KitKat::new() schrieb:
MEn zeigt das Konsumverhalten nicht nachweislich den Willen der Bevölkerung.
Bei dem Konsum spielen nämlich viele Faktoren eine Rolle, und nicht nur Umweltbewusstsein und die Attraktivität des PRodukts an sich, z.B. Kosten, Intransparenz.
Das Konsumverhalten ist wohl die ehrlichste Methode um den Bevölkerungswillen zu messen. Wie du hier sagst Punkte wie Attraktivität eines Produkts und auch der Preis eines Produkts werden da berücksichtigt. Politiker vergessen solche Dinge gerne, am Schluss wird alles teurer und viele Menschen haben weniger Geld zur Verfügung als sie vorher hatten.
Das führt dann zu der "die da oben machen was sie wollen" Haltung und zu Frust. Frust führt zu Pegida, AFD und komische Impfgegnerzusammenschlüsse von grünen Naturheilpraktiker und Neonazis - was wiederum zur instabilen politischen Verhältnissen führt und die willst wohl weder du noch ich.
KitKat::new() schrieb:
Selbst Umfrage/Volksabstimmungen erfassen nicht unbedingt den Willen der Bevölkerung:
Öhm doch. Man fragt alle Stimmberechtigten Personen (egal welche Hautfarbe, Alter, Herkunft, Religion, etc) die können zu einem klaren Vorschlag Ja oder Nein sagen. Und dieses Ja oder Nein ist nachher verbindlich - was daran den Willen der Bevölkerungsmehrheit nicht zeigen soll bleibt mir ein Rätsel.
KitKat::new() schrieb:
Beispielsweise können mediale leicht Kompagnen Angst schüren
Das ist ein beliebtes Argument. Ich lebe ja in einem Land das diese direkte Demokratie lebt und es gibt am Ende immer zwei Argumente von den Abstimmungsverlierer:
1. Die Gegner hatten mehr Geld
2. Die Gegner haben eine Angstkampagne gefahren
Beides ist quatsch und erlebt man immer wieder.
Zum 1. Argument: kann man eine Abstimmung vom letzten Sonntag nehmen, die forderte eine Werbeverbot für Tabakprodukte für Jugendliche. Das Gegenkomitee hatte so viel Geld wie wohl kaum noch eine Abstimmungskampagne - da die Tabaklobby (die ist in der Schweiz extrem stark) Budget ohne Ende locker gemacht hat um das zu verhindern.
Es wurde dennoch angenommen, das ganze Geld hat das nicht verhindert.
Zum 2. Argument:
Ich erinnere mich noch an eine der emotional geführtesten Abstimmungen in der Schweiz. Das war die Schengenerweiterung mit den osteuropäischen Staaten. Da gab es grausame Plakatkampagnen von Ausländern die unseren Job wegnehmen, von Rumänen die die Schweiz fluten und unsere Infrastruktur beanspruchen.
Da wurde emotional Argumentiert und die Gegner haben total auf Angst gesetzt. Derböse Ausländer kommt und wegen dem verlierst du deinen Jobs, hast keinen Sitzplatz im Bus mehr, und musst mehr Miete bezahlen weil weniger freie Wohnungen da sind, etc
Rate mal: Die Schweiz ist immer noch Schengenmitglied und hat der Osterweiterung zugestimmt.
Ich glaube man muss hier mehr Vertrauen in die eigene Bevölkerung haben. Wenn den Menschen klar ist das ein "Ja" oder "Nein" zu einer Sachfrage - nicht nur eine Umfrage - sondern ein verbindliches Gesetz ist, das nachher nicht mehr geändert werden kann und man mit den Konsequenzen leben muss -> dann nimmt die absolute Mehrheit der Bevölkerung sowas ernst und überlegt sehr sehr sehr gut für was man sich entscheiden muss.
Gib den Menschen das Gefühl, dass ihre Meinung relevant ist und dann werden sie sich auch seriöse Meinungen bilden und zu Sachfragen nach bestem Wissen und Gewissen stimmen und nicht nach Plakat- oder Angstkampagnen.
Bei einer Umfrage, überlegt man nicht wirklich, da sie keinen Einfluss hat.
KitKat::new() schrieb:
Die zukünftige Bevölkerung, deren Menschenrechte verletzt werden, werden dabei übrigens komplett außenvorgelassen.
Hier kommen wir in einen rechtlich schwierigen Bereich. De Facto haben Menschen die nicht auf der Welt sind keinen Menschenrechte -> es sind ja noch keine Menschen. Unter dieser Argumentation konnte man (zumindest hier in Europa) z.b. auch die ganzen Frauenrechte im Bereich Abtreibungen durchsetzen.
Wenn wir nun plötzlich mit Menschenrechte für ungeborene Menschen argumentieren, dauert es keine 10 Minuten wo ein evangelistischer Spinner auftaucht und Abtreibungsverbot -> mit der selben Argumentation fordert.
KitKat::new() schrieb:
Dabei werden zufällig aus der Bevölkerung Personen ausgewählt, welche sich dann intensiv mit dem Thema auseinandersetzen um dann zu einem Entschluss kommen.
Ich hab mir die Webseite von diesem Klimarat angesehen und habe da nichts verbindliches gefunden. 160 Menschen hatten 12 Sitzungen wahrscheinlich mit ordentlich Spesen aus der Steuerkasse -> die haben ein paar Forderungen formuliert und fertig.
Was soll das bringen? In einer repräsentative Demokratie werden Gesetze vom Parlament gemacht nicht von random Menschen die 12 mal im zusammen Mittagessen gehen und von absolut niemandem gewählt wurden.
Ich weiss auch nicht ob so Bürgerräte wirklich so sinnvoll sind. Oder machen wir die zukünftige Gesetzgebung im Umgang mit Kinderschänder in einem Bürgerrat wo zufällig Menschen ausgewählt werden die von verurteilten Pädophilen bis zum katholischen Pfarrer alle sein können? Halte ich für gefährlich.