Homöopathie - Voodoo-Zauber oder Heilsbringer ?

Hallo

DerOlf schrieb:
Die Aufgabe der Kassen sollte es sein, notwendige und wirksame Behandlungen zu bezahlen ... die Gängelung, Sanktionierung oder Umerziehung der Menschen sollte nicht zu dessen Leistungsumfang gehören.
Du bist wieder einmal schnell dabei die bösen kapitalistischen Konzerne an den Pranger zu stellen und die Menschen als angeblich unschuldige Opferlämmer darzustellen, das stimmt aber nicht immer.

Welche Behandlung ist denn notwendig und wirksam ? Die Behandlung die der Arzt empfiehlt oder die Behandlung die der Patient nach einem Googlestudium für die richtige hält ?
Du glaubst nicht wie viele Pseudopatienten ich in Notaufnahmen sehe die nicht im entferntesten ein Notfall sind und wie viele Patienten mit Ärzten über die Behandlung diskutieren "Im Internet steht...".
Ich erlebe so oft das viele Pseudopatienten nicht zum Arzt kommen um sich untersuchen und behandeln zu lassen, viele kommen nur um sich ergooglete Wunschmedikamente verschreiben zu lassen.
Unsere Notaufnahmen sind oft wegen Pseudopatienten überlastet die gar nicht in die Notaufnahme gehören, z.B. Helikoptereltern die Notfall schreien wo ein Bärchipflaster auf den Minikratzer ausreicht.
Ein großes Problem in Krankenhäusern sind auch gelangweilte Patienten, die eher eine Unterhaltung benötigen als eine ärztliche Behandlung, da wird der Schwesternnotruf oft aus Langeweile missbraucht.
Ein großes Problem in Krankenhäusern sind auch Patienten, die um 21:00 ein Röntgen/EKG/Ultraschall/etc. wollen, da kommen oft Ausreden/Aussagen wie "Tagsüber schaffe ich es nicht zum Arzt zu gehen".

Kurz gesagt, viele Patienten muss man umerziehen und vor sich selbst schützen, um die Ärzte/Krankenhäuser und das Gesundheitssystem zu entlasten.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob eine Behandlung notwendig ist, entscheidet ein Arzt.
Ob eine Behandlung wirksam ist, erfährt man aus ihrem Verlauf (zumindest bei einem Arzt möchte ich da gerne von ausgehen können, dass der rechtzeitig erkennt, ob eine Behandlung anschlägt, oder eben nicht).

Solange der Arzt die Behandlung für notwendig hält und sie sichbei vergleichbaren Fällen bewährt hat, hat de Kasse nicht aufzumucken, sondern zu zahlen (medizinische Indikation). Und ja, bei einer medizinischen Indikation sollte die Krankenkasse mMn keinerlei Handhabe besitzen, die Behandlung NICHT zu zahlen.


Die Notaufnahmen sind NICHT überfüllt, weil da zu viele Patienten unnötig hinrennen ... die sind deswegen überfüllt, weil in den Chefetagen seit Jahren die Rotstifte tanzen ... wir haben in nahezu allen Krankenhäusern absolut unhaltbare Unterbesetzung, völlig überarbeitete Mitarbeiter, schechte Versorgung mit Arbeitsmaterialien.
So stellt das jedenfalls eine Krankenschwester dar, die selbst in der Notaufnahme unseres Zentralkrankenhauses arbeitet.

Woher hast du deins?

Ich gebe dir auch nicht unrecht ... es gibt eine Menge Mimöschen ... und das liegt auch tatsächlich an der Erziehung, die diese genossen haben. Ausserdem ist die Gesellschaft zumindest in Deutschland sehr von Panik geprägt ... "hust hust" - "o o ... geh mal zum Arzt, das ist bestimmt LUNGENPEST" - "nein, das ist dein Scheiß Nuttendiesel".
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Tomislav2007 schrieb:
Kurz gesagt, viele Patienten muss man umerziehen und vor sich selbst schützen, um die Ärzte/Krankenhäuser und das Gesundheitssystem zu entlasten.
Meiner Meinung nach sollte man einfach die Ökonomen aus den Chefetagen der Krankenhäuser und -kassen entfernen ... dann können die Krankenhäuser die Belastungen auch wieder besser bewältigen ... oder das Pflegepersonal besser bezahlen.
Beides wären mögliche Mittel gegen den Pflegenotstand.

Wenn die KK keine Homöopathie mehr bezahlen würde, dann könnte man diesen Patienten mit Placebokrankheiten konsequent Globuli verkaufen ... auch das könnte die davon abhalten, mit jedem Scheiß sofort zum Arzt zu gehen, wenn sie dann immer nur mit ein bisschen überteuertem Zucker nach Hause geschickt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf

(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.

§ 12 SGB V

Das kann natürlich nicht jeder Arzt sinnvoll selbst abschätzen, da hierfür Studien notwendig sind. Also übernimmt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) diese Aufgabe für die Ärzte. Dieser entscheidet anhand von Studien ob eine Behandlungsmethode Leistung der GKV wird. Weiterhin bestimmt dieser die Voraussetzungen wann eine Behandlungsmethode von der GKV übernommen wird.

Zum Beispiel bei der Akupunktur übernimmt die GKV nur die Kosten bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenksarthrose, wenn die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen.
Natürlich muss der Arzt feststellen ob sein Patient die Voraussetzungen erfüllt bevor er Akupunktur durchführt.

Die Homöopathie wird übrigens von vielen GKVn im Rahmen einer freiwilligen Leistung angeboten und durchlief nicht das Bewertungsverfahren des GBA.
 
DerOlf schrieb:
Ob eine Behandlung notwendig ist, entscheidet ein Arzt.
Ob eine Behandlung wirksam ist, erfährt man aus ihrem Verlauf (zumindest bei einem Arzt möchte ich da gerne von ausgehen können, dass der rechtzeitig erkennt, ob eine Behandlung anschlägt, oder eben nicht).
Naja, der Arzt kennt die Notwendigkeit ja nur aus medizinischen Studien. Alles andere ist Hokuspokus. Diese Studien belegen die Wirksamkeit einer Behandlung gegeben eine Krankheit statistisch – oder es wird kein Zusammenhang festgestellt. Außerdem muss selbstverständlich die Unbedenklichkeit bzw. eine Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnis gegeben sein. Das muss z.B. auch eine Pharma-Firma durchführen, um ihr Medikament überhaupt auf den Markt zu bringen zu dürfen.

Nichts anderes ist es doch, wenn der Gesetzgeber/die GKV einen Katalog mit Behandlungen aufstellen, bei denen die Wirksamkeit nachgewiesen ist und dann nur diese Behandlungen bezahlen?
 
@Lipovitan:
Eine kurze Geschichte dazu.

Bei mir ist neulich (etwa 2 Monate nachdem mir ein Zahn gezogen worden war) eine alte Füllung zerplatzt. Da hatte sich wohl was leicht verschoben, und der Druck war zu viel für den "Kassenzement".
Nun ist da eine Keramik-Mischung drin ... die €80,- Zuzahlung waren mir lieber, alse alle paar Monate neuen Kassenzement zu brauchen.

Die Leistungskataloge sind ja schon ganz richtig und auch gut ... allerdings werden in einzelnem Bereichen eben auch nur die billigsten, und am wenigsten haltbaren Lösungen übernommen.
Wirtschaftlichkeit sehe ich jedenfalls nicht, wenn ich "alle paar Monate Kassenzement" mit "alle paar JAHRE Keramik" vergleiche.

Ich hatte bisher fast nur Zahnärzte, die das Kassen-Zeug lieber nicht angeboten hätten, es aber tun mussten, weil der Patient ja vielleicht kein Geld hat, und deswegen auf den Müll zurückgreifen muss ... denn die Kasse zahlt ja nunmal nix anderes zu 100%.
Natürlich verdienen die mit teureren Sachen auch mehr Geld, obwohl es die Kasse nur zu x% übernimmt ... aber ich denke, für die Gewinnnoptimierung greifen viele doch lieber auf die PKV zurück.

Meine Parodontitis-Behandlung konnte ich mir vor 8 Monaten noch nicht leisten ... denn da war das noch nicht schlimm genug, dass die Kasse die Behandlung zu 100% übernommen hätte.
Und auch das geht auf den Leistungskatalog zurück ... die 3,5mm müssen die Taschen eben erstmal erreichen.
Ergänzung ()

Lipovitan schrieb:
Die Homöopathie wird übrigens von vielen GKVn im Rahmen einer freiwilligen Leistung angeboten und durchlief nicht das Bewertungsverfahren des GBA.
Tja ... doof das mit dem freien Markt.
Da gibt es doch tatsächlich eine Nachfrage nach Hommöopathie, und die Kassen versuchen damit ihre Attracktivität zu steigern, dass sie diese behandlung übernehmen. Und da es auch noch eine freiwillige Leistung ist, kann der Staat auch nicht viel machen ... in den freien Markt eingreifen darf er ja nicht so richtig ... das wäre ja Diktatur.

Vielleicht lohnt auch ein Blick auf die Versichertenzahlen.
Ein Vergleich zwischen Versicherungen, die Homöopathie übernehmen, und denen die das nicht tun, wird ja zeigen, ob der Kunde was dagegen hat, DASS Homöopathie übernommen wird.
Bei Focus gibts schonmal eine Liste mit Kassen, die Homöopathie bezahlen.
https://www.focus.de/finanzen/versi...r-homoeopathie-ist-ihre-dabei_id_6757634.html
Gehören die eher zu denen mit Versichertenzuwachs, oder zu denen mit Abwanderung?
https://www.krankenkassen.de/krankenkassen-vergleich/statistik/versicherte/aktuell/
Zumindest sind ein paar der Größten voll auf den Hokuspokus aufgesprungen. Den Vergleich zu Vorjahren kann ich aber gerade nicht ziehen.

Wer nicht will, dass die Krankenkassen das übernehmen, der sollte eventuell zu einer wechseln, die es momentan NICHT übernimmt. Der Markt ist nicht so ein abstraktes "feinstoffliches" Ding ... wir alle stecken da mitten drin.
Wenn die Kassen Versicherte verlieren, dann werden sie irgendwann auch anfangen nachzudenken, woran das denn liegen könnte.
Velleicht auch einfach mal hingehen, und sich beschweren. IHR ZAHLT DEN LADEN SCHLIESSLICH.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal für dich @DerOlf.

Der G-BA wird von den vier großen Selbstverwaltungsorganisationen im Gesundheitssystem gebildet:

Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV),
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV),
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und
Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband)

Da sitzen also auch Zahnärzte drinnen. Und diese haben auf Grundlage des SGB V entschieden wann deine Behandlung von der Versichertengemeinschaft getragen werden darf. Die Voraussetzungen haben sicher einen Sinn den wir beide erstmal nicht verstehen.

Ich möchte deinen Einzelfall hier auch nicht diskutieren. Aber die Entscheidungen des GBA kannst du hier nachlesen.
 
Meine Einzelfallschilderung sollte auch nur zeigen, dass die Regelungen manchmal (im Einzelfall nämlich) problematische Wirkungen haben können. Ich hatte einfach Pech, zu diesen Einzelfällen zu zählen.

Warum es diese Regelungen gibt, ist mir vollkommmen klar ... ein Umlagesystem sollte nicht nach Belieben ausgenutzt werden können, weder von Patienten, noch von Ärzten oder Pharmakonzernen.

Deswegen halte ich die Regelungen auch für insgesamt sehr sinnvoll und sehe auch, dasss die Übernahme von Homöopathie in Deutschland diesen Regeln nicht entspricht.
Daher MUSS diese als freiwillige Leistung angeboten werden, WENN es für diese Leistung einen Markt gibt.

Alles was hier dann noch zu diskutieren wäre, ist ein Verbot der Übernahme von Homöopathie ODER das Vertrauen auf die Selbstregulierung des freien Marktes.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Ob eine Behandlung notwendig ist, entscheidet ein Arzt.
Du glaubst gar nicht wie viele Patienten da eine andere Meinung haben und mit dem Arzt darüber diskutieren welche Behandlung sie nach einem Googlestudium für die richtige halten.

DerOlf schrieb:
Solange der Arzt die Behandlung für notwendig hält und sie sichbei vergleichbaren Fällen bewährt hat, hat de Kasse nicht aufzumucken, sondern zu zahlen (medizinische Indikation). Und ja, bei einer medizinischen Indikation sollte die Krankenkasse mMn keinerlei Handhabe besitzen, die Behandlung NICHT zu zahlen.
Das darfst du dir gerne wünschen, die Realität sieht anders aus, es hängt schon vom Wohnort ab welches Medikament die örtliche Krankenkasse bezahlt und die der Arzt deswegen verschreiben kann.
Du hast ein falsches Bild von der Realität, der Arzt entscheidet nicht welches Medikament die Krankenkasse zahlt, die Krankenkasse hat einen Katalog mit Medikamenten die der Arzt verschreiben kann.

DerOlf schrieb:
Die Notaufnahmen sind NICHT überfüllt, weil da zu viele Patienten unnötig hinrennen ...
Doch die Notaufnahmen sind unter anderem deswegen überfüllt weil zu viele Patienten da wegen Kleinigkeiten unnötig hin gehen und die Notaufnahmen blockieren.
Wenn diese unnötigen Patienten nicht wären dann würde das auch die überarbeiteten Mitarbeiter entlasten, bzw. könnten die sich besser um echte Notfälle kümmern.
Die nicht Notfall Patienten sind ein finanzielles Problem für Notaufnahmen, bei nicht Notfällen müssen Notaufnahmen trotz deutlich höherer Vorhaltekosten den normalen Satz von 40€ berechnen.

DerOlf schrieb:
Woher hast du deins?
Aus meiner tagtäglichen beruflichen Erfahrung in den Notaufnahmen der Krankenhäuser die zu unserem Konzern gehören.

DerOlf schrieb:
Ich gebe dir auch nicht unrecht ... es gibt eine Menge Mimöschen ... und das liegt auch tatsächlich an der Erziehung, die diese genossen haben. Ausserdem ist die Gesellschaft zumindest in Deutschland sehr von Panik geprägt ... "hust hust" - "o o ... geh mal zum Arzt, das ist bestimmt LUNGENPEST" - "nein, das ist dein Scheiß Nuttendiesel".
Genau diese Menschen meine ich und die belasten unser Gesundheitssystem und unsere Ärzte/Krankenhäuser.

DerOlf schrieb:
Meiner Meinung nach sollte man einfach die Ökonomen aus den Chefetagen der Krankenhäuser und -kassen entfernen ... dann können die Krankenhäuser die Belastungen auch wieder besser bewältigen ... oder das Pflegepersonal besser bezahlen.
Das ist ein netter linker Wunschtraum aber die dann explodierenden Krankenkassenbeiträge möchtest du nicht bezahlen.

DerOlf schrieb:
Meine Einzelfallschilderung sollte auch nur zeigen, dass die Regelungen manchmal (im Einzelfall nämlich) problematische Wirkungen haben können.
Evtl. waren in deinem Fall nicht die Regelungen schlecht, evtl. war es einfach nur ein schlechter Zahnarzt (oder er hatte einen schlechten Tag) der den "Kassenzement" nicht ordentlich angebracht hat ?
Zahnärzte sind auch nur Menschen und keine Arbeitsroboter, Zahnärzte können genau so Fehler machen wie jeder andere Mensch auch, wegen Problemen zuhause oder der Sauferei am Vorabend.

DerOlf schrieb:
Alles was hier dann noch zu diskutieren wäre, ist ein Verbot der Übernahme von Homöopathie ODER das Vertrauen auf die Selbstregulierung des freien Marktes.
Ich bin für ein Verbot der Übernahme von Homöopathie, weil es keine medizinisch nachgewiesene Heilungschance bei Homöopathie gibt.

Grüße Tomi
 
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„Modern ist, wer gewinnt“
Otto Rehagel

Du solltest dich mehr mit Schamanismus auseinandersetzen. Es wirkt, es funktioniert und daher ist es modern.
Aber es ist natürlich viel einfacher Dinge abzutun, die den eigenen Horizont übersteigen.
 
Ich finde nicht, dass hier der freie Markt greifen sollte und zwar weil es sich bei der GKV um eine Pflichtversicherung handelt - ich schließe hier keine freiwillige Zusatzversicherung ab.
Wenn man unbedingt über die GKV sowas abrechnen lassen möchte, dann sollten die Krankenkassen einfach eine Art Abfrage starten ob man an solchen Zusatzleistungen interessiert ist und wenn ja dann sollen diese Mitglieder einen höheren Zusatzbeitrag zahlen.

Schackeline schrieb:
Du solltest dich mehr mit Schamanismus auseinandersetzen. Es wirkt, es funktioniert und daher ist es modern.
Aber es ist natürlich viel einfacher Dinge abzutun, die den eigenen Horizont übersteigen.
Warum ist es modern? Weil du es mit einem Auspruch eines alten Fußballtrainers gleichsetzt? Alle schimpfen über die ach so böse Schulmedizin aber wenn man die vergangen Jahrhunderte sich so anschaut... was hätten die Leute im Mittelalter lieber gehabt? Leute die mit Zuckerkügelchen, Nadeln oder Schamanismus ankommen oder einen Schulmediziner mit Antibiotika oder einer Impfung gegen Pest (ja die gibt es wirklich)? Den Leuten heute ist gar nicht mehr bewusst, was Krankheiten ohne Schulmedizin anrichten können.

William Henry Harrison starb kurze Zeit nach seine Wahl zum US Präsidenten an einer Lungenentzündung... heute kein Todesurteil mehr.


@DerOlf
Zu der Sache mit der Notaufnahme und dass Menschen zu oft zum Arzt gehen. Hier weiß ich immer nicht so recht auf welcher Seite ich stehe.
Viele Krankheiten zeigen sich erst spät oder ganz ohne Schmerzen. Ein verstauchter Fuß schmerzt extrem aber andere Sachen spürt man nicht.
Ein Onkel von mir hatte zwei Tage extreme Unterleibskrämpfe, konnte sich kaum bewegen aber wollte nicht zum Arzt, da er nach dem alten Spruch "was von alleine kommt, geht auch von alleine" sein Leben lebte... ja es ging auch von alleine - es war nämlich Darmkrebs und dieser hat, was extrem selten ist, schon in frühen Stadien für Schmerzen gesorgt... er ging natürlich erst nach 6 Monaten zum Arzt als es gar nicht mehr ging. Laut dem Onkologen hätte man früher (also vor den 6 Monaten) noch gut behandeln können aber jetzt gab es bereits weitläufige Metastasen.

Seitdem stehe ich den "was alleine kommt oder sei kein Weichei" etwas kritischer gegenüber.
Ergänzung ()

Genauso diese ganzen Diskussionen um Impfungen - meine Uroma hat mir noch erzählt "junge lass dich bloß und deine Kinder immer impfen" Warum? Weil Sie noch aus erster Hand gesehen hat, was Kinderlähmung und Pocken anrichten können.
 
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Solange es keine wissenschaftliche Beweise gibt ist der ganze alternative Medizin kram für mich Humbug und die Sache mit der Oma habe ich erwähnt, weil heutige Kritiker viele Krankheiten (mich eingeschlossen) doch nur noch vom Wikipediaartikel kennen.
 
Tomislav2007 schrieb:
Doch die Notaufnahmen sind unter anderem deswegen überfüllt weil zu viele Patienten da wegen Kleinigkeiten unnötig hin gehen und die Notaufnahmen blockieren.
Ja, ein typisches Problem. Hier wurde inzwischen zumindest teilweise das Triage-System eingeführt, nach allem was ich so hörte oder mitbekomme soll das wohl gut funktionieren und zumindest etwas entlasten.
Nichtsdestotrotz gibts einfach zu wenig Personal und das liegt ganz klar an der Unternehmenspolitik der privatisierten Krankenhäuser. Profitmaximierung und Gesundheitswesen passt in meinen Augen einfach nicht zusammen.
Kausu schrieb:
...Schamanen waren viele Jahrhunderte auch Heiler quer durch alle Ethnien. Gegen Naturmedizin ist mMn erstmal nichts einzuwenden, die Natur ist auch Grundlage unserer modernen Medizin.
Das nun einige Menschen dieser Tätigkeit wieder nachgehen finde okay, zumindest wenn genug Kompetenz vorhanden ist die eigenen Grenzen zu erkennen und Erkrankte auch zum Arzt zu schicken wenn wirklich Hilfsbedarf da ist. Gegen die Ausübung religiöser Rituale habe ich nichts, auch wenn mir diese Welt fremd ist.
 
Hallo

SE. schrieb:
Hier wurde inzwischen zumindest teilweise das Triage-System eingeführt, nach allem was ich so hörte oder mitbekomme soll das wohl gut funktionieren und zumindest etwas entlasten.
So toll funktioniert das Triage System auch nicht, bei kleinen Mini Schürfwunden ist etwas Jod und ein Pflaster schneller drauf gemacht als die Einschätzung erstellt ob derjenige zu einem Arzt fahren kann.
Wir gehen bei einem unserer Krankenhäuser sogar einen Schritt weiter, wir bauen vor dem Krankenhaus ein Ärztehaus mit Ärzten der verschiedensten Fachrichtungen um die Notaufnahme zu entlasten.
Es ist oft nicht einfach jemanden mit einer Bagatelle abzuweisen und zu einem Arzt zu schicken, viele fangen an zu diskutieren und zu schreien, die werden dann behandelt damit Ruhe ist und die gehen.

SE. schrieb:
Nichtsdestotrotz gibts einfach zu wenig Personal und das liegt ganz klar an der Unternehmenspolitik der privatisierten Krankenhäuser. Profitmaximierung und Gesundheitswesen passt in meinen Augen einfach nicht zusammen.
Selbstverständlich ist Personalmangel ein großes Problem und gerade deswegen sollte sich eine knapp besetzte Notaufnahme um echte Notfälle und nicht um kleine Mini Schürfwunden kümmern.
Es muss sich was ändern, aber verstaatlichen ist auch keine Lösung, sollen wir wieder über faule teure Beamte witzeln die den Tag absitzen und denen man beim gehen die Schuhe besohlen kann ?
Das es zu wenig Personal gibt ist nicht nur eine Frage des Geldes, die ehemaligen Zivildienstleistenden (damals bis zu 130.000 jährlich) fehlen und die Arbeitszeit/-belastung schreckt viele Menschen ab.
Ein anderes Problem ist das viele Menschen nicht mehr dieses idealistische Helfersyndrom haben, das man braucht um diese Berufe aus Überzeugung/Leidenschaft auszuüben und nicht des Geldes wegen.

Grüße Tomi
 
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Kausu schrieb:
Solange es keine wissenschaftliche Beweise gibt ist der ganze alternative Medizin kram für mich Humbug und die Sache mit der Oma habe ich erwähnt, weil heutige Kritiker viele Krankheiten (mich eingeschlossen) doch nur noch vom Wikipediaartikel kennen.

Gut, dann lass dir von deiner Oma gleich auch noch erklären was Wissenschaft ist und ob es sowas wie eine neutrale Wissenschaft überhaupt gibt. Also eine Wissenschaft die tatsächlich wissenschaftlich arbeitet, ganz ohne Marktinteressen, frag das mal deine Oma.
 
Tomislav2007 schrieb:
Es ist oft nicht einfach jemanden mit einer Bagatelle abzuweisen (...)
In der Tat. Ich hörte das die Security oder auch die Polizei hilfreich sein sollen, zumindest bei jenen die „besonders“ renitent sind. Ansonsten interveniert das Triage-System ja genau da, die die warten wollen wegen einer „Bagatelle“ dürfen warten, alle anderen wirklich „Hilfsbedürftigen“ werden schneller behandelt.
Da ich nicht allzu oft in Notaufnahmen bin, kann ich zu dem Thema natürlich nur sehr eingeschränkt mehr inhaltlich sinnvolles beitragen.

Tomislav2007 schrieb:
Es muss sich was ändern, aber verstaatlichen ist auch keine Lösung, sollen wir wieder über faule teure Beamte witzeln die den Tag absitzen und denen man beim gehen die Schuhe besohlen kann ?
Ich glaube es könnte auch einen Mittelweg geben. Privatisierung als solche ist sicher nicht pauschal falsch, wenn sich das Unternehmen auch um die eigenen Mitarbeiter und deren Wohl kümmert.
Tomislav2007 schrieb:
(...)Zivildienstleistenden(...)
Zivis waren nie Fachkräfte sondern bestenfalls Helfer. Als Alternative gibts inzwischen den Bundesfreiwilligendienst oder (schon länger) das FSJ. Die Bezahlung ist natürlich ziemlich albern.
Ich verstehe aber was du meinst und worauf du vermutlich hinaus willst, soziales Engagement sollte jedoch nicht erzwungen werden.
Tomislav2007 schrieb:
Ein anderes Problem ist das viele Menschen nicht mehr dieses idealistische Helfersyndrom haben, das man braucht um diese Berufe aus Überzeugung/Leidenschaft auszuüben und nicht des Geldes wegen.
Ich habe in meinem Lehrberuf nicht aufgehört weil ich zuwenig verdient hätte sondern weil ich innerhalb kurzer Zeit ziemlich ausgebrannt wurde. Darüberhinaus hatte ich auch keine Zeit für Patienten, sondern war gefühlt eher am Fliessband tätig. Prinzipiell könnte ich mir auch wieder vorstellen in der Pflege zu arbeiten, die Situation hat sich aber in den letzten 20 Jahren nicht geändert. Ein zu niedriger Personalschlüssel ist noch immer normal, inzwischen plus noch mehr Dokumentationspflichten. LOL, nein danke.

Interessant ist, dass du hier idealistische Überzeugungen und Aufopferung für wenig Geld von Anderen einforderst, sonst aber gern deinen Egoismus zelebrierst.

So, genug offtopic, hier im Thread gehts um Homöopathie.
 
Tomislav2007 schrieb:
Ein anderes Problem ist das viele Menschen nicht mehr dieses idealistische Helfersyndrom haben, das man braucht um diese Berufe aus Überzeugung/Leidenschaft auszuüben und nicht des Geldes wegen.
Genau diesem Helfersyndrom verdanken wir doch die miese Personaldecke zum Teil.
Der Verwaltungshengst will nur Geld einsparen ... de Pflegekräfte wollen ihre Leute menschenwürdig pflegen können, und haben (anders als der Verwaltungshengst) auch keine Lust drauf, aus Zeitdruck nur das nötigste erledigen zu können.
In dem Heim, wo ich meinen Zivi geleistet habe, hat der Personalabbau erst dann aufgehört, als die Schichten Aufgaben schieben mussten (von früh zu spät zu nacht zu früh).


Solange es noch Krankenkassen gibt, die Homöopathie nicht übernehmen (wie @Lipovitan eingeworfen hat, sind das in aller Regel freiwillige Angebote der Kassen) halte ich ein Verbot nicht für sinnvoll.
Wem der Leistungsumfang der eigenen Kasse nicht gefällt, der kann zu einer anderen wechseln. Wenn die dann irgendwas anderes ebenfalls nicht übernehmen, was man aber gerne bezahlt haben möchte, dann muss man wohl abwägen, was einem wichtiger ist ... die Leistungen, die die Gemeinschaft für einen selber bezahlt, oder die, die sie für andere nicht bezahlt, weil man sie selbst für nicht sinnvoll hält.

Auch gehts doch sowieso nur darum, dass die Versichertengemeinschaft durch ein Verbot Geld sparen könnte.

Für wie warscheinlich haltet ihr es, dass ein Verbot kassenfnanzierter Homöopathie in irgendeiner Weise bei den Versicherten ankommen würde?
Bis mein KK-Beitrag dadurch sinkt, oder meine Kasse wieder mehr normale Behandlungskosten übernimmt, halte ich es für vollkommen utopisch und weltfremd, anzunehmen, dass sich durch ein Homöopathie-Verbot irgendwas ändern würde.
Ergänzung ()

Ich warte momentan eigentlich drauf, dass die ersten Kassen mit "wir finanzieren keinen Eso-Kram" werben. Offensichtlich gibt es ja nicht wenige Menschen, die das nicht bezahlen wollen.
Oder die ersten Angebote für sackenteure private Zusatzversicherungen für homöopathische Behandlungskosten.
Solange es solche Sachen nicht gibt, erscheint es zumindest einigen Kassen finanziell sinnvoll, Homöopathie zu übernehmen. Eventuell wird die normale GKV sogar teurer, wenn die Homöopathie-Gläubigen zu Privatkassen abwandern, weil diese eben auch Homöopathie zahlen.

Die Leistungsfähigkeit von Umlagessystemen ist immer auch von der Menge der Einzahler abhängig. Auch die Eso-Freaks zahlen ihre Beiträge, und finanzieren damit jede schulmedizinische Behandlung mit. Und die tun das bei genau "dieser" Krankenkasse, WEIL sie homöopathische Behandlungen zahlt. Wäre dem nicht so, würden sie eventuell zu einer anderen Kasse abwandern.

Eventuell ist es auch mal interessant, wie hoch der Anteil der Homöopathie an den Gesamtkosten der GKVen überhaupt ist.
Tatsächlich nimmt bisher nur eine verschwindend geringe Anzahl von Patienten die Naturheilverfahren in Anspruch, die von den Kassen erstattet werden. Bei der BKK BVU zum Beispiel haben sich 2015 nur 0,006 Prozent der Mitglieder von Naturheilern behandeln lassen, was der Kasse zufolge 0,025 Prozent der Leistungsausgaben ausgemacht habe, insgesamt 151.000 Euro. Das ist nicht sehr viel.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2016...enkassen-leistungen-kunden-wettbewerb/seite-2
Nahezu alle Quellen, die ich zu dem Thema gefunden habe, gehen von Kostenanteilen unter 0,1% aus ... ein wiriklich unglaublich großes Problem. Wenn ich das auf meinen mindestbeitrag bei der TK umrechne, dann bedeutet das eine Beitragserhöhung um nichtmal €0,20 im Monat ... und ob ich nun knapp 200,- oder nur €199,80 im Monat für die GKV bezahle, das ist ein ziemlich geringer Unterschied.
99,9% der Kosten im Gesundheitswesen entstehen durch die Schulmedizin.

Nur damit mal die Dimensionen klar sind, um die diese Diskussion kreist.
Für mich klingt das nach Populismus pur.

Hier noch ein Lnk für @Lipovitan:
https://www.zeit.de/2016/30/gesundheit-medizin-patienten-zuwendung
Ein ehemaliger G-BV-Vorsitzender, der sich kritisch zu unserer Gesundheitspraxis äussert.
 
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Hallo

SE. schrieb:
Ich hörte das die Security oder auch die Polizei hilfreich sein sollen, zumindest bei jenen die „besonders“ renitent sind.
Das haben wir auch versucht und das ging nach hinten los, das hat viele Patienten abgeschreckt zu uns zu kommen, die hatten ein ungutes Gefühl wenn da ein "Türsteher" stand.
Deswegen versuche wir es jetzt mit dem Ärztehaus vor dem Krankenhaus, es ist einfacher den Patienten ins Nachbargebäude zu schicken als zum evtl. weit entfernten Hausarzt.

SE. schrieb:
Privatisierung als solche ist sicher nicht pauschal falsch, wenn sich das Unternehmen auch um die eigenen Mitarbeiter und deren Wohl kümmert.
Die gibt es durchaus, die finden aber auch kein Personal.
Ich kenne ein Krankenhaus in Mönchengladbach die gut zahlen + Antrittsprämie (Berufsanfänger 5.000€ - 2 Jahre Berufserfahrung 10.000€ - Führungserfahrung 15.000€ ) und die bekommen kein Personal.

SE. schrieb:
Zivis waren nie Fachkräfte sondern bestenfalls Helfer.
Die haben den Pflegern und Krankenschwestern aber sehr viel (Kleinkram) Arbeit abgenommen und wenn man die nur zu den Patienten schickte die den Schwesternnotruf aus Langeweile drücken.

SE. schrieb:
Interessant ist, dass du hier idealistische Überzeugungen und Aufopferung für wenig Geld von Anderen einforderst, sonst aber gern deinen Egoismus zelebrierst.
Ich fordere gar nichts, ich habe nur die Tatsache geschrieben das es heutzutage weniger Menschen mit Helfersyndrom gibt, was gerade ich sehr gut verstehen kann.

DerOlf schrieb:
Genau diesem Helfersyndrom verdanken wir doch die miese Personaldecke zum Teil.
Du meinst das wir dem fehlenden Helfersyndrom die knappe Personaldecke verdanken.

DerOlf schrieb:
Der Verwaltungshengst will nur Geld einsparen ...
Das ist auch absolut richtig, wenn er das nicht machen würde dann würden die Versicherten aufschreien wenn man die Krankenkassenbeiträge erhöhen muss.

DerOlf schrieb:
Auch gehts doch sowieso nur darum, dass die Versichertengemeinschaft durch ein Verbot Geld sparen könnte.
Eben die Versicherten schreien doch auf wenn es heißt wir müssen die Beiträge erhöhen.

DerOlf schrieb:
Für wie warscheinlich haltet ihr es, dass ein Verbot kassenfnanzierter Homöopathie in irgendeiner Weise bei den Versicherten ankommen würde?
Das es direkt bei Beitragszahlern ankommen würde bezweifle ich, es würde aber die Ausgaben der Krankenkassen senken und die Rücklagen erhöhen.

DerOlf schrieb:
Bis mein KK-Beitrag dadurch sinkt, oder meine Kasse wieder mehr normale Behandlungskosten übernimmt, halte ich es für vollkommen utopisch und weltfremd, anzunehmen, dass sich durch ein Homöopathie-Verbot irgendwas ändern würde.
Es würde aber evtl. die nächste Erhöhung hinauszögern/abmildern.

DerOlf schrieb:
Ich warte momentan eigentlich drauf, dass die ersten Kassen mit "wir finanzieren keinen Eso-Kram" werben. Offensichtlich gibt es ja nicht wenige Menschen, die das nicht bezahlen wollen.
Das könnte wirklich bald kommen.

DerOlf schrieb:
Oder die ersten Angebote für sackenteure private Zusatzversicherungen für homöopathische Behandlungskosten.
Da habe ich Glück, ich bin zwar in der GKV, ich bekomme aber eine Privatpatientenbehandlung bei unseren Krankenhäusern/Ärzten die von meinem Arbeitgeber bezahlt wird.

DerOlf schrieb:
Eventuell wird die normale GKV sogar teurer, wenn die Homöopathie-Gläubigen zu Privatkassen abwandern, weil diese eben auch Homöopathie zahlen.
Selbstverständklich steigen die Beiträge je mehr die Krankenkassen übernehmen müssen und wer nicht selbstständig ist oder als Angestellter zu wenig verdient kommt nicht in die PKV.

DerOlf schrieb:
Die Leistungsfähigkeit von Umlagessystemen ist immer auch von der Menge der Einzahler abhängig. Auch die Eso-Freaks zahlen ihre Beiträge, und finanzieren damit jede schulmedizinische Behandlung mit. Und die tun das bei genau "dieser" Krankenkasse, WEIL sie homöopathische Behandlungen zahlt. Wäre dem nicht so, würden sie eventuell zu einer anderen Kasse abwandern.
Da hast du Recht aber eine sinnlose Behandlung ist verschwendetes Geld.

DerOlf schrieb:
Eventuell ist es auch mal interessant, wie hoch der Anteil der Homöopathie an den Gesamtkosten der GKVen überhaupt ist.
Ob es stimmt weiß ich nicht: https://www.naturundmedizin.de/homoeopathie-und-die-gesetzliche-krankenversicherung.html
Zitat:
"2017 wurden laut Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) 10,6 Mio. € mit rezeptierten Homöopathika zu Lasten der GKV umgesetzt. Dies entspricht 0,03 % der medikamentenassoziierten Gesamtausgaben."

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
2017 wurden laut Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) 10,6 Mio. € mit rezeptierten Homöopathika zu Lasten der GKV umgesetzt. Dies entspricht 0,03 % der medikamentenassoziierten Gesamtausgaben.
Die zahlen sind sogar noch niedriger, als ich angegeben habe (die 0,1% waren noch extrem übertrieben).
OK ... es geht hier um peanuts ... das Verbot wäre KEINE nennenswerte Entlastung für die Krankenkassen.

Ich kann mich dem Artikel anschließen, wenn er behauptet:
Deutlich mehr Geld ließe sich an ganz anderen Stellen des Gesundheitssystems einsparen, zum Beispiel, indem für Krebspatienten nur solche Chemotherapien erstattet werden, die auch nachweislich einen Nutzen bringen.
Weiter gehts dann mit:
Dies ist leider nicht Fall: Eine Studie [7] untersuchte alle zwischen 2008 und 2013 von der Europäischen Kommission neu zugelassenen Krebsmedikamente. Die Forscher fanden heraus, dass auch mehrere Jahre nach Markteinführung in den meisten Fällen keine zuverlässigen Belege dafür vorliegen, dass die eingesetzten, zumeist sehr teuren Präparate die Überlebenszeit verlängern oder die Lebensqualität erhöhen. Zu ähnlichen Resultaten gelangte eine Studie [8], welche die Zulassung von Krebsmedikamenten durch die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) zwischen 2008 und 2012 analysierte: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die FDA viele kostspielige, giftige Medikamente zulässt, die das Gesamtüberleben nicht verbessern."
(Quelle ist der Link im vorherigen Post von @Tomislav2007).
Demnach kann ich auch dieses Statement:
Tomislav2007 schrieb:
eine sinnlose Behandlung ist verschwendetes Geld.
Sehr gut unterschreiben ... leider kosten die sinnlosen Chemos sehr viel mehr Geld, als die popeligen Zuckerkügelchen und sie sind auch mit höherem Risiko für den Patienten verbunden.

Ausserdem sollte man sich auch mal fragen, was eine "sinnvolle Behandlung" überhaupt ist.
Ist das eine, bei der die Wirksamkeit der Präparate/Behandlungen in medizinischen Studien reproduzierbar nachgewiesen ist?
Oder ist auch eine Behandlung sinnvoll, die dem individuellen Patienten hilft, obwohl kein Mediziner genau sagen kann, woran das liegt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
Sehr gut unterschreiben ... leider kosten die sinnlosen Chemos sehr viel mehr Geld, als die popeligen Zuckerkügelchen und sie sind auch mit höherem Risiko für den Patienten verbunden.
Bei Chemotherapien bin ich gespalten, auf der einen Seite können die helfen und auf der anderen Seite haben die starke Nebenwirkungen und können wirkungslos sein.
Wenn man im sterben liegt ist es egal ob man wegen dem Krebs oder wegen der Chemotherapie stirbt, man hat mit Chemotherapie aber zumindest noch eine Chance.

DerOlf schrieb:
Ausserdem sollte man sich auch mal fragen, was eine "sinnvolle Behandlung" überhaupt ist.
Eine sinnvolle Behandlung ist es wenn eine medizinisch nachgewiesene Chance auf Heilung besteht.

DerOlf schrieb:
Ist das eine, bei der die Wirksamkeit der Präparate/Behandlungen in medizinischen Studien reproduzierbar nachgewiesen ist?
Meiner Meinung nach Ja.

DerOlf schrieb:
Oder ist auch eine Behandlung sinnvoll, die dem individuellen Patienten hilft, obwohl kein Mediziner genau sagen kann, woran das liegt?
Die Frage paßt nicht nur zur Homöopathie, die Frage paßt auch zur Schulmedizin.
In der Medizin kann man nicht immer jedes Ergebnis an jedem Patienten zu 100% reproduzieren, dafür sind Patienten und Krankheitsverläufe oft zu unterschiedlich.
Es kommt vor das Ärzte etwas ausprobieren von dem sie nicht genau wissen ob es dem Patienten hilft, das entscheidet sich hin und wieder erst im Verlauf der Krankheit.
Es kommt vor das Ärzte die Symptome einer Krankheit falsch deuten und eine falsche Behandlung einleiten die im Verlauf der Krankheit korrigiert werden muss.
Es ist sinnlos wirkungslose Mittel zu verabreichen, bei durch Homöopathie geheilten weiß man nicht ob sich die Krankheit evtl. von selber verbessert hat, durch z.b. einen gesünderen Lebensstil.

Was sollen die Krankenkassen noch alles bezahlen was Patienten angeblich helfen könnte ? Hexen/Exorzisten/Schamanen/Dorfälteste/Magnetische Heilkristalle vom Himalaya ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum wird das hier überhaupt diskutiert? Es gibt zahlreiche Studien, die bescheinigen, dass Homöopathie keinerlei über den Placeboeffekt hinausgehende Wirkung hat, oftmals sogar schadet, weil die Krankheit verschleppt wird, da ja eben keine wirksame Behandlung erfolgt, wie die TK erforscht hat.

Lustig finde ich besonders, wenn Ökos, Umweltschützer und Grüne für Homöopathie argumentieren, gleichzeitig aber "Klimaleugner" verteufeln weil die ja der Wissenschaft widersprechen. Denn wer an Homöopathie glaubt, der widerspricht eben auch der Wissenschaft.

Homöopathie ist keine Wissenschaft, sondern mit Esoterik, also solchem Unfug wie Wahrsagerei, Wünschelrutengehen und Horoskopen vergleichbar.
 
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