Homeserver/NAS Kombi gesucht

GrimTar

Lt. Junior Grade
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März 2008
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Hallo liebe CBler,

ich bin auf der Suche nach Hardware für eine Kombination aus Homeserver/NAS, die folgende Use-Cases abdeckt:
  1. Ich möchte Netzwerkspeicher für die Familie zur Verfügung stellen, damit Fotos/Videos an einem Ort gespeichert, verwaltet und gesichert werden können (momentan noch weniger als 2TB benötigt). Für Backups würde ich entweder auf externe Festplatten oder auf einen Cloud-Anbieter setzen.
  2. Ich möchte einen Homeserver, auf dem ich mich austoben kann. Die üblichen verdächtigen Dienste (Pi-hole, Bitwarden, Nextcloud, ...) sollen darauf laufen. Außerdem möchte ich den Server verwenden um mit Kubernetes, SSO-Lösungen (z.B. Keycloak) und Identity-Management (z.B. FreeIPA) im Heimnetzwerk zu experimentieren.
Auf dem ersten Blick erscheint es mir sinnvoll beide Use-Cases auch physisch durch unterschiedliche Hardware abzubilden. Das NAS sollte stabil laufen, während der Home-Server auch schon mal längere Zeit "kaputt" sein darf. Sowohl das NAS als auch der Homeserver müssen nicht durchgehend laufen. WOL mit einer Bootzeit < 1 min sollte ausreichen.
  • Für das NAS könnte ich mir so etwa wie ein Synology DS220+ oder etwas von QNAP vorstellen. Gebrauchtes von Synology oder QNAP würde ich auch nicht ausschließen.
  • Noch günstiger wäre wohl ein Raspberry 4 + externe Festplatte.
  • Selbstbau finde ich grundsätzlich auch interessant. Vielleicht so etwas wie hier mit einem kleinem Celeron. Beim Eigenbau sollte ja dann die Leistung auch ausreichen, um die üblichen verdächtigen Dienste drauf laufen zu lassen. Preislich spielt das in der selben Klasse wie ein neues Synology-System.
Ich habe noch einen alten PC mit einem i5 4th Gen. und 8GB Ram hier rumliegen. Den könnte man auch noch für einen der beiden (oder für beide?) Use-Cases einsetzen.

Was meint ihr? Macht einen Trennung beider Use-Cases Sinn oder sollte ich lieber auf eine All-in-One Lösung setzen? Der Netzwerkspeicher hat momentan Priorität, weil meine Familie mir da langsam Druck macht :)


Viele Grüße und danke für die Hilfe!
 
Hi,

Du könntest auf dem vorhandenen System mal Proxmox als Hypervisor installieren und dann mit 1/2 VMs deine Anforderungen abdecken.
Datenspeicher zb per OpenMediaVault
 
Also ich hab hier ein Synology stehen und bin damit auch zufrieden. Das einzige, was mir bisher nicht gepasst hat, war, dass dem verwendeten Linux-Kernel einige Module fehlen. Wireguard läuft beispielweise nicht auf einer Synology (auch nicht gedockert). Dafür musste ich dann eine kleine VM auf dem NAS installieren. Kein großes Problem, aber natürlich etwas umständlich.
Größtes Manko: der Preis. Hab eben erst von 4GB RAM (Standard) auf 8GB aufgerüstet. Da muss man sich schon mal die Augen reiben.
Im Vergleich zu deinem Altsystem läge der Vorteil beim geringeren Stromverbrauch und der (zumindest in meinen Augen) hervorragenden Software. Strom vs. Anschaffungskosten kann man mal durchrechnen, wann sich das amortisiert.
Bootzeit < 1min schaffst du mit einer Synology definitiv aber nicht. Habs nie gestoppt, aber 5min dauert es schon, glaube ich.
Zwei verschiedene Systeme würde ich nicht aufsetzen, wenn dann würde ich beides in einem machen.
 
Aus dem Bauch heraus würde ich entweder zu Synology greifen oder den Celeron Selbstbau.
Synology wenns einfach laufen soll, de Selbstbau wenn man auf Basteln und die damit einhergehende Flexibilität und Erweiterbarkeit schätzt.

Pi4 und Altkomponenten würden sich wiederum wunderbar zum experimentieren eignen.
 
Danke für die Antworten.

Ich rechne mal mit dem Idle-Verbauch, da die Geräte wohl die meiste Zeit nicht aktiv sein werden.

DS220+ hat einen Leerlaufverbauch von 11W und mit geparkten HDDs sogar nur ~2W nach dem Test von CB.
Das System mit dem i5 der 4. Generation wird im Idle wohl so ~50W ziehen (korrigiert mich, wenn ich da falsch liege).
Zu den Celerons habe ich keine Messdaten gefunden aber ich nehme an, dass ein solches System irgendwo dazwischen liegen dürfe z.B. bei 25W.

Annahme: Preis Celeron Selbstbau und DS220+ ca. 300 Euro
Bei 0,28€/kWh und einem Betrieb von 24h am Tag amortisiert sich die Anschaffung
  • des Celeron-Systems nach ca. 5 Jahren
  • des Synology-Systems nach ca. 3 Jahren (wohl noch schneller wegen dem 2W Verbrauch mit geparkten HDDs)
im Vergleich zu dem Betrieb des Altsystems.
 
Ich hatte einige Zeit meinen Alt-PC (Core i5-6600, 16GB DDR4, MSI H170A PC Mate) als Heimserver laufen und das System lag im Idle bei ~30W
 
Ich denke Preis und Verbrauch des Celeron-Systems wird sich noch drücken lassen, auch mit Blick auf den Office Bauvorschlag hier auf CB.

Ganz klar, den Idle-Verbrauch der Fertigsysteme wird nur schwer zu unterbieten sein, wobei das auch mehr sein wird, wenn da ein paar Container im Hintergrund laufen.
 
Ich denke, es wird ein Eigenbau. Hab auch grundsätzlich Lust auf die Bastelei und was ich dabei lernen werde.
 
Ich würde wenn möglich die Systeme ebenfalls trennen. Beim Eigenbau-NAS würde ich unbedingt Acht auf die verbaute Hardware geben und im Vorfeld überprüfen, ob diese mit der geplanten Software kompatibel ist. Mit "abgehangener" Intel Hardware (ältere gebrauchte Businessgeräte wie z.B. Optiplex, Elitedesk, etc.) hast du sicherlich die wenigsten Probleme.

Der verbaute Netzwerkadapter bei deinem Beispiel (Realtek) scheint OOTB nicht unter Openmediavault 5 zu funktionieren. Hierfür müsstest du ein Treiberupdate durchführen oder die neue auf Debian 11 basierte Version nehmen. Genau bei solchen Themen kommen die Vorteile eines Synology NAS zum Tragen. Die Software funktioniert einfach. Ich habe bei einem Kunden seit fünf Jahren ein Synology NAS im Einsatz. Bis auf einen Festplattenausfall hatte ich bis jetzt absolut keine Probleme damit. Ausserdem unterstützt Synology (beim DS220+ Modell) ebenfalls Docker. PI-Hole würde ich als Beispiel definitiv auf dem Synology NAS betreiben. Du willst ja permanent von diesem Dienst profitieren oder?

Deinem alten Rechner kannst du ein wenig mehr Arbeitsspeicher und eine 500GB-1TB grosse SSD spendieren. Mit Proxmox installiert kannst du etliche virtuelle Maschinen auf der Maschine betreiben. Falls du den Rechner nicht brauchst stellst du ihn einfach ab. Deine restlichen Dienste (PI-Hole, Nextcloud, etc.), welche auf deinem NAS laufen, sind davon nicht betroffen.

ZFS ist sicherlich super. Aber ich bin mir nicht sicher ob du als Privatanwender davon profitierst. Ich würde einfach regelmässig Backups auf externe USB-Festplatten durchführen. Eine Festplatte liegt dann bei den Eltern/Geschwistern/etc.

Hoffe dir ein wenig geholfen zu haben.
Grüsse
 
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