Also geplante Obszoleszenz per se zu verteufeln halte ich mal für grob unangebracht. Natürlich KANN es ein Werkzeug sein, um den Umsatz zu steigern. Es kann aber auch ein notwendiges Mittel sein, um die Sicherheit etc. zu gewährleisten.
Beispiel? Selbstsichernde Muttern. Darf man nur ein mal verwenden. Weil beim zweiten mal verwenden KANN die noch funktionieren, MUSS aber nicht. Verschwörung?
Die Geschichte mit den Tintenstrahldruckern sollte man auch nicht überschätzen. Auf der einen Seite ists recht schwer, solche Praktiken zu verteidigen - aber auf der anderen Seite stehen Produkthaftungsfragen. Wenn der Abtropfschwamm all zu leicht zu tauschen ist, und irgendein unfähiger Kunde daher auf die tolle Idee kommt, den selbst zu tauschen, und sich dabei seinen Orientteppich versaut, dann könnte dass für den Hersteller unter Umständen teuer werden. Wenn das Ding aber unzugänglich ist, dann kann man sagen "das muss ein denkfähiger Mensch erkennen, dass das nix für ihn ist".
Die Wahrheit wird dazwischen liegen, und deswegen ist dem ganzen so schwer bei zu kommen: Wo fängt das Verbotene an, wo hört der legale Bereich auf? Will sich der Hersteller bereichern, oder will er den Kunden schützen?
Ich persönlich denke, dass diese Themen überschätzt werden. Der Hauptteil der geplanten Obszoleszenz spielt sich übers Marketing - und damit im Kopf des Konsumenten - ab. Kein Mensch braucht einen Full-HD-Bildschirm im Smartphone, und trotzdem machen wir sie zum Maßstab unserer Handys, und machen das bisher beste schlechter. Und bei Fernsehern das gleiche Leid... Erst flach, dann HD-Ready, dann dann fullHD, danach 3D, dann Smart - alle zwei Jahre wieder ein gutes Argument, seinen 2-3 Jahre alten Fernseher zu tauschen...
Wir sind aber trotzdem selber schuld, weil wir diese Entwicklung durch unser tun alle unterstützen. Ja, wir alle machen brav mit, und beschweren uns, dass alles nicht noch schneller noch billiger wird...
mfg