programm nicht glaubt er es aber umsetzen wird weil er gezwungen wurde und muss, der kann und will das Programm doch gar nicht ernsthaft umsetzen, der will nur das Geld.
Tscha, was soll er jetzt noch machen? Grexit ist keine Option, da das bedeuten würde, dass sich Griechenland nichtmal mehr die trivialsten Dinge importieren könnte und von dem leben müsste, was der Binnenmarkt anbietet. Zu gut deutsch würde man sich vom Lebensstandard ungefähr da wieder finden, wo die eigene Wirtschaft real steht, ohne die Einnahmen durch den Tourismus vermutlich auf dem Niveau eines Dritte-Welt-Landes.
Klar würden wieder mehr Gäste kommen, denn Urlaub in Griechenland wäre wieder sehr viel billiger, und auch die eigene Wirtschaft würde sich irgendwann entwickeln und zumindest das zur Verfügung stellen, was wirklich notwendig ist, aber bis dahin ist es ein langer Weg. Selbst jetzt leiden schon viele Menschen dort drüben, spezielle Medikamente sind stellenweise knapp und kaum erschwinglich, ein Grexit würde drastisch gesprochen nicht nur Lebensstandard, sondern Leben kosten. Es sind schon andere Länder pleite gegangen, aber für ein kleines aber vom Lebensstandard eigentlich hoch entwickeltes Land wie Griechenland wäre das kaum tragbar.

Tomislav2007 schrieb:
Ich hoffe nur das genau das passiert bevor ein Bürgerkrieg ausbricht und wieder eine Militärdiktatur entsteht.
Sieh dir den Aufschrei an, der jetzt um die ganze Welt geht, die deutsche Regierung würde einen Staatsstreich durchführen und blabla, obwohl 15/18 Euroländern diesen Kurs unterstützen...
Was denkst Du, was erst los wäre, wenn man von außen Griechenland wirklich die Souveränität nehmen würde?
Würde niemals funktionieren, das wäre aber denke ich für kein Land akzeptabel auf Dauer.

Tomislav2007 schrieb:
Es macht wirklich keinen großen Sinn mehr seine Beiträge zu lesen, es kommt nur noch Jammerei über das böse System und den bösen Kapitalismus.
Gleich dürfen wir uns anhören, dass wir voll assimiliert sind vom System und den Regimemedien hörig usw. usf....sollte man dann vllt. in einem separaten Thread ausführen, wenn man an so einer "Diskussion" interessiert ist...
 
Das Problem ist, in den Institutionen sitzen immer noch Griechen :D

Da hockt halt der Schwippschwager vom Yannis dessen Omma seit 10 Jahren unter der Erde liegt und lässt trotzdem die Rente aufs Konto überweisen.

Oder der Taxifahrer, hat sich vom Arzt für ein paar Hunnis bestätigen lassen dass er blind ist um die Behindertenrente abzugreifen. Macht für den Arzt jetzt auch die eine oder andere Fahrt "ohne Rechnung" :D

Roula, die im Rathaus arbeitet und ihrem neuen Freund dort auch einen Job besorgt hat. Als Sekretär für irgendwelche Angelegenheiten. Gut bezahlt, flexible (sehr flexible) Arbeitszeiten.

Tja, das ist Griechenland. Und jeder der Griechen kennt weiss dass das so ist ;) Vitamin-B, hier bissle geschmiert, da ein Gefallen usw. Das Eine führt zum Anderen und so. Viele haben irgendwie "Connections" und haben von diesem System jahrzentelang profitiert. Schon vor dem EUR und der EU. Das wird sauschwer das den Leuten abzuerziehen. Meine Meinung: Das klappt nie.
 
Hallo
Pjack schrieb:
Das wird aber kaum passieren, denn eine solche Regierung könnte sich nicht lange halten, denn das Volk würde wohl kaum dahinter stehen.
Du hast schon Recht, wenn ich mir ansehe was heute in Griechenland auf den Straßen los ist, aber was gibt es denn für Alternativen ? Eigentlich nur die Militärdiktatur und die ist noch schlimmer, aber evtl. muss die kommen.

Pjack schrieb:
Schlimm ist es denke ich vor allem für die Kinder/Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die keine wirkliche Perspektive haben.
...
Grexit ist keine Option, da das bedeuten würde, dass sich Griechenland nichtmal mehr die trivialsten Dinge importieren könnte und von dem leben müsste, was der Binnenmarkt anbietet. Zu gut deutsch würde man sich vom Lebensstandard ungefähr da wieder finden, wo die eigene Wirtschaft real steht, ohne die Einnahmen durch den Tourismus vermutlich auf dem Niveau eines Dritte-Welt-Landes.
Ich kenne Griechenland noch aus der guten alten Drachme Zeit, lange vor der EU, da hat man in Griechenland auch gelebt und das sogar deutlich besser als auf Dritte Welt Niveau, vor allem in den Küstenregionen.
Du hast aber Recht die alten/älteren sind nicht das größte Problem, die können einen Gang runter schalten, das Problem sind die jungen/jüngeren die nach westlichem Lebensstandard streben und mehr wollen.

Pjack schrieb:
Sieh dir den Aufschrei an, der jetzt um die ganze Welt geht, die deutsche Regierung würde einen Staatsstreich durchführen und blabla, obwohl 15/18 Euroländern diesen Kurs unterstützen...
Das verstehe ich auch nicht ganz, die Finnen und Balten z.B. sind deutlich aggressiver dagegen den Griechen weiter Geld zu geben.

Pjack schrieb:
Was denkst Du, was erst los wäre, wenn man von außen Griechenland wirklich die Souveränität nehmen würde?
NaJa aber wenn ich mir das Programm ansehe dann stimmen die heute eigentlich im griechischen Parlament genau darüber ab.
Das widerwillige Ja zum Programm steht aber:


s.0.s schrieb:
Tja, das ist Griechenland. Und jeder der Griechen kennt weiss dass das so ist
Es ist auch so, ich habe es selber unzählige Male in Griechenland miterlebt.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn man denkt es kann nicht besser kommen, tauchen die USA auf und der IWF, das könnte evlt. bald das Ende des Herrn Schäuble sein. Denn geopolitisch ist den USA Griechenland viel zu wichtig, als dass sie es einfach so vor die Hunde gehen lassen. Laut Experten Meinung wäre die Umrechnung bei einem Grexit 1:10, das wäre verheerend.

Der deutsche Durchmarsch beim EU-Diktat gegen Griechenland erschüttert jetzt auch das transatlantische Verhältnis. Öffentlich fordert der in Washington angesiedelte Internationale Währungsfonds (IWF) einen umfassenden Schuldenschnitt zugunsten Athens oder eine weitgehende Umstrukturierung der Gläubigerforderungen. Die Attacke zielt auf die deutsche Bundesregierung. Eine Erleichterung der griechischen Schuldenlast durch einen "hair cut" hatte das Bundeskanzleramt zuletzt am Dienstag erneut abgelehnt. Um den transatlantischen Druck zu verstärken, kündigt US-Finanzminister Jacob Lew ein Treffen in Berlin an, wo er am heutigen Donnerstag mit seinem Amtskollegen Wolfgang Schäuble sprechen wird. Schäuble hatte Lew bei einem kontroversen Telefonat am 8. Juli mit kompromittierenden Äußerungen überrascht, die er später als "Witze" bezeichnete. Die von Lew terminierte Aussprache findet 24 Stunden vor der morgigen Sondersitzung des Bundestages statt und stellt eine unverhohlene Warnung an die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien dar. Anschließend trifft sich Lew mit dem französischen Finanzminister, der für das von Berlin erzwungene EU-Diktat mitverantwortlich ist. Wegen der französischen Gefolgschaft für die deutsche Europa-Politik ist die US-Regierung beunruhigt. In Konsequenz des Brüsseler Abkommens vom vergangenen Sonntag bereitet sich die deutsche Bundesbank auf eine "Überprüfung" des griechischen Finanzsektors vor. Sollten griechische Banken "abgewickelt" werden müssen, haben ab 22. Juli auch griechische Bankanleger zu haften, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Bundesbank. Die Ankündigung droht mit Enteignungsmaßnahmen. Washington stellt sich der radikalisierten deutschen Wirtschaftspolitik entgegen.
In der am gestrigen Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme des Internationalen Währungsfonds werden entschiedene Erleichterungen für Griechenland gefordert. Die auf Athen lastenden Finanzverpflichtungen seien in der gegenwärtigen Form "unmöglich aufrechtzuerhalten".[1] Verlangt wird eine Stundung über 30 Jahre, ersatzweise die Subventionierung des griechischen Staatshaushalts aus EU-Mitteln oder ein "tiefer Schuldenschnitt".[2] Sämtliche Forderungen widersprechen dem Brüsseler EU-Diktat und insbesondere der bestimmenden Haltung Deutschlands, das in der internationalen Öffentlichkeit einer bespiellosen Erpressung zu Lasten der griechischen Bevölkerung beschuldigt wird.[3] Bei der ausführlichen Stellungnahme des IWF handle sich um eine "Attacke", die bereits zuvor bestehende Widersprüche mit Berlin nun erstmals öffentlich mache, heißt es bei BBC (London).[4]

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59161

Übrigens hatte Syriza nicht an einen Grexit gedacht zumindest laut ihrem Programm:

http://www.syriza.gr/article/SYRIZA---THE-THESSALONIKI-PROGRAMME.html#.VabuEkYsXFk
 
Zuletzt bearbeitet:
Godde schrieb:
Mit der Wiedervereinigung von BRD und DDR fing alles an, Filetierung des Vermögens der DDR (Privatisierung der Gewinne)

You made my day. :lol: Du meinst sicher die Bevölkerung - wurde das Geld knapp konnte man hat die Stasi einfach Menschen verhaftet und dann an die BRD verkauft ... ich fühl mich echt toll bei den Gedanken mal DDR-Vermögen gewesen zu sein. Danke dafür!

Ich nehme mal an, dass du ein sowohl nach der Wende geboren bist als auch in den "alten" Bundesländer. Hast du dir schonmal die Mühe gemacht mit "Ossis" zu sprechen? Warst du schonmal "drüben"?
Du hast aus meiner Sicht ein extrem falsches Bild von dem Sozialismus den du glaubst Gregor Gysi & Co. würden diesen als "Die Linke" einführen.

Du siehst es doch jetzt auch in Griechenland, dass die dortigen Linken (und auch Rechten) vieles dem Volk versprochen haben. Was haben sie erreicht?
-> nach Monaten der Verhandlung ist die Wirtschaft aufgrund der Unsicherheit noch stärker geschrumpft
-> das Volk ist verunsichert
-> die "bösen" Auflagen der Kreditgeber wurden nochmals verschärft und wurden jetzt durch die Regierung angenommen

So viel hat die linke (und auch Rechte) Regierung rund um Tsipiras versprochen. Ihre Verhandlungstaktik war dabei extrem miserabel. Dabei meine ich:
-> Verhandlungen abbrechen und dann vor der grieschischen Presse vermelden man stehe "sooo kurz" vor dem Abschluss
-> die Verhandlungspartner beleidigen
-> sich zu erdreisten das Geld zu nehmen und dann am Ende den Kredit als illegal zu bezeichnen

Tsipiras hätte ein weitaus besseren Deal herausschlagen können. Er und seine linken sowie rechten Parteigenossen sind aber dazu nicht in der Lage gewesen. Ich hoffe dass es auch einigen Wahlberechtigten zu denken gibt, dass Wahlversprechen von linken und rechten Parteien sich extrem von dem Handeln nach dem Wahlerfolg unterscheiden. Es gibt danach weder mehr Wohlstand noch gibt es mehr Frieden.
 
_killy_ schrieb:
Y
die "bösen" Auflagen der Kreditgeber wurden nochmals verschärft und wurden jetzt durch die Regierung angenommen
.

Nur weil man jetzt die Auflagen im Parlament abgesegnet hat heißt das nicht, dass sie auch angenommen wurden. Weder die Bevölkerung noch die Regierung steht hinter diesen Auflagen und hat dies auch ganz deutlich gesagt. Ob am Ende überhaupt etwas umgesetzt wird ist fragwürdig. Was ist, wenn die Auflagen in einem halbem Jahr gekippt werden?

Es gibt immer noch viele kritische Stimmen die nicht glauben, dass Griechenland wirklich etwas ändern will. Dann gibt es noch mal viele kritische Stimmen die sagen, dass selbst wenn jetzt alle Auflagen erfüllt würden es keine positiven Effekt gibt.
 
O weh wenn ich schon was "vom Volk ausgehen" lese. Da gruselt es mich. Wer ist den "das Volk"? Das Volk setzt sich in Griechenland hauptsächlich aus Griechen zusammen. Die sind es gewohnt das der Staat sich um alles kümmert. Eigne Verantwortung gilt nur der eignen Familie gegenüber. Steuer zahlen z.b. ist eher nicht so populär. Ist es hier zwar auch nicht aber es wird mehrheitlich getan schon weil der Staat ein Auge drauf hat. Glaubt hier wirklich jemand das wenn "das Volk" entscheidet was anderes passiert? Auch Tsipras und dieser unselige ehemalige Finanzminister gehört zum Volk. Auch Honecker , wenn wir schon die DDR bemühen, war "Volk". Der heutige H4 Bezieher den man so schön verunglimpfen kann ist "Volk" dito der Millionär von Nebenan usw.
Was der Gesellschaft insgesamt fehlt ist eine Idee was man eigentlich will. Der Status Q ist doch nur gut für die die eh auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die haben keinen Grund was zu ändern. Die Anderen suchen einen Weg dahin zu kommen aber auch nur um danach es mit den Veränderungen gut sein zu lassen.
Das die USA nicht erfreut sind ist doch klar. Was Deutschland für Europa ist, nämlich grösster Nettozahler, ist die USA für den IWF. Das heisst bekommt der IWF kein Geld zurück bekommen die USA ihr Geld nicht zurück.
Wie schon gesagt Griechenland kann selbst entscheiden was es will. Die EU usw. hat lediglich gesagt was das Land tun sollte wenn man deren Geld will. Ein Schuldenschnitt könnte man aus Gläubigersicht machen, das Geld ist weg so oder so. Das man es nicht will ist in meinen Augen politisch motiviert. Das würde nämlich allen Ländern signalisieren das man nur genug Schulden machen muss um sie los zu werden. Über kurz oder lang würde das die Wirtschaft killen. Das andere Thema ist was würde Griechenland gewinnen? Dadurch kommt nicht ein Euro zusätzlich in den Haushalt. Die Einnahmen würden trotzdem nicht reichen auch ohne Schuldendienst. Also gehts wieder direkt zu den Banken und man nimmt neue Kredite sprich Schulden auf. Da man gerade davon gekommen ist kann man getrost so weiter machen wie bisher. Keinen Grund was zu ändern, Reformen würden nicht stattfinden. Der nächste Schuldenschnitt wäre erst in ein paar Jahren oder Jahrzehnten nötig.
 
Die Lösungsvorschläge sind schon da:

1. Zweiter Schuldenschnitt für Griechenland (IWF)
2. Erhöhung des Solidaritätsbeitrags/Steuern in Deutschland um die Hilfen für Griechenland zu finanzieren (EU)


Griechenland wird sich niemals mit "Rettungspaketen" erholen. Es gibt ausser ein bischen Landwirtschaft und den Tourismus beinahe keine Industrie. Industrie, Produktivität, oder kurz die Fähigkeit, das einer die Arbeit von 10 erledigt ist aber die Grundlage für Wohlstand wie wir ihn heute kennen. Jemand der in Produktivität Investieren könnte, muss sich überlegen ob in 3 Jahren nciht der selbe mist von vorn anfängt.

In Griechenland wird jedes Soziale Loch mit Steuergeld gestopft . Würde funktionieren, könnte man dieses Steuergeld auch einnehmen. Da es aber nicht reicht, leiht man sich Geld. Mit dem bekannten Ergebnis.
Die Griechen jammern weil sie nicht Krankenversichert sind, würden aber eine allgemeine pflicht Krankenversicherung mit monatlichen Beiträgen auch als "Sparmaßnahme" ansehen.
Die Griechen jammern auch weil sie Rentenkürzungen hinnehmen sollen, jammern aber sofort herum wenn eine "Rentenversicherung" eingeführt werden soll. Sie wollen lieber weiter hohe Renten vom Staat, ohne jemals eingezahlt zu haben.


Genauso wie die bekämpfung von Korruption. So müsste ein Amtsrat es ja auch als "Sparmaßnahme" ansehen wenn er für die erteilung einer Genehmigung nicht mehr bestochen werden muss.

Kurzum: Eine Solidargemeinschaft, wie es sie in Deutschland gibt, wo jeder der Steuern und Abgaben zahlt auch damit Leistungen für weniger verdienende Mitträgt, die ansonsten nicht reichen würden, die schmecken den Griechen nicht.
In Deutschland bekommt jeder für seine Abgaben die selbe Leistung (Bildung, Medizin, Infrastruktur), auch wenn der Beitrag mancher Leute höher ist. Eben weil man keine Dummen, Kranken oder Obdachlosen haben möchte.
 

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