Heimnetzwerk upgraden, aber wie?

Hier ein kurzer Zwischenstand:

Habe nun alles bestellt und im Vorfeld hoffentlich korrekt vermessen. Neben dem Netzwerkkabel werde ich auch einen zentralen Netzwerkschrank positionieren. Aktuell ist der Sachstand:

1. 4 von 5 Zimmern sind mithilfe Keystone-Adapter und entsprechenden Dosen nicht chic aber funktional verbunden. Alle Test der Bandbreite ergeben roundabout 100 Mbit/s was ich schon ziemlich gut finde. Habe nich mit einem sofortigen Erfolg gerechnet. Beim Test der Kabel mit dem RJ45-Tester ist mir aber aufgefallen, dass die überwiegenden Mehrheit keine G-LED zum Leuchten bringt. Nun weiß ich nicht, ob dies bei diesen 4-adrigen Kabeln überhaupt möglich oder relevant ist. Hatte gelesen, dass die Stabilität der Leitung darunter leiden könnte, aber mir ist nicht so ganz klar wie ich das sicherstellen kann. Im Kabel selbst war neben den vier Adern noch ein Stofffaden und ein nicht ummantelter Metallstift. Ein Netz wie in den Videos etc. ist nicht vorhanden. Wie würde ich denn bei diesen Kabel sicherstellen, dass der Schirm auch korrekt verbunden ist?

2. Nun trudeln von Tag zu Tag immer mehr Bestandteile des Netzwerkschrankes ein und es scheint, dass der Technikertermin nun mein größtes Problem wird. Der Netzwerkschrank hat im "Fußraum" eine Erdungsschraube. Ich habe nun versucht nachzuvollziehen, wie diese richtigerweise verwendet wird und habe mir dabei das folgende Gedankenkonstrukt erstellt:

Die Erdung ist dafür da, dass Ladungen auf Gehäusen o.ä. abgeleitet werden und bei einer gewissen Stärke dann auch die Sicherung springt? Dadurch, dass der komplette Schrank aus Metall besteht und alle Elemente mit Schrauben befestigt sind, sind sozusagen alle Gehäuse miteinander verbunden. Dadurch würde eine Spannung/Ladung am Gehäuse des Switches oder des Patchpanels, welche keinen expliziten Erdungsanschluss haben auf alle Gehäuse verteilt. Nun müsste es reichen, wenn Ein Gerät mit einem Schuko-Stecker verbaut ist, da somit dessen Gehäuse (und damit auch alle anderen) über den Stecker und den zugehörige Steckdose mit der Hauserdung verbunden ist.

Liege ich mit dieser Annahme richtig, oder muss ich den Kasten noch zusätzlich an der Hauserdung anschließen. Ist jetzt nicht das Problem, da diese nur knapp nen Meter entfernt ist, jedoch interessiert mir fast noch mehr ob ich hier ein Knick im Gedankengang habe.

3. Ich denke gerade auf der Anbindung der Steckdosenleiste herum. Die Schiene vom 10 Zoll Schrank ist ganz vor, vom ich auch die Leiste dort vorn anbringen müsste. In die Leiste setze ich aber einen USA->EU-Adapter und darauf den Stecker, das dürfte für den Abstand zur Tür zur groß sein. Ich habe aber noch keinen sinnvollen Weg gefunden die Steckdosenleiste weiter "rein" zu legen. Dazu bräuchte ich doch im Endeffekt nur längere Seitenhalterungen die ich anschrauben kann, oder? Ich finde aber soetwas irgendwie nicht.

Ich bin echt erstaunt wie reibungslose die Installation der Netzwerkdose funktioniert hat. Hier habe ich jetzt überall den 1236-Standard und würde dann die 1GB-Gigacopper-Zauberbox mit einem speziell hergerichteten Kabel anschließen, damit die Standardverkabelung bestehen bleibt.
 
Ich würde den Schirm der Telefonkabel (also die G-LED) als statischen Schirm wirken lassen, sprich nicht anschließen. Gerade bei so alten Gebäudeinstallationen kann man sich nie drauf verlassen, dass nicht z. B. irgendwo eine verborgene Zwischendose ist, wo der Schirm nicht verbunden wurde. Damit macht man sich nur mehr Probleme als es nützt.

Den Serverschrank solltest Du dagegen möglichst am Potentialausgleich erden. An der Steckdose erden, ist zwar im Prinzip in den meisten Häusern das selbe, würde aber trotzdem davon abraten (absteckbar; mögliche Probleme bei Uralt-TN-C-Hausinstallation; man denkt ggf. in zehn Jahren nicht mehr dran, wenn man das geerdete Gerät nicht mehr braucht und entfernt).

Wegen der Steckdosenleiste wäre ein Foto gut, damit man sich das besser vorstellen kann.
 
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thom53281 schrieb:
Wegen der Steckdosenleiste wäre ein Foto gut, damit man sich das besser vorstellen kann.
Ich habe zwei Fotos angehängt. Der bündige Einbau mit den mitgelieferten Halterungen an der Montageschiene lässt die notwendige Nutzung eines US-Adapter schwer erscheinen wenn die Tür noch geschlossen werden soll.
 

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Da ich so viele hilfreiche Hinweise erhalten haben, hatte ich mir geschworen hier einen Abschlussbeitrag zu veröffentlichen um mein Ergebnis zu präsentieren und vielleicht anderen waghalsigen Abenteurern eine Hilfe zu sein. Und es hat tatsächlich gedauert, bis mein endgültiges Setup stand und nun auch funktioniert.

Hier nun meine Keylearnings:

1. Ich habe mich für einen 10-Zoll Netzwerkschrank entschieden und bin bereits jetzt unsicher ob nicht 19-Zoll besser gewesen wäre. Den Platz habe ich grundsätzlich und wenn ich meinem Vergangenheits-Ich etwas sagen kann, dann: Nimm den 19-Zoll Netzwerk schrank.
Warum?
a. Ich habe lange suchen müssen bis ich einen Stromadapter (4-fach) für den 10-Zoll-Schrank gefunden habe. Der war dann auch unverschämt teuer. Für den 19-Zoller gibt es größere und bessere Adapter für weniger Geld. Da 19-Zoll auch eher der Standard ist.
b. Mein Kasten ist nahezu vollständig gefüllt. Das ist auf der einen Seite ein + für meine Planung aber lässt keine Spielräume für die Zukunft. Ich müsste somit auf jeden Fall neu kaufen.
c. Auch wenn ich es anfangs nicht gedacht hätte, konnte ich 9 der 10 Plätze des Keystone-Panels belegen. Insgesamt sind meine Spielräume daher enorm begrenzt und ich habe jetzt auch einen Lüfter eingebaut, da es auch schon schön mollig wird im Kasten. Nichts dramatisches, aber ist natürlich ein Umstand der für die Zukunft sinnvoller zu betrachten wäre.

2. Einer der besten Tipps war: "Einfach das 4-adrige Telefonkabel auf Rj45 ziehen und du hast 100 Mbit". Und was soll ich sagen. Ohne viel HeckMeck habe ich nun in allen Zimmer mit Steinzeit-Telefondose nun 100 Mbit anliegen. Natürlich ist mehr immer besser aber das ist schonmal ganz beachtlich wenn man bedenkt, dass diese Kabel vorher keinerlei Relevanz hatten. Schön auf 1,2 und 3,6 gezogen und zack. Stabiles Fast-Ethernet. Echt erstaunlich.

3. Gigacopper. Das war vermutlich der beste Tipp und schlägt dem Fass echt den Boden aus. Mittlerweile habe ich mich nach echt guten Gesprächen mit den Eigentümern für ein kleines Modell für 125 € pro Gerät entschieden und dabei gelernt, dass auch für den zentralen Knoten im Keller ein solches 125 € Gerät ausreichend ist und auch sternförmig verbunden werden kann. Diese Wunderbox macht aus dem Fast-Ethernet einfach mal 1,7 Gigabit SYNCHRON! Ich kann diese Bandbreite gar nicht nutzen, da der Rest der Komponenten nur maximal Gigabit-fähig ist, aber das ist wirklich krass und gibt meinem Arbeitszimmer den Rest. Und wenn man das weiter denkt, könnte mit solchen Geräten auch relativ entspannt ein Gigabit-Internet-Anschluss über Kupfer ins Haus gelegt werden.

4. Wer den Anschluss am APL ändern will ist aufgeschmissen. Diese Erkenntnis ist echt traurig, aber zeigt auch so ein bisschen vielleicht das Problem mit dem nur langsam wachsenden breiten Anschlüssen im Heim, da wir auch echte Paragraphen-Reiter sind. Ich habe das 4-adrige Telefonkabel zur Wohnzimmer-Dose am APL verbunden gehabt, da ich vorher die gesamte Netzwerkhardware im Wohnzimmer stehen hatte. Nun wollte ich diese Verbindung trennen und ein neues Kabel am APL verbinden. Das darf ich nicht selbst und eigentlich nur die Telekom und daher begab ich mich dann in den Dschungel an Zuständigkeiten. Im Ergebnis hat dann KEIN lokaler Techniker das übernehmen wollen, mein Internetanbieter hat mir geraten einen fehlerhaften Anschluss zu faken, da es keinen Prozess für eine normale Beauftragung gab und die Telekom konnte mich nicht als Kunden "empfangen" da mein Internetanbieter deren Kunde ist.

Ich habe dann im Ergebnis das Kabel zum Wohnzimmer einfach selbst zerschnitten und auf RJ45 gezogen. der Teil am APL hat ausgereicht von der Länge her und der Teil zur Wohnzimmerdose konnte dann in den Netzwerkschrank gelegt werden. Somit musste ich den APL nicht anrühren und kann trotzdem sauber vom Keller aus agieren.

5. VPN-Verbindungen zwischen Fritzboxen sind ein echter Witz. Nachdem die Hardware einigermaßen lief, befürchtete ich, dass ich mir irgendwie einen Kurzschluss im gesamten Netz verursacht hatte, da plötzlich die Bandbreite meines Internetzugangs und des internen Netzes wild schwankten und kein Grund erkenntlich war. Nach einigem rumprobieren stellte sich raus, dass die von mir genutzte Fritzbox 7530, mit der ich eine dauerhafte VPN-Verbindung zur Familie aufgebaut hatte, zusammengebrochen ist. Meine Upload-Bandbreite von (theoretischen) 40 Mbit wurde durch die VPN-Verbindung und die leistungsschwache CPU der FB um 75 % geschmälert, sodass ich nachher nur noch mit < 1 Megabyte/s hochladen konnte. Dies hat die Fritzbox so überfordert, dass sowohl die internet Bandbreite an den Ports vollständig zusammengebrochen ist und zusätzlich auch die komplette Internetanbindung (sowohl Up- als auch Download) sich in Wohlgefallen aufgelöst haben. Lerne: Aktuell ist ein VPN-Netz zwischen zwei Fritzboxen ein Witz. Vielleicht wird es mit Wireguard aus der aktuellen Beta-Version von Fritz-OS besser, aber so wirklich zuversichtlich scheinen die Rückmeldungen auch nicht zu sein.

Ich hoffe ich konnte hier künftigen Lesern meine Erfahrungen gut zusammenfassen und wüsche mehr Erfolg beim Umsetzen dieses Projektes. Ich bin nun nach einigen Umwege doch am gewünschten Ziel und habe den Garten als mein nächstes Projekt auserkoren. Von Technik und Netzwerk habe ich jetzt erstmal genug.

Vielen Dank für eure hilfreichen Kommentare.
 
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z4cky schrieb:
3. Gigacopper. Das war vermutlich der beste Tipp und schlägt dem Fass echt den Boden aus. Mittlerweile habe ich mich nach echt guten Gesprächen mit den Eigentümern für ein kleines Modell für 125 € pro Gerät entschieden und dabei gelernt, dass auch für den zentralen Knoten im Keller ein solches 125 € Gerät ausreichend ist und auch sternförmig verbunden werden kann.
Ich war etwas irritiert und musste mal nachgucken, aber in der Tat haben die ihre Produktbeschreibung aktualisiert (waren deine Gespräche vlt. "Schuld" ;) daran? ), womit diese Geräte mir noch ein Stück sympathischer werden, auch wenn ich sie nicht brauch :D

Schön das es am Ende alles geklappt hat! Dann erfreue dich nun an deinem Garten :n8:
 
z4cky schrieb:
5. VPN-Verbindungen zwischen Fritzboxen sind ein echter Witz. Nachdem die Hardware einigermaßen lief, befürchtete ich, dass ich mir irgendwie einen Kurzschluss im gesamten Netz verursacht hatte, da plötzlich die Bandbreite meines Internetzugangs und des internen Netzes wild schwankten und kein Grund erkenntlich war. Nach einigem rumprobieren stellte sich raus, dass die von mir genutzte Fritzbox 7530, mit der ich eine dauerhafte VPN-Verbindung zur Familie aufgebaut hatte, zusammengebrochen ist. Meine Upload-Bandbreite von (theoretischen) 40 Mbit wurde durch die VPN-Verbindung und die leistungsschwache CPU der FB um 75 % geschmälert, sodass ich nachher nur noch mit < 1 Megabyte/s hochladen konnte. Dies hat die Fritzbox so überfordert, dass sowohl die internet Bandbreite an den Ports vollständig zusammengebrochen ist und zusätzlich auch die komplette Internetanbindung (sowohl Up- als auch Download) sich in Wohlgefallen aufgelöst haben.
Respekt. Ich hab seit längerem ein FritzBox-VPN zwischen einer 7490 & 4040 stabil am laufen und zieh da ab und an so 200 MB von der 4040 Richtung 7490, bisher ohne Probleme, wenn auch vermutlich der Upload ebenfalls nicht voll ausgelastet wird. Den Rest der Zeit idelt das VPN vor sich hin.

Bei mir haben beide FritzBoxen allerdings auch kaum was zu tun und die angeschlossenen Geräte kann man jeweils an einer Hand abzählen.
 
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