sanders, das WeTab hatte aber neben den vielen vielen vielen Softwareproblemen auch noch arge Hardwareprobleme und schließlich ein peinliches Marketing, die das Gerät vollends lächerlich machten.
Das ist bei den neuen Geräten dieses Jahres nicht mehr der Fall, die Displays sind bei allen Geräten gut, die Akkulaufzeiten sind vielleicht nicht ganz auf dem Niveau des iPad, aber zumindest völlig akzeptabel (ein WeTab erreichte ja gerade mal ein Drittel der Laufzeit eines iPad - wenn man das WeTab nicht belastete!) und auch von der Prozessorleistung sind alle eigentlich ganz gut.
Das Problem: Die Software ist bei eigentlich allen Konkurrenten des iPads zumindest zum Start völlig verkorkst und es werden Features versprochen, die erst Monate später vielleicht nachgeliefert werden:
- Motorola Xoom: Flash kam erst nach einigen Wochen, SD-Cards können immer noch nicht auf allen Geräten gelesen werden, das versprochene Hardwareupgrade auf 4G (Gerät einschicken, mit 4G-Modul ausgestattet zurückbekommen) ist auch noch nicht verfügbar. Das Gerät ist jetzt 5 Monate auf dem Markt!
- RIM Playbook: Es bot keine nativen E-Mail Clients, der funktionierte nur wenn ein Blackberry mit dem Gerät verbunden war. Es sollte eine Unterstützung von Android Apps geben, da hat RIM gerade eine Alpha geleaked um die Fanboys zu befriedigen, aber funktionsfähig kommen wird das ganze wohl erst im späten Herbst. Das Playbook erschien Ende April, also vor über drei Monaten
- HP TouchPad: HP hat ein Gerät mit Bugs releast, die Ladezeiten von Apps dauern Sekunden und HP redet sich damit heraus, dass der Release am 1. Juli gar kein echter Release war und die Geräte erst Mitte Juli in den Markt gekommen sind (lagen da trotzdem schon zwei Wochen in den Ladenregalen!) und dass schon Anfang August ein Patch erschien. Dieser hat aber wohl die Ladezeiten noch nicht auf ein normales Niveau gebracht und daran zeigt sich auch, dass HP frickelt. Das sind alles Probleme die vor dem Release bekannt gewesen sein müssen, warum verschiebt man dann den Release nicht um einen Monat und bringt ein funktionsfähiges und konkurrenzfähiges Gerät auf den Markt?
Dann hätte man sich wohl auch die Preissenkungen sparen können, um Kunden die man nach einem Monat in dem sie in den Geschäften ein minderwertiges Produkt testen und auslachen konnten dann doch wieder zu ködern.
Apple muss seine Preise nicht einen Monat nach dem was HP offiziellen Release nennt senken und dazu auch noch von den Geschäften weiter rabattieren lassen, die haben den Preis des iPads gesenkt, als der Nachfolger angekündigt war, einen Monat VOR dem Release eines neuen Produktes, NICHT DANACH!
Die Verkaufszahlen müssen für HP wohl recht erbärmlich gewesen sein, ein weiteres Zeichen dafür, dass es keinen Tablet-Markt gibt, sondern einen iPad-Markt.
Apple bewirbt nicht allgemein Tablets, sondern das iPad - und andere Tablets werden nicht beworben, von niemandem.
Android-Tablets (und alle anderen auch, das Playbook sowie das TouchPad) verkaufen sich schlecht, da niemand einen Bedarf daran sieht, Apple bewirbt eben den Bedarf an einem iPad.
Marketing ist sicherlich ein Grund!
Ein anderer Grund ist wohl auch die schlechte Qualität der User Experience bei Android, so ist es beispielsweise im Marketplace nicht möglich gezielter nach Honeycomb-Apps zu suchen, beim Apple Appstore ist es kinderleicht und wird idiotensicher angezeigt.
Deshalb sind in den USA sind die
Rückgabequoten für Android-Tablets wohl auch katastrophal.
Dann natürlich auch noch das sowieso geringere Softwareangebot bei allen Konkurrenten.
Jeder Kunde der jetzt ein iPad kauft ist übrigens ein für Android, WebOS, PlayBook OS etc. verlorener Kunde, denn wer einmal bei einem Ökosystem ist wird mit höherer Wahrscheinlichkeit dabei bleiben. Da müsste ein neues System schon enorme Vorteile bieten, damit es sich lohnt seine bisherigen Einkäufe zurückzulassen.
Dazu schafft es Apple auch noch ganz neue Kundenschichten anzusprechen, die bisher keinen Bedarf an einem Smartphone oder Tablet sahen und nun dem Apfel gehören, etwas was sonst im Markt der Hardware-samt-Ökosystem-Anbieter nur Nintendo mit der Wii geschafft hat.
Vielleicht sehen nach dem Scheitern der Tablets nun auch einige Fandroids mal, wie völlig egal die "Offenheit" dem normalen Kunden ist.
Android-Smartphones verkaufen sich in der Masse nicht über Offenheit, sondern über "Leistet das selbe wie ein iPhone, kostet aber 300€ weniger".
Nun haben wir das wunderbare Beispiel des iPads, Android Tablets sind entweder ähnlich teuer oder sogar deutlich teurer - und trotz Offenheit, Flash, Custom Firmware und allem was das Bastlerherz so begehrt verkaufen sie sich schrecklich. Es ist nicht die Offenheit die Android verkauft oder für die man bei Tablets sogar gerne etwas mehr ausgibt - es ist der niedrigere Preis.
So liest man wohl auch einzig vom Iconia Tab oder Transformer (bin grad nicht ganz sicher welches es genau es war) gute Verkaufszahlen, weil diese Dinger 100 Euro unter dem iPad liegen, nicht auf selben oder gar höherem Niveau.
Und selbst da sind die Verkaufszahlen absolut nicht mit dem iPad vergleichbar.
Zusammengefasst:
Konkurrenz muss:
- Die gleiche Leistung und Verarbeitung eines iPad bieten
- Das gleiche Erlebnis bieten, sowohl in Softwarequalität (OS als auch Apps) als auch Ökosystem (Syncen von Musik, Kauf von Apps auf einfachstem Wege)
- Viele hochwertige Apps bieten
- Sehr gutes Marketing haben
- Preislich interessant sein
Bisher scheint es, selbst wenn man alle anderen (meist auch nicht erreichten) Punkte ausblendet, immer noch am Marketing und am Preis zu hapern, Kunden sind nicht bereit den Preis eines iPad oder gar mehr Geld für ein Gerät auszugeben welches kein iPad ist.
Entweder sorgt man für geniales Marketing, welches die Leute dazu bringt sich im Notfall zu prostituieren um an Geld für das Konkurrenzgerät zu kommen, oder man senkt den Preis auf ein Niveau, welches der Nachfrage und dem Bedarf angemessen ist - also gut 200 Euro unter dem des iPad.