News Hersteller sollen bewusst auf Verschleiß bei Elektrogeräten setzen

Als Beispiel kann man auch zu schwache Elkos nennen, die in diversen Fernsehern und/oder anderen Elektrogeräten verbaut wurden.
Mein LCD war damals defekt, hatte ein charakteristisches Symptom und nach etwas Recherche und Aufschrauben des Gerätes wurde schnell klar, dass es sich um 3 geplatze Elkos handelte.
Die Garantie war seit etwa einem halben Jahr abgelaufen (vielleicht auch 1 Jahr) und ich hatte bewusst den Support von Samsung kontaktiert, das charakteristische Problem geschildert, welches wohl bekannt gewesen sein muss.
Mir wurde ein Kostenvoranschlag von 400-800 € gemacht.

Anschließend bin ich in ein Elektrofachgeschäft gestapft und hab mir etwas stärkere Elkos gekauft (5 Stück für unter 1 €) und diese dann verlötet.
Das ganze ist mittlerweile etwa 2-3 Jahre her und seit her funktioniert der LCD wieder tadellos.

Ich kann nur jedem raten, sich mal ein Gerät selber zu checken und sich die Infos selber zu organisieren, ehe dann der nächste Schritt geplant wird.
Ich habe relativ wenig mit Hardware außerhalb von PC's und Notebooks zu tun und hab es auch geschafft eine Wii, 2 iPhones, 1 LCD und die PS3 außerhalb der Garantiefrist erfolgreich selber reparieren können, mit lediglich etwas Recherche .. ;)
Soll heißen, dass das auch jeder Andere könnte, wenn er Google und Youtube bedienen kann ;)


Andererseits kann ich aber auch bestätigen, dass das nicht auf alle Geräte zutrifft ... so funktionierte mein alter Flachbild-Monitor von BenQ immerhin schon mindestens 5, eher schon 8 oder 9 Jahre.
 
[h=2]Hersteller sollen bewusst auf Verschleiß bei Elektrogeräten setzen[/h]

Ernsthaft? Das wusste ich schon als 10 war ...
Naja, die Hersteller sind doch teilweise selber schuld dran. Das bessere Bauteil hätte dann 1ct mehr gekostet, aber da sagen die BWL´er wieder, gibt es nicht !
 
Captain_Falafel schrieb:
Ja, und es liegt auch schon an uns. Das ganze hört ja nicht bei Elektronikartikeln auf, das gibt's auch bei Nahrungsmitteln. Die Kunden fordern, dass es von morgens um 6 bis abends um 8 frische Brötchen gibt und zwar mit einer Auswahl von zig Sorten. Das heißt die Bäcker müssen massenhaft überproduzieren, weil der Kunde immer volle Auslagen haben will. Dafür müssen sie dann Backmischungen oder TK-Ware zukaufen, oder sie müssen aus ihrem Betrieb eine kleine Fabrik machen. Ich habe vor einiger Zeit auch mal eine Doku oder einen TV-Beitrag gesehen, bei dem ein Bäcker gesagt hat, dass der Überschuss über 50% liegt. Und weil er schlau ist, verbrennt er dann sein eigenes Brot zur Strom- und Wärmegewinnung für die nächsten Backvorgänge. Schlau... und er muss das wegen der Konkurrenz der Ketten so mitmachen... aber im Grund ziemlich pervers...

Das ist so nicht richtig. Zumindest bei den Bäckern die ich kenne. Ich habe es da schon mehrfach erlebt, dass gegen Abend die Auswahl geringer wird. Sonnabend um 10 kommt es durchaus mal vor, dass die Brötchen aus sind. Dann heisst es: Pech gehabt.

Man muss TV Reportagen wirklich immer (und das meine ich auch so) kritisch sehen und niemals alles so hinnehmen wie es einem dargeboten wird. Ich war selbst schon Interviewpartner bei Akte und weiß, wie dort hin und her geschnitten wird und Aussagen so platziert werden, dass es auf einmal in einem ganz anderen Kontext steht. Die Medien sind vor allem auf Einschaltquoten bzw. Verkaufszahlen erpicht. Da wird gern mal etwas mehr dramatisiert, wenn es dem Ziel dient.
 
Viele hier vergessen, das (geplante) Obsoleszenz der Grundstein jeder sozialen Marktwirtschaft ist. Im Prinzip ist das wichtigste ein hoher Geldfluss. Fließt kein Geld, gibt es keinen Umsatz, keine ReInvestition, keine Steuern uvm.. Wenn ein Hersteller ein Produkt entwickelt, dass darauf ausgelegt ist, ein Leben lang zu halten, dann hat er verloren. Allerspätestens wenn jeder sein Produkt hat, wird er pleite gehen.

Ich fänds auch geil, wenn ich einmal Glühbirnen kaufen könnte, die dann ein Leben lang halten. Aber so funktioniert das leider mal nicht. Seht es ein und lebt damit.
 
Bei mir ging genau zwei Tage nach ablauf der zweijährigen Garantie mein
ATI Club3d 4870x2 kaputt!
Ob das zufall war?
 
Basolato schrieb:
Viele hier vergessen, das (geplante) Obsoleszenz der Grundstein jeder sozialen Marktwirtschaft ist. Im Prinzip ist das wichtigste ein hoher Geldfluss. Fließt kein Geld, gibt es keinen Umsatz, keine ReInvestition, keine Steuern uvm.. Wenn ein Hersteller ein Produkt entwickelt, dass darauf ausgelegt ist, ein Leben lang zu halten, dann hat er verloren. Allerspätestens wenn jeder sein Produkt hat, wird er pleite gehen.

Ich fänds auch geil, wenn ich einmal Glühbirnen kaufen könnte, die dann ein Leben lang halten. Aber so funktioniert das leider mal nicht. Seht es ein und lebt damit.

Sehr guter Post.

Wenn es sich nicht gerade um Statussymbole wie Autos oder Smartphones dreht, wo mit ständigem Nachschub gerechnet werden kann, wäre es für jeden Hersteller selbstmörderisch, wenn seine Produkte lebenslang halten würden.
 
Das hab ich an meinen Blu-ray playern in den letzten Jahren gesehen. Alles gehobene Geräte aber kein Player hat länger als zwei Jahre gehalten. Erst jetzt hat mein Philips zwei Monate nach Ablauf der Garantie den Geist aufgegeben nachdem er bereits vor einem Jahr in Reparatur war. Wenn ich ihn dann mit Kulanzantrag einschicke kostet mich das trotzdem um die 50-70,- nur fürs reinschauen und defekt zurückschicken und/oder Entsorgen. Reparaturkosten sollten sich auf rund das Doppelte des Neupreises belaufen......
Fazit ist für mich das ich mir nur noch Billiggeräte kaufen werde.
 
Hier werden aber auch zwei Gruppen zusammengeworfen.

Zum einen gibt es wirklich Fälle wo Hersteller bewusst und unter zusätzlichen Kosten Verschleißteile einsetzen und diese unterdimensionieren. Das ist etwas, bei dem der Gesetzesgeber eingreifen könnte, allerdings ist es sehr schwer soetwas nachzuweisen. Glühbirnen, Zahnbürstenköpfe (neue Farbpigmentmischung die schneller abreibt) hierbei handelt es sich aber generell um Verschleißgegenstände, wo der Hersteller sichere große Marktanteile hat. Es lohnt sich nicht für Hersteller die wechselnde Kundschaft hat und kleine Marktanteile besitzt, denn die chance das ein Kunde durch einen früheneren Ausfall beim eigenen Hersteller nochmal nachkauft ist gering (Marktanteile können durch Kartelle natürlich zusammengerechnet werden, da alle Beteiligten davon profitieren).

Der häufigste Fall ist jedoch es Kosteneinsparungen an den Verschleißteilen gibt, in die Kostenberechnung eines Produktes gehen natürlich nur der erwartete Schaden während Garantie/Gewährleistung und Imageschaden ein. Da die Firmen gemerkt haben, dass der Kunde Qualität (auf Lebensdauer betrachtet) nur ungenügend einschäzen kann und dementsprechend kein wesentliches Entscheidungskriterium ist, fällt auch dieser Anreiz weg.
Ein Beispiel hierfür wären Kondensatoren in Elektrogeräten, diese sind von der Lebensdauer gut einschätzbar und werden so dimensioniert, dass sie mit einer gewissen Sicherheit die Garantiedauer halten. Höherwertige Kondensatoren kosten mehr, aber der Kunde wird deswegen nicht mehr bezahlen.

Ein Eindemmung des ersten Falls ist durch funktionierende Kartellämter und Wettbewerb möglich. Für den zweiten Fall hilft bessere Information für Kunden, das ist aber grade bei technischen Geräten sehr schwierig, da sie quasie komplett auseinandergenommen werden müssten und von Sachverständigen baugruppe für baugruppe analysiert werden müssten(PC Netzteile wären ein Beispiel wo das in der letzten Zeit häufiger gemacht wird). Alternativ Ausweitung der Gewährleistung, oder lange Garantiezeiten als stärkeres Kaufsargument nutzen(die Zeiten wo Leute Gegenstände nach der Garantie und nicht nach den Megapixeln oder Preis kaufen sind aber leider vorbei).
 
.... wir steigen das Brutto-Sozial-Produkt ....
 
Ich möchte dieses Zitat nur als Beispiel für einige Postings mit ganz ähnlicher Aussage zitieren:
Wenn es sich nicht gerade um Statussymbole wie Autos oder Smartphones dreht, wo mit ständigem Nachschub gerechnet werden kann, wäre es für jeden Hersteller selbstmörderisch, wenn seine Produkte lebenslang halten würden.

Es ist erschreckend, wie Vielen die Konzerne/ der Kapitalismus schon den Geist vernebelt hat und die Produktion von minderwertigen Artikeln, Artikel mit geplanter Obsoleszenz, als den richtigen und unumgänglichen Weg ansehen.

Mit Ausnahme weniger Branchen gibt es Produkte, die noch immer viele Jahrzehnte halten und zu vertretbaren Preisen erhältlich sind.

Ich gebe für eine hochwertige Stichsäge mit Präzisionsgetriebe aus Stahl (anstelle aus Plastik) sehr gerne 350€ aus. Mit dieser hält mein Enkel mal ein besseres Gerät in der Hand, als ein Billiggerät welches es in 40-50 Jahren zu kaufen gibt! Und nebenbei arbeite ich mein Leben lang mit einem Profigerät und erziehle ein Leben Lang bessere Ergebnisse.

Wie schon oben geschrieben lässt sich dieses Beispiel - mit Ausnahmen- auf beinahe alle Produkte des täglichen Lebens übertragen. Bei manchen Elektronikgeräten ist dies auch meist nur aufgrund des technischen Fortschritts weniger Sinnvoll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist halt alles immer auch eine Frage des Preises....wer im Baumarkt die billigste Bohrmaschine von Top Craft kauft kann nicht erwarten, dass die so ausdauernd wie eine Makita oder eine Hilti ist.... da muss der Hersteller nicht mal irgendwas einplanen, die Bauteile sind einfach billig, bei hoher Belastung geht das schon von selbst kaputt. Da haben die DDR-Geräte wirklich eine andere Qualität, mein Vater hat auch noch diese orange Bohrmaschine, einfach unkaputtbar das Teil. Dafür wars damals auch extrem teuer, wenn man es auf den Monatslohn bezieht.

Hersteller von Geräten, wo mit Absicht künstlich die Lebensdauer beschränkt wird, zb. durch einen Seitenzähler beim Drucker, gehören imo. bestraft.

Irgendwo ist es aber auch unsere eigene Schuld...DVD-Brenner ist bei mir so ein Gerät, was nie lange gehalten hat, aber wenn ein so Teil nur 15-20 Euro kostet brauch man sich auch nicht wundern. Deswegen kaufe ich eigentlich auch nur höherpreisige Geräte und informierte mich vorm Kauf genau... bestimmte Hersteller meide ich auch einfach... gibt für alles Hersteller, wo die Geräte ordentlich halten und das müssen nicht einmal immer die ganz teuren sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
Um solch einen Sachverhalt "aufzudecken" ist aber keine Studie notwendig, das wusste man eigentlich schon vorher. :rolleyes:
 
highwind01 schrieb:
...
- Wenn ältere Geräte länger im Gebrauch bleiben steigt der Energieverbrauch, denn neue technische Geräte sind idR effizienter. Strom ist aber im Verhältnis (noch) so günstig, dass sich der Austausch gegen etwas Effizienteres idR rein finaziell nicht lohnt. Für den einzelnen mag es kein Problem sein wenn er im Jahr x € für y KWh zahlt, global wird es aber zur Umweltbelastung....

zu kurz gedacht...denke nur an die geräte, die du ständig austauschen willst. da steckt nen haufen energie drin. nicht zu vergessen die rohstoffe, die rar sind. ganz afrika bringt sich um, weil sie an die seltenen erden wollen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Basolato schrieb:
Viele hier vergessen, das (geplante) Obsoleszenz der Grundstein jeder sozialen Marktwirtschaft ist. Im Prinzip ist das wichtigste ein hoher Geldfluss. Fließt kein Geld, gibt es keinen Umsatz, keine ReInvestition, keine Steuern uvm.. Wenn ein Hersteller ein Produkt entwickelt, dass darauf ausgelegt ist, ein Leben lang zu halten, dann hat er verloren. Allerspätestens wenn jeder sein Produkt hat, wird er pleite gehen.

Ich fänds auch geil, wenn ich einmal Glühbirnen kaufen könnte, die dann ein Leben lang halten. Aber so funktioniert das leider mal nicht. Seht es ein und lebt damit.

Kein Bock das einzusehen....ist schließlich meine Kohle.:rolleyes:
 
GaBBa-Gandalf schrieb:
Die Waren, welche beispielsweise in der ehemaligen DDR beispielsweise produziert wurden, laufen heut noch. Warum? Oft kamen Materialien zum Einsatz, welche länger halten. Statts Billigplastik gabs Metall...

Natürlich, die hatten damals so viel Metall, dass sie ihre Autos aus Baumwolle gebaut haben :rolleyes:
 
MrTengu schrieb:
Sehr guter Post.

Wenn es sich nicht gerade um Statussymbole wie Autos oder Smartphones dreht, wo mit ständigem Nachschub gerechnet werden kann, wäre es für jeden Hersteller selbstmörderisch, wenn seine Produkte lebenslang halten würden.

Naja,sonst müßten se sich ja mal anstrengen,was wirklich gutes zu entwickeln.....damit der Kunde aus überzeugung kauft.So,wies jetzt ist,werden se ihren überproduzierten Schrott ja sicher los:evillol:
 
Ich muss auch sagen das bei mir bisher hauptsächlich die Billigprodukte für einen erhöhten Ausfall sorgten.
Allerdings kaufe ich fast nur noch Markenprodukte. Und hier hat mich bisher nur ein Philips DVD Player enttäuscht der nach 3 Jahren ausgefallen ist. Ansonsten kann ich ebenso eine Liste von langlebigen Geräten vorweisen.

Meine erste HiFi Anlage (ONKYO) ist schon über 20 Jahre alt und verrichtet ihren Dienst mittlerweile im Hobbykeller.
Die jetzige Denon Anlage läuft auch schon wieder über 5 Jahre einwandfrei.
Der Panasonic Plasma wird auch bald 7 Jahre alt.

Meine Endstufen im Auto sind 16 - 20 Jahre alt.
Das Alpine Autoradio verrichtet schon wieder über 7 Jahre seinen Dienst.

Bei Werkzeugen und Messgeräten kommt mir kein Billiggerät mehr ins Haus.
Was Waschmaschienen und Trockner angeht geht nicht viel über Miele, diese Teile halten auch fast "ewig".
Obwohl ich die meisten Geräte möglichst lange nutze kommt es öfters vor das ein Gerät nicht wegen eines Defekt erneuert wird sondern weil es gewisse Funktionen nicht mehr unterstützt.

Im PC-Bereich sind die Ausfälle etwas höher beschränken sich aber auf Festplatten, Netzteile und DVD Brenner, sonst nur ein Scanner. Dazu muss man aber anmerken das bei mechanischen Laufwerken ein eingewisser Verschleiß unumgänglich ist gegenüber rein elektronischen Komponenten.

Wer beim Einkauf nicht immer nur das Billigste nimmt kann durchaus lange damit glücklich werden. Am kritischten sind Produkte bei denen ein extremer Preisdruck herrscht (z.B. Tintenstrahldrucker, DVD Brenner) hier kann man oft einfach bei besten Willen keine Langzeitqualität mehr abliefern. Wenn man ein solches Gerät zerlegt und sich die aufwändige und teils auch hochpräzise Mechanik ansieht fragt man sich höchstens," Wie ist es möglich all diese Teile für diesen Preis herzustellen".

Bei Netzteilen und das betrifft alle Netzteile in elektronischen Geräten sind in erster Linie die Elko's das Problem. Dazu muss man wissen das sie in Schaltnetzteilen besonders hoch belastet werden, ein Elko der in einen Schaltnetzteil nach kurzer Zeit seinen Geist aufgibt kann in einen analogen Netzteil oder in anderen Bereichen durchaus 10-20 Jahre problemlos seinen Dienst verrichten. Gerade in Schaltnetzteilen wäre es wichtig nur hochwertige Elkos zu verbauen. Die Hauptausfallquelle bei Geräten der Unterhaltungselektronik liegt deshalb auch im Netzteilbereich.

In einigen Bereichen trifft es auf jeden Fall zu das für einen gewissen Ausfall gesorgt wird aber das trifft nicht pauschal auf alle Geräteklassen zu und in manchen Bereichen liese sich auch mit einen geringen Mehraufwand eine deutlich höhere Ausfallsicherheit erreichen (bessere Elkos).
Kritisch sind auch Bereiche bei denen die Nachfrage sinkt (z.B. Auto) aber der Kunde kaum darauf verzichten kann, hier kann man auf diese Weise gut die Nachfrage ankurbeln, besonders wenn die Reparaturen auch noch unnötig verteuert werden. In Bereichen wo der Kunde durchaus verzichten kann, oder Alternativen bestehen ist die Gefahr zu groß das man die Kunden vergrault.

Eine echte Verbesserung dieser Problematik erfordert nicht nur ein Umdenken bei der Industrie sondern auch beim Verbraucher. Wenn die Masse nur nach billig billig billig! schreit und ein Gerät das nur wenig mehr kostet links liegen lässt funktioniert das nicht.
Leztendlich ist es ein gesellschaftliches Problem (Wegwerfmentalität) und es erfordert ein Umdenken der Gesellschaft und eine Umstrukturierung unseres gesamten Wirtschaftssystems.
 
Erstens sollten die Leute hier mal lernen zu trennen zwischen "Komplexität der Technik und dadurch verursachte Ausfälle" und "geplante Sollbruchstellen die ein Produkt gezielt ausfallen oder nicht reparierbar werden lassen". Ersteres ist eine akzeptable unvermeidbare Variable, darum gehts hier aber nicht. Letzteres dient nur der Gewinnmaximierung und grenzt, da ohne Kennzeichnung, an Betrug, verschwendet Ressourcen, verursacht unnötigen Müll und verzerrt den Markt.

Um es in die reale Welt zu tragen: wenn ich dich als Verkäufer nicht auf bekannte nicht zu erwartende Mängel VOR DEM KAUF aufmerksam mache, und geplante Sollbruchstellen sind genau das, ist das Betrug und du kannst den Kauf rückgängig machen.

Ich habe nichts dagegen wenn auf einem Drucker draufsteht wie viele Drucke ich machen kann bevor der Chip sich aktiviert, auf wieviel Betriebsstunden der TV ausgelegt ist, oder was auch immer, SOLANGE ich es VOR DEM KAUF weis, denn dann kann ich mein Kaufverhalten entsprechend anpassen.

Viele möchtegern BWLer vergessen eines bei ihren schlauen Sprüchen zur Marktwirtschaft: die Grundannahme der "unsichtbaren Hand" ist VÖLLIGE TRANSPARENZ am Markt, nur dann kann der Kunde die entsprechenden Entscheidungen abwägen. Das ist natürlich Utopie, aber wenn Unternehmen gegen Transparenz arbeiten hat man auch nicht mehr freie Marktwirtschaft, darum hat man den Staat dazwischengeschaltet um das Gleichgewicht zu wahren.
Kartelle, deren Bildung sowie die Konsequenzen für den Markt durch Absprachen gelten als unerwünscht, außer für die profitierenden Parteien natürlich die es aber nicht zu schützen gilt denn das stört die Balance und führt zum Kollaps des Systems.

Auch die Rechtfertigung die Marktwirtschaft würde kollabieren OHNE geplante Obsoleszenz ist Unfug. Nicht nur lehrt uns die Gesichte das Gegenteil, auch volkswirtschaftlich gesehen ist das Unfug. Wer sich mehr Drucker kauft weil sie kaputt gehen kauft weniger von einem anderen Gut. Es bedeutet nicht dass er, hätte er nicht die vielen Drucker gekauft, das Geld nicht ausgegeben hätte. Hier einen volkswirtschaftlichen Schaden zu unterstellen ist simple Unkenntnis der Materie.
Da der Ausgabenkorb ja nicht wächst, dafür mehr Ausgabenredundanz erzwungen wird, konzentrieren sich die Ausgaben auf weniger Marktteilnehmer. Das führt wiederum dazu dass es weniger Konkurrenz am Markt geben kann (da weniger Teilnehmer), was dem System schadet.

Geplante Obsoleszenz funktioniert übrigends nur durch Absprachen (welche illegal sind) oder durch tolerierte Präzedenzfälle (die zu unausgesprochenen Absprachen führen, siehe Strompreise) die durch eine Angebotsknappheit ermöglicht wurden (d.h. es gab keine Alternative für die Käufer um besagte Produkte zu boykottieren). In BEIDEN Fällen hat der freie Markt versagt da das Konkurrenzszenario, Grundbestandteil der Theorie, ad absurdum geführt wird.

Ach was schreibe ich hier denn, als ob wir im VWL Proseminar wären...wenn die Leute doch ihren Hausverstand einschalten würden statt alles einfach immer hinzunehmen oder, viel schlimmer, zu rechtfertigen. :(
 
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