Glasfaser HTP Glasfaser nach 2 Jahren „frei“?

[BloodGod]

Hallo zusammen,

ich werde wohl demnächst umziehen und in meiner neuen Wohnung gibt es nur Glasfaser bei HTP, ich würde aber gerne weiterhin bei der Telekom bleiben (die bieten dort nur Regio Tarife mit VDSL 50 an).

Ich lese immer wieder das nach 2 Jahren die Leitung quasi frei ist und ich mir den Anbieter danach wunschgemäß aussuchen kann? Ist da was wahres dran, oder gibt’s da irgendwelche Fallstricke?

 

[nebulein]

Das stimmt in der Theorie soweit, allerdings muss der Anbieter eine Partnerschaft bzw. Vertrag mit dem ausgebauten Provider haben, sonst scheitert der Wechsel. Ich hab's selbst schon 2 mal bei mir probiert und 2 mal ist ein Anbieterwechsel am Glasfaseranschluss gescheitert.

 

[BloodGod]

Hab da bisher nur das hier gefunden, ich befinde mich auch in der Region Hannover (Wennigsen um genau zu sein):
https://www.golem.de/news/open-acce...z-von-htp-bis-in-die-haeuser-1906-142214.html

Die Telekom wird da mit keiner Silbe erwähnt, aber halt immer wieder „Open Access“.

 

[thealex]

Ich habe mir die Frage auch schon gestellt. Wir sind (und waren) bei der Telekom seit vielen Jahren, nun wird htp bei uns ausbauen bzw. ist schon fleißig dabei.

Ich habe mich aber einfach damit angefreundet, die Telekom dann zu verlassen und eben den GF Anschluss von htp zu nehmen. Am Ende ist es mir egal, welcher Briefkopf auf der Rechnung zu sehen ist, solange die Technik funktioniert - und das tut sie i.d.R. bei htp recht ordentlich, wenn ich so in meinem Bekanntenkreis umherschaue.

 

[DLMttH]

Sei froh, htp gehört zu den "Guten". Wenn der Anschluss läuft, kannst du der Telekom mit gutem Gewissen den Rücken kehren. Alles andere wäre Selbstbetrug.

 

[T1984]

Ich lese immer wieder das nach 2 Jahren die Leitung quasi frei ist und ich mir den Anbieter danach wunschgemäß aussuchen kann? Ist da was wahres dran, oder gibt’s da irgendwelche Fallstricke?

Wenn nicht regulierte Anbieter auf eigene Kosten ein Glasfasernetz bauen, dann entscheiden sie grundsätzlich erstmal selbst wann und zu welchen Konditionen sie bereit sind andere Anbieter auf ihr Netz zu lassen. Das kann sofort sein, nach 2 oder 5 Jahren, oder nie. Solange die Bundesnetzagentur nicht die Spielregeln ändert.

Viele Anbieter sagen, sie bieten "Open Access". Das bedeutet erstmal nur dass die Anbieter sagen sie wären bereit andere Provider auf ihr Netz zu lassen. Das bedeutet natürlich nicht dass man automatisch jeden Anbieter wählen kann. Zunächst mal muss der Wunschanbieter überhaupt Interesse haben sich bei dem ausbauenden Anbieter einzumieten. Dann müssen sie sich auf die Konditionen einigen. Und dann müssen noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden.

Vodafone und Deutsche Glasfaser haben sich z.B. im Herbst 2022 geeinigt dass Vodafone Tarife über das DG-Netz bereitstellen kann. Starten sollte das ursprünglich Ende 2023. Aktuell bittet man noch um etwas Geduld weil man noch am "Einrichten der Schnittstellen" ist.

 

[robert_s]

Ich lese immer wieder das nach 2 Jahren die Leitung quasi frei ist und ich mir den Anbieter danach wunschgemäß aussuchen kann? Ist da was wahres dran, oder gibt’s da irgendwelche Fallstricke?

Man muss "Anbieter" richtig verstehen als "Jemand, der dir ein Angebot auf Basis der gewünschten Infrastruktur macht." Unter diesen hast du die freie Wahl.

 

[DLMttH]

Schon allein wegen AON würde ich sobald nicht damit rechnen, dass einer der größeren Anbieter sich bei htp einmietet. Die haben nicht die entsprechenden Medienkonverter/Glasfaserrouter im Programm und bei der recht geringen Anzahl von Anschlüssen lohnt sich für die Meisten wahrscheinlich nicht einmal die Diskussion.

 

[KnolleJupp]

Wenn HTP tatsächlich richtige AON Anschlüsse vertreibt, würde ich das mit Kusshand nehmen.

Die meisten überregionalen Anbieter - wie die Telekom - setzen auf G-PON, weil das einfacher und kostengünstiger ist.
Vergleichbar mit dem Aufbau eines Kabelfernsehnetzes.

Open Access heißt erstmal nichts anderes als das der Netzbereiber sein Netz auch für andere Anbieter öffnen würde.
Da kommt es dann auf die Konditionen an und ob andere Anbieter - wie die Telekom - überhaupt Interesse haben sich in ein fremdes Netz einzubuchen.

Die Regelung das Netze mit der Zeit für andere freigegeben werden, heißt noch lange nicht das andere dann auch dort hin wollen.

AON - aktives Netz, jeder hat eine eigene Leitung zum Provider, muss sich keine Bandbreits mit anderen Kunden teilen. Vergleichbar mit DSL.
(Hoher Stromverbrauch für den Netzbetreiber, aufwändig in der Installation und Wartung.)
G-PON - passives Netz, man teilt sich einen Anschluss mit mehreren Teilnehmern.
(Telekom 2.500 MBit/s Download, 1.250 MBit/s Upload, auf 32 Kunden verteilt)
XG-PON - passives Netz, aber schnellerer Download.
(Telekom 10.000 MBit/s Download, 2.500 MBit/s Upload, auf 32 Kunden verteilt)
XGS-PON - passives Netz, aber schnellerer Upload.
(Telekom 10.000 MBit/s Download, 10.000 MBit/s Upload, auf 32 Kunden verteilt)

 

[BloodGod]

Hmm ok, dann werde ich wohl zu HTP wechseln, da kann ich dann auch ganz normal einen Glasfaser Router (5530/5590/5690 Pro) betreiben ohne vorgeschalteten Modem wie bei der Telekom?

Sehe auch gerade das der dickste Tarif mit 1000/500 nur bei 60€ liegt, dass geht ja vollkommen in Ordnung 👍

Darf ich meinen jetzigen Glasfaser Tarif eigentlich einfach kündigen bei Umzug, wenn an der neuen Adresse lediglich VDSL 50 zur Verfügung steht?

 

[DLMttH]

Wenn der alte Anbieter dir an der neuen Adresse nicht das Gleiche liefern kann, bist du automatisch aus dem Vertrag raus.

Bei AON kannst du anschließen, was du willst. Brauchst halt das AON-Modul. Ein ONT muss grundsätzlich nicht registriert werden, also einstöpseln, Zugangsdaten, VLAN und DS Lite falls nicht abgeschaltet einstellen und online sein.

 

[NEO83]

G-PON - passives Netz, man teilt sich einen Anschluss mit mehreren Teilnehmern.
(Telekom 2.500 MBit/s Download, 1.250 MBit/s Upload, auf 32 Kunden verteilt)

Also das nenne ich interessant ... wie wollen die dann ihre Tarife wirklich bedienen?
Die neuen Tarife haben bis zu 2000MBit im DL und 1000MBit im UL ... 2 kunden an dem Anschluss und das bedeutet ja schon ärger ....
Bei 32 Kunden sind das ~78MBit im DL ... da meckern die Leute über die 1000Mbit bei Vodafone wegen shared Medium
Ich bin gespannt, wir bekommen auch in den nächsten 2 Jahren GF von der Telekom ...

Ansonsten, wenn ich AON bekommen könnte wäre ich dann wohl auch direkt dabei ... GPON scheint ja wieder erstmal der billige shit zu sein der einem da angedreht wird ...

 

[T1984]

Also das nenne ich interessant ... wie wollen die dann ihre Tarife wirklich bedienen?
Die neuen Tarife haben bis zu 2000MBit im DL und 1000MBit im UL ... 2 kunden an dem Anschluss und das bedeutet ja schon ärger ....
Bei 32 Kunden sind das ~78MBit im DL ... da meckern die Leute über die 1000Mbit bei Vodafone wegen shared Medium

Wobei sich bei Vodafone meist eine Größenordnung mehr Kunden eine ähnliche Kapazität teilen wie bei GPON.

Die 2 Gbit/s Tarife der Telekom wird es nur in Verbindung mit XGS-PON geben. Das sind dann je 10 Gbit/s im Down- und Upload.

 

[DLMttH]

GPON scheint ja wieder erstmal der billige shit zu sein der einem da angedreht wird ...

Ist eher eine philosophische Frage. Wenn ein mutiger Anbieter dir sowas schaltet, kannst du mit GPON 2,4 Gbit/s netto im Down bekommen, was bei gering ausgelasteten Segmenten auch in der Regel zu 90% durchkommen sollte. AON ist Gigabit Ethernet, also 940 Mbit/s netto. Erfüllt also streng genommen nicht mal die Anforderung Gigabit.

 

[BloodGod]

AON ist Gigabit Ethernet, also 940 Mbit/s netto. Erfüllt also streng genommen nicht mal die Anforderung Gigabit.

Das ist tatsächlich gut zu wissen, danke. Aktuell bin ich bei der Telekom ja bei knapp 1,2Gig, dieses etwas mehr provisioniert bekommen ist dann wohl endgültig vorbei.

Schade ☹️

 

[NEO83]

AON ist Gigabit Ethernet, also 940 Mbit/s netto. Erfüllt also streng genommen nicht mal die Anforderung Gigabit.

Achso ok, das stand da oben nicht bei, da stand nur eine direkte Leitung ... das hätte ja alles sein können bis 10GBit Synchron

 

[prian]

Grundsätzlich ist es so, dass der Besitzer der Leitung andere Anbied drauflasseen kann.
In meinem Fall wäre neben Telekom (die haben hier die GF ausgebaut) auch 1&1 und O2 verfügbar. aber mocjt Vodafone.
In den Nacbharorten hat sich die Dt. GF eingenistet, da gibt es mit der Telekom keinerlei Abmachung.

Somit, es kann sein dass Telekom zukünftig mal möglch sein kann bei Dir, aber eine Garantie gibt es nicht.

 

[blastinMot]

Wenn der alte Anbieter dir an der neuen Adresse nicht das Gleiche liefern kann, bist du automatisch aus dem Vertrag raus.

Bei AON kannst du anschließen, was du willst. Brauchst halt das AON-Modul. Ein ONT muss grundsätzlich nicht registriert werden, also einstöpseln, Zugangsdaten, VLAN und DS Lite falls nicht abgeschaltet einstellen und online sein.

HTP baut aber nicht nur AON, sondern auch GPON.
Teilweise arbeitet HTP auch mit der Telekom zusammen bei FTTH Ausbauten und man teilt sich eine gemeinsame Netzebene 4 (Verkabelung zwischen Wohnung und Hausanschluss). Öfter mal in Neubauten in Hannover.

Völlig auszuschließen ist eine zukünftige Zusammenarbeit (Buchung Telekom Tarif auf HTP FTTH Netz) also aus meiner Sicht nicht, aber wenn es aktuell nicht verfügbar ist, wird auch Niemand öffentlich beantworten können ob oder wann es ggf. möglich wird.

 

[Brainorg]

Achso ok, das stand da oben nicht bei, da stand nur eine direkte Leitung ... das hätte ja alles sein können bis 10GBit Synchron

Synchron ist der Anschluss mit 100% Sicherheit, nur eben nicht symmetrisch

 

[mibbio]

AON ist Gigabit Ethernet, also 940 Mbit/s netto. Erfüllt also streng genommen nicht mal die Anforderung Gigabit.

Warum sollte es nicht die Anforderungen für Gigabit erfüllen? Brutto werden doch die 1 Gbps erreicht und damit ist es eine Gigabit-Leitung.

Auch ist bei AON nicht zwangsweise 1 Gbps das Maximum, die Netzbetreiber verwenden bei AON aktuell schlicht nur 1000BASE-BX10. Mit beispielsweise 10GBASE-LR, 25GBASE-LR, 50GBASE-LR oder gar 100GBASE-LR4 sind bei AON bis 100 GB/s über die vorhandenen Fasern möglich, wenn der Netzbetreiber in Zukunft die verbauten Komponenten entsprechend austauscht.