Haltbarkeit SSDs

Gurnison

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Servus,

momentan überlege ich mein System mit einer SSD auszustatten.

Nun Geschwindigkeit usw. sind ja schön und gut, aber wie steht es mit der Gebrauchsdauer / Haltbarkeit der SSDs.

In den Foren und Tests steht meistens: "Kaum Ausfälle bekannt, Festplatte ist neu auf dem Markt", usw.

Wie stehts denn nun mit der Lebensdauer, muss kann ich damit rechnen, daß die SSD sich nach 2 Jahren verabschiedet, wovon ist das abhängig ?

Ich möchte eigentlich nur das Betriebssystem auf die SSD packen, zur Datensicherung nutze ich eine normale HDD bzw. externe Platten.

Wie bewertet Ihr die Lebensdauer der Platten, billige Kram könnt Ihr aus der Betrachtung heraus nehmen.

Danke
 
Die ist genauso hoch wie jede andere deiner Komponenten im PC. Da du keine drehenden Teile in der SSD gegenüber der Festplatte hast, halte ich eine SSD, wenn du sie normal wie deine Festplatte benutzt und nicht jeden Tag randvoll schreibst, für robuster.
 
Die meisten SSD's sind ausgereift, Ausnahmen gibt es immer wieder.
Kaputtgehen kann alles, egal ob nach 1 Woche oder 8 Jahren. Prognosen sind kaum machbar.

Aber eine Crucial M4 kannst Du ohne Bedenken kaufen. Diese ist eine Weile auf dem Markt und größere Probleme sind nicht bekannt. Meiner Meinung nach eine gute Wahl.
 
Wenn man dem entsprechenden Wikipedia Artikel zum Thema nimmt
http://de.wikipedia.org/wiki/Solid-State-Drive
dann ist es durch die entsprechenden Wear leveling Verfahren der Controler inzwischen so, dass SSDs die gleiche, wenn nicht sogar eine höhere, Lebensdauer haben wie herkömmliche Festplatten.

Man selber kann ja auch ein wenig zur Verlängerung beitragen, indem man die Scheibe nicht vollständig beschreibt z.B.
 
Gurnison schrieb:
wie steht es mit der Gebrauchsdauer / Haltbarkeit der SSDs.
In den Foren und Tests steht meistens
"Kaum Ausfälle bekannt, Festplatte ist neu auf dem Markt".

Mit jedem Datenträger können in den Jahren Fehler auftreten.
Datensicherung auf einem anderen Datenträger ist weiterhin erforderlich!

Gurnison schrieb:
Wie stehts denn nun mit der Lebensdauer, muss kann ich damit rechnen, daß die SSD sich nach 2 Jahren verabschiedet, wovon ist das abhängig ?

Ich möchte eigentlich nur das Betriebssystem auf die SSD packen, zur Datensicherung nutze ich eine normale HDD bzw. externe Platten.

Bestmögliche WIN 7 Install.
Aktuelle Bios Version bzw. SSD Firmware.
Richtige Satakabel.
Windows 7 "sauber" auf die SSD installieren.
Automatische WIN 7 SSD Einstellungen überprüfen.

Bei der Windows 7 Installation keine weiteren interne Festplatten / USB Geräte anschließen.
 
(<= gebranntes Kind)
Haltbarkeit soweit ganz gut, außer der OCZ Vertex 2 EX. Die würde ich nicht mal mehr geschenkt nehmen. (3 RMAs)
Die m4 läuft ganz gut soweit, und auch Postville G2 80GB läuft und läuft und läuft...
 
Sandforce SSDs, besonders OCZ Laufwerke haben wohl eine gesteigerte Ausfallrate. Intel, Crucial und einige andere Marken sind dagegen sehr zuverlässig.

Und was die alterung der Flash-Zellen angeht: da muss man sich heutzutage als Heimanwender mit der richtigen SSD keine Gedanken mehr drum machen:
http://www.xtremesystems.org/forums/showthread.php?271063-SSD-Write-Endurance-25nm-Vs-34nm
Endurance_failed_drives.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei gut 100 SSDs hat man schon 2 oder 3 die in kurzer Zeit kaputt gehen. Meist von der Sorte wie ein HDD Totalschaden am Controller. SSDs werden bei langer Benutzung nur lahm. Die Access time geht irgendwann hoch. Alles in allem immer noch besser als HDDs.
 
Die reine Ausfallwahrscheinlichkeit aufgrund von "totgeschriebener" Zellen ist bei ALLEN Modellen sehr gering, wie schon Jodd geschrieben hat und HisN mit seinem Thread auch beweisen wollte!
Das Problem sind die Controller! Hier stelle ich sehr wohl eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit bei einer SSD fest, im Vergleich zu einer HD - wenn Du nur mal mein Beispiel sehen möchtest, ich nutze HDs seit 15 Jahren und in der Zeit ist eine HD nach einer Zeit von 7 Jahren Nutzung ausgefallen - und ich hatte auch IBM Deathstar-Modelle :D!
Ich habe hier 5 SSDs, mit denen hatte ich 4 komplett-Ausfälle! Wobei bei mir Intel der Spitzenreiter bei den Ausfällen ist mit der 320 Serie.
Auch eine Crucial und eine Sandforce ist bei mir ausgefallen - wobei ich nur eine Crucial C300 in der Nutzung hatte, aber immer noch 2 Sandforce SF-1200.

Leider wird hier oft sehr unausgewogen berichtet und das EINE Ergebnis eines französischen Händlers der seine Rückläufe veröffentlicht überbewertet!
Genauso wie meine Erfahrungen keine grundsätzlich Aussage zulassen, genauso auch nicht die eines einzelnen Händlers, der auch noch im Ausland sitzt.

Dennoch, ich würde jedem empfehlen sich eine SSD einzubauen, da der Geschwindigkeitsvorteil einfach alle möglichen Nachteile überwiegt! Welche Type ist eigentlich nicht sehr wichtig - die Unterschiede in der Geschwindigkeit sind marginal, gerade bei Nutzung für das Betriebssystem sind oft Modelle vorn, die es sonst nicht schaffen die vorderen Geschwindigkeitsplätze zu belegen!
 
Lars, du hattest mit den SSDs aber besonderes Pech, und mit HDDs ziemlich Glück, wenn ich das mal so sagen darf!

Ich habe seit ca. 1,5 Jahren SSDs, und in dieser Zeit ist mir nur ein Datenträger kaputt gegangen: eine Western Digital EARS HDD, die war weniger als 2 Jahre alt und hatte nur 350 Betriebsstunden (Backup-Platte)...

Ich habe inzwischen 4 SSDs, darunter eine OCZ Vertex 2 (1st Gen. mit 34nm NAND), die immer noch problemlos läuft, obwohl ich sie inzwischen sogar mit Truecrypt quäle.

Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt, dass ich bei SSDs immer nur Modelle kaufen würde, die mindestens ein halbes Jahr auf dem Markt sind, damit man ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit erwarten kann.
Schnell sind die neuen Modelle sowieso alle, das ist nicht das Kriterium, auf das man beim Kauf primär achten muss.
 
Wenn es um Haltbarkeit und Ausfallraten geht, dann solltest Du folgendes berücksichtigen: Alle technsichen Geräte und so auch SSDs haben zu Beginn eine recht hohe Ausfallwahrscheinlichkeit, die aber bald deutlich abfällt. Dann bleibt sie über eine ganze Zeit stabil niedrieg und steigt dann gegen Lebensende (in der Wear-Out Phase) wieder kontinulierlich an. Diese Kurbe wird auch als Badewannenfunktion bezeichnet und ist u.a. der Grund, warum Profis ihre neue Hardware nicht den Produktionsbetrieb übernehmen sondern erst mal ausgibigen Burn.In Tests unterziehen.

Die MTBF, die mache "Fachspezialisiten" meinen in eine Lebensdauer uminterpretieren zu können, bezieht sich nur auf diese mittleren Teil der Ausfallkurve und das oebendrein noch unter ganz spezifischen Bedingungen, wie keiner sie ausserhalb eines vollklimatisierten Rechnenzentrums gewährleisten kann, weshalb die für Heimanwender und Consumerhardware reine Augenwischerei ist und besser garnicht angegeben werden sollte, zumal sie obendrein nur rechnerisch ermittelt wird.

Zur Abdeckung des Risikos eine Ausfalls in der Anfangszeit gibt vom Hersteller / Händler die Garantie / Gewährleistung und die einzigen öffentlichen Zahlen über Ausfälle von Computerkomponenten gibt es etwa halbjährlich auf behardware.com. Die Zahlen basieren auf eines französischen eTrailers und berücksichtigen natürlich nur Produkte, die der im Sortiment fürht und im jeweils untersuchenten Zeitraum in ausreichender Anzahl verkauft hat. Der aktuellste Artikel ist derzeit dieser und bezogen auf "products sold between October 1st 2010 and April 1st 2011 for returns made before October 2011, namely after between 6 months and a year of use.". (Die Ausfallraten beziehen sich also auf eine Nutzungsdauer von bis zu 6 bis 12 Monaten.)

Auf der Seite 7 geht es um SSD (die Zahlen in Klammern hintern den Herstellern beziehen sich auf die Daten der letzten Erhebung):
Wie man siehst sind die Modelle veraltet und werden teils verändert und teil garnicht mehr angeboten. etwas aktueller sind die Zahlen auf der letzten Seite, die jeweils die schlechstesten 5 einer Kategorie zeigen:
Von denen stehen auch einige in der Liste oben und man sieht auch hier die Badewannenfunktion, denn die Ausfallraten sind trotz des geringeren Einsatzzeitraums von maximal 6 Monaten bei vielen die in beiden Listen auftauchen nicht viel geringer als die Zahlen auf Seite 7, wo die Ausfälle nach noch durchschnittliche weiteren 6 Monaten Nutzung herangezogen wurden, oder, sofern die Produkte technisch verändert wurden, vielleicht eine Verschlechterung der Ausfallsicherheit.

Bzgl. des Todschreibens hat digitalangel18 den Link zum Dauerschreibtest auf xtremesystems.org ja schon gebracht. Die Zaheln dort zeigen, dass es für für Heimanwender bei den meißten der dort untersuchen SSDs kein Thema sein sollte. Aber die Testbedingungen unterschlagen zwangsläufig den Faktor Zeit und da hat u.a. auch der Thread den jodd uns verlinbkt hat doch gezeigt, dass die Indilinx Barefoot Controller mit ihrem sehr agressiven GC es schon schaffen über die Zeit eine gewaltige Write Amplification zu erzeigen und Werte von 80 bis 130 habe ich schon bei SSDs normalen Usern im Forum gesehen. Dazu kommt ein teils unterirdisch schlechtes Wear-Leveling, wo auch mal ein Faktor von einigen 1000 zwischen den häufigsten und den seltensten gelöschten Zellen lag. Wenn die am häufigsten gelöschen dann so bei irgendwas zwischen 20.000 und 35.000 Zyklen lagen, gibt es i.d.R. Probleme und das ist eben nach zwei bis 2 1/2 Jahren, länger gibt es die ja noch nicht, dann schon öfter der Fall obwohl der User garnicht so viele TB geschrieben hatte und weit weniger als die M225 im Dauerschreibtest.
 
Ich grabe den Faden mal wieder aus, damit ich keinen neuen eröffnen muss:

Ich habe gehört, dass ne SSD, selbst wenn sie kaputt ist, immer noch problemlos gelesen werden kann (nur schreiben ist unmöglich). Stimmt das?
 
Nein, zumal SSDs i.d.R. nicht wegen verschliessener NAND kaputt gehen, die vertragen i.d.R. viele hundert TB (sofern da ordentliche NANDs verbaut sind und sie nicht in Enterpriseanwendungen im Steady State schnell verschliessen werden) und daher eben aufgrund anderer Fehler ausfallen. Die regelmäßige Sicherung der Daten ist bei SSDs noch viel wichtiger als bei HDDs, da sich solche Probleme i.d.R. überhaupt nicht ankündigen und eine Datensicherung nach einem Ausfall meist unmöglich ist, oft sogar Profis die dafür viel Geld verlangen würden.

Selbst wenn die NANDs am Ende verschliessen sind und die SSD in den Read Only geht, dann sind die Daten trotzdem schnell weg, ein Power Cycle reicht meist schon und sie sind nicht mehr lesbar, weil die ganze SSD nicht mehr erkannt wird. Das liegt einfach auch daran, dass die Zeit die NANDs die Daten halten können (Data Retention Time - DRT) mit der Anzahl der verbrauchten P/E Zyklen abfällt.

NAND_Dataretention.png
 
Wie es Holt auch schon erläutert hat, kurz gesagt: ich habe noch nie davon gehört, dass bei jemandem eine SSD nur noch lesbar war!

Wenn, dann war sie plötzlich komplett weg, und zwar meistens schon gar nicht mehr vom Bios erkannt. So war es beispielsweise auch bei meiner OCZ Vertex II (die auch qualitativ sehr fragwürdig waren, leider...)
 
Entgegen einiger Stimmen, die sich gegenüber günstigen Crucial SSD beschwichtigend aussprechen, mache ich mir mal wieder Sorgen um deren Beständigkeit. Diese 72TB der MX100 sind nun ja verhältnismässig unterirdisch im Vergleich zu Standard-Qualitäten von mehreren 100TB, wie auch @Holt bestätigt und im derzeitigen Langzeittest bzw. von PCGH aufgegriffen, unterlegt sind. Speziell zum Gamen betrachte ich es kritisch.

Mit Crystaldiskinfo lese ich bei meiner Vertex4-128GB nach >8000h Betrieb (ca. 1 3/4 Jahr alt ohne Gamen) ein Schreibvolumen von 12TB ab. Nach ca. 6 Jahren normalen Gebrauchs wäre eine Crucial somit tot. SSDlife schätzt meine Vertex4 beim jetzigen Stand auf ca. 10 Jahre (ehem. 20 J.) Lebenserwartung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Crebase schrieb:
... Diese 72TB der MX100 sind nun ja verhältnismässig unterirdisch ...

In der Tat sind diese 72 TB unterirdisch schlecht. Allerdings ist das nur der Wert für die Garantie und nicht der der tatsächlichen Lebensdauer, die, auch bei nun nur noch 16 nm, deutlich darüber liegen dürfte.

Schon allein, dass dieser Wert für alle Kapazitäten einheitlich gilt, zeigt, dass es nicht um reale Lebensdauer gehen kann.

Erlaubt ist aber durchaus die Frage, ob das Vertrauen von Crucial in seine eigenen Produkte so gerng ist, dass nur so läppische Werte garantiert werden?
 
Leute, bei nahezu allen aktuellen Consumer-SSDs liegt die TBW-Angabe (sofern sie angegeben ist) bei 72 TB, nicht nur bei Crucial. Auf Grundlage der Kapazität des Laufwerks und der garantierten P/E-Zyklen der verbauten NANDs liegt die zu erwartende Lebensdauer dieser SSDs deutlich darüber; um das mehrfache des TBW-Werts (wobei laut den Dauerschreibtests die garantierten P/E-Zyklen nicht selten um das Dreifache übertroffen werden). Bei der 72 TB Angabe handelt es sich also lediglich um eine strategische Garantieeinschränkung und hat mit der tatsächlichen Lebensdauer oder der Qualität nichts zu tun. Wer auf eine möglichst hohe TBW-Angabe Wert legt, muss sich eine Enterprise-SSD holen. Dort bewegt sich die TBW-Angabe im PB-Bereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Crebase schrieb:
Entgegen einiger Stimmen, die sich gegenüber günstigen Crucial SSD beschwichtigend aussprechen, mache ich mir mal wieder Sorgen um deren Beständigkeit.
Das ist unnötig und ich habe schon oft genug erklärt, wie diese 72TBW zustand kommen.

Crebase schrieb:
Diese 72TB der MX100 sind nun ja verhältnismässig unterirdisch im Vergleich zu Standard-Qualitäten von mehreren 100TB,
SanDisk gibt Extreme Pro Reihe 960GB zwar 10 Jahre Garantie, spezifiziert aber auch nur 80TBW! Wie lange man dafür braucht und wie lange die Garantie dann real ausfallen wird, kann ja mal jeder selbst ausrechnen.

Crebase schrieb:
Mit Crystaldiskinfo lese ich bei meiner Vertex4-128GB nach >8000h Betrieb (ca. 1 3/4 Jahr alt ohne Gamen) ein Schreibvolumen von 12TB ab.
Das sind keine 7TB im Jahr, also reicht das für 10 Jahre um die 72TBW der MX100 zu schreiben und bei normaler Heimanwendung, die ja keine extremen Write Amplifications erzeugt, wird damit nur ein Bruchteil der garantierten P/E Zyklen verbraucht sein.

Crebase schrieb:
Nach ca. 6 Jahren normalen Gebrauchs wäre eine Crucial somit tot.
Wieso 6 Jahre? 12TBW in 1 3/4 Jahren, also 21 Monaten sind 12/1,75 = 6,86TBW/Jahr
Crebase schrieb:
SSDlife schätzt meine Vertex4 beim jetzigen Stand auf ca. 10 Jahre (ehem. 20 J.) Lebenserwartung.
SSDLife schätzt wirklich nur und das auch noch grob und total daneben, das Programm ist totaler Schrott! Der eigentlich die Haltbarkeit begrenzende Faktor ist i.d.R. die übrige Elektronik und wann die mal ausfällt, kann man nicht vorhersagen.
Ergänzung ()

csx111 schrieb:
Von garantierten P/E-Zyklen habe ich noch nichts gehört. Wo findet man die Garantie dafür?
Die garantierten P/E Zyklen sind eine Eigenschaft der NANDs und werden von deren Herstellungsprozess und vor allem von der dabei jeweils konkret für dieses NAND Die erreichten Präzision bestimmt. Je genauer der Prozess so abgelaufen ist wie es gedacht war, umso hochwertiger ist das Die und erreicht damit dann auch mehr P/E Zyklen. Um zu bestimmen wie viele P/E Zyklen die NANDs haben, werden auf jedem Wafer alle Dies gebinnt, also geprüft. Dafür gibt es extra Strukturen auf den Dies um dese Tests zu machen und möglichst genau Auskunft über die Eigenschaften des konkreten NAND Dies zu erhalten.

Die garantierten P/E Zyklen der 16nm NANDs sollen ja auch den Niveau der 20nm liegen, also bei 3000 für Qualitäten, die Micron / Crucial in Consumer SSDs verbaut. Auskunft darüber sollte ein Attribute in den S.M.A.R.T. Werten liefern, welches die Hersteller zwar unterschiedliche benennen aber das als Media Wear Indicator (MWI) bekannt ist. Bei guten SSDs geht das linear von 100 auf 0 in dem Masse, wie die garantierten P/E Zyklen erreicht werden und dann sollte eine Consumer SSD nach JEDEC / JESD 218 z.B. die Daten noch 12 Monate bei 30°C erhalten (DRT = Data Retention Time) und trotzdem bestimmte Fehlerraten nicht überschritten werden:

jedec_data_retention-jpg.332553


Daher halten die NANDs guter SSDs i.d.R. mindestens doppelt so viele P/E Zyklen aus als garantiert werden, also noch weit über das Erreichen des Wertes 0 beim MWI, dann die DRT lässt mit zunehmenden P/E Zyklen immer mehr nach. Andere SSDs haben nicht lineare Media Wear Indicatoren bei denen der Wert dann plötzlich stärker abfällt wenn NAND Blöcke ausfallen. Damit ist eine präzise Vorhersagen wann denn nun MWI0 erreicht ist und wie viele garantierte P/E Zyklen der Hersteller für die verbauten NANDs konkret annimmt, nicht mehr möglich. Deshalb finde ich das recht unseriös und empfehlen derartige SSDs nicht, denn heute sehen die S.M.A.R.T. Werte gut aus und laut Hochrechnung müsste sie noch x Jahre halten, morgen fällt ein Block aus und plötzlich bleibt nur noch ein Bruchteil der Restlebensdauer übrig, womit soll man da nun rechnen?
 
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