Hartz4 besserstellung

Wenn die Arbeitslosen noch mehr bekommen dann lohnt es sich nicht mehr zu arbeiten.
Und diese Familien sitzen zuhause freuen sich über mehr Geld , kaufen sich Zigaretten und Alkohol und die Kinder kriegen von dem Mehreinkommen nichts mit.....

Aber natürlich :rolleyes: Man sollte nicht von etwaigen Boulevard-Sendungen wie etwa RTL und Co auf die Masse schliessen u alle über einen Kamm scheren. Das ein verzerrtes Bild in den "unabhängigen" Medien von Hartz4-Beziehern gezeichnet wird/wurde u eine regelrechte Hetze stattfindet, sollte aber jeder erkennen der etwas Grips hat. Und wenn ich hier schon manchmal lese: als ich Student war... als ich die Lehre gemacht habe... bla blubb... habe ich weniger gehabt u bin gut ausgekommen... bla blubb. Woher nehmen solche Leute das Recht, sich selbst als Maßstab für verarmte Familien zu nehmen? :freak: Manche haben eben keine Mami die mal eben kocht oder für lau die Wäsche wäscht.

Ich bin sowieso angewidert, welch ekelhafte Volksverhetzung z.Z. überall in den Medien stattfindet, über eine Klientel, zu denen man heutzutage ganz schnell selbst gehören kann!
 
Zuletzt bearbeitet:
Targa 826 schrieb:
Nein, der Zuschlag gilt für das ALG II. Darunter fällst du erst im 2. Jahr der Arbeitslosigkeit. Im 1. Jahr bekommst du ALG I.

Ok, den Zuschlag habe ich anders verstanden.

Targa 826 schrieb:
Welche Bildungswege stehen uneingeschränkt zur Verfügung? Fernsehen und Internet?

Welche nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dieselpark:
Ja ich meine es nicht auf alle bezogen. Aber wenn ich in der Stadt unterwegs bin und mich umschaue finde ich es blöd das die noch mehr bekommen.
Klar die meisten , die wirklich arbeiten wollen, aber keinen Job finden für die ist es natürlich schön das die mehr bekommen und das Problem "Existenz etc" kleiner ist.
Aber bei einigen kann ich nur den Kopf schütteln
 
Du redest von den "Stadtpennern" die überall ihre Dosen/Pullen herumstehen lassen u dich anhauen ob du mal nen Euro hast usw.? :D

Klar gibts die... und klar gibts auch Missbrauchsfälle... aber meist von Leuten widerrum, die es eigentlich nicht nötig hätten. Diese Gruppen kann man aber nicht zum Synonym von Hartz4-Beziehern machen. Hartz4 ist eben nur ein Wort, das eine negative Assoziation in Deutschland bekommen hat... Hartz4= fauler Asi, der nur säuft u herumsitzt. Das haben ganz entscheident unsere Medien so geprägt. Vorher hiess es Sozialhilfe... früher war es aber noch so, obwohl auch da schon abfällig über solche Leute gesprochen wurde, das da differenzierter mit umgegangen wurde. Da gabs auch noch nicht RTL und Co in diesem Umfang wie heute... und da war auch noch der Russe/Türke etc. der böse. Heute ist es eben der Hartz4-Empfänger. Modernes Feindbild eben!
 
Ja die meine ich :D
Das Problem ist , das diese "Stadtpenner" nicht nur in Städten vorkommen , sondern auch in kleinen Ortschaften. Bei uns haben wir 2 Plattenbauten in der Ortschaft. Davor laufen eigentlich nur türkische ,jugendliche Migranten ( bitte keine Nazikeule schwingen :D ) rum mit Messern etc. und bedrohen kleinere, pöbbeln Erwachsene an etc. Diese Leute treiben sich am Bahnhof herum , ich hab immer Angst wenn ich zum Bahnhof muss :D Und da gehört das Geld nicht hin , dann kommen die nicht nur mit Zigaretten etc. sondern auch noch mit G-Star Jacken an ( Hyperbel ;) )
 
e-ding schrieb:
Ohne Einkommen kann ich nicht erwarten, dass meine 90qm-Wohnung von der Allgemeinheit finanziert wird. Ist auch irgendwie logisch. Auch wenns weh tut, müsste dann halt eine 2-Zimmer-Plattenbauwohnung herhalten. Da kosten 60qm 400 warm.

Solle alle Hartz IV Leute in die Plattenbauten, das sich eine Ghettorisierung entwickelt?
Halte ich für falsch.

e-ding schrieb:
Natürlich bedeutet Hartz IV Verzicht, Einschränkung und Veränderung. Natürlich tut das weh und das Leben wird schwerer. Das Existenzminimum definiere ich allerdings anders. Es besteht weder die Gefahr von Obdachlosigkeit, noch Hunger. Bildungswege stehen uneingeschränkt zur Verfügung und es existieren eine Reihe von Unterstützungsleistungen.

Das jeder unter Existenzminimum etwas anderes versteht, ist klar.
Zum Existenzminimum gehört in Deutschland aber auch so etwas wie Kulturteilhabe (Kino, Theater, Alternative Zentren die es schon extra für ärmere Menschen gibt, Musik und Filme sich leisten zu können ect.) Willst du dich bewusst ernähren dann viel Spaß mit Hartz IV. Teilhabe an so etwas wie Fair Trade muss man sich ganz genau überdenken oder auch den lokalen Kleinladen zu unterstützen - das ist mit Hartz IV kaum drin ohne wo anders zu Verzichten, bei Klamotten? Man brauch nur jetzt bei Gemüse teilweise schauen, beim Aldi das Kg Rispentomaten 2.29€, eine Gurke fast bei 1€ - Rewe und Co sind noch ein Stück teurer. Da wird kritisiert das man zu Aldi rennt, der "Geiz ist Geil" Mentalität teilnimmt, aber wenn man aufs Geld achten muss, geht es nun mal kaum anders. Das man dadurch letztenendes so etwas wie einen Teufelskreis anheizt ist schon klar aber was soll man da anders machen?

Außerdem verlangen meistens die ARGEn das man im Besitz eines Autos ist, mit Verzicht hat das da aber nicht zu tun. Man soll ein Auto haben um an Zeit- und Leiharbeit teilnehmen zu können.
Schließlich sind es oft die "faulen" ALG II Bezieher die dann in diesen Sektor vorrübergehend arbeiten um Sanktionen nicht auferlegt zu bekommen. Als ein Sprungbrett funktioniert das aber nicht, da es nicht genügend Vollzeitstellen gibt.

Beim statistischen Bundesamt gibt es aktuell neue Zahlen zu Leiharbeit, ein Plus von über 100%. Wichtiger denn je für den Arbeitsmarkt, meist wird es eingesetzt in Mittleren bis Großbetrieben. Es steht darin quasi geschrieben das Leiharbeit ehemalige Vollzeitstellen ersetzt. Schlecker ist ja nur ein sehr bekanntes Beispiel.
 
@ Shader

Und für welche Wohnung soll in deinen Augen die Allgemeinheit dann aufkommen?

Bewusste Ernährung muss nicht sehr teuer sein. Und um gesund zu leben benötigt man auch nicht jeden Tag frisches Gemüse... Wer dies trotzdem im Winter unbedingt jeden Tag haben will --> Luxus-Problem.
Fair Trade und teure Läden (dann muss man sich eben einen günstigeren lokalen Kleinladen suchen) sind Luxus. Wenn so etwas als Argument ins Feld geführt wird, macht mehr als deutlich, dass trotz aller Nörgler hier Hartz4 anscheinend ein "Luxus-Problem" ist.

Und wenn Kino, Theater und Live-Musik zum "Existenzminimum" gehören, dann sollte man zumindest einmal den Begriff in diesem Zusammenhang nicht mehr verwenden...
 
Es geht auch um ein "menschenwürdiges Existenzminimum" und dazu gehört nun mal auch Teilnahme am kulturellen Leben der Gesellschaft. Wenn du Arbeitslose hochkant aus der Gesellschaft befördern willst aber nicht gerade verhungern lassen, reichen vermutlich auch 100€ im Monat -- in irgendeinem Billig-Discounter wirste für 3€ am Tag schon genug bekommen. Menschenwürdig ist das aber in dieser Gesellschaft nicht mehr.
 
Menschenwürde ist in diesem Zusammenhang wohl der falsche Ausdruck...
Es gibt genug Menschen, die die kulturellen Möglichkeiten alles andere als wahr nehmen. Manövrieren diese sich also auch automatisch aus der Gesellschaft?
Wer Kino und teure Theater und Konzerte als Notwendigkeit ansieht, um in der Gesellschaft anerkannt zu bleiben, hat glaube ich ganz andere Probleme...
Wem Kultur wichtig ist, kann seine Bedürfnisse auch ohne 70€ teuren Musical- oder Konzert-Karten befriedigen. Kultur muss nicht zwangsläufig teuer sein.
 
Warum gibst du als Beispiel sofort das Extreme an (Teure Konzerte) und was hat das mit anerkannt zu tun?
 
e-ding schrieb:
Die Bildungsschranken in Deutschland zeichnen sich dadurch aus, nicht auf den ersten Blick erkennbar zu sein. Natürlich muss jeder zur Schule und hat dort theoretisch die gleichen Chancen. Genau so wie jeder später theoretisch studieren gehen könnte, Abitur vorausgesetzt. Dennoch ist der Bildungserfolg eines Kindes in Deutschland wie in keinem anderen Industrieland stärker von sozioökonomischen Status des Elternhauses abhängig. Deutlich aufgezeigt wurde diese traurige Entwicklung durch die Pisa-Studie, die für Deutschland ein eigenartiges Ergebnis zu Tage brachte. Es gab viele sehr gute, aber auch viele sehr schlechte Schüler.

Doch wieso ist das so? Die Selektion nach der Grundschulzeit in das dreigliedrige Schulsystem scheint hierfür ein wesentlicher Faktor zu sein. Kinder aus Elternhäusern besserer sozialer Herkunft scheinen bereits in jungen Jahren oft leistungsorientierter zu sein und eröffnen sich damit den Weg für das Gymnasium. Kinder aus bildungsfernen Haushalten hingegen scheinen entsprechende Werte oft nicht vermittelt zu werden, so dass ihnen nur Haupt- oder Realschule bleibt.
Eine schlechte Einkommenssituation bedingt außerdem eine sozialräumliche Segregation. Wer wenig verdient oder von Hartz4 lebt, der ist gezwungen sich günstigen Wohnraum zu suchen. Die Folge davon sind sozioökonomisch schwache Ballungsräume, oftmals in Stadtrandlage und mit hoher ethnische Konzentration. Dies wiederrum muss in Verbindung mit den Grundschuleinzugsbezirken gesehen werden, die oft so ungleichmäßig gezogen sind, dass man meinen könnte, Problemschulen mit einem hohen Anteil von Schülern aus dem bildungsfernen Milieu oder mit Migrationshintergrund entstehen als Folge einer bewussten Steuerungsmaßnahme. Neben der Bildungsferne spielt hier auch noch die Integrationsproblematik eine tragende Rolle. Selbstredend, dass unter solchen Bedingungen nicht gerade zukünftige Akademiker hervorgebracht werden.

Mir fällt es schwer, echte greifbare Bildungsschranken zu nennen, wo bestimmten Kindern ganz offensichtlich der Weg versperrt wird. Studiengebühren könnten hier evtl. aufgeführt werden. Es sind vielmehr solche wie die o.g. Phänomene, die dazu führen, dass manche Kinder nur aufgrund der Situation ihrer Eltern von vornherein schlechtere Karten im deutschen Bildungssystem habe. Das macht es aber nicht weniger schlimm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Shader schrieb:
Beim statistischen Bundesamt gibt es aktuell neue Zahlen zu Leiharbeit, ein Plus von über 100%. Wichtiger denn je für den Arbeitsmarkt, meist wird es eingesetzt in Mittleren bis Großbetrieben. Es steht darin quasi geschrieben das Leiharbeit ehemalige Vollzeitstellen ersetzt. Schlecker ist ja nur ein sehr bekanntes Beispiel.

Das Modell SCHLECKER hat System und viele andere Arbeitgeber machen doch nur was dieses System hergibt. Es steht ein Heer staatlich subventionierter Arbeitssklaven bereit.

Der ehemals verantwortliche Superminister Wolgang Clement sitzt heute übrigens im Aufsichtsrat des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS), nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte (Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt). :evillol:


Zitat von Exar_Kun
Mir fällt es schwer, echte greifbare Bildungsschranken zu nennen, wo bestimmten Kindern ganz offensichtlich der Weg versperrt wird.

Schon mal ein Kind von nem Hartzer beim Nachhilfeunterricht gesehen? In den Regelsätzen findet sich dazu nix.

Die Karlsruher Richter haben entschieden, dass die bisherige Berechnungsmethode der Regelsätze für Hartz-IV-Empfänger verfassungswidrig ist.
Ein Kind bekommt 60-80% eines Erwachsenen (also für Tabakwaren), die dauerhaft außergewöhnliche Belastung, das Kinder WACHSEN wurde auch vom Verfassungsgericht leider nicht berücksichtigt! Dieses Urteil ist zunächst eine schallende Ohrfeige, insbesondere für die ehemalige SPD -doch dies tangiert die Genossen offenbar kaum. Aber ich bin sicher, Ursula von den Laien wird dafür sorgen, dass die Betroffenen keinen Euro mehr zur Verfügung haben werden -weder für Kultur noch für Bildung der Kinder.

@jonesjunior
Was haben bitte eine handvoll "Stadtpenner" mit fast 7 Millonen Empfängern von Sozialleistungen zu tun?
 
Zuletzt bearbeitet:
e-ding schrieb:

Du hast behauptet, dass Bildungswege uneingeschränkt zur Verfügung stehen und meine Frage dazu nicht beantwortet. Ich hab nur mal Fernsehen und Internet spontan in die Runde geworfen, weil mir zu dem Thema nichts bekannt ist. Berufliche Qualifizierungen, Umschulungen und Weiterbildungen gibt es doch wohl nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Shader schrieb:
Solle alle Hartz IV Leute in die Plattenbauten, das sich eine Ghettorisierung entwickelt?
Halte ich für falsch.

Es besteht natürlich kein Zwang, in eine Plattenbaugegend zu ziehen (auch wenn ich als Student sehr entspannt in Marzahn gelebt habe;)). Der Kostenrahmen ist ja definiert und dann kann die Suche gern losgehen. Ein Loft sollte allerdings nicht drin sein.


Shader schrieb:
Das jeder unter Existenzminimum etwas anderes versteht, ist klar.

Andy schrieb:
Es geht auch um ein "menschenwürdiges Existenzminimum" und dazu gehört nun mal auch Teilnahme am kulturellen Leben der Gesellschaft.

Die Existenz beschreibt erst einmal das simple Vorhandensein, also Dasein. Das Existenzminimum ist der Leistungsumfang, der eine Existenz gewährleisten und sichern soll. Das tut er in ausreichendem Maße. Dazu gehört m.E. weder ein kalkulierter "Reitunterricht", Kino oder ein Opernbesuch. Es ist doch nicht menschenunwürdig, wenn ich mir "Avatar nicht im Kino ansehen" kann.
Ich verstehe nicht, weshalb der Anspruch besteht, Leistungsempfängern den selben Lebensstandard zu gewährleisten oder eher, die selben höheren Bedürfnisse zu befriedigen, die sich im Normalfall nur durch Eigenleistung befriedigen lassen.

Wie hoch ist denn die Motivation wieder ins Berufsleben zu starten, wenn alle Bedürfnisse, auch ohne Arbeit, gedeckt sind?
Es werden sich nur die bewegen, die andere Anforderungen an ihr Leben, welche vielleicht über das Kino hinausgehen, haben.

Das wird natürlich immer eine individuelle Entscheidung bleiben. Die Aufgabe sozialer Sicherungssysteme liegt nicht in der Gewährleistung einer Befriedigung individueller Bedürfnisse, sondern in der Sicherung der Existenz. Das sind für mich Essen (nein, kein Fair Trade), ein Dach über dem Kopf (das kann auch Plattenbau sein) und Maßnahmen zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben und damit Möglichkeiten zur Eigensicherung der Existenz.
Mir ist durchaus bewusst, dass Vollsbeschäftigung utopisch ist. Auch ich bin kein Freund von Kombilöhnen.
Wenn man sich mal eine der großen Jobseiten anschaut, dann fällt schnell auf, dass eben stark überdurchschnittlich Akademiker gesucht werden, während für Absolventen der Haupt/Realschule nur sehr wenig Angebote vorhanden sind. Für Schulabbrecher siehts noch schlechter aus. Der Hebel liegt in der Bildungspolitik, nicht im Aufblasen von Sozialleistungen.


Exar_Kun schrieb:
Dennoch ist der Bildungserfolg eines Kindes in Deutschland wie in keinem anderen Industrieland stärker von sozioökonomischen Status des Elternhauses abhängig.

Natürlich spielen Segregation und damit das sozioökonomische Umfeld eine Rolle. Auch das sehr undurchlässige Schulsystem wirkt hinderlich. Hier stimme ich Dir zu. Viele andere softe Einflußfaktoren lassen sich auch nur schwer fassen. Der entscheidenste Faktor sind und bleiben jedoch die Eltern, welche die Erziehung, Vorbildung und Bildung, Umgang, Vorbilder, Werte, Lebenseinstellung usw. am stärksten beeinflussen. Es soll auch schon Migranten aus Neukölln gegeben haben, die einen akademischen Abschluss erreichen konnten.
Dass es für Kinder aus einem Haus mit hohem Bildungsniveau einfacher ist, einen erfolgreichen schulischen und universitären Weg zu gehen, liegt in der Natur der Sache aber nicht primär an externen systemischen Faktoren.


MFG

edit:

@targa
Gesetzlich definierte Bildungswege stehen allen uneingschränkt zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

mich Freut es, das dass Bundesverfassungsgericht Hartz 4 und dessen Satz als Verfassungswidrig eingestuft hat. Ich hatte nämlich befürchtet, das FDP/CDU den Satz noch mehr Kürzen wollen! Nun müssen sie bis ende 2010 eine neue Berechnung vorlegen. es kann also nur mehr werden :). Die Linke möchte den Grundsatz von 352€uro auf 500€uro erhöht haben. In meinen Augen genau der Betrag, den man heute benötigt!

Nun müssen nur noch Mindestlöhne eingeführt werden, damit der Niedriglohnsektor mind Hartz 4 gleich kommt. Eine enorme schelle für SPD und Grüne. Jedoch auch für die CDU/CSU und FDP, die dies damals ja zugestimmt haben.

Ich bin gespannt, was in den Kommenden Monaten passiert.
 
Ich gehe fest davon aus, dass Schwarz/Gelb die Regelsätze im Großen und Ganzen nicht verändert, vielleicht sogar kürzt.
Nach dem Urteil des BVerfG wird man sich nicht mehr an den "tatsächlichen, statistisch ermittelten Verbrauchsausgaben von Haushalten in unteren Einkommensgruppen (die untersten 20%)" halten könne, weil das heutzutage ALG II-Aufstocker sind.
 
Seppuku schrieb:
@ Shader

Und für welche Wohnung soll in deinen Augen die Allgemeinheit dann aufkommen?

Das für Mietwohnungen nur bis zu einer bestimmten Größe als angemessen angesehen wird, halte ich für richtig. Eine Einzelperson brauch und soll auch keine 100 m² Wohnung sein eigen nennen. Aktuell werden 45 - 50m² für eine Person als angemessen betrachtet in Hartz IV, sehe ich ganz ähnlich.

Seppuku schrieb:
Bewusste Ernährung muss nicht sehr teuer sein. Und um gesund zu leben benötigt man auch nicht jeden Tag frisches Gemüse... Wer dies trotzdem im Winter unbedingt jeden Tag haben will --> Luxus-Problem.

Was gehört für dich zu einer bewussten Ernährung? Jeden Tag Nudelgerichte?

Seppuku schrieb:
Fair Trade und teure Läden (dann muss man sich eben einen günstigeren lokalen Kleinladen suchen) sind Luxus.
Es gibt keine lokalen Kleinladen die so günstig sind wie ALDI.
Es scheint mir als wärst du bei solchen Läden die ua. lokale Güter(z.B. von Bauern) anbieten, nicht gewesen.
Natürlich hat Fair Trade und sonstige Alternativen etwas mit Luxus zu tun.
Ich hatte geschrieben das man sich schon ein einziger Fair Trade Kauf von Honig als Hartz IV ganz genau überdenken muss. Die Unterstützung solcher Vereine die sich um bewusst faires Handeln kümmern ist allerdings in jeder Hinsicht Unterstützungswert - denn genau dann es wird jenen großen Global Playern besser bewusst, die ins Auslagern auslagern weil die Rechte für das Individuum schlechter sind und man mies bezahlen kann, das es so nicht angehen kann.
Im Grunde ist es dann einfach nur eine Win-Win Situation.


Seppuku schrieb:
Und wenn Kino, Theater und Live-Musik zum "Existenzminimum" gehören, dann sollte man zumindest einmal den Begriff in diesem Zusammenhang nicht mehr verwenden...

Schon einmal daran gedacht das der Mensch ein soziales Individuum ist?
Genau schottet die ALGII Bezieher von jeglicher möglichen sozialen Teilhabe ab - beschwert ihr euch über die Stadtpenner mit den Bierbotteln, da seht ihr das totale Endprodukt was passiert wenn ihr es armen Menschen verweigert an Kulturteilhabe teilhaben zu lassen!
Es ist offensichtlich nicht schon schlimm genug das man als ALGII Bezieher grundlegend als sozial verachtenswert abgestempelt wird, man sich Beleidigungen von Medien und Politikern gefallen lassen muss, sondern nach Einigen auch noch total komplett abgeschottet leben soll.
Ist es nicht für die Menschen schon herabwürdigend genug, trotz allen Bewerbungsschreiben und Bemühungen (sich in den meist sinnlosen Seminaren der Agentür für Arbeit reinzusetzen ect.) sich um Arbeit zu kümmern, Absage für Absage und Niederlage für Niederlage zu erleiden?


Ich hab nicht geschrieben das ein ALGII Bezieher monatlich sich Kino in der Loge, Theater, Museumsbesuch und zig Veranstaltungen leisten darf.
Natürlich soll nur etwas davon im möglichen Rahmen sein. Das sieht auch der aktuelle ALGII Satz so vor, ich glaub etwas um die 5€ für Kultur im Monat. Das ist allerdings total realitätsfremd.
Trotz das es vom Staat geförderte Alternative Kulturzentren gibt (wo übrigens gerne gespart wird, die Mehrheit der Menschen sind sich der Existenz solcher Einrichtungen nicht bewusst, da zu sparen fällt nicht auf schließlich haben diese Menschen eh meist kein Sprachrohr im politischen Umfeld), die es Menschen mit wenig Mitteln ermöglichen sollen an Kultur teilzuhaben.

Seppuku schrieb:
Kultur muss nicht zwangsläufig teuer sein.

Ja nicht alles Kulturelle ist teuer (Kino oder Theater gehört immer dazu), es gibt ja auch extra, wie oben geschrieben, so etwas wie Alternative Kulturzentren die extra günstig armen Menschen eine teilhabe bieten sollen.
Allerdings kosten auch hier, trotz finanzieller Unterstützung der Kommunen, Auftritte von Bands mehr als nur 3€ allerdings wesentlich weniger als ein 70€ Konzert.

Ich verstehe nicht, weshalb der Anspruch besteht, Leistungsempfängern den selben Lebensstandard zu gewährleisten oder eher, die selben höheren Bedürfnisse zu befriedigen, die sich im Normalfall nur durch Eigenleistung befriedigen lassen.

Ich rede nicht vom gleichen möglichen Anspruch sondern von etwas Anspruch, der der heutigen Realität entsprechen muss - was er nach aktuellen ALGII Maß nicht tut. Wie schon oben geschrieben.


@targa
Gesetzlich definierte Bildungswege stehen allen uneingschränkt zur Verfügung.

Zur Verfügung ja. Danach wird es schwieriger. Nehmen wir das Beispiel du willst dich auf einer staatlichen Weiterbildungsschule weiter qualifizieren.
Für diese Bildung wird meist auch Bildungsmaterial gebraucht und dieses Material kostet auch immer mehr Geld je höher/spezieller man gehen will.
ALGII entfällt will man sich auf einer staatlichen Schule weiter qualifizieren will. Hierfür gibt es dann meist Bafög (Schüler-Bafög) das allerdings nur bis zum 30. Lebensjahr. Bist du älter steht dir ein Darlehen gestütztes Bafög zu - du musst also erst einmal mit Schulden leben wenn du finanziell arm dran bist. In Bafög sind zwar Gelder für Bildungsmaterialen inbegriffen, je nach dem was man lernen willl kann es angemessen sein oder zu wenig sein. Glücklicherweise gibt es so etwas wie Internet das es einem ermöglicht gut auf Materialen zurückgreifen zu können ohne finanziell groß in die Tasche greifen zu müssen - entsprechende Bücher muss man sich so eigentlich nicht mehr kaufen. Das manche Bildungswege jedoch bestimmtes Material verlangen und das den finanziellen Rahmen mit Bafög arg belasten könnte, ist ein anderes Blatt.

Und bei den ganzen Hin- und Her der zuständigen staatlichen Stellen, vergisst bitte nicht den Zeitverzug bis die Stellen mal im Gang kommen.
Es passiert meistens 100pro eh man dann Bafög bekommt, man über einen bis zwei Monate komplett auf den Trockenen sitzt. Die ARGE ist ganz schnell das Geld einzustellen und ggf. wieder etwas zurückverlangen. Bafög ist ganz langsam in Gang zu kommen und es ist einem absolut keine Hilfe das im Bafög dann eine Nachzahlung für die Zeit auf den man im Trockenen saß erhält - man brauch das Geld nicht erst in Oktober sondern schon in August! (als Beispiel).
Genau das das hatte ich nach meinem Praktikumsjahr durchgemacht, ich musste für die zwei Monate wieder zur ARGE rennen und diese nach Zahlung von ALGII bitten, ich erhielt zwar das Geld da sie für mich nicht mehr zuständig waren musste ich den vollen ALGII Betrag für die zwei Monate zurückzahlen - allerdings hat das die ARGE nicht über mich geregelt sondern mit dem Bafög-Amt, was bedeutet das ich in auch in Oktober nur sehr wenig Geld bekommen hab. Ohne ein bisschen auszuhelfen und Kindergeldzahlung meiner Eltern wäre ich in der Zeit absolut verzweifelt gewesen.
Übrigens, ist das Bafög-Amt für dich zuständig steht einem auch keine Wohnhilfe zu, wie auch für einem dem die ARGE zuständig ist, keine extra Wohnhilfe zusteht.
Im Beiden Fällen ist ja bekanntlich das Geld für die Wohnung inbegriffen.

ALGII steht dir DANN bei Weiterqualifizierung zu wenn du bei bei den Weiterbildungsmöglichkeiten von den ARGEn anerkannten Einrichtungen/Kursen teilnimmst - beschäftigt man sich mit dieser Möglichkeit wirst du feststellen das sich hier eine Privatwirtschaft entwickelt hat, die die ARGEn und Hartz IV Bezieher ausnimmt und den Leuten absolut nichts hilfreiches beibringt. Dank Hartz IV (und Lockerung der Leiharbeitsbestimmungen) sind an machen Orten Zeitarbeitsfirmen wie Pilze in die Höhe geschossen, und ebenso auch die privaten Weiterbildungsträger die sich dem Staat anbieten. Diese Möglichkeiten sind für die Katz - das weiß garantiert auch die Arbeitswelt.
Außerdem bezahlt Vater Staat bezahlt im vollen Umfangen die schwachsinnigen privaten Kurse der Bildungsträger. Findest du das Richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Shader schrieb:
Zur Verfügung ja. Danach wird es schwieriger. Nehmen wir das Beispiel du willst dich auf einer staatlichen Weiterbildungsschule weiter qualifizieren.

Die Bafög - Regelungen sind doch schon eine gute Maßnahme, um auch ärmeren Menschen Zugang zu Bildung zu verschaffen. Dass diese Möglichkeiten mit steigendem Alter abnehmen, halte ich für nachvollziehbar. Ziel sollte es ja nicht sein, ein Leben in Weiterbildungen zu führen, sondern irgendwann die Ausbildung in einem Arbeitsverhältnis zu nutzen.

Shader schrieb:
ALGII steht dir DANN bei Weiterqualifizierung zu wenn du bei bei den Weiterbildungsmöglichkeiten von den ARGEn anerkannten Einrichtungen/Kursen teilnimmst - beschäftigt man sich mit dieser Möglichkeit wirst du feststellen das sich hier eine Privatwirtschaft entwickelt hat, die die ARGEn und Hartz IV Bezieher ausnimmt und den Leuten absolut nichts hilfreiches beibringt.

Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Der Grundsatz bei der Vergabe dieser Weiterqualifizierungen sollte schlicht die Erfolgsquote, sprich die erfolgreiche Wiedereingliederung ins Berufsleben, auf Grundlage der Bildungsmaßnahme sein. Alles andere ist sinnlose Geldverschwendung.

MFG
 
CyberdyneSystem schrieb:
Hi,

mich Freut es, das dass Bundesverfassungsgericht Hartz 4 und dessen Satz als Verfassungswidrig eingestuft hat. Ich hatte nämlich befürchtet, das FDP/CDU den Satz noch mehr Kürzen wollen! Nun müssen sie bis ende 2010 eine neue Berechnung vorlegen. es kann also nur mehr werden :). Die Linke möchte den Grundsatz von 352€uro auf 500€uro erhöht haben. In meinen Augen genau der Betrag, den man heute benötigt!

Nun müssen nur noch Mindestlöhne eingeführt werden, damit der Niedriglohnsektor mind Hartz 4 gleich kommt. Eine enorme schelle für SPD und Grüne. Jedoch auch für die CDU/CSU und FDP, die dies damals ja zugestimmt haben.

Ich bin gespannt, was in den Kommenden Monaten passiert.

Pustekuchen! Heute heist es bei der CDU/FDP Regierung , dass sie die Regelsätze eher kürzen statt erhöhen. Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,676925,00.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab da einen schönen Fall in der Bekanntschaft.

Altenpflegerin und bekommt momentan ca. 1400 Netto Arbeitslosengeld (inklusive Elterngeld usw. kenn mich da nicht genau aus, Einkommen ohne Arbeit aber bei diesem Betrag). Wenn Sie jetzt gehen würde - was sie möchte - wären es ca. 1600 Brutto...
Ich kann verstehen, dass man da dann doch lieber zuhause bleibt.

Für das mehr an Kindergeld könnte man auch bundesweit freie KiTas Schaffen. Nur mal so nebenbei. Ich glaub damit wäre allen mehr geholfen. (Irgend ein Bürgermeister hat das glaube ich gesagt - weiß noch jemand wer das war?)

Zu der Meidenhetzte: Finde ich eigentlich ganz okay. Wenn ich mir anschaue wie manche arbeiten gehen und trotzdem Hartz IV bekommen, oder wie manche eben bewußt sagen wieso sollte ich arbeiten?
Ich finde es sollten hier auch Konsequenzen greifen. Zum Beispiel ein Sozialarbeiter ala Schluß mit Hotel Mama ( find ich super :D ) der 1x die Woche oder mehr den Leuten auf die Finger schaut und vorallem mal Perspektiven zeigt! Das ist doch eigentlich das tolle - aber wenn ich sehe, bzw. höre: Das ist nicht das was ich mir vorstelle...
Eine Frechheit. Ich bin jeden Tag auf der Arbeit gefordert - und muss meinen ganzen restlichen Kram in der Zeit erledigen in der ich Zuhause bin. Einkaufen, Putzen, Sport, Amtsgänge, Kochen, Bügeln, Waschen.
Wenn ich dann höre: Diese oder jene Arbeit ist nicht das was ich mir vorstelle.
Ja Junge/Mädel - mach doch erstmal das und dann abends statt Fernsehen glotzen wird eben Beworben und Informiert. Genau DAS macht der normale Durschnittsbürger auch!

Ich musste auch schon meiner Freundin sagen: Liebling die nächsten 4 Wochen kannst Du mich vergessen - ich muss für eine Zertifizierung lernen.
 
Zurück
Oben