Aus politischer Sicht mag die lokale Erzeugung besser sein, es geht aber mit derzeitiger Technik nicht, vermutlich wird es mit Sonnen-, Wind- und Wasserkraft lokal in D nie funktioniern. Fossile Brennstoffe wollen wir nicht mehr, Atomenergie auch nicht, Kernfusion mit Sicherheit dann, wenn sie mal nutzbar wäre, auch nicht. Außerdem werden m.W.n. so zeitnah wie möglich Alternativen gesucht.Skidrow schrieb:Es gibt ja schon wieder neue Berichte, dass die Afrika-Idee viel zu viele Unsicherheiten beinhaltet, und Wasserstoff doch besser in Deutschland hergestellt werden sollte.
Aber warum darf man die Politik und gewisse Transferleistungen nicht auch an solchen Bedingungen ausrichten? Ähnlich, wie es im Nahen Osten vor Jahrzehnten üblich war, dass Ölfelder mit ausländischen Investitionen erschlossen wurden und damit dann auch die Abnahmen garantiert war, könnte man das mit solchen Investitionen ähnlich (aber natürlich diesmal ohne ausbeutrische Margen) machen. DeserTec ist angeblich auch daran gescheitert, dass man die lokale Bevölkerung mal wieder nicht einbeziehen wollte.
Das ergibt auf längere Sicht eine Wertschöpfung im Erzeugerland, was für mich einen viel höheren Stellenwert hätte wie vieles der aktuellen Entwicklungshilfe.
Alternativ (oder besser zusätzlich) könnte man auch die Blockadepolitik auf Gemeindes- und Landesebene einfach rechtskonform verbieten um solche Stilblüten wie gerade hier schon wieder berichtet, im Keim zu ersticken:
https://www.merkur.de/lokales/freis...-ab-nandlstadt-geht-in-berufung-91373098.html
Planungsanfrage für zwei Windräder im Jahr 2013, die Gemeinde verweigert einfach über 6 Jahre ihr Einvernehmen. Wenn das rechtlich so korrekt gewesen ist, gehört die Frist auf ein paar Monate verkürzt und eine Nicht-Antwort ist mit einer rechtsverbindlichen Zustimmung gleichzusetzen. Im Jahr 2019 erlässt das Landratsamt die Bewilligung zum Bau (auch dabei gehe ich davon aus, dass dies rechtens war), nun wacht die Gemeinde auf, klagt dagegen und unterstellt dem Verwaltungsgericht im Jahr 2022, genauso wie dem Landratsamt 2019, fehlerhafte Arbeit. Die Windräder werden vermutlich nie kommen, aktuelle Windräder wären sicher größer und stehen damit für Bayern wieder zu nahe an irgendeiner per Glasfaser ans Internet angeschlossenen Milchkanne.
Ähnliches lässt sich mit Sicherheit auch für Südlink und andere Projekte finden. Die Bahntrasse vom Brenner durch D (Brenner-Nordzulauf) ist genauso etwas wie der Ausbau der Rheintrasse (Basel-KA und weiter Richtung Norden) in BaWü. Vor Jahrzehnten schon mit den Nachbarländern abgestimmt, aber die Deutschen haben entsprechende Gesetzt, sowas auf jahrzehntelangem Klageweg zu verhindern.
Wenn ich davon ausgehe, dass die weltweite Energieversorgung schnellstmöglich regenerativ erfolgen muss, ist es für mich nahezu irrelevant, ob jeder Staat seine eigene Energie erzeugt oder ob das, wie in den letzten >100 Jahren, entsprechend aufgeteilt wird. Ausbaukapazitäten sind begrenzt, da ist es für mich sogar sinnvoller, dort damit anzufangen, wo die Ausbäute potentiell am höchsten ist.Skidrow schrieb:Klingt aber, als wenn das alles minimum 150 Jahre dauert.
Die dafür benötigten Ressourcen dürften sich die Waage halten. Dezentral braucht man mehr Ressourcen zum "Einfangen" der Energie, globalisiert mehr zu deren Transport.
Was sind denn die Altrernetiven, außer ab morgen weltweit 8 Mrd Menschen den Energieverbrauch sofort zu verbieten bzw. auf die jetzt schon geschätzt 20-30% regenerativ erzeugte Energieträger zu reduzieren?Skidrow schrieb:Und, um mal wieder zum Thema dieses Threads zurückzukommen: Die Rebound-Effekte bleiben wie immer unberücksichtigt, und das halte ich für sehr folgenschwer.
Alternativ zur Erzeugung der in der Studie genannten 85% des Wasserstoffs außerhalb von D wäre wohl, auf 85% des Energieverbrauchs zu verzichten. Also das, was ich etwas überspitzt vor ein paar Seiten "zurück zur Steinzeit" genannt habe.
So lange sich Deutschland vorher nicht komplett abschottet und vor Bekanntwerden der Pläne auch niemanden mehr raus lässt, hast Du damit zwar das von Dir wohl erhoffte Ende des Wachstums, aber nicht auf Grund von Einsicht und Anpassung der Bürger sondern auf Grund der Flucht aller Leute, die dafür noch jung und gebildet genug sind und im Ausland Lebensbedingungen vorfinden, die ihren Vorstellungen eher entsprechen.
Zuletzt bearbeitet: