Griechenland - aktuelle Entwicklungen?

Hallo

Godde schrieb:
Das meinst du echt im Ernst ja?
Selbstverständlich meine ich das 100%ig Ernst.
Du glaubst doch wohl nicht das es daran liegt das wir so gerne Geld verschenken weil wir zu viel haben ?

Ich kenne die Mentalität der gesamten Ex Jugoslawen und Griechen sehr gut, die sind zum größten Teil nicht gewillt leistungsmäßig mit dem Norden mitzuziehen.
Der größte Teil will ein gemütlicheres Leben aber den vollen nördlichen Standard den sie nicht finanzieren können.
Das Problem ist mittlerweile auch das die leistungswilligen und gebildeten zu einem großen Teil in andere Länder ausgewandert sind bzw. noch auswandern werden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage doch einfach mal einen Arzt in Griechenland was er einen Patienten verschreibt wenn er Herz Probleme hat. Bei uns bezahlt die Kasse, der Staat und du selbst ein Haufen Geld für unnützes krankmachendes Zeug. In diesem Land weiter südlich bekommst du einen Hinweis dir Strophanthin zuzulegen und das Herzproblem ist bei 99% aller Betroffenen erledigt, ganz ohne Nebenwirkungen.

Meinst Du also diesen Lebensstandard? Milliarden ins Gesundheitssystem der Pharma und Krankenhaus Industrie zu liebe?
Und trotzdem immer kränker?

Oder meinst du nicht das vor der Aufnahme in den Euro das Land erst einmal vieles privatisieren musste, viele Bereiche aufgeben musste da zu teuer und der Export wie auch der Binnenmarkt in sich viel? Aber stimmt schon, du kennst alle 60 Millionen Menschen persönlich und die sind alle nur faul. Alles klar... Junge.

PS: Das selbe passiert Aktuell in Kroatien nach dem Euro Beitritt. Aber das wusste ja auch "keiner" vorher... weier.
 
Hallo

triangolum schrieb:
Frage doch einfach mal einen Arzt in Griechenland was er einen Patienten verschreibt wenn er Herz Probleme hat.
Solange du nicht einen Umschlag mit einem "Geschenk" unter dem Tisch rüber schiebst passiert da sehr oft gar nichts.

triangolum schrieb:
Aber stimmt schon, du kennst alle 60 Millionen Menschen persönlich und die sind alle nur faul. Alles klar... Junge.
Ich habe dort Jahre gelebt und verbracht (Mazedonien und Griechenland), ja ich kann die Mentalität beurteilen.

triangolum schrieb:
Das selbe passiert Aktuell in Kroatien nach dem Euro Beitritt. Aber das wusste ja auch "keiner" vorher... weier.
Richtig weil die mittlerweile komplett am Rad drehen und in ein paar Jahren den nördlichen Standard haben wollen, was aber so schnell nicht funktioniert.
Ich habe ein Haus in Kroatien von meinem Vater geerbt wo ich öfters im Urlaub bin, ich weiß was da los ist und das es genau das gleiche Problem wie in Griechenland ist.
In Kroatien wirst du mittlerweile blass was die Preise angeht, die sind preislich fast auf deutschem Niveau aber das Geld zum einkaufen muss auch verdient werden und daran hapert es, deren Wirtschaftskraft reicht dafür nicht aus.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Diejenigen die gegen die Griechenland hilfen sind weils Geld kostet, sehen nicht, dass es langfristig helfen würde. Diejenigen die gegen die mit den Hilfen verbundenen Auflagen sind, gehen auch davon aus das es 10 bis 20 Jahre dauert, das sich die Wirtschaft erholt. Also pro jahr etwa 10-18 Milliarden Euro aus Deutschland, nach Griechenland für 20 Jahre oder mehr. EU-Solidarität eben.

Wie mans dreht, der Kurs steht auf Milliarden Zahlungen + regelmäßige Schuldenschnitte. Mit oder ohne Reform ist schon fast egal.

Ohne eine Sonderabgabe ginge es auf lange Zeit nicht. Oder die Geberländer reduzieren ihre eignen Staatsausgaben und Damit zuerst Soziales, Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Alternativ: Die Geberländer geben ebenfalls die Schuldenreduktion auf und solvente Länder nehmen Gelder für Insolvente auf, reichen diese Ausfallenden Kredite weiter..bis sie selber kein Geld mehr bekommen.

Dann können wir gleich einfach den Hochverschuldeten Ländern erlauben nach gut Dünken Euros zu drucken um ihre maroden systeme zu finanzieren. Nichts anderes passiert ja. Die EZB überweißt eine Milliarde, Griechenland steckt die ein, sagt es habe 1 Millarade schulden. Heult, bekommt die Schulden erlassen und Puff gibt es 1 Millarde Euro im umlauf die man auch hätte in ein Paar stunden Drucken können weil es nirgendwo einen Gegenwert gibt.

Ich vermute mit einem "Weiterso", und einem Schuldenschnitt könnte man den wert des Euros bis 2020 auf etwa 80 Dollarcent oder so drücken.
 
Hallo
KTelwood schrieb:
Diejenigen die gegen die Griechenland hilfen sind weils Geld kostet, sehen nicht, dass es langfristig helfen würde.
Ich bin ja prinzipiell dafür den Griechen und dem Süden allgemein zu helfen aber die müssen auch die Bereitschaft zeigen etwas dafür zu tun.
Den nördlichen Standard erreicht man nicht mit der gemütlichen südländischen Einstellung, die müssen entweder leistungsfähiger werden oder sich mit weniger zufrieden geben.
Soll es ernsthaft so weiter gehen bis die EU eine Transferunion wird wo der Norden den Süden mitfinanziert ? Dann gute Nacht, das wird im Norden einen ganz derben Rechtsruck bei den kommenden Wahlen geben.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
So meinte ich das. Geldregen ohne ernste Reformen ändert nichts am Problem, und Hilft keinem. Nicht dem perspektivlosen Griechen und nicht dem Steuerzahler woanders.
 
KTelwood schrieb:
Ich vermute mit einem "Weiterso", und einem Schuldenschnitt könnte man den wert des Euros bis 2020 auf etwa 80 Dollarcent oder so drücken.
Keine Angst, die $-Pressen laufen mindestens genauso schnell. :evillol:

Tomislav2007 schrieb:
Soll es ernsthaft so weiter gehen bis die EU eine Transferunion wird wo der Norden den Süden mitfinanziert ?
Anders kriegt man Länder mit so unterschiedlichen Voraussetzungen nicht dauerhaft unter eine Währung. Defakto ist die EU aber schon seit langem eine Transferunion, es gibt Geber- und Nehmerländer, das EU-Geld was in Estland in eine Straße investiert wird wurde zB. in Schweden erwirtschaftet. Aber das ist doch alles nichts neues und per se erstmal nicht tragisch, nur die Dimensionen kriegt man sonst eher nicht mit. Da muss man halt den spitzen Bleistift ansetzen, was am Ende mehr bringt, in schwächere Länder investieren und so neue Märkte aufbauen und erschließen und gleichzeitig die weltpolitische Relevanz der EU steigern, oder das Geld behalten. Auf mittelfristige Sicht sicher ersteres, und das wird auch mit ein Grund sein, warum die Griechen keinen Grexit wollen, ein Volk von 10 Millionen Menschen ist irrelevant und wird seine Interessen auf längere Sicht immer schwerer vertreten können.

Aber noch viel länger als in der EU haben wir die Transferunion doch in Deutschland selbst, zwischen den Bundesländern direkt und indirekt über den Bund, das ist bei den meistens schon sehr lange akzeptiert. Und das, obwohl die einzelnen Bevölkerungsgruppen sich früher (und teilweise heute noch xD) Spinne feind waren und teilweise auch deutlich mehr mit der Bevölkerung in angrenzenden Nachbarländern gemein haben als untereinander...
Und auch da war der Grund für den Zusammenschluss letztendlich der gleiche wie bei der EU, mehr Einfluss und mehr Möglichkeiten durch Union...
 
Tomislav2007 schrieb:
Solange du nicht einen Umschlag mit einem "Geschenk" unter dem Tisch rüber schiebst passiert da sehr oft gar nichts.

Verallgemeinerungen. Du gehst auch nicht auf das ein was ich geschrieben habe. Aktuell haben nur noch 30% in Griechenland eine Krankenversicherung. Warum? Weil sich der Staat dank der 4 Jahre EU Erpressungspoltik und die Menschen in diesem Land keine Gesundheitsvorsorge mehr leisten können. Aber du meinst das sicher als "nördlichen Lebensstandard" das jeder eine Krankenversicherung haben sollte oder? Da kommt mir der Spruch von Volker Pispers in den Sinn mit der Oma und dem schönen gemachten Zähnen was jedes Urlaubsmotiv versaut... kennst sicher nicht, ist nicht schlimm. Nicht deine Baustelle.

Aber mal zurück zu dieser Versorgung im Gesundheitswesen. Die Sterblichkeitsrate bei Kleinkindern und Kindern ist Aktuell massiv gestiegen. Sicher sind das die "Reformen" welche du meinst oder? Oder "über den Verhältnissen" gelebt oder?

Das 80% von dem geld was EU und IWF dem Land gaben an Banken gingen wenlche meist im Ausland zu finden sind scheint dir nicht so sehr Aufzufallen. Das von genau diesen Geldern auch noch 50% deutsche Banken sind auch nicht. Ist nicht weiter schlimm, kann ja mal vorkommen.
Tomislav2007 schrieb:
Ich habe dort Jahre gelebt und verbracht (Mazedonien und Griechenland), ja ich kann die Mentalität beurteilen.

Und jetzt hast du die Weisheit, den Durchblick überhaupt?
Die Renten Eintrittsalter waren vor 4 Jahren bei 68 Jahren in Griechenland. Nun gibt es zwar noch Rente aber diese ist nicht nur stark gestrichen worden sondern auch noch mit allen anderem strikt beschnitten worden. Bei der Wochenarbeit in Stunden wie auch bei den Urlaubstagen hat Deutschland den "besseren" Schnitt gehabt. Meinst Du das mit der Mentalität?
Tomislav2007 schrieb:
Richtig weil die mittlerweile komplett am Rad drehen und in ein paar Jahren den nördlichen Standard haben wollen, was aber so schnell nicht funktioniert.
Ich habe ein Haus in Kroatien von meinem Vater geerbt wo ich öfters im Urlaub bin, ich weiß was da los ist und das es genau das gleiche Problem wie in Griechenland ist.
In Kroatien wirst du mittlerweile blass was die Preise angeht, die sind preislich fast auf deutschem Niveau aber das Geld zum einkaufen muss auch verdient werden und daran hapert es, deren Wirtschaftskraft reicht dafür nicht aus.

Grüße Tomi

Ich bezweifle das die Menschen dort am Rad drehen und den Standard haben wollen wie bei uns. Die sind nämlich nicht so blöde und buckeln sich einen ab für etwas was sie überhaupt nicht wollen. Es gibt genug Statistiken, genug Zahlen, genug Daten die belegen das die Staatsverschulden des Landes unter dem EU Schnitt war vor der Krise von 4 Jahren. Also bevor das Land das Spardiktat der EU bekam. Seit dem brach die Wirtschaft um mehr als 25% ein, die Sozialen Leistungen sind fast gänzlich gestrichen, die Gesellschaft am Boden und du meist allen Ernstes die wollen nur am Rad drehen und so leben wie wir?

Dieses billige unreflektierte unbelegte daher Schreiben von Dingen die überhaupt nichts mit der Krise was gemein haben ist entweder Satire oder "Bild" dir deine Meinung.
 
triangolum schrieb:
Weil sich der Staat dank der 4 Jahre EU Erpressungspoltik [...]
Soviel zum Thema billig und unreflektiert...
Es stand Griechenland von Anfang an frei, sich das Geld irgendwo anders zu holen oder es einfach ganz sein zu lassen. Aber Moment, kein anderes Land wollte Griechenland noch Geld geben, genau wie es auch jetzt noch der Fall ist, selbst Russland hat nach dem kurzen Sommerflirt nichts überwiesen. Genauso war und ist man vom Kapitalmarkt abgeschnitten, weil auch sonst niemand mehr dumm genug ist, den Griechen irgendwas zu leihen. Defakto war die Troika für Griechenland da, als es keinerlei andere Möglichkeiten mehr hatte, und hat Geld zu überaus günstigen Konditionen bereit gestellt. Natürlich ist es da unabdingbar, bestimmte Reformen zu fordern, die eh angegangen werden müssen, wenn das Land im Euro bleiben will. Erpressung sehe ich hier nicht, Griechenland konnte beim Eintritt entscheiden, ob es den Kurs mitgehen möchte, und auch vor dem ersten Hilfspaket stand man vor der Wahl. Ich will nicht behaupten, dass alle Bedingungen unbedingt gut waren, weder Griechenland noch die Troika haben alles richtig gemacht, genau deswegen kann man aber nicht dem einen den schwarzen Peter zuschieben.
Sicher, bei der letzten Verhandlungsrunde war man knallhart, was einfach das Ergebnis dieses ganzen griechischen Theaters ist.

triangolum schrieb:
Ist nicht weiter schlimm, kann ja mal vorkommen.
Nein, das ist in der Tat nicht weiter schlimm. Das Geld war ja kein Geschenk, sondern ein neuer Kredit, damit Griechenland eben nicht durch die anstehenden Schuldentilgungen pleite geht. Das nennt man auch Umschuldung und vor allem Schuldenzusammenfassung. Man hat halt verhindert, dass alle möglichen Gläubiger über das Land herfallen, in Argentinien hat man ja gesehen, was sonst schnell mal passieren kann.
Natürlich hat man das von Seiten der Troika auch gemacht, um selbst erstmal keinen Verlust verbuchen zu müssen, Abschreibung von Forderungen sieht immer schlecht aus, etwas auf der Aktivseite hin und her zu schieben ist da natürlich deutlich besser wenn man es so machen kann. Aber wie gesagt, um das Paket war nie eine Schleife gewickelt, Griechenland sollte Zeit und günstigere Zinssätze erhalten und mit dem Schuldenschnitt auch eine insgesamt tragfähigere Schuldenhöhe.
Aber auch wenn man hier einen Strich drunter zieht kann man wohl kaum einer der beiden Parteien als Heiligen und den anderen als Sünder hinstellen, jede Seite hat ihre Motive und keiner hat was zu verschenken. Verstehe auch überhaupt nicht, wie man der Troika überhaupt vorwerfen kann, dass sie nicht selbstlos handelt, ist doch nicht die Wohlfahrt?! :rolleyes:

triangolum schrieb:
Die Renten Eintrittsalter waren vor 4 Jahren bei 68 Jahren in Griechenland
Interessant ist doch das durschnittliche reale Alter des Renteneintritts, und das liegt in Griechenland ca. 1-2 Jahre unter dem in Deutschland. Da sind alle enthalten, Frührentner genauso wie die Leute, die bis zum Ende durchziehen. Kein wirklich großer Unterschied, weder gehen die Griechen alle mit 50 in Rente, noch müssen sie im Durchschnitt bis zum sozialverträglichem Frühableben schuften.
Das mit der hohen Wochenarbeitszeit in Griechenland stimmt, das liegt imo. aber vor allem an der Art der Arbeitszusammensetzung in Griechenland. In Ländern, die vor allem von Tourismus leben, ist die durchschnittliche Arbeitszeit immer höher als in Ländern, die vor allem von Industrie geprägt sind, das ist einfach so. Glaube nicht, dass man nur daran fest machen kann, wer faul ist und wer nicht.
 
Hallo
triangolum schrieb:
Weil sich der Staat dank der 4 Jahre EU Erpressungspoltik
Wieso unterwerfen sich die Griechen denn freiwillig seit Jahren der bösen EU Erpressungspolitik ?
Wieso unterwirft Tsipras diktatorisch die Griechen jetzt einem noch schlimmeren Spardiktat obwohl die Griechen das nicht wollen ?
Die Griechen können jederzeit aus der EU austreten und die Drachme drucken und in Frieden ohne die böse EU leben.

triangolum schrieb:
Das 80% von dem geld was EU und IWF dem Land gaben an Banken gingen wenlche meist im Ausland zu finden sind scheint dir nicht so sehr Aufzufallen.
Mir fällt nur auf das dieses zu allgemein gehaltene Stammtischargument der Bankengegner nicht ausstirbt.
Die 40 Milliarden Euro ELA Hilfen von der EZB z.B., die griechische Privatbürger seit Anfang des Jahres abgehoben haben, schlummern unter griechischen Matratzen.

triangolum schrieb:
Die Renten Eintrittsalter waren vor 4 Jahren bei 68 Jahren in Griechenland.
Du vergisst die Rentner die mehrere Renten gleichzeitig kassieren (z.B. die volle Rente vom Ehemann, Vater und die eigene) und die besonderen Berufsgruppen wo Berufsjahre aufgrund von "Härte" doppelt gezählt werden und die Renten die für Behinderungen (die gar nicht vorhanden sind) ausgezahlt werden.

triangolum schrieb:
Nun gibt es zwar noch Rente aber diese ist nicht nur stark gestrichen worden sondern auch noch mit allen anderem strikt beschnitten worden.
Das Problem ist das Griechenland einen deutlich höheren Anteil des BIP für Renten ausgibt als Deutschland und das die Renten von irgend etwas finanziert werden müssen und das die griechische Wirtschaftskraft nicht für üppige Renten ausreicht. Woher soll das Geld für üppige Renten herkommen wenn Griechenland es nicht erwirtschaften kann ? Soll die EU die griechischen Renten bezahlen ?

triangolum schrieb:
Ich bezweifle das die Menschen dort am Rad drehen und den Standard haben wollen wie bei uns. Die sind nämlich nicht so blöde und buckeln sich einen ab für etwas was sie überhaupt nicht wollen.
Du darfst bezweifeln was du möchtest aber woher willst du wissen was die wollen ?
Wenn ich die "Wunschzettel" meiner Verwandten/Bekannten berücksichtigen würde dann hätte ich jedes mal den Kofferraum oder die Koffer voll mit 40" TV's, PC's, Notebooks und iPhones.

triangolum schrieb:
Dieses billige unreflektierte unbelegte daher Schreiben von Dingen die überhaupt nichts mit der Krise was gemein haben ist entweder Satire oder "Bild" dir deine Meinung.
Keine Ahnung wie du auf Satire oder Bild kommst, ich schreibe lediglich meine eigenen Erfahrungen die ich vor Ort gemacht habe.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Der hartnäckig auf weiteren Kürzungen bei den Renten in Griechenland beharrende IWF scheint offensichtlich absichtlich mit unwahren Zahlen zu argumentieren.

Das Megaro Maximou (Anmerkung: gemeint ist die regierungszentrale) eilte klarzustellen, dass der Internationale Währungsfond in Zusammenhang mit den Renten in Griechenland falsche Zahlen genannt hat. Nach Kategorien aufgeschlüsselt beträgt in Griechenland die durchschnittliche Monatsrente 664,69 Euro bei den Hauptrenten und 168,40 Euro bei den Zusatzrenten.

44,8% der griechischen Rentner (1.189.396 von insgesamt 2.654.784) beziehen sogar eine Rente unterhalb der stabilen relativen Armutsgrenze, die in Griechenland bei 665 Euro liegt. Jedenfalls ist anzumerken, dass der durchschnittliche Wert der monatlichen Renten in Griechenland und Deutschland ungefähr der selbe ist.
Die Lüge vom feudalen Renteneintrittsalter in Griechenland

Für die Deckung der Defizite bei den Renten bringt in Griechenland der Staatshaushalt 9% des BIP auf (Gerry Rice sprach von 10%), während es in Deutschland 3% sind. Die wirkliche Differenz beträgt jedoch gerade einmal 1,5 Prozentpunkte, da von besagten 9% des BIP 4,55% Teil der trilateralen (Renten-) Finanzierung darstellen und nur die übrigen 4,45% eine staatliche Bezuschussung zur Deckung der Defizite des Rentensystems darstellen (Angaben aus dem Ageing Report 2012).

Das durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt in Griechenland für die Männer bei 63 Jahren und für die Frauen bei 59 Jahren. In Deutschland ist es für die Männer das selbe (63 Jahre) und für die Frauen 62 Jahre (Daten der OECD, Pension at Glance 2011). Gerry Rice hatte dagegen unwahr behauptet, das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland liege um sechs Jahre höher als in Griechenland … . (Anmerkung: Für Versicherte des griechischen Versicherungsträgers OGA liegt das Renteneintrittsalter für Männer und Frauen ausnahmslos bei 67 Jahren.)


Mittlerweile zahlt Griechenland nicht viel mehr Rentenanteil am BIP als wir. Zudem was sagt das denn aus? Unsere Renten sind teilweise viel zu niedrig, dank der Schwächungen der letzen Jahre der gesetzl. Rente. Aber das muss man ja tausend mal hier schreiben. Immer schön die Sicht geradeaus.

@Pjack,

Stimmt doch es war Erpressungspolitik. Das ist halt eine Sichtweise. Du hast deine er hat seine und ich meine. Ich teile seine.
Wegen Russland, was denkst du warum sich die USA jetzt einmischen????
Nochmal von den 240 Mrd sind ca. 40 Mrd im griechischen Staatshaushalt gelandet nicht 1/3 wie es das Ifo Institut schreibt.
 
Nur dass ich mein Meinung mehrmals begründet habe, und ihr beide das einfach so behauptet. Mit markigen Worten und reißerischen Sprüchen immer das selbe Blabla, und alle anderen verdrängen ja die Realität usw. und man selbst sage ja nur die Wahrheit, die man ja nebenbei gepachtet hat und die ja sowieso nur eine Ansicht zulässt..
Soviel zum Thema linker Spinner... Soll jeder glauben was er mag, aber wer einfach nur den Inhalt, die Disskussionsweise und sogar das Vokabular von genau solchen Leuten nachkräht soll sich doch bitte dabei nicht noch besonders schlau und reflektiert vorkommen.
 
Tomislav2007 schrieb:
Dann gute Nacht, das wird im Norden einen ganz derben Rechtsruck bei den kommenden Wahlen geben.

Wenn du eine (Bundestags-)Partei suchst, welche gegen die aktuelle Europapolitik ist, dann hast du es aktuell schwer.
Ich in ja mal gespannt wie heute in unserem Bundestag abgestimmt wird.
Abgeordnete aus allen Lagern, außer die Linken, haben ja schon via Presse heftig gepoltert diese Woche.
Ich halte das ganze Dilemma mit Griechenland auch nur noch für Insolvenzverschleppung.
Und wenn ich von Tsipras schon was von Neuwahlen im Herbst höre, dann überleg ich mir, welchen Bestand die ganzen Abmachungen haben könnten. Wohl keinen sonderlich großen.
 
Godde schrieb:
@_killy_

Schon mal was von Steueroasen gehört? Die Gewinne werden einfach in eine Steuroase verlagert und gut ist. Denkst du Tom Tailor macht wirlich nur so wenig Gewinn? Da solltest du dich fragen ob du nicht etwas naiv bist.

Natürlich gibt es Steueroasen. Werden diese genutzt siehst du es auch in der Bilanz bzw. GuV. Setz dich doch bitte mal mit dem Bilanzierungsrecht auseinander ... HGB angefangen und dann international IFRS oder US-GAAP.
Und so ganz unter uns - wenn man von Gewinn redet und von Steueroasen geht es um den Gewinn vor Steuern. Dieser bleibt nämlich unberührt von der Steuerlast. Die Steuerlast selbst ist nachher nur für die Aktionäre entscheidend da die Dividende vom Gewinn nach Steuern ausgeschüttet wird. Daran siehst du nämlich, wie wenig Ahnung du von BWL und VWL hast ...


Godde schrieb:
Der grösste Anteil geht zumeist für Werbezwecke weg, trotzdem bleibt dann oft noch das 3 fache gegenüber Firmen wie Trigema, die in Deutschland produzieren.

Ach, jetzt haben wir doch ein Kostenblock gefunden. Als weiterer Hinweis: Trigema hat eine deutlich höhere Marge als TomTailor -> Trigema hat bei 50,7 Mio. € einen Gewinn von 2,9 Mio. € erzielt, macht eine Marge von 5,7% ... bei Tom Tailor waren es 10,8 Mio.€ Gewinn auf 932 Mio.€ Umsatz ... also nur 1,1% Marge.
Versuch dich doch mal vorher zu informieren bevor du etwas schreibst.

Hinweis: aus den Grundzügen der BWL -> ein Marken-(Qualitäts-)hersteller wird immer eine höhere Marge nehmen als ein Massenproduzent. Wenn du demnächst einen Vergleich heranziehen möchtest, solltest du darauf achten. Der Massenproduzent verkauft viel mit kleiner Marge um auf seinen Gewinn zu kommen. Qualitätshersteller hingegegen haben meist geringere Absatzmengen, nehmen dafür aber höhere Preiseaufschläge.
 
Zuletzt bearbeitet: (Hinweis ergänzt)
:evillol: 23% MwSt auf alle Lebensmittel :evillol:


CH: 2,5% (fast alles @ Täglicher Bedarf)
AT: 10% auf alle Lebensmittel
FR: 5,5% bzw. 20% (Süßwaren und Fette)
DE: 7% (Grund), Getränke 19%
 
Zuletzt bearbeitet:
triangolum schrieb:
Verallgemeinerungen.

Bei der Wochenarbeit in Stunden wie auch bei den Urlaubstagen hat Deutschland den "besseren" Schnitt gehabt. Meinst Du das mit der Mentalität?
1) Griechenland liegt auf Platz 69 des Korruptionsindex und damit gleichauf mit Ländern wie Italien, bei dem Bauprojekte nicht verwirklicht werden können, weil zu viel Geld in die Korruption fließt. 2012 war Griechenland sogar das korrupteste Land der EU.. Natürlich ist nicht jeder Korrupt, aber scheinbar sind die Leute in Griechenland im Schnitt wesentlich korrupter als hier und den meisten anderen EU Ländern.

Godde schrieb:
beträgt in Griechenland die durchschnittliche Monatsrente 664,69 Euro bei den Hauptrenten und 168,40 Euro bei den Zusatzrenten.

44,8% der griechischen Rentner (1.189.396 von insgesamt 2.654.784) beziehen sogar eine Rente unterhalb der stabilen relativen Armutsgrenze, die in Griechenland bei 665 Euro liegt.

Unsere Renten sind teilweise viel zu niedrig, dank der Schwächungen der letzen Jahre der gesetzl. Rente. Aber das muss man ja tausend mal hier schreiben. Immer schön die Sicht geradeaus.

Nochmal von den 240 Mrd sind ca. 40 Mrd im griechischen Staatshaushalt gelandet nicht 1/3 wie es das Ifo Institut schreibt.
Erst einmal ist das Ifo Institut zur Wahrheit verpflichtet. Politiker nicht. Das Ifo Institut hat weder ein politisches, noch ein finanzielles Interesse daran falsche Behauptungen in den Raum zu stellen. Politiker schon. Wir haben also auf der einen Seite Wissenschaftler, die mit Zahlen belegen können, welches Geld wo hin geflossen ist und diese Berechnung auch öffentlich zugänglich gemacht haben, sodass jeder sagen könnte, an welcher Stelle diese einen Fehler gemacht hätten (Mir ist nicht bekannt, dass das jemand geschafft hätte) und auf der anderen Seite Politiker, die Zahlen behaupten, die keiner nachprüfen kann und die ein berechtigtes Interesse daran haben falsche Zahlen zu verbreiten. Und dann glaubst du den Politikern?

Und bei der Rente sieht man schön das Problem. Die Rente ist schon für Deutschland zu teuer. Der Generationenvertrag klappt nur so lange, wie die älteren Generationen auch dafür sorgen, dass es genug junge Leute gibt. Das ist aber nicht der Fall. So gut wie heute ging es noch nie der arbeitenden Schicht. Sie mussten so wenig Kinder und Rentner pro Person ernähren wie selten zuvor (bei Kindern: nie zuvor) und trotzdem müssen Milliarden aus dem Staatshaushalt zur Deckung der Renten heran gezogen werden (Deutsches Sozialbudget 2007: 32% für Renten. Gleichzeitig machen die Sozialausgaben über 50% des Gesamtbudgets des Staates aus.) Wie soll das in 30 Jahren sein, wenn die Babyboomer in Rente sind?
Falls sich jemand zu dem Thema einlesen will (auf wissenschaftlicher und nicht polemischer Ebene, dann empfehle ich das Buch "Ökonomie des Sozialstaats") und zur Einstimmung schon mal dieses nachdenklich machende Video.
-> Die Renten in Deutschland sind zu hoch.
Jetzt behauptest du aber, dass die Renten in Griechenland viel zu niedrig sind, obwohl sie auf dem deutschen Niveau liegen? Die Griechen erwirtschaften weniger Geld/Person und sollen trotzdem die gleichen Renten finanzieren können? Kein wunder, dass die riesige Haushaltsprobleme haben.
Es gab eine Studie, bei der die Ausgaben des untersten Einkommens-Quintils in Leipzig für 2002 um unnötige Ausgaben bereinigt wurde. Demnach reichten 132€ monatlich zum Leben (abseits von Miete und Mietnebenkosten) aus (Quelle: F. Thießen, C. Fischer (2008): Die Höhe der sozialen Mindestsicherung: Eine Neuberechnung „bottom up“, Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 57(2), S. 145-173). Jetzt willst du also erzählen, dass Rentner, welche ihr Leben lang sparen konnten und ein Eigenheim haben und in einem Land mit geringeren Lebenshaltungskosten leben nicht von über 700€/Monat im Schnitt leben können?
Und natürlich liegen knapp 50% der Rentner unter der Armutsgrenze. Die Armutsgrenze liegt bei 60% des Durchschnittseinkommens. Wenn du 60% deines Einkommens als Rente bekommst und nicht zu den 50% gehörst, die vorher die besser verdienenden waren, dann bist du automatisch einer derjenigen, die unter der Armutsgrenze leben. Jedoch haben diese Leute auch keine großartigen Ausgaben mehr. Sie müssen nicht täglich zur Arbeit fahren. Sie müssen sich keine Arbeitskleidung kaufen (alleine für die Kleidung gehen bei mir grob 100€/Monat drauf und ich bin nur Werkstudent und habe auch nicht mehr zum Leben als diese Rentner ohne ein Leben lang Vermögen/Häuser/... angespart haben zu können, kann aber trotzdem noch etwas zur Seite legen und mir auch des öfteren mal etwas gönnen). Sie müssen auch nicht was fürs Alter zurück legen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Italien baut die Mafia die ganze Landschaft voll.
http://www.zeit.de/2015/26/denkmaeler-italien-bau-spekulation-kulturgut

"3300 Baugenehmigungen erteilt an vier Strohmänner, ein Straßenhändler, ein Nachtwächter und zwei Maurer, alle vier Analphabeten"

Auch die"Expo-2015" wurde von der Mafia aufgebaut. Abhörungen haben ergeben das sich die Bosse einigsind 95-100% aller bauaufträge bekommen zu haben.
Der Sinn einer Expo die auf Hunger aufmerksammacht aber milliarden kostet sei mal dahingestellt...
 
Lost_Byte schrieb:
Und bei der Rente sieht man schön das Problem. Die Rente ist schon für Deutschland zu teuer. Der Generationenvertrag klappt nur so lange, wie die älteren Generationen auch dafür sorgen, dass es genug junge Leute gibt.

Dafür gibts doch die Einwanderung + Asylpolitik. Die Demografie ist ein Schreckgespenst, das auf Kosten der Bevölkerung ganz einfach gelöst werden kann. Dafür braucht man sich nichtmal um die Bildung oder Familienpolitik kümmern. Wir holen uns einfach alles aus dem Ausland. Dadurch wird gleichzeitig auch dafür gesorgt, das genug Arbeitslose vorhanden bleiben, damit man sowohl sie als auch Arbeiter unter Druck setzen kann.
 
@_killy_

Natürlich gibt es Steueroasen. Werden diese genutzt siehst du es auch in der Bilanz bzw. GuV. Setz dich doch bitte mal mit dem Bilanzierungsrecht auseinander ... HGB angefangen und dann international IFRS oder US-GAAP.
Und so ganz unter uns - wenn man von Gewinn redet und von Steueroasen geht es um den Gewinn vor Steuern. Dieser bleibt nämlich unberührt von der Steuerlast. Die Steuerlast selbst ist nachher nur für die Aktionäre entscheidend da die Dividende vom Gewinn nach Steuern ausgeschüttet wird. Daran siehst du nämlich, wie wenig Ahnung du von BWL und VWL hast ...


Und was hast das jetzt mit dem Grundproblem zu tun? Dennoch zahlen diese Unternehmen zu wenig Steuern. Was soll das als würde es keine Tricks dabei geben um Steuervermeidung zu betreiben. Hast du das jetzt bewiesen? Mit deinem BWL Fachwissen?Oh das sind alles böse Verschwörungen was hier behauptet wird....

Mithilfe von Steuertricks bringen Unternehmen und Investoren aus den G7-Staaten Afrika um Steuereinnahmen in Milliardenhöhen: Das beklagt die Hilfsorganisation Oxfam. Das Fehlen der Beträge hat weitreichende Konsequenzen. Die Hilfsorganisation Ofam wirft Unternehmen und Investoren aus den sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) vor, Afrika um Steuereinnahmen in Milliardenhöhe zu prellen. Allein im Jahr 2010 hätten Unternehmen aus der G7 afrikanische Steuerbehörden mit manipulierten Verrechnungspreisen um etwa sechs Milliarden Dollar (5,49 Milliarden Euro) gebracht, heißt es in einem Oxfam-Bericht, den die Organisation am Dienstag in Berlin veröffentlichte. Und „das ist nur ein Steuertrick unter vielen“, kritisierte
Oxfam


@Andi,

Da siehst du mal wie einfach man sich die Welt erklären kann, die Rente ist zu teuer weil wir angeblich zu wenig Einzahler haben. Dennoch wachsen die Vermögen immer weiter an und die Produktivität steigt, trotzdem ist die Rente zu teuer. Leute ihr könnt euere Sichtweise nicht vom Ganzen abkoppeln, es hängt alles zusammen. Aber nein, alles VT klar.
Ihr glaubt an die Aufrichtigkeit der Wirtschaft, das ist fatal. Es gibt in der Marktwirtschaft keine Moral und es wird gerade soviel Sozialstaat erlaubt wie es gewollt oder geduldet wird.
Und dass in hochtechnisierten Ländern die Kinder fehlen ist auch kein Phänomen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Godde schrieb:
Der hartnäckig auf weiteren Kürzungen bei den Renten in Griechenland beharrende IWF scheint offensichtlich absichtlich mit unwahren Zahlen zu argumentieren.

Moin,

ist ja alles schön, wie hier mit Rentensummen umhergeworfen werden oder Sparmaßnahmen kritisiert werden. Das wäre alles nicht nötig, wenn GR ein funktionierendes und gerechtes Steuersystem eingeführt hätte, die Rentenkassen nicht für Olympia geplündert hätte, seinen Millitäretat anpassen würde, den öffentlichen Dienst in einem gesunden Verhältnis zur Gesamtbevölkerung aufgebaut hätte, usw..

Die Forderungen sind die Konsequenz eines griechischen Unvermögens. Das hat auch nichts mit Links/Rechts zu tun sondern ist sicherlich auch eine Kulturfrage. Die Aufnahme Griechenlands (nicht nur die) war ein Fehler und die kompromisslose Dauerallimentierung durch Brüssel ebenso.

Mir ist es vollkommen egal, was GR tut, ob sie links, rechts oder den Weihnachtsmann wählen. Sie können von mir aus die Renten verdoppeln und den öffentlichen Dienst weiter aufblasen und dabei weiterhin die Superreichen steuerfrei allimentieren. Sie können mich auch gern Nazi nennen, die deutsche Flagge verbrennen und mich mit nem arg kurzen Oberlippenbart auf Plakaten zu Demos tragen; mir egal.

Richtig unentspannt werde ich allerdings, wenn ich hier immer wieder Brocken (und davon existieren schon genug) vorgesetzt bekomme, die ich indirekt mitfinanzieren muss. Punktuelle Hilfe ist eine Sache, ein dauerauftrag wegen Unfähigkeit eine andere.
 

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