audiogenießer schrieb:
Die Ausgleichszahlungen erhöhen die Grenzkosten des Anbieters. Er muss seine Preise erhöhen, wodurch der Konsument entweder weniger dieser Dienstleistung konsumiert oder gänzlich verzichtet. Mehr bedarf es nicht. Das ist ja das elegante am freien Markt, durch die Nutzenfunktion von Konsument und Anbieter reguliert sich alles ohne Interventionen.
Ich hab lange nichts derart Naives gelesen. Klingt wie ein Text aus der Alpha-Phase von ChatGPT.
Ein "freier Markt" kann in einer globalisierten Wirtschaft schon theoretisch nicht existieren (ich hatte das bereits
hier erläutert). Deine Vorstellung krankt zudem daran, dass es am Ende auf eine Verlagerung von Umweltschäden hinausläuft. Denn der Unternehmer wird alles daran setzen, dass sein Konsumgut weiterhin von möglichst vielen gekauft wird; in einer Globalisierung ist das Produktionskapital mobil, daher wird er einfach einen andern Ort finden, wo er Mensch und Natur ausbeuten kann, um so die Kosten zu senken. Das ist exakt das, was in den letzten Jahrzehnten passiert ist, was, nebenbei bemerkt, es auch quasi unmöglich macht, Umweltschäden einzelnen Ländern zuzuordnen.
Außerdem ist die knappe Ressource für Aktionen wie Aufforstung nicht Geld sondern
Fläche. Es gibt nicht genug Fläche auf der Erde, um die Wiederaufforstung vorzunehmen, die notwendig wäre, wenn die "Ausgleichszahlungen" angemessen hoch wären.
Da die Erde begrenzt ist, besteht die einzige Möglichkeit darin, diese Umweltschädigungen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Da sind wir wieder bei der Postwachstumsökonomie.
Aber wahrscheinlich schlägst du jetzt vor, man solle das Geld doch Elon Musk geben, damit er die Ausgleichsaufforstungen auf dem Mars vornimmt?
audiogenießer schrieb:
CO2 ist ein Nullsummenspiel
Falscher gehts nicht, aber das hatten die Vorredner ja schon erläutert.
Es gehört schon viel Mut dazu, ein derart naives Weltbild in einem Forum kundzutun.