News Hersteller sollen bewusst auf Verschleiß bei Elektrogeräten setzen

[Voyager10]

Das Verhalten ist schon lange bekannt unter der Bezeichnung

Geplante Obsoleszenz
http://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz

 

[Spock55000]

Der Punkt mit den Glühbirnen ist im Quarks und Co Link enthalten.

 

[gästlee]

viele unserer Arbeitsplätze sind doch von diesen Defekten abhängig. In der BWL heißt Innovation das verbessern eines Produktes dardurch das etwas neues hinzukommt. Also ein weiteres Bedürfnis befriedigt werden kann. wenn usnere Geräte schneller kaputt gehen als gefordert ist keine echte innovation notwendig. Nur wenn die geräte ein Lebenlang halten würden, wären Unternehmen gezwungen einen neuen Kaufreiz durch echte innovation zu setzen.

 

[Ice-Lord]

Ein Großteil kann aber nicht reparieren Da passiert eher das Gegenteil
Hab neulich mal bei meinem TV Hersteller angerufen wegen ner Reparatur, 800€ Neupreis damals vor 6 Jahren 799€. Eine Reparatur ist hier leider nicht günstiger. Sorry aber damit fliegt er auf den Müll. Wenn man weiß wie es geht u. die Teile günstig bekommt rentiert es sich, ansonsten gerade bei Elektronik nicht meiner Meinung nach da die neuen Geräte leider günstiger sind

Ich rede hier nicht davon zu Hersteller zu gehen!!
Die sagen sowieso alle kauf neu!!

Hier geht es darum 2 Kondensatoren zu tauschen!
Materialpreis sowas 2 Euro Aufwand alles in allem 15-30min!

Wie letztens bei einem Fernseher von LG.
Das übliche 2 Elkos auf dem Inverterboard hinüber.

Was zu dem bekannten Fehler führt Ton da aber Bild Schwarz.
Da Kriegt einfach nur die Hintergrundbeleuchtung keinen Saft mehr.

Neu Teil vom Hersteller in der selben miesen Qualität 150€ (Wenn man noch eins kriegt).

Gerade bei Elektronik zahlt sich das aus!

Schau dir einfach die Videos im Beitrag von Spock55000
Da wird das sehr detailliert dargestellt!

 

[MrTengu]

Du und alle anderen Mitmenschen können dazu Beitragen um es deutlicher zu machen welche Hersteller am meisten betrifft
http://www.murks-nein-danke.de/murksmelden/

Ich habe mir gerade mal diese Seite angeschaut.

Als erstes vermisse ich die Möglichkeit, eine Meldung zurückzunehmen. Wie wird denn klar gemacht, dass der Hersteller keinen "Murks" mehr baut? Oder heisst es: einmal am Pranger, immer am Pranger?

Zweitens: wo sind die Meinungen der anderen Seite? Einseitige Meldungen sind doch eher was für die Boulevardpresse. Um sich eine Meinung bilden zu können, braucht es die andere Seite. Aber wir Deutschen sind ja leider immer sehr gut im anprangern...

Drittens brauche ich mir nur mal ein paar Meldungen durchlesen:

Der Schaden ist an der Platine des Laptops, da wo man das Netzteil zum Laden des Akkus ansteckt. Kurz nach Ablauf der Garantie kam es dort zu einem Wackelkontakt und die ganze Buchse wurde unbrauchbar

Na vielleicht ist das Gerät mal runtergefallen, jemand dran gekommen? Hab schon mehrmals erlebt, wie an den Anschlüssen herumgewuchtet wird. Und hinterher wundern, wenn die Anschlüsse ausleiern und kaputt gehen.

Tintenstrahldrucker wurde eigentlich die ganze Zeit hindurch mit Nachbaupatronen betrieben, weswegen ein Zusammenhang ausgeschlossen werden kann.

Ahja, Erxperten am Werk. Muss natürlich am Hersteller liegen.

Da er hinten vernietet ist kann ich ihn auch nicht öffnen. Ich nehme an das hier ein Bauteil im Gerät bewusst so gewählt wurde das es bei Dauerbenutzung kaputt geht.

Ich nehme an....aha.

Es wurde zwar noch in Garantie erledigt...

Und wo ist nun das Problem?

Die Seite kann keinesfalls als seriös gelten.

 

[TNM]

In dem Bereich wird man sich NIE gegen die Lobbies durchsetzen. Das angeführte Beispiel der Glühbirne ist ja das erschreckende Zeugnis des Versagens der Politik. Das Kartell legte 1000h fest, Glühbirnen wurde dann tatsächlich von damals schon 2000-3000h auf 1000h reduziert, das Kartell aufgedeckt...und nun ÜBERRASCHUNG...was war und ist die angegebene Brenndauer von Glühbirnen sage und schreibe 80 Jahre später? GENAU...1000h.

Es gibt eigentlich nur einen Weg den ich sehe um geplante Obsoleszenz abzuwürgen: Lizensierungsmodelle für Consumer-Electronics. Erst wenn die Waschmaschine, der Fernseher, das Radio, das Handy usw. dem Konzern gehört und wir es nur leasen, erst dann ist es im Interesse des Konzerns dass Produkte langlebig und reparaturtauglich sind sowie modular für Wiederverwendung der Komponenten die ja alle unterschiedliche Lebenszyklen haben (wenn nicht künstlich begrenzt).

Wen das Thema interessiert, cradle to cradle ist eine solche Bewegung.

 

[1668mib]

"Bei Laptops sind Gehäuse und Komponenten oft verklebt, so dass eine Reparatur unnötig erschwert wird." -> hääää?

Den Zusammenhang sehe ich jetzt allerdings nicht so ganz...

 

[shortround]

Man muss auch einfach mal die andere Seite angucken... Bestes Beispiel Technics mit dem 1210er... Die Dinger gehen einfach nicht kaputt was dazu führte dass sie die Produktion eingestellt haben und die Firma quasi pleite ist.

 

[Andreas75]

So what? Unsere ganze Scheinwelt basiert nur darauf, dass die Menschen ständig irgendwas kaufen müssen/wollen.

 

[riDDi]

...
http://www.centennialbulb.org/photos.htm
Brennt seit 1901. Nicht sehr hell, aber da haette man ja durchaus eine Steigerung in den letzten 112 Jahren erzielen können.

Den Fortschritt gab es, er nennt sich Halogenlampe. Der Wirkungsgrad einer Glühlampe steigt mit der Temperatur. Allerdings sinkt gleichzeitig die Lebensdauer. In der Halogenlampe sorgt ein Edelgasgemisch für eine höhere Lebensdauer des Glühfadens. Dieser Effekt wird allerdings genutzt, um die Glühtemperatur bei gleicher etwas längerer Lebensdauer zu erhöhen. Das ergibt einen höheren Wirkungsgrad.
Bei der Centennial Bulb zu sehen ist das deutlich rote Licht, das sie produziert. Sprich eine sehr niedrige Temperatur und damit einhergehend eine miserable Lichtausbeute.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glühlampe#Kompromiss_zwischen_Lebensdauer_und_Lichtausbeute

 

[Second Nick]

"Bei Laptops sind Gehäuse und Komponenten oft verklebt, so dass eine Reparatur unnötig erschwert wird." -> hääää?

Den Zusammenhang sehe ich jetzt allerdings nicht so ganz...

In einem TV-Bericht hieß es, dass sie bei Haushaltsgeräten verschiedene Komponenten unnötigerweise so miteinander verbinden, dass sie nicht einzeln ausgetauscht werden können. Soweit ich weiß wurde ein günstiges Bauteil, das relativ leicht kaputt geht, mit einem teuren Bauteil verbunden. Ich denke, es geht hier um das gleiche Prinzip: Reparaturen unmöglich bzw. sehr teuer machen.

 

[highway61]

Na ja, damit hält die Wirtschaft ja nur den Wachstumsmotor am laufen, wenn dieser auch einen defekt hätte würde ja unser Wirtschaftssytem noch zusammenbrechen, also sollte man den Herstellern doch dankbar sein

 

[Cheetah1337]

Jop ... ist leider nichts neues. Und die Qualität sinkt auch stetig bei steigenden Preisen ... habe ich letztens insbesondere bei Mikrowellen und Laptop-Taschen festellen müssen ...
Meine Eltern haben zB eine Mikrowelle die 26 Jahre alt ist und täglich in Gebrauch ist ... DAS braucht die Welt wieder. Dann kostet das Teil eben 500€ WAS SOLLS? Aber immerhin gibt es keine derart enormen Müllberge mehr ...

 

[Blublah]

Haha, gerade eben sind meine 9 Monaten alten Beyer 60 Euro Ohrstöpsel an einer 2. Stelle auseinandergefallen nachdem ich die 1. 'Sollbruchstelle' vor 1 Woche mit Sekundkleber repariert hatte.

 

[gh0]

@riDDi

Im Grunde hast du Recht, wer viel Fisch isst, nimmt mehr Quecksilber zu sich als bei einer platzenden Energiesparlampe....

Ich steh trotzdem auf Halogen und bei Lampen die nicht sehr hell brennen müssen auf LED Lampen, die mittlerweile eine ordentliche Lichtausbeute erreichen.

 

[testuser58]

Ach du Schreck - wirklich? Ist ja ganz was neues. -.-

Das ist Kapitalismus - so lange toll, bis die Marktsättigung erreicht ist. Dann vereint die "Konkurrenten" das gemeinsame Interesse, noch etwas verkaufen zu können. dazu braucht es nicht einmal "echte" Kartellabsprachen.

Das betrifft auch nicht nur Elektronik....

 

[Sweepi]

@riDDI
Ich weiß das der Vergleich etwas hingt, er sollte ja auch durchaus etwas provokant wirken. Zudem glaube ich nicht, dass es im letzten Jahrhundert vollkommen unmöglich war, ein Glühbirne für den doppelten Preis zu entwickeln, die dafür langfristig gesehen deutlich kosteneffizienter gewesen waere.
Ich sehe den Fortschritt auch weniger in Halogen als in LEDs. Mag zwar sein, dass Halogen im Moment weiter ist (was ich nicht sehe), aber es waere ein ziemlicher unnötiger Zwischenschritt.

 

[Blublah]

Pfff, der 'Wärmeverlust' bei Glühbirnen ist doch bei deutschem Klima in Wahrheit eine willkommene Heizquelle. Also statt Kraft-Wärmekopplung quasi Licht-Wärmekopplung.

 

[Linse83]

hehe ich hab so ein gerät daheim, ist ein TV von LG und funktionierte 5 jahre einwandfrei, nach den 5 jahren anschaltprobleme, bis das gerät gart nicht mehr anging, ein kumpel ist zufällig elektroniker und hat mir die 4 bauteile (4 becherelkos) ausgetauscht, kosten insgesamt 8 euro!!! nachdem er auch noch sagte, das die verbauten elkos billige sind und die nach dieser zeit gerne platzen sprach er ebenfalls von einem gewollten defekt!

 

[DerOlf]

Geplante Obsoleszenz und Wirtschaftswachstumsraten des vergangenen Jahrhunderts sind (leider) untrennbar miteinander verknüpft.
Es kann und konnte sich schlicht kein Unternehmen leisten, nicht auf diesen Zug aufzuspringen.
Und es wurden teilweise sogar legal (d.h. mit Duldung der Gesetzgeber) Absprachen großer Hersteller (z.B. von Glühbirnen) getroffen, nach denen eine Glühbirne nicht länger als eine bestimmte Stundendauer (z.B. 12.000 Stunden) brennen können darf. Egal, wie langlebige Materialien man verwenden möchte oder könnte, es wird meistens doch zu den Materialien gegriffen, die eine Einhaltung dieses "Maximal-Haltbarkeitsdatums" ermöglichen.

Und bei Energiesparlampen, Hallogen oder anderen elektrischen Leuchtmitteln ist das nichts anderes. Siemens wäre schon lange Pleite, wenn ihre Glühbirnen 100 Jahre gehalten hätten. Möglich wäre es gewesen, aber welcher Großkonzern möchte rundum zufriedene Kunden, die nie wieder bei ihm kaufen, weil ihr Produkt ewig hält - diese spezielle Nachfrage also auf ewig befriedigt und damit vernichtet?
Bei geplanter Obsoleszenz geht es um Markterhalt, und nicht um Kundenzufriedenheit.
Und die Politik spielt mit, denn vermeindlich durch seine Schuld Arbeitslose, werden den entsprechenden Politiker oder seine Partei nicht mehr wählen - abhängig von den Medien.
Wahrscheinlich hängt die "Sicherheit" von einigen hundert Millionen Arbeitsplätzen gerade von der geplanten Obsoleszenz ab.

Ein Teufelskreis.