Cr4y schrieb:
.... dass bei Rechtsverstößen irgendwer haftbar gemacht werden muss. ...
....
Aber nur unter der Voraussetzung, dass keinerlei Schutzmaßnahmen ergriffen
... um Rechtsverstöße zu verhindern
(Ports blocken oder was weiß ich).
Na ja:
Man kann ja alles zu Tode juristieren,
der eigenen Volkswirtschaft möglichst viel und möglichst oft ein Bein stellen,
und irgendwann traut sich keiner mehr irgendwas
weil es einfach nicht mehr abwägbar ist worauf man sich da überhaupt einlässt.
Offene, bzw. öffentliche WLANs kann man rechtlich recht einfach, exakt und eindeutig regulieren.
"Man" muss es nur wollen.
Das ist nämlich das eigentliche Thema.
Wenn die Bedingungen eindeutig geklärt sind,
unter denen eine zur Verfügungstellung eines offenen WLANs erfolgen kann und darf,
dann wissen alle woran sie sind.
Hotels, Cafés, Kneipen, Vereine, Fitness-Studios, kleine Geschäfte usw.
sind doch hoffnungslos überfordert festzustellen ob sie und wie sie nun
in juristisch ruhiges und sicheres, ungefährliches Wasser kommen können
wenn sie WLAN anbieten wollen.
"Ports blocken oder was weiß ich", das geht da doch gar nicht.
Also lassen sie es bleiben WLAN anzubieten
oder sie holen sich eine Hotspot-Betreiber der alles auf eigenes Risiko betreibt
aber dafür die Gäste/Kunden abzockt.
Entsprechender Lobbyismus hat dafür gesorgt
dass offene WLANs so "gefährlich" für den Betreiber sind
dass sie diese erst gar keiner anbieten will.
Mein WLAN wäre schon lange offen
(mit einer begrenzten Gast-Bandbreite)
wenn ich mir damit nicht alle möglichen Probleme,
die ich garantiert nicht brauchen kann, einfangen kann.
Auch die Internet-Provider haben dafür gesorgt
dass das genau so abläuft.
Jetzt kommt die Telekom und bietet großzügigerweise "WLAN-to-go" an.
Nur innnerhalb ihres Netzes,
bzw. "Externe" - also Telekom-Fremde - müssen zahlen.
Prima:
Ein tolles, exklusives (ausschließendes) Geschäftsmodell
für die Telekom.
Warum ist das so?
Weil unsere lieben Politiker mit voller Intention dafür gesorgt haben
dass ein Privatmensch oder KMUs garantiert kein kostenloses, freies, offenes WLAN anbieten werden.
Offene, bzw. öffentliche WLANs sind ohne weiteres möglich.
"Man" muss es nur wollen.
"Man" hat es aber nicht gewollt.
Wir sind ja eine "repräsentative Demokratie".
Dass heißt, dass unsere gewählten Volksvertreter
und ebenso einige nichtgewählte Partei-Funktionäre
die Regierungs- und Administrationsmacht repräsentativ innehaben.
Das heißt nicht, dass sie uns repräsentieren,
es heißt lediglich, dass sie die Macht der einzelnen Bürger auf sich aggregieren und ausüben
Wenn jeder Einzelne überall mittenmang mitmischen wollen
würde käme am Ende wohl wenig oder gar nichts raus außer totalem Chaos und Anarchie ...
So aber wird des Volkes Macht "kondensiert" bzw. aggregiert auf wenige "Volksvertreter".
Das erleichert es zu Einigungen zu kommen und zu regieren.
Die Abgeordneten sind an den Wähler/Volkswillen sind sie nicht gebunden.
Sie können (und machen) was sie wollen.
Sie Störerhaftung.
Und da sich bei uns nur wenige am politischen Willensbildungsprozess beteiligen wollen
(keine Zeit, aufwendig, lästig, besseres zu tun ...)
ist halt alles so wie es ist ...
Wer also Wert darauf legt, dass die sogenannte Störerhaftung
bzw. die Möglichkeit des sorgenfreien und unbedenklich Betriebs
eines privaten, öffentlichen und offenen WLANs möglich ist,
der muss in den politischen Willensbildungsprozess mit eintreten.
Und vielleicht mal zu einer der diversen Sprechstunden von diversen Mandatsträgern gehen
und mal freundlich (!) mitdiskutieren oder seine Meinung vorstellen/klarstellen.
Auch das ist Lobbyismus. Aber auch das muss man wollen - und (selber) machen.