GroKo 2.0 - ist das überhaupt möglich und was wäre davon zu erwarten?

@MasterXTC:
ich bin schon bereit mehr für Qualität auszugeben.
leider gehörst du damit einer kleinen randgruppe an. die zielgruppe der eineweltläden wenn man so will. das reicht leider vorn und hinten nicht, um willige hersteller in deutschland am leben zu halten.
und ganz ehrlich: ein nicht unerheblicher teil von unserem luxus, den wir als selbstverständlich erachten, ist nur durch "sklavenarbeit" möglich. entweder wir machen da mit oder müssen teile von unserem luxus aufgeben (oder haben einfach nen sehr gut bezahlten job).

Aber Leute, ich glaube jetzt schweifen wir vom eigentlichen Thema ab.
ja hast recht, das gehört eigentlich in einen anderen thread ^^

@DerOlf:
Absolut ... nur eine letzte Frage noch. Was müsste sich ändern, damit der Konsument diesen Kreislauf durchbricht.
der konsument müsste in breiter masse gezielt produkte aus fair bezahlter arbeit nachfragen und bereit sein mehr zu bezahlen und abstriche beim persönlichen luxus machen. inzwischen besitzt doch jeder nen riesen fernseher (selbst mein 38" gilt ja schon nicht mehr als groß :freak:), eine brandneue spielekonsole, ein sourroundsystem im wohnzimmer, einen laptop, ein smartphone, ein tablet, einen gamingrechner, etc. pp. und das ist für uns selbstverständlich. ist auch ganz nett, aber warum ist das alles so verdammt billig, dass man sich das als kleiner arbeiter ganz selbstverständlich leisten kann?
 
Lübke schrieb:
der konsument müsste in breiter masse gezielt produkte aus fair bezahlter arbeit nachfragen und bereit sein mehr zu bezahlen und abstriche beim persönlichen luxus machen.

Man liest und hört es immer wieder:
"An den Zuständen (der Globalisierung) sind die Kunden schuld, die wollen immer nur billig."

Defacto hat man den Kunden nie eine Wahl gelassen. Man hat sie nie darüber informiert, wie und unter welchen Umständen Produkte erzeugt werden, welche Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden und wer daran wieviel verdient. Weil das nie gegeben war, hatte der Kunde gar keine Wahl. Ein Preisschild alleine und ein kaum verbindliches "Made in..." sagt darüber überhaupt nichts aus.
Gegenbeispiel: Bio-Lebensmittel. In dem Bereich sieht man, wie lange es dauert und mit welchen Schwierigkeiten es einher geht, wenn die Kundschaft über die Nachfrage den Markt regelt.

Die Politik müsste sich dafür einsetzen, dass die Globalisierung fair abläuft, dass die Produktionsbedingungen angeglichen werden (Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz etc.) und Transportkosten, gemessen am Schaden für die Umwelt, auch besteuert werden.
Dann wäre das Made in EU und das Made in Germany bei sehr vielen Produkten des Alltags plötzlich wieder richtig konkurrenzfähig und chinesische Produkte würden man wahrscheinlich komplett boykottieren müssen, bis sich dort Demokratie entwickelt hat.
 
Es dürfte aber schwierig sein, solche Dinge politisch umzusetzen. Aus mehreren Gründen.

1. gibt es Länder (auch recht wohlhabende ... und militärisch mächtige), die an der Billigproduktion kräftig mitverdienen ... ich glaube nicht, dass die sich diese Suppe einfach versalzen lassen werden, nur damit anderswo die Leute erträglichere Lebens- und Arbeitsbedingungen vorfinden.
Auch Deutschland ist so ein Land.

2. Läuft es doch für die Entscheider wunderbar, wie es momentan ist ... wozu also was ändern?

Ich erinnere mich nur an eine einzige Kampagne der Art ... Obst aus Südafrika ... als das Appartheidssystem in der internationalen Kritik stand, haben das auch die Obst-Händler gespürt, denn die sind ihre Orangen aus Südafrika teilweise nichtmal unter EK losgeworden.
Leider hat das eben im Konsumenten nicht das Bewusstsein geschaffen, dass auch anderswo unter miserablen Bedingungen gearbeitet wird ... kaum ist der medial gepushte Aufschrei verstummt, greift man eben doch wieder zum Sonderangebot ... den meisten ist scheinbar einfach nur egal, WIE der Preis zustande kam ... ich gehe (leider) davon aus, dass auch im KZ gefertigte Produkte heute reissenden Absatz finden würden, WENN der Preis "stimmt" und man nicht gerade die ganze Verpackung mit Hakenkreuzen übersäht hat.

Nicht weil die Leute Sklavenarbeit befürworten, oder es ihnen einfach egal ist, sondern weil man in dieser Geselschaft konsequent dazu erzogen wird, sich bloß nicht "abziehen" zu lassen ... übersetzt in den Markt bedeutet das, nicht (gefühlt) mehr gezahlt zu haben, als nötig.

Was bedeutet ein Sparzwang am Absatzmarkt für die Produktionsregionen? Eben genau das, was man in Asien beobachten kann ... Menschen- und Umweltverachtende Produktionsmethoden, die lediglich einem dienen - UNSEREM Spleen der maximalen Effizienz. Der Umweltgau durch globale Logistik ist da eher ein unangenehmer, momentan aber "nicht zu vermeidender" (alternativlos) Nebeneffekt.

Und trotzdem werden Staaten wie die USA (nur als Beispiel) sicherlich sofort mit Sanktionen drohen, wenn jemand in entsprechender Position auch nur davon träumt, hier irgendwie was zu ändern.


Sicherlich würden die Negativeffekte der Globalisierung gemildert, wenn man internationale Standards einführen würde ... genau so sicher (oder noch sicherer) werden aber die Profiteure der existierenden Weltordnung alles einsetzen, um die Unterschiede zu erhalten. In einer Globalisierug ohne diese Unterschiede, gibt es nämlich keine Gewinner.

Von einer Groko, die genau diese Gewinner hofiert, erwarte ich da nicht das geringste Engagement ... höchstens eine bedröppelt dreinblickende Killerraute, weil wiedermal irgendwas besonders krasses "geleaked" ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Defacto hat man den Kunden nie eine Wahl gelassen. Man hat sie nie darüber informiert, wie und unter welchen Umständen Produkte erzeugt werden, welche Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden und wer daran wieviel verdient.
genauso wenig hat mans ihm verheimlicht. fakt ist einer der größten arbeitgeber meiner region war ein textilunternehmen, das bis zum schluss in deutschland produziert hat und am ende pleite ging und damit viele leute auf die straße setzen musste. das unternehmen hat niemandem gesagt, dass er lieber woanders kaufen sollte. selbst wenn man mit waren aus deutscher produktion wirbt, nimmt das nur ein geringer teil der leute zur kenntnis oder ist bereit dafür mehr geld zu bezahlen.

Gegenbeispiel: Bio-Lebensmittel. In dem Bereich sieht man, wie lange es dauert und mit welchen Schwierigkeiten es einher geht, wenn die Kundschaft über die Nachfrage den Markt regelt.
eigentlich ist das kein gegenbeispiel: die leute wissen dass es beim aldi, lidl und co die jeweils billigst produkte aus spanien etc. verkauft werden und man für heimische produkte zum heimischen metzger, bäcker oder gemüsehändler müsste. aber wohin geht das gros der leute zum lebensmittel kaufen? richtig, in den supermarkt wo alles super billig ist. weils eben massenware aus billiglohnländern ist. interessiert schlicht keinen. naja wenige schon, aber eben nicht die breite masse der konsumenten.
keiner kann mir erzählen er hätte es nicht gewusst. steht auf jedem produkt drauf. wens interessiert, der braucht nur aufs etikett zu schauen. da steht das herkunftsland bei lebensmitteln drauf.

Die Politik müsste sich dafür einsetzen, dass die Globalisierung fair abläuft, dass die Produktionsbedingungen angeglichen werden (Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz etc.) und Transportkosten, gemessen am Schaden für die Umwelt, auch besteuert werden.
und wie soll die bundesregierung die arbeitsbedingungen in china bestimmen? oder in indien? oder in manila? und die transportkosten besteuern? dann liefern eben alle nur noch bis an die grenzen der brd und den letzten beißen die hunde der steuerbehörde oder wie? eine nationale regierung kann nicht die welt regulieren.

Dann wäre das Made in EU und das Made in Germany bei sehr vielen Produkten des Alltags plötzlich wieder richtig konkurrenzfähig und chinesische Produkte würden man wahrscheinlich komplett boykottieren müssen, bis sich dort Demokratie entwickelt hat.
dann boykottieren die aber auch die eu und dann gehen hier auch wieder arbeitsplätze vor die hunde und werden gegen sklavenarbeit dort ersetzt. und was die dort schlechter können wird halt durch mehr und härtere sklavenarbeit kompensiert. dann hast dus schöner national sortiert, aber geändert hast du dann gar nichts. schaden würdest du damit auch nur den menschen.
 
Lübke schrieb:
genauso wenig hat mans ihm verheimlicht.

Naja, es war schon richtig schwierig für die EU die Herkunftskennzeichnung bei Fleischwaren durchzubringen und im Endeffekt gibt es da immer noch extremen Widerstand seitens der Produzenten die komplette Produktionskette darzulegen.
Vor allem bei den ganzen Fertiggerichten und verarbeiteten Waren, die man nicht einfach auf Qualität prüfen kann wäre das interessant.

Ein (zumindest in Österreich) prominentes Beispiel für bewusstes Kaufen waren wohl vor ein paar Jahren die Schwedenbomben von Niemetz. Eigentlich ein Produkt das jeder (Österreicher) kennt und mag, ging das Unternehmen pleite. Nach Bekanntwerden der schlechten Lage und der Erinnerung in den Medien, dass es die Produkte sonst bald nicht mehr gibt, nahmen die Käufe extrem zu. Das Nachfolgeunternehmen macht jetzt wieder Gewinn.

Manchmal muss man den Konsumenten die Information schon prominent präsentieren, damit man sie auch wahrnimmt.
 
DerOlf schrieb:
Sicherlich würden die Negativeffekte der Globalisierung gemildert, wenn man internationale Standards einführen würde ... genau so sicher (oder noch sicherer) werden aber die Profiteure der existierenden Weltordnung alles einsetzen, um die Unterschiede zu erhalten. In einer Globalisierug ohne diese Unterschiede, gibt es nämlich keine Gewinner.

Es gibt doch Unterschiede zwischen den Ländern, die einen globalen Handel sinnvoll erscheinen lassen. So sind z.B. die Rohstoffe unterschiedlich verteilt, die Bodenqualität und das Klima sind anders. Wenn ein Land kaum Rohstoffe hat, muss es eben mit Knowhow und Produktion glänzen.
Heute überschwemmt die EU mit subventionierten Lebensmitteln aus hochindustrialisierter Landwirtschaft den afrikanischen Markt, obwohl dort genug Wasser und Boden für die Selbstversorgung vorhanden ist. Die darf das, weil die Handelsverträge es erlauben, weil die Politelite dort korrupt genug gewesen ist, sowas zuzulassen.

Was wäre denn die Folge von strikten Reglements? Der globale Handel würde gemindert, seine Negativeffekte gemildert und die Profite daraus würden sinken. Die Mehrheit der Menschen hätte davon trotzdem enorme Vorteile. Wahrscheinlich will das aber auch keiner, zu praktisch ist das Regime in China, mit dem man so tolle Geschäfte machen kann...

DerOlf schrieb:
Von einer Groko, die genau diese Gewinner hofiert, erwarte ich da nicht das geringste Engagement ... höchstens eine bedröppelt dreinblickende Killerraute, weil wiedermal irgendwas besonders krasses "geleaked" ist.

Das wird in den nächsten Jahren noch fröhlich weiter gehen, schließlich gibt es keine Branche ohne Abgründe.


Lübke schrieb:
genauso wenig hat mans ihm verheimlicht. fakt ist einer der größten arbeitgeber meiner region war ein textilunternehmen, das bis zum schluss in deutschland produziert hat

Gerade nicht: Man hat es dem Konsumenten verheimlicht und macht es heute noch, die Lebensmittelbranche ist da nur ein Beispiel. Was glaubst du, was vor der Wende alles aus der DDR kam? Wahrscheinlich hätte sich manch ein Schnäppchenjäger schon im Kaufhaus angeekelt erbrochen, wenn er erfahren hätte, dass die Ware z.B. auch von misshandelten politischen Gefangenen in DDR-Haftanstalten gefertigt wurde. Heute, wo derlei Informationen kostengünstig und vollständig für alle im Netz zur Verfügung gestellt werden könnten, fällt es natürlich unter das Betriebsgeheimnis. Dabei decken Journalisten immer wieder auf, dass es in den jeweiligen Branchen gar keine Geheimnisse gibt, weil alle in den gleichen Fabriken fertigen lassen.

Lübke schrieb:
eigentlich ist das kein gegenbeispiel: die leute wissen dass es beim aldi, lidl und co die jeweils billigst produkte aus spanien etc. verkauft werden und man für heimische produkte zum heimischen metzger, bäcker oder gemüsehändler müsste. aber wohin geht das gros der leute zum lebensmittel kaufen? richtig, in den supermarkt wo alles super billig ist.

Da fängt es aber schon an. Weder der dt. Anbieter kennzeichnet die genaue Herkunft der Ware (wer will schon Kartoffeln, die an einer stark frequentierten Autobahn gewachsen sind?), auch nicht welche Niedriglöhner aus Osteuropa geerntet haben (wenn es keine Maschine war), noch findest du beim Discounter Informationen wie es all den Afrikanern (teilweise auch Asiaten) geht, die das Gemüse und Obst in Spanien und Griechenland in der Sommerhitze ernten. Wie die dortigen Bauern von den Einkäufern der Discounter über den Tisch gezogen werden, bleibt dir auch erspart.
Wir ahnen es, wir wissen es, dank Reportagen und Dokumentationen, die Ware im Laden/auf dem Markt können wir trotzdem danach nicht beurteilen, weil die genauen Informationen einfach fehlen.

Lübke schrieb:
und wie soll die bundesregierung die arbeitsbedingungen in china bestimmen? oder in indien? oder in manila? und die transportkosten besteuern?

Das geht nur geschlossen, die EU hätte enorme Macht für so eine Aktion, Trump wäre gewiss auch nicht abgeneigt sowas durchzuziehen. Daran hat aber gerade Deutschland gar kein Interesse- hier verdient man mit geringen Löhnen, spottbilligen Importen aus aller Welt und viel Export von teurer Ware nämlich sehr gut.
 
hallo7 schrieb:
Manchmal muss man den Konsumenten die Information schon prominent präsentieren, damit man sie auch wahrnimmt.
Das haben wir in Deutschland mit der Südafrika Kampagne auch gemerkt ... als kleingedruckter Hinweis auf der Verpackung erziehlt das einfach nicht die gleiche Wirkung. Die Leute lesen, was es ist, was es kostet (wenige schauen auf die Kilopreise), und eher selten noch was drin ist (Menge, Inhaltsstoffe) ... der Rest is vielen wumpe.

Wenn man Informationen, die die Hersteller nur unter Zwang auf die Packung drucken würden, ins öffentliche bewusstsein bringen, dann muss man sich dafür der gleichen Marketingstrategien bedienen, wie die Werbewirtschaft ... obwohl, nicht ganz, denn man sollte sich dabei aber wohl an die Wahrheit halten.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Die Leute lesen, was es ist, was es kostet (wenige schauen auf die Kilopreise),
Da schätzt du die "Geiz ist geil" Kunden aber völlig falsch ein.

DerOlf schrieb:
und eher selten noch was drin ist (Menge, Inhaltsstoffe)
Woher kommt dann der Bio Hype ?

DerOlf schrieb:
der Rest is vielen wumpe.
Das hängt davon ab wie viel Geld man hat, wer es sich leisten kann der kauft auch bewußt Qualität.

Ich weiß nicht wo du einkaufen gehst, wenn ich einkaufen gehe sehe ich ständig Kunden die sich genau durchlesen was auf den Verpackungen steht, ich hatte erst letztens eine Diskussion mit mehreren Kunden über Nutella 2.0.

DerOlf schrieb:
Wenn man Informationen, die die Hersteller nur unter Zwang auf die Packung drucken würden, ins öffentliche bewusstsein bringen, dann muss man sich dafür der gleichen Marketingstrategien bedienen, wie die Werbewirtschaft
Genau das machen doch Umwelt/Bio/Fair Trade/etc. Verbände, mit Bildern über: Kinderarbeit, Miserablen Arbeitsbedingungen im Ausland, Umweltverschmutzung, Gesundheitlichen Gefahren, Massentierhaltung, etc.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Genau das machen doch Umwelt/Bio/Fair Trade/etc. Verbände, mit Bildern über: Kinderarbeit, Miserablen Arbeitsbedingungen im Ausland, Umweltverschmutzung, Gesundheitlichen Gefahren, Massentierhaltung, etc.
DAS machen sie, aber was sie eben nicht schaffen, ist eine direkte Verknüpfung zu den Markennamen.

Ich meinte eben nicht einfach die Bilder der anonymen Kinder mit Blähbauch aus dee Sahelzone, oder die Smog-Opfer aus den chinesischen Industriezentren, sondern eben die Botschaft, mit dem Kauf welcher Produkte man das zusätzlich befeuert.
Nur wenn der Kunde weiß, am welchen Marken Dreck klebt, kann er drauf verzichten, den Dreck auch noch zu unterstützen. Dass es vielenorts scheiße läuft, ist doch allen bestens bewusst ... aber eben nicht, dass auch teure Markenklamotten unter echt üblen Bedingungen gefertigt werden, und der Unterschied zwischen "Marke" und "Billig" oft nur in der Verpackung besteht.

Was mir fehlt, ist etwas, das Firmenanwälte garantiert sofort als "Rufschädigung" angehen werden ... "hier wird gearbeitet und gelitten für SIEMENS" (oder Apple, Amazon, Gucci ... es ist ja eigentlich egal) ... oder "SO geil ist DEIN Geiz".

Funtioniert leider nicht ansatzweise so gut, wie der staatl. Rechtschutz für Unternehmen, denn jede Organisation, die so etwas durchzieht, wird ratz fatz in Grund und Boden geklagt werden ... und hat dabei wahrscheinlich auch Politiker gegen sich, die schon wieder auf die nächste Wahl schielen.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Nur wenn der Kunde weiß, am welchen Marken Dreck klebt, kann er drauf verzichten, den Dreck auch noch zu unterstützen.
Die Kunden sind nicht ganz so dumm wie du meinst, es ist nicht so das die Kunden das nicht wissen, es ist eher so das es den egoistischen Kunden egal ist was in weit entfernten Länden (Afrika/Asien) passiert (Umwelt/Arbeiter).
Die Kunden wissen auch das der Einzelhandel stirbt wenn dort keiner mehr einkauft und trotzdem bestellen die Kunden die billigeren Angebote im Internet, schön im Einzelhandel beraten lassen und dann billig bei Amazon bestellen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Woher kommt dann der Bio Hype ?
Woher kommt immer wieder der Apple Hype ... die Frage kannst du selbst beantworten ... Marketing.

Deinen letzten Post fasse ich mal einfach zusammen: Der Kunde ist nicht doof ... er ist halt ein Arschloch.

ich glaube tatsächlich, dass viele Leute auf Markenprodukte verzichten würden, wenn sie wüssten, dass die auch nicht groß anders hergestellt werden, als die Klotten bei KIK.
Vielleicht irre ich mich da, und du hast mit deiner Kundeneinschätzung Recht.
In dem Fall gibt es von m,ir ein Zitat von Richard Nixon; "Nuk'em".
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Woher kommt immer wieder der Apple Hype ... die Frage kannst du selbst beantworten ... Marketing.
Wenn es so einfach ist, dann wissen wir jetzt an was es den linken mangelt.

DerOlf schrieb:
Deinen letzten Post fasse ich mal einfach zusammen: Der Kunde ist nicht doof ... er ist halt ein Arschloch.
Deine Zusammenfassung ist richtig, die Kunden sind nicht besser als die bösen Konzerne/Politiker/Banken, sie haben nur weniger Möglichkeiten.

DerOlf schrieb:
ich glaube tatsächlich, dass viele Leute auf Markenprodukte verzichten würden, wenn sie wüssten, dass die auch nicht groß anders hergestellt werden, als die Klotten bei KIK.
Die Qualität von teuren Markenprodukten ist nicht so wichtig wie das Statement: "Schau mal ich kann es mir leisten."
Das liest/hört man doch oft bei z.B. Apple/Nvidia Titan Diskussionen: "Ich kann es mir halt leisten."

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Die Qualität von teuren Markenprodukten ist nicht so wichtig wie das Statement: "Schau mal ich kann es mir leisten."
Und du wirfst mir vor, die Menschen für dumm zu halten? Nach den letzten Posts gebe ich diesen Vorwurf mal 1:1 an dich zurück. Offenbar hältst du die Kunden für noch viel dümmer .. und da du ja Geld verdienst, muss ich mich deiner überlegenen Intelligenz da wohl beugen ... wenigstens hast du nen Dummen gefunden, der dich bezahlt ;)
 
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Hallo

Wenn für dich Egoismus und Geld verdienen/haben (inkl. dem zeigen seines Geldes) gleich Dummheit sind dann bin ich gerne dumm.
Ich bin lieber ein dummer Egoist/Kapitalist/Neoliberalist mit Geld als ein intelligenter ohne Geld (der von uns dummen ein BGE fordert), man kann auch als dummer Mensch ein glückliches und zufriedenes Leben haben.
Viele linke werfen anders denkenden gerne vor dumm und uninformiert zu sein, aber Ihr begreift nicht an was Ihr seid Ewigkeiten scheitert, es würde euch weiter helfen wenn Ihr von eurem hohen Ross runter kommt.
Ich bin mal gespannt ob die ach so intelligente Linke jemals begreifen wird wieso sie bei den Wählern nicht ankommt und wieso die angeblich so dumme AfD so schnell aufgestiegen ist.

Grüße Tomi
 
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Ich habe ja nicht behauptet, dass die AfD dumm sei. Ihr zu folgen und ihren Vertretern in allen Punkten bedenkenlos zu glauben, DAS ist mMn dumm - aber das gilt auch für restlos jede Partei.
Dich halte ich persönlich Tatsächlich sogar für ziemlich intelligent, auch wenn ich deinen Diskussionsstil für etwas unangenehm halte. Aber es zeugt schon von Geschick, so dermaßen wenig Angriffsfläche zu bieten. Hat das mit deiner Arbeit zu tun?

Es ist ganz easy, die Linke wird so lange keinen Erfolg haben, wie sie nicht populistisch agitiert.

Schlägst du tatsächlich vor, die Linke solle sich, um des lieben Erfolgs wegen, auf das Level von CDU, AfD, SPD, FDP und Grünen begeben? ... träum weiter ... klar hätte man so mehr Erfolg ... aber das wäre dann auch, als würde dein Betrieb statt in Medizintechnik (?) plötzlich in Zuckerrüben machen ... oder als würde Horst Seehofer zum Islam konvertieren.

Oder geht es dir dabei nur darum, dass zumindest in deinen Augen, Linke alle anderen (nicht Linken) grundsätzlich für dumm halten?
Ich kann da nur für mich sprechen ... ich halte nicht alle für dumm, die keine Linken Ideen verfolgen ... bei individuellen Begründungen sieht das wieder anders aus ... nicht alle lehnen Links aus dummen Gründen ab ... und auch innerhalb der "linken" Gruppierungen gibt es viel ablehnung linker Gedanken - Lenin-, Stalin- und Maoismus sehe ich beispielsweise nicht als links ... den Totalitarismus gehört mMn nicht dazu (andere "Linke" sehen das aber garantiert anders).
Es ist insgesamt etwas komplizierter, als dumm vs. intelligent ... tatsächlich geht es dabei weniger um Intelligenz, als eher um Meinungsfreiheit und -vielfalt (denn nichts anderes kann bei Meinungfreiheit rauskommen) ... dazu gehört aber auch, dass Meinungen diskutiert werden ... "alternativlos" gibt es Links einfach nicht.

Um zum Thema zurückzukommen ... Kundenverhalten und Konsumbewusstsein ... ich verstehe doch dieses Verhalten nur zu gut - ich mache es ja stellenweise selbst nicht so anders. Wenn ich das für dumm halten würde, würde das dann auch auf mich zutreffen ... und sowas halte ich tatsächlich für dumm.
Nur den Online-Handel, den boykottiere ich nach besten Kräften ...
Ich bestelle nur Dinge, die ich lokal eben nicht bekomme, dennoch aber brauche ... z.B. ordentliche Seiten für mein Cavaquinho ... die gibts in DE nunmal nicht (und ich brauch das Ding regelmäßig für Proben, Auftritte, Unterricht, Üben).
Einen Teil meiner Kosten könnte ich sicherlich auf andere Abwälzen ... z.B. auf unterbezahlte und überarbeitete Kurierfahrer, Lageristen, Hilfsarbeiter oder einfach auf die Umwelt.
Ich weiß - als H4-Empfänger wälze ich meine Kosten komplett auf den Steuerzahler ab ... gäääääähn.

Ich sehe aber die Probleme, die das global bereitet (Versandhandel und Billig-Boom) ... und auch bei uns (Smog, Verkehrsinfakt u.s.w.), und ich frage mich, wie man dieses Verhalten ändern kann ... sowohl bei mir, als auch bei anderen.
Wenn ich momentan versuche, mein Kaufverhalten an meine Wertvorstellungen anzupassen, dann geht mir schnell das Geld aus ... oder ich scheitere daran, dass es im Laden nicht die notwendigen Informationen gibt und auch die Verkäufer eben nur im Verkaufen geschult sind - einem da also auch nicht weiterhelfen können/wollen/dürfen ... wie auch immer.

Online ist das was anderes ... wenn man etwas bestellt, dann kann man (im Tab nebenan) gleich alle relevanten Informationen zu dem Produkt bekommen ... ein paar gut gewählte Suchbegriffe später hat man die Informationen, die man bräuchte. Wohl auch ein Teil dieses Erfolgskonzepts (auch wenn ich nicht glaube, dass viele Menschen das so machen).

Wie bekommt man es hin, dass das im lokalen Einzelhandel ebenfalls klappt? ... und zwar im Idealfall OHNE Kundengeräte (Smartphone, Tablet ... oder was man in der Zukunft halt so mit sich rumschleppt ... in Läden mit kostenlosem W-Lan geht DAS ja defacto heute schon).
Ich denke nicht, dass nach einer besseren Informationslage vor Ort (also im Laden) keine Nachfrage besteht ... lass dich mal zu nem Produkt beraten, von dem du selbst Ahnung hast, nur so zum Spass (ich verspreche dir, den wirst du dabei haben).
;)
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Ich habe ja nicht behauptet, dass die AfD dumm sei.
Das habe ich auch nie behauptet, ich schrieb die Linke (im Kontext als Partei) und nicht der Olf.

DerOlf schrieb:
Ihr zu folgen und ihren Vertretern in allen Punkten bedenkenlos zu glauben, DAS ist mMn dumm - aber das gilt auch für restlos jede Partei.
Da bin ich bei dir.

DerOlf schrieb:
Auch habe ich dich nie für dumm erklärt (das kam immer von dir)
Stimmt.

DerOlf schrieb:
... tatsächlich halte ich dich sogar für ziemlich intelligent, auch wenn ich deinen Diskussionsstil für etwas unangenehm halte.
Danke, unangenehm für dich weil du in politischer Sicht eine komplett andere Meinung hast, das ich oft unbequem bin das weiß ich, dafür bin ich ehrlich und geradeaus und damit eckt man eher an als mit Blümchensprache.

DerOlf schrieb:
Es ist ganz easy, die Linke wird so lange keinen Erfolg haben, wie sie nicht populistisch agitiert.
Schlägst du tatsächlich vor, die Linke solle sich, um des lieben Erfolgs wegen, auf das Level von CDU, AfD, SPD, FDP und Grünen begeben?
Nein, nicht populistisch und nicht auf dem Level von CDU, AfD, SPD, FDP und Grünen.
Wie wäre es damit vom hohen Ross runter zu kommen, die Arroganz, Hochnäsigkeit und Selbstverliebtheit ein klein wenig zurück zu drehen und sich auf das Level der Bürger/Wähler zu begeben ?

Grüße Tomi
 
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Eine Partei mit wenig Arroganz, Selbstverliebtheit und Hochnäsigkeit ... stimmt, könnte klappen. Damit hätte die Linke dann nämlich NOCH ein Alleinstellungsmerkmal auf dem deutschen Polit-Markt :)

Ich glaube aber nicht, dass die Mehrheit das abkaufen wird ... vielleicht wirkt das auf viele sogar unseriös oder wenig professionell.

So eine Partei wie die LInke hat ja nebenbei auch eine Geschichte. Je nach dem wen man fragt, reicht die bis Karl Marx zurück, bis Bakunin oder zu USPD, Spartakusbund und KPD(SU-Aussenstelle Deutschland.
Diese Geschichte wird spätestens vor den Wahlen von allen anderen hervorgeholt und wieder ins öffentliche Bewusstsein gebracht werden ... gerne auch "bunter" als sie tatsächlich war.

Vielleicht sollte die Linke das ja auch machen. bayern-Wahlkampf mit schön viel Fakten zum Starfighter-Skandal oder der SS-vergangenheit des großen Vorsitzenden Franz-Josef (Nicht OK, wg Respekt vor den Toten).
Im Osten dann mit den Zitaten von dieser Seite ... obwohl, das könnte auch nach hinten losgehen ...

Ich möchte das von "meiner" Partei dann lieber doch nicht sehen, denn dieses gezielte "schmutzige Wäsche waschen" im Wahlkamof empfinde ich als unsportlich. Ne beschissene Vergangenheit hat so ziemlich alles und jeder ... sogar die GroKo, denn bis zur Machtergreifung der NSDAP wurde die weihmarer Republik auch von einer GroKo aus SPD, DDP (Liberale ... der Vorläufer der FDP) und Zentrum (christlich geprägt ... der Vorläufer der heutigen Unionsparteien) regiert.
Es gibt auch immer wieder Erfolge einer GroKo (die obige kann sich z.B. die bisher erfolgreichste deutsche Währungsreform auf die Fahne schreiben) ... aber am ende ist es bisher immer irgendwie schief gegangen (zugegeben ... nie wieder so schlimm, wie vor 1933).
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Ich glaube aber nicht, dass die Mehrheit das abkaufen wird ... vielleicht wirkt das auf viele sogar unseriös oder wenig professionell.
Die Überheblichkeit von vielen linken in Punkten wie Intelligenz/Verständnis/Wissen/Menschlichkeit/etc. kauft die Mehrheit der Bürger/Wähler den linken auch nicht ab.
Bei den Themen Wirtschaft und Finanzen trauen die wenigsten Bürger/Wähler den linken Seriösität, Professionalität und Erfolg zu.
Was hat Die Linke noch zu verlieren ? Was spricht dagegen sich ein klein wenig zu ändern ? Merkel wird immer wieder vorgeworfen sich nicht zu ändern und auf der Stelle stehen zu bleiben, Die Linke ist auch nicht besser.
Ich denke mir Die Linke würde davon profitieren sich näher auf das Level der Bürger/Wähler zu begeben und sich nicht in Punkten wie Intelligenz/Verständnis/Wissen/Menschlichkeit/etc. über die Bürger/Wähler zu stellen.

Ich muss aber zugeben das diese nicht vorhandene Flexibilität das Problem so ziemlich aller Parteien ist, alle klammern sich an alte Gewohnheiten und keiner kommt keinem auch nur ein Stück entgegen.
Genau deswegen hatten wir den Wahlhickhack und davon hat die AfD profitiert.
Wie war das noch: Was ist Tradition ? Das weitergeben des Feuers oder das aufbewahren der Asche ?

DerOlf schrieb:
Ich möchte das von "meiner" Partei dann lieber doch nicht sehen, denn dieses gezielte "schmutzige Wäsche waschen" im Wahlkamof empfinde ich als unsportlich.
Wie kommst du darauf das ein Wahlkampf jemals sportlich ablief oder ablaufen wird ?
Wahlkampf war schon immer unsportlich und wird es auch immer sein, entweder wird Die Linke unsportlich oder Die Linke wird nie einen Wahlkampf gewinnen.

Grüße Tomi
 
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Nun ist es passiert. Die neue Regierung ist noch keinen Monat im Amt und schon erwägt das erste Blatt, dass Scholz der nächste Kanzlerkandidat der SPD werden könne, das Ganze natürlich pünktlich nach seiner Absage zu möglichen Reformen an HartzIV.

Das ist der Wandel, der vermutlich auch der SPD Führung gefällt: Alles bleibt beim alten, 2021 folgt dann die nächste Groko unter Merkel.

Es gab einmal Zeiten, da habe mich über ein Video amüsiert, das die Sinnlosigkeit des US Wahlkampfes darstellte, weil die Wahlautomaten immer nur die Republikaner und George W. Bush wählten, egal was der Wähler eigentlich auswählte.
Wir sind hier noch schlimmer dran, bei uns braucht man gar keine Wahltricksereien, bei uns wird jegliche Abweichung von der Doktrin mit U-Booten verhindert. Da kann man auch wählen wen man will, da kommt immer nur die Mitte heraus, selbst wenn andere Mehrheiten existieren und möglich wären.
 
Fein, erst erklärst Du hier an anderer Stelle, dass 19 von 20 Pressemeldungen von Dir entlarvte Stimmungsmache sind und dann präsentierst Du genau 1 davon hier als realistisch prognostizierten Fakt.

Scholz ist keineswegs unumstritten in der SPD, siehe auch Gegenkanditatur und führende SPD- und einige CDU-Politiker diskutieren jetzt offensiv notwendige Änderung bei den ALG2-Gesetzen.

"Deine" Parteivorsitzende (-->Kipping) hat ja das zur Diskussion gestellte solidarische Grundeinkommen in Höhe des Mindestlohnes abgelehnt, obwohl davon bestimmt einige 100.000ende Arbeitslose profitieren würden. Wie stehst Du zu ihrer Meinung und Argumenten? Wird so Die Linke Wählerstimmen hinzu gewinnen?

Im übrigen finde ich auch Seehofers angekündigte Aktionen enorm förderlich für die Akzeptanz der GroKo 2.0.
Die neuen Diskussionen um die Zukunft von ALG2 ebenfalls.
 
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