Grünes Wachstum...ein Mythos?

ThomasK_7 schrieb:
Auch die Bäckerin könnte verzichten und mit einem E-Bike 10 Minuten zur Arbeit fahren!
Verzicht hat nichts mit "sich leisten zu können" zu tun, sondern mit wollen.
Sie müsste es "sich leisten können", sich ein E-Bike zu kaufen.

Wenn sie das kann, wäre dieser Kauf dann Teil des mythischen "Grünen Wachstums"? Kaufen, um zu verzichten?
(um mal so langsam wieder den Bogen zum Thema dieses Threads zu bekommen)

Die Bäckerin soll ihr Auto fahren, "bis es auseinanderfällt" bzw. sich nicht mehr wirtschaftlich reparieren lässt. Wenn sie da angekommen ist, kann sie sich Gedanken um Alternativen machen und vielleicht ist bis dahin ja auch der ÖPNV dort für sie nutzbar.
 
BelaC schrieb:
Hast du Zahlen dazu, die mein Gefühl widerlegen?
Das ist ja oft kaum zu erkennen warum verzichtet wird. Ob die Gründe für den Urlaub in Deutschland, das weniger Fleisch essen oder das Fahren mit der Bahn jetzt beim Umweltverzicht, Geld, Corona oder ganz woanders liegen, lässt sich nicht in Zahlen fassen.
j-d-s schrieb:
Übrigens kommt in Deutschland Strom vor allem Nachts überwiegend aus Kohlestrom und das ist daher alles andere als Effizient und weit weg von dem behaupteten "null Emissionen".
Sowohl öffentliche als auch private Ladepunkte werden in der Regel mit Ökostrom versorgt. Daher ist es egal ob die Autos nachts geladen werden. Wer behauptet das ein E-Auto null Emmissionen hat?
j-d-s schrieb:
wenn man zügig fährt (also 190 km/h oder mehr), gibt es da eben keines wo man halbwegs zügig 1000 km oder länger fahren kann.
Ich würde mal behaupten mit diesem Fahrverhalten stellst Du nicht den Groteil der Autofahrer und auch nicht der Langstreckenfahrer dar wobei ich mich auch frage auf welchen Autobahnen Du diese Werte erreichen möchtest. Du musst den Autos nur etwas Zeit lassen, die Reichweite hat sich in den letzten 10 Jahren schon vervierfacht.
Tomislav2007 schrieb:
Wie kommst du auf diese merkwürdige Idee ?
Einfach mal ins blaue geraten :p
Aber lass stecken. Ich finde das eher unterhaltsam.
 
Capet schrieb:
Sie müsste es "sich leisten können", sich ein E-Bike zu kaufen.
Ein Auto kann sie sich leisten, ein E-Bike nicht? Allein die laufenden Kosten eines Jahres vom Auto dürften ein normales E-Bike locker finanzieren. Da brauchen wir nicht mal beim Anschaffungspreis schauen.

Hinzukommt, auch E-Bikes kann man leasen (ggf. sogar subventioniert über Jobrad) ode gebraucht kaufen.

Das leisten können ist, wie Thomas sagt, hier ein Schein Argument. Es geht ums wollen.
 
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Ein Klapprad darf man übrigens sogar kostenlos in die Öffis mitnehmen, wäre doch fürs Pendeln ne Idee. Kommt halt drauf an, wo diese ominöse Bäckerin wohnt. Tut sie das in Stuckenborstel und muss jeden Tag in die Hamburger Innenstadt, ist das natürlich doof. Aber ob man bei dem Stau in deutschen Städten wirklich mit dem Auto schneller ist? Ich weiß es nicht.

Das Problem bei solchen Diskussionen ist doch immer, dass sich ein Einzelfall herausgepickt wird und daraus dann pauschalisiert werden soll. Ja, klar gibt's Leute, die ohne Auto nicht klarkommen. Ich kann das hier auf der Insel gut nachvollziehen, denn hier gibt es sagenhafte zwei Gleise, die von der Deutschen Bahn regulär befahren werden. Davon ab gibt es noch den mit Kohle betriebenen Rasende Roland, der wahnwitzige 30 km/h fährt. Da bin ich mim Fahrrad schneller, und meins ist noch nicht mal ein E-Bike. =D

Aber es ist eben nicht so, als würde das auf restlos alle in der Bevölkerung zutreffen. Sehr wahrscheinlich ist es sogar nur ein geringer Bruchteil. Das ist einfach kein Argument gegen E-Mobilität, zumal es immer Raum für Ausnahmen gibt. Da braucht mir keiner was von irgendeiner armen Bäckerin erzählen.
 
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BelaC schrieb:
Kann sein. Hast du Zahlen dazu, die mein Gefühl widerlegen? Ich sehe aktuell keinen gesellschaftlichen Trend zum freiwilligen Verzicht
Es gibt eine sehr umfassende Studie vom Umweltbundesamt, die auch das Konsumverhalten & Engagement untersucht: https://www.umweltbundesamt.de/site...onen/umweltbewusstsein_2022_bf-2023_09_04.pdf

Erkennbar ist daraus bspw. eine recht hohe Bereitschaft zum Verzicht auf Flugreisen, bestimmte Produkte zu kaufen oder auch im Alltag weniger das Auto zu nutzen.

BelaC schrieb:
Darf ich fragen, warum du dir
[ eine mobile Wallbox gekauft ]
hast, wenn man ein E-Auto so wunderbar ohne eigene Lademöglichkeit angeblich nutzen kann?
Versuchst du mir jetzt in den Mund zu legen, dass ich behauptet hätte, extern zu laden wäre besser als zuhause? Um dich nochmal an den Ausgangspunkt unserer Diskussion zu erinnern: Du hast behauptet, dass ein E-Auto nur Sinn macht in Kombination mit Eigenheim + Wallbox + PV-Anlage. Und genau das habe ich dir widerlegt, weil ich nur 0,5 von diesen 3 Punkten habe (keine teure, festinstallierte Wallbox, sondern nur mobil für eine normale Steckdose).

Trotzdem hätte ich in dem Dorf auf dem Land, in dem ich wohne auch hier die Möglichkeit bei den Einkaufsmöglichkeiten zu laden oder 10 min Fußweg von meinem Arbeitgeber entfernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Grundproblem beim Vergleich von The_waron ist doch, dass er völlig unterschiedliche Wegstrecken als gleichwertig vergleicht!
Als ob der Professor, sofern er auch, wie die zum Vergleich herangezogene Bäckerin, draußen auf dem Land wohnen würde, auch dann noch mit dem E-Bike in die Stadt zur Arbeit fahren würde?

So ein E-Bike gibt es ab rd. 1000€ schon beim Discounter.
Ich fahre seit rd. 2 Jahren selber so eines, also ein richtiges mit 45 km/h und versicherungs- und helmpflichtig.
Allein die Fahrtkostenersparnis machen so ein E-Bike als Arbeitsgerät rentabel.
Die Versicherung kostet 29 €/Jahr und Kfz-Steuer fällt keine an.
Da kann mir Keiner was erzählen, von sich nicht leisten können!

Ich fahre zur Zeit früh immer damit zum Bäcker, Brötchen holen und auch sonst kleinere Einkäufe ringsum.
So ein E-Bike ist vielseitig nutzbar.
 
Naja ein E-Bike leisten geht ja vielleicht für kleinere Einkommen nur wenn sie dann vollständig auf ihr Auto verzichten können.

Glaub 25% der Haushalte in D sind am Monatsende im Minus? Und das werden sicher immer mehr - die Aussichten für die Wirtschaft jn D werden doch immer schlechter und die Kosten + Abgaben + Gebühren egal ob staatlich oder kommunal für die Bürger dort immer höher, die steigen sicher schneller als die Inflation.

Kam nicht die Tage erst dass D nur noch Platz 19 in der EU innehat was Vemögen der Bürgern betrifft?

Uk geht ja wieder zu mehr fossil und das ist AUCH - nicht nur aber AUCH - so weil sie halt sehen wie Deutschland abstürzt - die hatten ja auch in den 70er/80ern? eine strukturelle Krise, von der sie sich nie mehr so richtig erholt haben.
 
EludCivas schrieb:
[...] hat man immer die Möglichkeiten das Land zu verlassen USA zb. wird noch ewig das Land sein was Verbote und Verzicht als Ketzerisch ansehen.

Buttkiss schrieb:
Dein Alltag ist von unzähligen Verboten und Verzicht bestimmt, das war nie anders und unterscheidet Deutschland nicht von anderen Ländern.

Ein Ansatz, sich mit anderen Ländern zu vergleichen, wäre der Liberal Democracy Index.

Hier liegt Deutschland mit 0,81 Punkten (0 bis 1) so ziemlich im oberen Mittelfeld, was westliche Industrienationen anbelangt. Die USA liegt in der Hinsicht ziemlich abgeschlagen bei 0,74 Punkten.

https://ourworldindata.org/grapher/liberal-democracy-index?time=latest

"Basierend auf den Experteneinschätzungen und dem Index von Varieties of Democracy. Es vereint Informationen zu Wahlrechten, Freiheit und Fairness von Wahlen, Vereinigungs- und Meinungsfreiheit, bürgerlichen Freiheiten und exekutiven Beschränkungen."

Aber tatsächlich fiel der Wert in Deutschland seit 2001 von 0,87 Punkte zu 2023 auf 0,81 Punkte. Vergleichsweise stärker als andere Nationen. Der Trend zu weniger Liberalisierung (freiheitlich, nach unbeschränkter Entwicklung des individuellen Lebens strebend) ist denke ich tatsächlich mess- und für einige durchaus spürbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
ThomasK_7 schrieb:
So ein E-Bike ist vielseitig nutzbar.
Ich brauchte bis vor einigen Jahren dafür noch nicht mal ein Fahrrad mit Motor. Heute sieht das bei mir leider aus gesundheitlichen Gründen etwas anders aus. Deswegen hat z. B. Computer-Hardware bei mir seit längerem keine Priorität mehr und spare dafür lieber für ein gutes E-Bike.
 
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OdinHades schrieb:
... dass sich ein Einzelfall herausgepickt wird und daraus dann pauschalisiert werden soll.
Korrekt, aber diese Art der Pauschalisierung gilt eben für alle an dieser Diskussion Beteiligten.
 
Ich widerspreche energisch, dass alle Beteiligten an dieser Diskussion sich Einzelfälle hauspicken und damit pauschalisieren!
 
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ThomasK_7 schrieb:
Ich widerspreche energisch, dass alle Beteiligten an dieser Diskussion sich Einzelfälle hauspicken und damit pauschalisieren!
Von allen war auch nicht die Rede, wo wir gerade wieder bei Paschalisierungen sind.
 
Capet schrieb:
Von allen war auch nicht die Rede, wo wir gerade wieder bei Paschalisierungen sind.
ach nee?
1 Seite zuvor heißt es doch von Dir
Capet schrieb:
Korrekt, aber diese Art der Pauschalisierung gilt eben für alle an dieser Diskussion Beteiligten.
Ich bin mir sehr sicher, das ich die deutsche Sprache besser beherrsche wie Du!
 
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Bohnenhans schrieb:
Aussichten für die Wirtschaft jn D
Aha… mir ist das Gegenteil bekannt. 2024 solls bergauf gehen. Worauf beruht diese deine Annahme?
 
ThomasK_7 schrieb:
ach nee?
1 Seite zuvor heißt es doch von Dir

Ich bin mir sehr sicher, das ich die deutsche Sprache besser beherrsche wie Du!
Ich bezog mich damit
Capet schrieb:
Von allen war auch nicht die Rede, wo wir gerade wieder bei Paschalisierungen sind.
nicht auf die Beteiligten hier in diesem Thread, sondern um beiteiligten "Seiten" in den generellen Diskussionen rund um die E-Mobilität und Alternativen zur Nutzung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Das war nicht klar von mir ausgedrückt.

Um bei dem hier genannten Beispiel mit dem E-Bike für Pendler zu bleiben:
Weder ist es für alle eine Alternative, noch ist es für alle keine Alternative. Wie so oft ist es abhängig vom Einzelfall.
 
Ein Wirtschaftswachstum das SEHR viel kleiner ist als die Inflation ist halt kein Aufschwung.

Wenn das Geld als Bezugsgrösse 5% an Wert verliert, die Wirtschaftsleistung nominell um 1% wächst dann hat sie REAL 4% an Wert verloren.

Um wieviel wird denn die dt Wirtschaft 2024 INFLATIONSBEREINIGT wachsen - das ist die Frage.
 
Bohnenhans schrieb:
Ein Wirtschaftswachstum das SEHR viel kleiner ist als die Inflation ist doch kein Aufschwung?
So funktioniert das nicht. Da fehlt es offensichtlich massiv an grundlage zur thematik. Ich wüsst jetzt nichtmal wo ich anfangen müsste um deine falsche aussage richtig zu stellen… oO
 
Doch so funktioniert das.

wer 500 Euro mehr verdient im Monat aber gleichzeitig inflationsbedingt Mehrausgaben von 600 Euro hat der hat auch kein reelles Einkommensplus sondern nur ein nominelles.

Einer der wichtigsten Grundpfeiler der dt Wirtschaft die Exportindustrie meldet in den neuesten Umfragen immer schlechtere Aussichten - auf Corona Beginn Niveau.

"Das Barometer für die Exporterwartungen fiel im September auf minus 11,3 Punkte, von minus 6,5 Punkten im August, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Nach dem fünften Rückgang in Folge liegt der Indikator nunmehr auf dem tiefsten Stand seit Mai 2020, als die Corona-Pandemie belastete."

Es gibt nicht mal eine gleich bleibende schlechte Stimmung auf die Aussichten, die verschlechtert sich zunehmend immer mehr. Und das spricht ganz klar gegen eine reale Erholung.

https://www.trtdeutsch.com/wirtscha...tschen-exportwirtschaft-sinkt-weiter-15136210
 
Zuletzt bearbeitet:
Ds ist dem wirtschaftswachstum aber vollkommen egal…

Auschwung im sinne von wirtschaftswachstum bemisst sich nicht daran, ob jemand dann inflationsbedingt weniger in der tasche hat.
 
Hab ich doch gesagt ja es gibt wertloses nominelles Wachstum - aber nominelles Wachstum ist natürlich völlig unsinnig wenn sich der Basiswert - hier der Geldwert - stark verändert.

Man hat auch nominelles Wachstum wenn man bei einer Inflationsrate von 5% z.B. 2% weniger Güter produziert und verkauft.

Deutschland kann sich mit einem 1% Wachstum trotzdem immer weniger Güter, Rohstoffe und Strom aus dem Ausland kaufen und die Bürger haben trotz vielleicht 3% nominell mehr Lohn immer weniger Geld zu Verfügung bei einer Inflation > 3%.

In der Zeit der Hyperinflation ist die Wirtschaftsleistung in Reichsmark nominell in Deutschland sicher im Jahr um ein paar hunderttausend Prozent gestiegen - da machte selbst der kleine Bäcker plötzlich Milliardenumsätze im Jahr, die aber weniger wert waren als 10.000 Reichsmark 10 Jahre davor.
 
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