Damien White schrieb:
Wie etwas wirkt ist völlig nebensächlich, solange die behauptete Wirkung vorhanden ist. Diese fehlt jedoch.
Fehlt die behauptete Wirkung wirklich immer ... oder ist die behauptete Wirkweise für dich einfach nur unsinn, weil du die konzepte dahinter für nicht plausibel hältst?
Wenn ich zum Beispiel durch gezielte Akkupressur der entsprechenden Reflexzonen an Hand oder Fuss, Bauch- oder Kopfschmerzen erfolgreich bekämpfen kann, dann ist die behauptete Wirkung einer Handreflexzonenmassage gegen diese Symptome definitiv da.
Ein Schulmediziner wird nun aber behaupten, "ja ... aber das Konzept dahinter ist nicht plausibel" ... und da befindet er sich eben auf dem Gebiet der Wirkungsweise, denn nur mit der beschäftigt sich zum Beispiel das Qi-Konzept in der TCM. Chakren und Energiebahnen ... das ist aus Sicht der europäischen Kultur eben einfach Humbug.
Die Wirkung ist die Schmerzfreiheit des Patienten, und zwar völlig unabhängig davon, wie diese Wirkung erklärt wird. Es kann ein direkter Zusammenhang zwischen der Reflexzonenmassage und dem Nachlassen der Schmerzen hergestellt werden ... und zwar im Einzelfall. Eben beim Patienten ... und genau um den sollte es doch gehen, ganz egal, welchem Kulturkreis oder welchem "Glauben" die Behandlungsmethode zuzuordnen ist.
Wenn es wirkt, dann wirkt es ... und ob man Feuer nun für ein eigenes Element hält, ist für das, was man vom Feuer will, vollkommen schnuppe. Das soll Wärme und Licht spenden, wilde Tiere fernhalten und Nahrung denaturieren helfen. Dafür ist vollkommen unerheblich, wie das Feuer beschaffen ist ... es muss Warm und Hell sein, dann hat es auch die Wirkung, die man von ihm erwartet.
Du überbewertest die Bedeutung der Erklärung für den praktischen Nutzen. "DAS" funktioniert auch, obwohl man nicht genau weiß warum.
Wann immer du bei der Erklärung einer Wirkung landest, befasst du dich mit der Wirkweise ... die Wirkung selbst kommt wunderbar ohne Erklärung aus.
Lübke schrieb:
ich bin klar für eine zuzahlung bei medikamenten um den missbrauch zu bremsen und gegen die kostenübernahme von grünen rezepten, homöopathie und anderen kostentreibern. das kann jeder für sich selbst entscheiden und selbst bezahlen. die GKV ist für notwendige gesundheitliche behandlung da, nicht für wehwehchen und hocuspocus.
das ist meine meinung dazu.
Ich bin eigentlich auch gegen eine komplette Übernahme sämtlicher Kosten ... mit einer Ausnahme ... wenn eine Krankheit lebensbedrohlich verlaufen KANN oder die Lebensqualität stark beeinflusst, sollte die Kasse das komplett übernehmen ... denn ich denke dass das zu 100% in den Aufgabenbereich der Krankenkassen fällt.
Du hast selbst den Zahnarzt angesprochen ... ich bin froh, dass ich nach langer Suche nun endlich wieder eine Zahnärztin gefunden habe, die ihr Handwerk versteht, dabei aber eben nicht ihre Praxis immer auf dem neuesten technischen Stand hält, sondern vor allem darauf achtet, dass ihre Arbeit damit gut funktioniert.
Der Letzte, bei dem ich war, hat regelmäßig in irgendein Stück Technik investiert ... und die Behandlungskosten genau wie der Anteil an IGEL wuchs beständig.
Durch den Wechsel spare nicht nur ich Geld bei den Rechnungen. Da der Eigenanteil ja einen Prozentsatz der Behandlungskosten abdeckt, spart auch die Gemeinschaft, wenn ich statt €120,- nur €80,- zuzahlen muss..
Ausserdem muss ich bei der auch als GKV-ler maximal eine Stunde warten ... und wenn das passiert, entschuldigt sie sich sogar für die "lange Wartezeit" (der vorherige hat PKV mMn bevorzugt, aber da bin ich mir unsicher, man siehts den Leuten ja nicht an).
Ein Übernahmeverbot von Homöopathie oder ähnlichem Hokuspokus lehne ich aber ab.
Eventuell könnte man das gleiche auch durch eine scharfe Begrenzung der Übernahmesumme erreichen ... etwa so, wie die TK das macht (ich bin mir fast sicher, dass das viele Kassen ähnlich handhaben).
Oder auch die Zuzahlung auf 25% deckeln ... also die Zuzahlung der Kasse. In dem Fall würden 3/4 der Kostenexplosion - sollte es eine geben - vom Kunden getragen werden ... und das macht genau der nicht lange mit.