badday schrieb:
Was mich mal interessieren würde: Was sagt ihr zu den Medien? Findet ihr, dass das Volk dadurch gut unterrichtet wird?
Nicht viel - sie sehen sich als das Instrument für die Politik, nicht mehr für die Aufgabe die die Journalisten eigentlich schultern und deswegen von unserem Gesetz noch immer so viel Schutz erhalten, die Wahrheit sachlich und unabhängig zu berichten - und zwar jede und zu jeder Zeit, sei sie noch so schmerzvoll für die Regierenden!
Man scheint sich mit der Problematik Sozialsicherung und Wirtschaft in unserer heutigen Zeit irgendwie nicht zu beschäftigen, man will weiter so machen wie bisher - nämlich Wirtschaftsboom durch Schulden und imaginäre Güter am Laufen zu halten.
Es werden liberale Wirtschaftsmantra heruntergeleiert, obwohl eine USA, ein UK oder Neuseeland mit diesen Systemen alles nur verschlimmbessert hatten.
Nahezu alle westlichen Regierungen haben über die Jahre viele Schulden aufgenommen, z.B. Deutschland. Die FDP will auf Teufel-komm-raus die Steuern senken, die Einnahmen des Bundes und der Kommunen werden mehr einbrechen, die Zinsbelastungen machen sich noch drastischer bemerkbar, wie auch die anderen Ausgaben, die wenigen Möglichkeiten zum Sparen werden noch mehr ausgehebelt - mit solchen Gedankenspielen entmachtet sich Vater Staat und macht sich zum Kind der Wirtschaft, es muss aber umgedreht sein.
In Sachen Wirtschaft und Arbeitsbeschäftigung bzgl. der aktuellen Hartz IV Debatte hat sich der Wirtschaftsblog Querschüsse damit auseinandergesetzt:
Dekadenz in Potenz
Selbst wenn man den Druck auf die Hartz IV Empfänger noch weiter erhöhen sollte, es wird keinen Beitrag zur Lösung der Probleme liefern. Wenn die Wertschöpfung einbricht, in Folge auch die Löhne und die geleisteten Arbeitsstunden der Beschäftigten, bringt es überhaupt nichts auf Hartz IV Empfänger rumzuhacken, denn es gibt schlicht weg nicht genug Jobs! Ob nun der Anteil derjenigen, die keine Lust zum arbeiten haben ein paar Prozent höher oder niedriger liegt ist irrelevant, solange über 1 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit sind und sich Deutschland eine regelrechte Armee an Unterbeschäftigten (ohne Kurzarbeiter) in Höhe von 4,758 Millionen leistet, was einer Quote von 11,2% entspricht!
Die mediale Hatz eines Westerwelles zeugt wenig von grundlegenden ökonomischen Kenntnissen, eher von sozialer und wirtschaftlicher Dekadenz, bestenfalls muss man Ihm unterstellen, dass er damit nur vom Versagen auch seiner Liberalen in Punkto Wirtschafts- und Finanzpolitik ablenken möchte!
Wenn man sich noch die anderne Beiträge von Querschüsse anschaut, die allesamt sehr gut mit Diagrammen bestückt sind, und dann sich unsere Medien mal anschaut ... kann man es nur begrüßen das die etablierten Medien sich in einer Krise befinden und vielleicht untergehen, ihr Verhalten zeugt ebenso von Dekadenz.
Die etablierten halten des nicht für nötig die Verfasser von Studien hervor zu heben oder zu hinterfragen, es werden keine Beziehungen zu dem zu dem gemacht. Man bietet "Wirtschaftsexperten" einen Sprachrohr die fraglichen Instituten angehören (z.B. die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder Bertelsmann), die schon so etwas publiziert haben das ein stärkeres "Egoistendenken" immer glücklicher macht und gut für Gesellschaft ist und noch einige andere solche Späße, wo man sich fragt ist das Ernst gemeint oder ein Scherz?
So sind es viele Blogger die einem die Unterschiede z.B. von einer Studie von der Hans-Böckler-Stiftung und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft aufzeigen, oder was der "Experte" so vor einem Jahr von sich gegeben hat (Deutsche Bank Chef Ackermann kann ich empfehlen), und dann auch noch sich die Mühe machen die Charts des statistischen Bundesamtes und co zu durchpflügen oder Meldungen der Ämter mit Eigenrecherche hinterfragen (wie z.B. Querschüsse).
Nicht einmal annäherend erfährt man davon in den Medien oder geschweige denn davon das sie sich überhaupt um die Probleme beschäftigen, bis auf einige wirklich wenige (die Süddeutsche Zeitung fiel mir relativ positiv auf).