Homöopathie - Voodoo-Zauber oder Heilsbringer ?

Die Kostenübernahme sollte aus meiner Sicht verboten/gestrichen werden. Dann sollten dafür andere, wichtigere Dinge, übernommen werden.
Die Übernahme der Kosten erweckt auch bei einigen den Eindruck, dass homöopathische Mittel eine nachgewiesene und sichere Alternative sind. Zumindest konnte ich mir einmal als Argument anhören "Würde es nicht wirken, würden die Kassen es nicht bezahlen".
Meiner Meinung nach sind Heilpraktiker und reine Homöopathen oft nichts anderes als Scharlatane, die nur an Geld interessiert sind oder Kranke Menschen mit ihren falschen Beratungen gefährden.
 
Tomislav2007 schrieb:
Was sollen die Krankenkassen noch alles bezahlen was Patienten angeblich helfen könnte ? Hexen/Exorzisten/Schamanen/Dorfälteste/Magnetische Heilkristalle vom Himalaya ?
Grüße Tomi

Die Krankenkasse müssen es nicht bezahlen sondern sie wollen, da eine Nachfrage danach besteht. Sonst würden sie diese nicht im Rahmen einer Satzungsleistung anbieten.

Der Gesetzgeber räumt der GKV übrigens in Paragraph 2 SGB V einen Platz in der GKV ein: "Behandlungsmethoden, Arznei- und Heilmittel der besonderen Therapierichtungen sind nicht ausgeschlossen."
 
Danke, dass du die Stelle rausgesucht hast, die man eben ändern muss.

Den die GKV wird aus Pflichtbeiträgen der Arbeitnehmer finanziert, daher ist es unerträglich, wenn damit Unfug wie Homöopathie bezahlt wird.
 
Kannst ja zu einer gehen, die das nicht bezahlt. Nochmal, es ist keine Standardleistung.
 
Tomislav2007 schrieb:
Meiner Meinung nach Ja.
Also die statistisch erwiesene und reproduzierbare Wirksamkeit der Präparate.

Wenn wir die Gesetzestexte so ändern, dass nur solche Medikamente übernommen werden, die dieses Kriterium erfüllen, dann bedeutet das auch das Aus für einige Krebspräparate, die aktuell gegeben werden, für die aber bisher dennoch kein belastbarer Wirkungsnachweis vorliegt.
Tomislav2007 schrieb:
Was sollen die Krankenkassen noch alles bezahlen was Patienten angeblich helfen könnte ?
Die meiner Meinung nach viel bessere Frage wäre, was sollen die Kassen alles NICHT mehr bezahlen?
Dein angenommener Domino-Effekt funktiniert leider in beide Richtungen.

Natürlich sollen die nicht jeden Scheiß zahlen von dem irgendwann mal irgendjemand behautet hat, er würde jemanden kennen, dem das geholfen hat.

Allerdings ist die Übernahme von Homöopatika eine freiwillige Entscheidung der Kassen OBWOHL die Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.
Man verbietet der Autoindustrie auch nicht den Verkauf von SUVs.

Eine Krankenkasse ist eine Dienstleistung, und bei Dingen, bei denen kein Übernahmezwang besteht haben die Unternehmen der Versicherungswirtschaft nunmal die Freiheit das anzubieten ... der Kunde hat dafür die Freiheit, jederzeit die Kasse zu wechseln (die KV-Pflicht bezieht sich nur darauf, DASS man krankenversichert sein muss, sie zwingt einen jedoch nicht dazu, ein Leben lang bei der gleichen Kasse zu bleiben).
Niemand wird wirklich gezwungen, Homöophatika mitzutragen.
Und wenn ihr auf die paar cent, die ihr dadurch in euren feuchten Träumen sparen könnt, wirklich so viel wert legt, dann solltet ihr wechseln.
Die Alternativen gibt es ... und so lange das noch gegeben ist, finde ich ein Verbot echt übertrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Allerdings ist die Übernahme von Homöopatika eine freiwillige Entscheidung der Kassen OBWOHL die Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.

Das ist so pauschal falsch.

Homöopathika sind regelmäßig apothekenpflichtige Arzneimittel und können somit für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr oder bis zum vollendeten 18 Lebensjahr bei Entwicklungsstörungen auf einem Kassenrezept zu Lasten der GKV verordnet werden.

Weiterhin gibt es auch eine Ausnahme für Erwachsene. Siehe hierzu Paragraph 12 Absatz 6 der Arzneimittelrichtlinie.

Abgesehen davon erstatten die meisten Krankenkassen nur grüne Rezepte freiwillig. Die TK zum Beispiel bis 100 Euro im Jahr. Auf diesen Rezepten werden in der Regel nicht nur Homöopathika verordnet sondern auch andere apothekenpflichtige Arzneimittel wie Ibuprofen.
 
Lipovitan schrieb:
Das ist so pauschal falsch.
Sind die Kassen zur Übernahme dieser Kosten irgendwie gezwungen?
Oder übernehmen sie es nur, weil es in der Versichertengemeinschaft eine Nachfrage danach gibt, und sie durch die Übernahme Beitragszahler anlocken können?

Ist die Übernahme von Homöophatika eine unternehmereische Entscheidung, oder ist sie es nicht?

Paragraph 12, Abs. 6 der Arzneimittel-Verordnung besagt doch im Grunde nur, dass der Arzt die verschreibung begründen muss, und das Mittel als Therapiestandard in der Therapierichtung gelten muss.
(6) ¹Für die in der Anlage I aufgeführten Indikationsgebiete kann die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt bei schwerwiegenden Erkrankungen auch Arzneimittel der Anthroposophie und Homöopathie verordnen, sofern die Anwendung dieser Arzneimittel für diese Indikationsgebiete und Anwendungsvoraussetzungen nach dem Erkenntnisstand als Therapiestandard in der jeweiligen Therapierichtung angezeigt ist. ²Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt hat zur Begründung der Verordnung die zugrunde liegende Diagnose in der Patientendokumentation aufzuzeichnen.
https://www.gelbe-liste.de/arzneimittelrichtlinien/arzneimittel-richtlinie-12-14
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das auf irgendein homöophatisches Mittel zutrifft.
 
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Hier muss zwischen Homöopathika (homöopathische Arzneimittel) und homöopathische Behandlungen (ärztliche Leistungen) unterschieden werden.

Hier wird leider alles in einen Topf geworfen.

Homöopathische Behandlungen werden in Form von integrierten Versorgungsverträgen als freiwillige Leistungen von verschiedenen Krankenkassen angeboten.

Homöopathische Arzneimittel sind für bestimmte Gruppen bereits Kassenleistung und Bestandteil des "Leistungskatalogs" der GKV. Über den Umweg der Erstattung von grünen Rezepten können auch andere GKV Versicherte homöopathische Arzneimittel erstattet bekommen. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Betrag den die jeweilige KK in ihrer Satzung selbst festlegt.
 
Lipovitan schrieb:
Homöopathische Arzneimittel sind für bestimmte Gruppen bereits Kassenleistung und Bestandteil des "Leistungskatalogs" der GKV.
Die Begründung dafür würde mich brennend interessieren.
Mir ist klar, dass der Placebo-Effekt therapeutisch genutzt werden kann, aber bei Homöophatika geht es nunmal über diesen einfach nicht hinaus.
Wenn damit Therapieerfolge erzielt werden, habe ich ja auch nichts gegen Homöophatika (oder andere Placebos), denn bei einem Therapieerfolg halte ich die Investition für gerechtfertigt.

Etwas allgemeiner:
Die Argumentation, dass eine Erkrankung ja auch ohne Homöophatie abgeklungen wäre, hinkt mMn, denn sie ignoriert den Placebo-Effekt.
Mein Oma Beispiel aus dem Zivi ... wenn die ihr Pinnchen Leitungswasser nicht bekommen hat, ist die auch um 3:00 Nachts noch durch die Station gegeistert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Therapiestandart bedeutet in dem Fall, dass das homöopathische Arzneimittel zur Behandlung einer Erkrankung in der jeweiligen Leitlinie empfohlen wird.

Leitlinien werden von Expertenkommissionen erstellt und regelmäßig auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gepflegt. Dort werden Therapieschemen erstellt und Empfehlungen erstellt. Zu finden sind diese zum Beispiel bei awmf.org.

Kann jedem mal empfehlen in so eine Leitlinie rein zu lesen.
 
Lipovitan schrieb:
Leitlinien werden von Expertenkommissionen erstellt und regelmäßig auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gepflegt. Dort werden Therapieschemen erstellt und Empfehlungen erstellt.
Wenn Homöophatie von solchen Leitlinien empfohlen wird, dann gibt es mMn auch kein Probllem mit der Kostenübernahme durch die GKV, wenn diese mit den Leitlinien-Empfehlungen zu begründen ist.
Hier wird aber allgemein so getan, als würde kein Mediziner mit einem Funken gesundem Menschenverstand Homöophatika empfehlen. Dem ist ja dann garnicht so.

Entziehen deine letzten drei Beiträge dieser Diskussion nicht irgendwie die Grundlage, dass homöophatische Arzneimittel nach aktuellem Stand der Wissenschaft wirkungslos sind, und daher auch von der GKV nicht übernommen werden dürfen?
Wenn dem so wäre, dürften diese Präparate in Leitlinien, die sich am Stand der Wissenschaft orientieren, garnicht auftauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
im grunde ist hier das problem eigentlich gar nicht die homöopathie, das problem ist, dass die krankenkassenbeiträge auf der einen seite viel zu hoch sind, auf der anderen seite aber immer weniger leistungen von den krankenkassen kommen, für die sie eigentlich da sind. paradebeispiel ist der zahnarzt. eigentlich eine unverschämtheit; man bezahlt und bezahlt und bezahlt und wenn man mal leistungen braucht, zahlt man trotzdem und die krankenkassen schießen nur ein bisschen zu. die krankenkassen erwirtschaften abermilliarden an überschüssen mit der ausrede der gesetzlichen rücklagenverpflichtung (wozu braucht man 20 milliarden(!) euro rücklagen über die laufenden kosten + 2 mrd jährlichem gewinn hinaus? welcher medizinische supergau kann eine derartige sofortige kostenexplosion verursachen?) und treiben den preis trotzdem immer höher. und da sind sie sich untereinander alle schön einig. bloß nicht das ohnehin schon extrem hohe beitragsniveau antasten, dann lieber mit werbemaßnahmen, zeitschriften die kein mensch liest und nur den müllberg wachsen lassen oder eben homöopathie die extremen einnahmen rechtfertigen.
der grund warum ich ein verbot von homöopathie auf kosten der allgemeinheit befürworte ist nicht eine abneigung gegen homöopathie sondern gegen die kosten, die zu meinen lasten gehen.

im grunde muss der gesetzgeber gar nicht so konkret einzelmaßnahmen verbieten, sondern sollte leistungen, die nicht der unmittelbaren aufgabe der GKV dienen, wie z. b. werbung (wozu auch erstattung von homöopathie zählt), deckeln. darüberhinaus sollten die gkv verpflichtet werden, gewinne über ein bestimmtes maß den beitragszahlern im jeweiligen jahr zurückzuerstatten wenn die gesetzlich gedeckelte reserve erreicht ist.
dann ist plötzlich wieder genug geld da um alle wichtigen gesundheitskosten voll aus der GKV erstatten zu lassen und vllt kann man dann auch noch das beitragsniveau wieder senken.
man könnte den GKV aber ermöglichen, durch kostenpflichtige zusatzbausteine dinge wie zeitschriftenabbos und homöopathie zuzubuchen. eben durch ausdrückliche zuwahl des jeweiligen beitragszahlers. dann wäre wirklich allen menschen genüge getan. wenns genug gibt, die an homöopathie glauben, dann kann für diese ein eigener beitragspool aufgemacht werden, der das dann eben finanziert, ohne zu lasten der anderen beitragszahler zu gehen. gleiches bei den zeitschriften. sicher wird es menschen geben, die die lesen und nicht gleich die papiertonne damit befüllen, aber allein schon der umwelt zuliebe: die sollen das in ihrem antrag durch ein extra kreuz beantragen und einen obolus dafür entrichten. das schont die umwelt deutlich und verringert auch die kosten für die übrigen wieder ein wenig.
 
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Die Rücklagen sind dazu da, den Anstieg der Beiträge zu glätten. Lieber heute etwas mehr als nötig als später stark steigende Beiträge. Die medizinische Inflation ist hoch und wird weiterhin stark steigen. Zum einen weil Behandlungskosten immer teurer werden (auch die Medizintechnik wird immer aufwendiger und damit teurer, ebenso die Grundlagenforschung für neue Medikamente), zum anderen weil wir immer mehr Kranke haben werden (Diabetes, Übergewichtigkeit, Krebs und sonstige Volkskrankheiten). Diese Rücklagen zu bilden ist also richtig und notwendig. Wenigstens hier denkt man mal mit und bürdet absehbare Kosten nicht wie sonst kommenden Generationen auf. Und 20 Milliarden sind angesichts der bisherigen Entwicklung und der anzunehmenden Entwicklung kein sonderlich großes Polster, ganz im Gegenteil. Sind nämlich grade einmal 250€ pro Bundesbürger für ein Jahr. Dann ist das weg. Um das mal in Relation zu setzen.

Wird übrigens jedem, der in eine PKV eintritt, auch empfohlen ein solches Modell. In jungen Jahren mehr zahlen als den Risikobeitrag, damit die Beiträge im Alter nicht explodieren.
 
Bitte nicht die Stammtischparolen mit den Milliarden Rücklagen....

Eventuell sind die vergangenen Reformen von Jens Spahn an einigen vorüber gegangen. Aber diese sind in Zukunft alles nur nicht billig für die GKV.

Eine Reformierung der Verteilung des Geldes aus dem Gesundheitsfond auf die einzelnen Krankenkassen steht aber erst für 2021 an. Das bedeutet für alle Krankenkassen außer der AOK wird das kommende Jahr sehr teuer, da die Zuweisungen aus dem Fonds nicht die Ausgaben vieler Krankenkassen decken.

Die von Herrn Spahn aufgenommen Leistungen wie z.b. Pille bis zum 22. Lebensjahr oder HIV-Prävention werden aus den Ersparnissen der einzelnen Krankenkassen finanziert. Es ist allerdings auch von der Politik gewünscht, dass Krankenkassen so ihre Rücklagen abschmelzen.

Schließlich sind Krankenkassen keine Sparkassen.

Macht euch also darauf gefasst, dass die Krankenkassen mit wenig Rücklagen diese Kostensteigerungen nicht auffangen können und ihren Zusatzbeitrag erhöhen müssen. Fusionen stehen ebenfalls an.
 
Die Homöopathie stammt aus 1796.

  • Da Lebte Napoleon
  • Dampfmaschinen haben gerade ihren Durchbruch
  • Ein Elefant betritt zum ersten Mal in der Geschichte amerikanischen Boden

EDIT: CB meinte den Post einfach so abzusenden ….. Sorry

Anway

Seit dem hat die Menschheit vieles erreicht.

  • Das Automobil
  • Flugzeuge
  • Computer
  • Röntgenaufnahmen
  • Antibiotika
  • Internet
etc. pp.

Die Homöopathie hat in all dieser Zeit .... Nichts erreicht.

Viele berufen sich darauf, dass die Wirkungsweise noch geklärt werden muss, ok, aber für Homöopathie gibt es nicht einmal einen Nachweis der Wirkung.

Das Gleiche gilt für alle anderen "alternativen Heilmethoden". Das steckt witziger Weise auch in deren Bezeichnung. Alles mit Wirkungsnachweis ist Medizin. Alle "Alternativen" zu besagter Medizin sind also Alternativen zu Sachen die wirken.

Und in der Medizin ist die Wirkungsweise erst einmal egal. Der erste Schritt ist immer der Nachweis der Wirkung, danach kann man sich um den Versuch der Erklärung kümmern. Bei vielen angewandten medizinischen Mitteln sind die Wirkprinzipien und Nebenwirkungen deswegen auch nicht zu 100% erklärt und es gibt ständig neue Erkentnisse. Man benötigt aber keine 100% Erklärung der Wirkungsweise, wenn man die Wirkung kennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Die Rücklagen sind dazu da, den Anstieg der Beiträge zu glätten. Lieber heute etwas mehr als nötig als später stark steigende Beiträge. Die medizinische Inflation ist hoch und wird weiterhin stark steigen. Zum einen weil Behandlungskosten immer teurer werden (auch die Medizintechnik wird immer aufwendiger und damit teurer, ebenso die Grundlagenforschung für neue Medikamente), zum anderen weil wir immer mehr Kranke haben werden (Diabetes, Übergewichtigkeit, Krebs und sonstige Volkskrankheiten). Diese Rücklagen zu bilden ist also richtig und notwendig. Wenigstens hier denkt man mal mit und bürdet absehbare Kosten nicht wie sonst kommenden Generationen auf. Und 20 Milliarden sind angesichts der bisherigen Entwicklung und der anzunehmenden Entwicklung kein sonderlich großes Polster, ganz im Gegenteil. Sind nämlich grade einmal 250€ pro Bundesbürger für ein Jahr. Dann ist das weg. Um das mal in Relation zu setzen.

Wird übrigens jedem, der in eine PKV eintritt, auch empfohlen ein solches Modell. In jungen Jahren mehr zahlen als den Risikobeitrag, damit die Beiträge im Alter nicht explodieren.
ich kritisiere nicht dass rücklagen gebildet werden, das ist druchaus wünschenswert, aber schau dir bitte die entwicklung einmal an: überschüsse steigen jedes jahr. rücklagen wachsen jedes jahr weiter an. und trotzdem steigt der beitrag ständig an? und wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die leistungen zusehends sinken, dann passt da irgendwas an deiner argumentation leider nicht. würden die jährlichen überschüsse sinken, dann würde das verhalten einen sinn ergeben. würden die beiträge sinken, würde es ebenfalls einen sinn ergeben. würden die leistungen steigen, würde es auch einen sinn ergeben. aber dass sowohl die einnahmen steigen, als auch dir rücklagen, gleichzeitig die leistungen schrumpfen und dann noch die beiträge erhöht werden ist schlicht widersinning. alle variablen sind zum nachteil des beitragzahlers gestellt.
Lipovitan schrieb:
Eventuell sind die vergangenen Reformen von Jens Spahn an einigen vorüber gegangen. Aber diese sind in Zukunft alles nur nicht billig für die GKV.

Eine Reformierung der Verteilung des Geldes aus dem Gesundheitsfond auf die einzelnen Krankenkassen steht aber erst für 2021 an. Das bedeutet für alle Krankenkassen außer der AOK wird das kommende Jahr sehr teuer, da die Zuweisungen aus dem Fonds nicht die Ausgaben vieler Krankenkassen decken.

Die von Herrn Spahn aufgenommen Leistungen wie z.b. Pille bis zum 22. Lebensjahr oder HIV-Prävention werden aus den Ersparnissen der einzelnen Krankenkassen finanziert. Es ist allerdings auch von der Politik gewünscht, dass Krankenkassen so ihre Rücklagen abschmelzen.

Schließlich sind Krankenkassen keine Sparkassen.

Macht euch also darauf gefasst, dass die Krankenkassen mit wenig Rücklagen diese Kostensteigerungen nicht auffangen können und ihren Zusatzbeitrag erhöhen müssen. Fusionen stehen ebenfalls an.
und an der stelle schließt sich wieder der kreis zum eigentlichen thema: geld für dinge wie homöopathie rauspulvern. das was du sagst deckt sich in keiner weise mit dem handeln der GKV. mal angenommen das geht rechnerisch so eng aus wie du es andeutest, wieso müssen wir uns dann über solche dinge wie eben homöopathie aus den beiträgen der allgemeinheit unterhalten? das dürfte dann doch gar nicht dransitzen? oder die höhe der beiträge ist eben doch nicht so notwendig, wie die GKV uns das verkaufen wollen.
 
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Meine Beiträge sind sogar leicht gesunken. Und ich habe es dir doch vorgerechnet, wie klein die Rücklagen sind. Klingt groß, ist aber nix...
 
Damien White schrieb:
Der erste Schritt ist immer der Nachweis der Wirkung,
Und wie sieht der aus?
Spielen dabei eventuell Menschen, die nach einnahme des Präparates Beschwerdefrei(er) leben eine gewisse Rolle?
Wenn die Wirkungsweise egal ist, es primär auf die Wirkung ankommt, und eine Behandlung bei Menschen wirkt, dann ist das auch eine wirksame Behandlung und keine Alternative bei der man schon an der Bezeichnung als Alternative die Wirkungslosigkeit ablesen könnte.
Mustis schrieb:
Klingt groß, ist aber nix...
Naja ... oben wurde von etwa 10,6 Mio Kosten für homöopathische Mittelchen gesprochen. Das waren 0,03% der gesamten medikamentenbezogenen Ausgaben der GKV ... also ein Dreitausendstel (1/3.000).
Insgesamt haben wir demnach jährlich über 30Mrd. an Ausgaben für Arzneimittel ... 20 Mrd sind dann genug, um eine Verdoppelung der Kosten (wodurch auch immer) über einen Zeitraum von etwa 8 Monaten auszugleichen.
Danach ist die Rücklage weg ... nur Medikamente und alles ohne Berücksichtigung der medizinischen Inflation.
Wahrscheinlich reichen die Rücklagen für nichtmal 1/4 Jahr, wenns mal richtig hart kommt.

Ich kann @Lübke aber sehr gut verstehen. Ich habe mich auch verarscht gefühlt, als über Jahre hinweg die Beiträge kräftig anzogen, gleichzeitig die Leistungskataloge dünner wurden, dann eine Praxisgebühr eingeführt wurde (an Stelle weiterer Beitragserhöhungen ... die Praxen haben das nur für die KK eingesammelt) und es am Ende dann noch eine allgemeine KV-Pflicht gab (die kam wahrscheinlich, weil man Austrittswellen bedfürchtete, die ja auch wirklich desaströse Wirkungen hätten haben können).
Es ist klar, dass das Gesundheitswesen immer teurer wird ... aber wenn sich Preis und Leistung über Jahre hinweg umgekehrt proportional entwickeln, fühlt man sich einfach etwas veräppelt.

Nichtsdestotrotz haben wir noch immer eines der beseten Gesundheitssysteme weltweit ... es ist halt nur ein bisschen teuer, gerade für Prekarier ... und bei der Prophylaxe hat das ein "Geschmäckle".
 
Zuletzt bearbeitet:
dann rechne mir bitte mal vor was homöopathie und ähnliche späße kosten, erst dann wird ein ganzes bild draus. wie gesagt, es geht darum ob dinge wie homöopathie auf kosten der allgemeinheit verboten gehören oder nicht.
ob die mehrkosten für jeden mann, jede frau, jedes kind und jeden rentner um durchschnittlich mehr als 25 € steigen, bleibt abzuwarten, da die beschlossenen maßnahmen gar nicht auf jeden menschen zutriffen. 25 € mal 82 mio menschen vom säugling bis zum ältesten sind erstmal nur der reine jährlich überschuss, den wir schon mal als puffer ohne rücklage haben. erst wenn dieser verbraucht ist, wird die rücklage überhaupt angefasst.
und ja, 25 € klingt wenig, nur wird nicht jeder der 82 mio menschen teurer für die gkv.

das ist imho das problem dass wir überall sehen, wenns um beiträge geht: warum gut wirtschaften, wenn man einfach gebühren anheben kann? und dann kann man auch so scherze wie homöopathie raushauen, ohne seine gewinne, überschüsse reserven langsamer steigen zu lassen. einfach den beitrag wieder anpassen und gut ist.

deine beiträge sind gesunken? wie waren sie denn sagen wir 2000 und wie sind sie heute? wenn man dann noch berücksichtigt, dass die leistungen dafür gesunken sind, ist sowas wie homöopathie (aber auch andere dinge, die nicht der aufgabenerfüllung dienen) aus diesem topf imho eine farce.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lübke Homöopathie ist nun mal so attraktiv für viele Versicherte, dass es für eine Krankenkasse sich nicht lohnt dieses Angebot zu streichen.

Die Kosten sind gering und würden bei der Entscheidung ob der der Zusatzbeitrag angehoben werden muss oder gesenkt werden kann nur eine unwesentliche Rolle spielen. Für potenzielle Versicherte spielt es allerdings eine große Rolle ob sie bei einer Krankenkasse bleiben oder zu einer wechseln.

Daher bieten es viele gesetzliche Krankenversicherung an um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fazit: Der Wechsel von Versicherten durch eine Beendigung der Kostenübernahme der Homöopathie wäre für die betroffene Kasse teurer als eine Erhöhung des Zusatzbeitrages.

Man geht derzeit davon aus das der durchschnittliche Zusatzbeitrag für 2020 von 0,9% auf 1,1% steigt. Und das liegt nicht an der Homöopathie. Aber in den kommenden Tagen wissen wir mehr wenn die Verwaltungsräte der einzelnen Kassen den Haushalt für 2020 beschlossen haben.

Und ja, die fetten Jahre in der GKV sind vorbei. Krankenkassen müssen unteranderem zum Teil ihre Arbeitsplätze verdichten und frei gewordene Büroflächen vermieten. Home-Office wird massiv ausgebaut im Verwaltungskosten zu sparen.
 
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