News Gut für den Einstieg: Microsoft veröffentlicht Linux-Installationsanleitung

Sehr coole Aktion, aber irgendwie suspekt.

Als würde Audi eine Beratung machen, welcher BMW am besten zu Dir passt.
 
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Habe vor einigen Monaten, nachdem ich mir eine NVME anschaffte und daher eine kleine SSD übrig hatte, aus Interesse mal Linux (bzw. verschiedene Distros durchprobiert und) installiert und bin überraschenderweise darauf kleben geblieben. Hatte anfangs einfach Spaß damit, mich mit dem Terminal anzufreunden und kleinere Probleme (Wobei Problem hier das falsche Wort ist - ging eher um Anpassungen, die ich realisieren wollte) zu lösen. Irgendwann habe ich mich dann dabei ertappt, dass ich jedes Mal wenn ich den PC anmachte auf "F3" hämmerte um im Uefi-Boot Menü Linux statt Windows zu booten :D bis ich dann endlich die Bootreihenfolge gewechselt habe.. Das letzte Mal gebooted habe ich Windows irgendwann im Juni. Für meine Arbeit brauche ich keine besonderen Programme bzw. tun es da auch die Linux-Alternativen und die Spiele die ich spiele laufen alle durchweg super (zur Not hätte ich da ja doch noch eine Windows Installation). Ich bereue den Wechsel nicht.

Axxid schrieb:
Was mir bei Linux einfach fehlt (und MS wohl auch nicht vollständig erklärt) ist eine Übersicht die mir die Unterschiede und Vor- und Nachteile der zig Distributionen mit ihren zig Komponenten in unzähligen Versionen aufzeigt.

Das hat mich früher auch immer verunsichert. Meine Meinung als "Noob" ist da aktuell, dass eigentlich alle Distros nur mit Wasser kochen. Das sind eben Details wie die Paketverwaltung und vorinstallierte Programme. Die Desktopumgebung besteht bei den meisten Distros im Grunde aus der selben Auswahl. Man wählt halt zwischen Plasma, Gnome usw.. und damit fühlt sich jede Distro erstmal "gleich" an.
Die Paketverwaltung bestimmt für einen Anfänger im Grunde nur darüber welches Kommando man eingibt um ein Paket zu installieren/deinstallen. Gibt aber bei den meisten Distros dafür auch eine GUI, wenn man das Terminal erstmal scheut.
 
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Muntermacher schrieb:
Bei mir war der Seitenumbruch kaputt und ich mußte jede Seite einzeln drucken, weil es in der Ansicht ok war, nach Druckstart dann aber die Umbrüche verschob. Grausig. Danach auf OpenOffice gewechselt, da waren die Bildunterschriften auch besser gelöst.
Ich habe in einer Nacht-und-Nebelaktion alles von Word/LibreOffice auf Latex umgestellt fuer meine muendliche Pruefung. Es war alles hinterher so gut. Und so sauber. Und ich musste nichts mehr per Hand machen.

Schrift sieht per Default richtig aus.
Bilder sind da, wo sie sein sollten. Weil das Textsatzsystem weiss wie Bilder eingefuegt gehoeren.
TOC und Anmerkungen und Literaturverzeichnis...einfach da.

Einer der besseren Entscheidungen von mir. WYSIWYG ist ein "unheimlich" schlechtes Konzept und nimmt den Fokus vom Inhalt. Und wenn es keine Abchlussarbeit wird ist Markdown die Antwort auf alles.
 
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Bisschen komisch, aber unterm Strich positiv.
 
Es ist kein Geheimnis, dass Microsoft seit vielen Jahren auf Linux setzt.
Der Vertrieb von Windows macht auch "nur" 12% des Umsatzes aus.

Den größten Umsatz macht Microsoft mit seinen Office Produkten und sobald ich diese Office Produkte nativ auf Linux nutzen kann, wird meine Windows-Nutzung mindestens halbiert.

Windows ist für mich in mehreren Bereichen leider konkurrenzlos.
Selbst einige (für Windows-Nutzer) völlig banale Funktionen machen auf Linux nur Probleme. Daher braucht man sich nicht zu wundern, dass Linux einen so winzigen Marktanteil bei privaten Nutzern hat.
 
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Als vor einiger Zeit die Schmuse-Offensive von Microsoft in Richtung Linux gestartet wurde, schrillten bei den Skeptikern die Alarmglocken.
"Embrace, Extend and Extinguish". Das sei es, was MS mit Linux letztendlich vorhabe. Mir kam bei der Gelegenheit der Ausspruch eines IBM-Mitarbeiters wieder in den Sinn. Er sagte: "Ein Bündnis mit Microsoft ist wie der Hitler-Stalin-Pakt. Es bedeutet, Du bist der Nächste!"

Allerdings muß man bedenken, dass die Großen dieser Welt immer an mehreren Strategien gleichzeitig basteln. Je nach dem wie sich die Dynamik der Dinge entwickelt, strickt man dann mal ein bißchen an dieser oder jener Strategie weiter.

Die Zerstörung eines Kontrahenten von Innen heraus, ist sicherlich eine erfolgversprechende und daher ernstzunehmende Strategie. Man kauft sich ein, gewinnt Mitspracherechte, korrumpiert Entscheidungsträger und Entwickler (ohne dass sie es so recht merken) und lenkt Entwicklungen auf diese Weise in falsche Bahnen. Bis dann die Karre im Dreck liegt.

Auf der anderen Seite konnte man mit Linux bisher auch sehr viel Geld machen, wenn man nur wußte, wie.
Google ist das Paradebeispiel. Mit Linux als Steigbügelhalter schwang sich Google zu einem Abermilliardenkonzern auf. "Wenn Google das konnte, warum dann nicht auch wir" (, so denkt vielleicht jetzt Microsoft). Gewinn macht man zudem auch mit Geld, das man nicht ausgeben muß. (Weil man z.B. an bestimmte Techniken billig herankommen kann.)

Man kann auch beides kombinieren.
MS lädt Windows-User ein, Linux zu probieren. Am besten gleich von Windows aus. WSL heißt das Zauberwort. Eigentlich zunächst vorrangig gedacht als Support für Entwickler. Aber natürlich auch nutzbar für Windows-User, die einfach mal ein Linux-System kennenlernen wollen. Und dann stolz verkünden, wie einfach das doch geht und man sich eine native Installation daher schenken kann. Nach einer Weile des Herumspielens fragen sie sich dann, was denn an Linux so toll sein soll. Kann das etwa mehr als Windows? Nee, natürlich nicht. Vom Gewinn an Unabhängigkeit haben sie begreiflicherweise nichts mitbekommen bei diesem Experiment im Käfig eines Käfigs.

Auch ich hatte bei meinem allmählichen Umstieg von Windows zu Linux zunächst auf halbe Lösungen gesetzt in Gestalt von virtuellen Maschinen. Erst nach und nach wurde mir klar, dass diese Methode eine Sackgasse ist. Man ist ja immer noch unter Windows und seinen jeweiligen Problemen, die dann bis in die VMs durchschlagen. (Die VMs wurden bei mir im Laufe der Zeit immer träger.) Aktive Linux-VMs unterhalte ich auch heute noch, aber nunmehr ausschließlich auf Linux-Hosts. Windows (10) verwende ich trotzdem noch, aber separat.

Vielleicht ist die Ermunterung, eventuell auch mal Linux zu probieren, so etwas wie ein groß angelegter Beta-Test. Sollte das allgemeine User-Fazit eher so sein:"Linux - grauenhaft, nie wieder!", kann man in Windows 12 noch ein paar Daumenschrauben mehr einbauen (, weil der User sich ja selbst davon überzeugen konnte, dass es keine Alternative gibt). Andernfalls wird MS vielleicht vorsichtiger agieren und ein paar Luftlöcher mehr in seine nächste Windows-Version einbauen.

Man kann natürlich auch die Gegenfrage stellen, ob Linuxianer nicht vielleicht doch ein bißchen zu paranoid sind. Was hätte denn MS groß davon, wenn es die zwei bis drei Prozent Linux-Benutzer auch noch einsacken könnte.
Mehr als man denkt!
Es geht aber weniger um die paar Prozente und Promille als um die Vision einer Alternative. Wer noch auswählen kann, wählt Lösungen, die dem eigenen Geschmack und Bedürfnissen am nächsten kommen. Und nicht die oft minderwertigen aber dennoch teuren, vorgestanzten Lösungen, die die diversen Geldschneiderkonsortien dem Nutzer nur zu gerne aufs Auge drücken möchten. Freiheit in Gestalt von Wahlmöglichkeiten und individuell angepassten Lösungen sind nunmal ein Ärgernis aus Sicht kommerzieller Interessen.
 
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Schon interessant was Microsoft da macht. Wo Linux doch mal ein "Krebsgeschwür" war. Jedenfalls nach Steve Balmer. Den größten Unsympat den MS je hatte. Der hat auch alles falsch gemacht. Meiner Meinung nach...
 
FrAGgi schrieb:
Sollte Microsoft sowas denken müssten sie sich aber nicht die Mühe machen die x-te Anleitung zum Umstieg zu schreiben.
Tommy64 schrieb:
Wie sonst soll man so ein Verhalten erklären?
Eigentlich ist es nicht schwer zu ersehen, dass die Anleitung auf der Website "Microsoft Ignite" veröffentlicht
wurde. Da wird sich u.a. um Entwickler und Unternehmen gekümmert, die auf die eine oder andere Weise mit
Azure oder MS-Cloud i.A. beschäftigen. In dem Bereich spielt Linux ja nicht erst seit heute eine wichtige Rolle für MS. Der wechselwillige Windows-Privatanwender kann diese Resourcen zwar auch nutzen, aber an ihn gerichtet sind sie nicht wirklich.
 
flaphoschi schrieb:
WYSIWYG ist ein "unheimlich" schlechtes Konzept und nimmt den Fokus vom Inhalt.
Naja, bei einer Zeitschrift macht das schon Sinn aber nicht bei einem Dokument das in einer Wurst durchgeschrieben wird.
UhrenPeter schrieb:
Selbst einige (für Windows-Nutzer) völlig banale Funktionen machen auf Linux nur Probleme. Daher braucht man sich nicht zu wundern, dass Linux einen so winzigen Marktanteil bei privaten Nutzern hat.
Welche denn genau? Bei mir in der Arbeit würde es vor allem am Bearbeiten von PDFs scheitern. Alles andere wäre kein Problem.
7vor10 schrieb:
Man kann natürlich auch die Gegenfrage stellen, ob Linuxianer nicht vielleicht doch ein bißchen zu paranoid sind.
oder die Anderen nicht paranoid genug? :freaky:
 
Ein Anfänger wird sagen, das Windows sich einfacher installieren läßt - somit bleibt er bei Windows. Clever von MS und alle fallen drauf rein ^^
 
Zornica schrieb:
Die bringen sich in Stellung, ich würde wetten das Windows in einigen Jahren zur Linux distro wird. Was wäre naheliegender und würde ihnen helfen massiv an Entwicklungskosten zu sparen als auf die entwicklung eines eigenen Kernels zu verzichten.
Aber wozu dann noch das rumgeschisse mit Windows 11, 12...? Dann wäre es doch besser gewesen dass Windows 10 wirklich das letzte Windows gewesen wäre. Ein paar Updates noch, und dann fertig. Und dann wird das Linux-Windows vorgestellt.
 
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Na ja, vorhersehbare Konsequenz. Ich predige schon seit Jahren und glaube, dass MS intern sich darauf vorbereitet auf einen Linux-Kernel umzusteigen. Die testen unter WSL bestimmt schon Ihren ganzen Kram. Ehrlich? Alles andere würde auch gar keinen Sinn ergeben. Wollen die den NT Kernel erneuern? Mit welchen Geldmitteln denn? Wen und wieviele wollen die dafür rekrutieren? Ne ne, bei denen ist gerade aktiv was am brodeln und - das - nicht ohne. mal sehen, ob ich falsch liege :)
 
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Eine Linux Installation ist doch heutzutage sowas von trivial ..
Ich weiß deshalb wirklich nicht, warum hier so derartig applaudiert wird.
Außerdem gibt es so viele Tips im Internet .. das hat doch eine Relevanz von gefühlt 0 Grad Kelvin.
Im übrigen hatte Microsoft noch vor Windows selbst ein Unix angeboten, Microsoft Xenix.
 
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Eine Linux Installation ist doch heutzutage sowas von trivial ..
Das stimmt. Die Frage ist doch eher, was man da bekommt. Sind die Anwendungen dort etwas, was für die eigenen Aufgaben passt? Muss jeder selbst wissen. Ein Betriebssystem allein macht noch keine Produktivumgebung.
 
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flaphoschi schrieb:
ist Markdown die Antwort auf alles.
Natürlich ausschließlich mit Vi als Editor.

WYSIWYG a la Word und Konsorten ist sicherlich für Layouting mit professionellem Anspruch Quark (nicht Express). Aber wenn es darauf nicht ankommt, ist es ein im Alltag ausgesprochen praktisches Konzept.

Und wenn ich Fokus auf den Inhalt lege, nutze ich simples Textformat. ^^


Zum eigentlichen Thema:
Ich sehe da kein trojanisches Pferd. Microsoft ist eine Backend-/Service-Company geworden, der OS-Bereich hat nach meinem Dafürhalten zukünftig auch die strategische Rolle als eigenständiges Profitcenter auf Basis von Lizenzeinnahmen nicht mehr. Ein paar Lizenzgebühren wird man natürlich noch weiterhin versuchen mitzunehmen (OEM für Retail).

Windows wird einfach ein, natürlich zentraler, Vertriebs- und Nutzungsweg für den Rest sein. Daher erwarte ich auch MS Office für Linux eher früher als später.

Blöderweise macht es Microsoft aus meiner Laiensicht halt ausgesprochen schlecht. Eigentlich müssten sie "nur" Apple kopieren:
  • grundsätzlich transparenter/weniger klandestin bzgl. des "Abschnorchelns" werden.

  • für die "Irren" die content-verschlüsselte Nutzung der Datenaustausch-Cloud (ohne Differenzierung von explizitem [Files/Folders] oder implizitem Content [Configs jeglicher Art]) ausschließlich auf Basis eines privaten und persönlichen Geheimnisses ermöglichen (yep, ich bin in der Haftung für den Zugriff).
    Man kann zum Erhalt einer großen Menge vom KI-Trainingsmaterial von mir aus gerne Nutzer davon abhalten, indem man ihnen "Rewards" anbietet, oder alternativ die Option nur für Pro gegen weiterhin erhobenes Lizenzentgelt offeriert. Die Option als solche ist das Verkaufsargument.

  • das "aggressive" Aufdrängen des one-drive-for-all-Ansatzes einstellen und durch ein freundlicheres "Nudgen" ersetzen. Wenn die Features überzeugen und die Rahmenbedingungen (besser) passen (siehe vorherigen Punkt), könnte es eines Tages doch noch etwas mit einem auch für die eher Skeptischen akzeptablem Ökosystem aus dem Hause Microsoft werden.
Ökonomisch ist die Anzahl dieser "Skeptiker" sicherlich nicht mehr relevant. Andererseits - yep, Sarkasmus - würde die Mehrzahl sowieso die Variante Billig-gegen-Daten?-kein-Problem!-Gerne! wählen.

Warum also bei dieser immer noch riesigen weltweiten Installationsbasis nicht einen solchen Weg wählen? Ich wäre dabei.
 
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Lefteous schrieb:
Das stimmt. Die Frage ist doch eher, was man da bekommt. Sind die Anwendungen dort etwas, was für die eigenen Aufgaben passt? Muss jeder selbst wissen. Ein Betriebssystem allein macht noch keine Produktivumgebung.
Absolut.

Ich denke mir, für den casual Desktop-Betrieb genügt es, wenn man auch online weniger zockt, ist es mittlerweile zum zocken ganz ordentlich.

Bescheiden wird es im Profi-Segment, wobei auch da immer mehr kommt, zumal vieles heutzutage auch einfach als Webapp existiert und somit natürlich problemlos funktioniert.
 
Erinnert sich noch jemand an die Nickles PC Bücher, der meinte mal wenn MS irgendwas integriert, anpackt, ... dann um es vor die Wand zu fahren xD
 
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