Hurricane Katrina

Tiguar schrieb:
Umso mehr geht meine Hochachtung an den Spiegel, der sich für mich sehr wohltuend aus diesem Brei abhebt. Und genau das macht für mich - @ HappyMutant - den Wert eines objektiven Nachrichtenmagazins aus. Und in diesem Zusammenhang halte ich es auch nicht für wahlkampforientiert und verwerflich, wenn diese Gegenposition pointiert und vielleicht sogar provokativ eingenommen wird. Der einsame Rufer in der Wüste musste halt schon immer etwas lauter sprechen, um zur Kenntnis genommen zu werden.
Im Übrigen ist das was der Spiegel geschrieben hat kein Nachrichtenartikel, sondern ein Kommentar und als solcher auch gekennzeichnet. Dass er sich damit von Nachrichtenartikeln abhebt, ist schon mal im Kern der Sache klar. Das ist für den Spiegel in diesem Fall die einzige Möglichkeit gewesen, Sachen wertend anzusprechen, weil es nur die persönliche Meinung des Autors wiedergibt.

Edit: Ich finde unsere Diskussion eigentlich nicht sehr schlimm - es ist doch allen gemeinsam, dass wir realisieren, dass es eine Katastrophe für die Menschen dort unten ist. Das Wichtigste ist, dass den Leuten geholfen wird. Das Zweitwichtigste ist - und darauf zielen selbstverständlich die Äußerungen der Grünen - dass die Amis endlich von ihrem Berg steigen müssen, um einzusehen, dass man mit der Natur nicht ewig so umspringen kann, wie das gerade in die eigene Ökonomie passt.

Die Grünen predigen den Amis das seit Jahrzehnten und kriegen, besonders von Bush, bislang immer nur ein mitleidiges "Ihr-Romatiker-Lächeln" zu sehen. Da sind solche angestauten Schuldzuweisungen zwar situativ schwierig, aus ökologischen Intentionen aber vollkommen nachvollziehbar. Wenn es die Amis jetzt nicht kapieren, wann dann? Insofern müssten amerikanische Ökologen eigentlich jetzt ins Weiße Haus marschieren und mit der Faust so fest wie es geht auf den Mahagonitisch schlagen und brüllen "Sieh Dir an, was ihr Deppen gemacht habt!". Wenn solche Stimmen aus dem Ausland kommen, kann das kommunikativ natürlich schnell in die Hose gehen....

Und bytheway: Unsere Politiker können doch eh bei solchen Ereignissen tun was sie wollen - hätte es sofortige Hilfszahlungen gegeben, hätte die Bildzeitung aufgeschrien, warum man dem reichsten Land der Erde auch noch Geld überweisen muss, wenn es im eigenen Land an jeder Ecke fehlt. So haben ein paar Figuren aus der Politik zweideutiges abgelassen und kassieren dafür sofort die Packung. :p

Ich denke, man kann den Ball flachhalten. Sollte sich im Laufe der nächsten Tage hgerausstellen, dass die Amis allein überfordert sind, wird man von deutscher Seite THW, Rotes Kreuz und andere Organisationen eh längst vor Ort haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern war ein Bericht bei taz-online. Darin stand sehr schön, dass die jetzige Katastrophe hausgemacht ist.

Leider finde ich den Artikel nicht wieder, deswegen mal aus meiner Erinnerung.

New Orleans ist in sumpfigen Gebiet gebaut worden, um das zu realisieren musste die Gegend trockengelegt werden. Dadurch sank der Boden um bis zu 1m ab und verschärfte die Situation.

Der Mississippi wurde kanalisiert, dadurch wurde verhindert, dass der Strom große Mengen an Material vor der Küste ablagern konnte, das sonst eine natürliche Barriere bilden konnte.

New Orleans ist zum großen Teil eingedeicht, um die Stadt vor dem Lake Pontchartrain zu schützen. Und hier beginnt nun das eigentliche Fiasko: es ist seit langem bekannt, dass die Deiche baufällig, durchweicht, schlicht nicht mehr ausreichend sind. New Orleans selber kann sich die Renovierung nicht leisten und hat deswegen Bundesmittel von 14 Mrd. Dollar beantragt. Davon wurde aber nur 1 Mrd. gewährt. Das heißt, weil 13 Mrd. Dollar gespart wurden ist jetzt eine Katastrophe geschehen, deren Kosten diese läppische paar Kröten weit übersteigen.

Eine Erneuerung der Deiche hätte die jetzige Situation verhindern können.

Noch ein Unterschied zu Holland: dort hat man gelernt und durch gezielte Eindeichung neues Land gewonnen und so einen Puffer zwischen die Städte und dem Meer geschaffen. Außerdem sind die Stürme an der Nordsee- und Kanalküste zwar auch regelmäßig, aber nichts gegen einen Hurrikan.

Was mich wirklich erschreckt ist die Tatsache, dass diese Bilder aussehen, als wäre die Katastrophe in der 3. Welt geschehen. Da sollte sich so mancher Amerikaner mal drüber Gedanken machen.

Gruß
Morgoth
 
Morgoth schrieb:
Was mich wirklich erschreckt ist die Tatsache, dass diese Bilder aussehen, als wäre die Katastrophe in der 3. Welt geschehen. Da sollte sich so mancher Amerikaner mal drüber Gedanken machen. Gruß Morgoth
Das ist wohl das letzte, über das sich die Amis jetzt Gedanken machen müssen. Wenn Häuser einstürzen und die Flut alles mit sich reißt, die Menschen dreckig, nass und viele verletzt sind, dann sieht es überall auf der Welt gleich aus. Schlimm ist, dass man diese Bilder schon so verinnerlicht hat, dass sie einem vrokommen wie ein Deja-Vu, weil man sich an den Anblick von Naturkatastrophen in der Dritten Welt schon beinahe gewöhnt hat :(
 
marxx schrieb:
Das ist wohl das letzte, über das sich die Amis jetzt Gedanken machen müssen. Wenn Häuser einstürzen und die Flut alles mit sich reißt, die Menschen dreckig, nass und viele verletzt sind, dann sieht es überall auf der Welt gleich aus.

Das macht es ja grade so interessant, was Morgoth sagt. Man denkt immer nur, das passiert nur den anderen, jetzt plötzlich sieht es bei uns vor der Haustür so aus. Die Menschen plündern die Geschäfte, man schwimmt in Schlauchbooten durch die Straßen, Polizisten patroullieren mit Maschienengewehren durch die Straßen, dass ganze ist ein realität gewordener Katastrophenfilm.
 
Die deutsche Regierung hat mittlerweile den USA Unterstützung angeboten.
Siehe hier, im Artikel ganz unten: http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08...D6B3B9166AECEFFF0D~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

Ich bezweifel aber mal stark das diese arrogante amerikanische Regierung dieses Angebot annehmen wird.
Was aber verantwortlungslos gegenüber der eigenen Bevölkerung wäre, sowie ich das grad, durch die Medien, überschaue schafft es die amerikanische Regierung nicht genügend Hilfe bzw. diese schnell genug bereitzustellen.
Wenn ich das mal mit dem letzte Hochwasser vor ein paar Jahren, hier in Deutschland, vergleiche, habe ich den Eindruck das es mit der Hilfestellung hier viel schneller ging.
Auch so Dinge das bewaffnete Leute auf Hilfshubschrauber schiessen, absichtlich Feuer gelegt werden oder Plünderungen im grossen Still, sind nach meinem Wissen hier nicht vorgekommen.
Finde das ziemlich arm für ein Land was sich immer nach aussen hin so toll und in jeder Hinsicht überlegen darstellt, benehmen sich teilweise wie Steinzeitmenschen.
 
@c4$h
Als arrogant haben sich meiner Meinung nach nur einige deutsche Politker gezeigt. :rolleyes: Condolezza Rice hat bereits verlauten lassen, dass sie nicht zögern würde, die deutsche Hilfe anzunehmen.

Zum Thema, dass die Hilfemaßnahmen dort so schleppend vorangehen:
Dir ist schon klar, dass das Krisengebiet nur über Wasser oder über den Luftweg erreichbar ist, ja? Auch vom Ausmaß ist es in keinster Weise mit dem Hochwasser in Deutschland zu vergleichen.

Zu Deinem letzten Satz sag ich jetzt mal lieber garnichts. :freak:
 
Mich würde interessieren, ob die USA uns geholfen haben, als das große Hochwasser hierzulande gewütet hat. Das soll jetzt kein "Wenn ihr uns nicht geholfen habt, warum sollen wir euch dann helfen?" sein, ich frag nur aus reinem Interesse.
 
@SheepShaver

Im Irak konnten sie doch auch mit schweren Gerät innerhalb kürzester Zeit alles platt machen was sich ihnen in den Weg stellte.
Warum wir dann nicht im gleichen Verhältnis der eigenen Bevölkerung mit eben diesem schweren Geräten geholfen?

Was meinst du mit meinem letzten Satz? Findest du das etwa normal was dort grad passiert, können die Menschen sich nicht mal zusammenreissen und Hand in Hand arbeiten anstatt die Hilfsarbeiten zu behindern und wie schiesswütige Cowboys auf Hubschrauber zu schiessen oder Brände zu legen.
Leute die sowas machen haben für mich halt mal den Intellekt eines Steinzeitmenschen denn intelligent sind solche Aktionen nun mal überhaupt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiss wer was über die riesigen Ölterminals in der Nähe von New Orlean?
Hatte vor dem Sturm den Kommentar des Bürgerneisters gehört das es sau gefährlich wäre weil auch dort die Deiche nur geringen Schutz bieten würeden. Dies aber seit der Erbaung bekannt war, jedoch die finaziellen Vorteile (Jobs usw.) wichtiger wären. Er meinte sie spielten russisch Roulette, denn wenn die Chemikalien in den Golf von Mexico gelangen würden wäre ein enormes Massensterben der Tier und Planzenwelt vorprogrammiert.
Auf die Frage was wäre denn wenn es so kommen würde konnte er nur sagen das es wahrscheinlich zu bereinigen sei........:rolleyes:
 
c4$h schrieb:
Auch so Dinge das bewaffnete Leute auf Hilfshubschrauber schiessen, absichtlich Feuer gelegt werden oder Plünderungen im grossen Still, sind nach meinem Wissen hier nicht vorgekommen.
Finde das ziemlich arm für ein Land was sich immer nach aussen hin so toll und in jeder Hinsicht überlegen darstellt, benehmen sich teilweise wie Steinzeitmenschen.

Das meinte ich mit 3. Welt. Nicht unbedingt, dass es vor der eigenen Haustür geschieht, sondern das jede Ordnung verloren geht.

Und auch, dass durch Schlamperei und private/wirtschaftliche Interessen der Ausbau der Sicherungsmaßnahmen für NO vernachlässigt wurde. Schlagt mal nach, warum der Hurrikan Mitch in Nicaragua so viele Opfer gefordert hat.

Gruß
Morgoth
 
Das Oderhochwasser mit dem Hurrican Katrina gleichzusetzen ist gelinde geschrieben eine Farce!

Wenn Du nix zu beissen hast, wird auch in diesem unserem Lande geplündert werden.

Erinnert ihr Euch vielleicht zufällig noch an den großen Stromausfall in NY ?
Nicht nur das 9 Monate später die Geburtenrate sprunghaft anstieg, es kam in der besagten Nacht auch zu Plünderungen im großen Stil.

Das liegt jedoch weniger am zivilen Gehorsam, sondern in der Natur des Menschen!
Oder glaubt jemand ernsthaft, daß es hier unter gleichen Umständen anders wäre?

Nicht zu vergessen, daß ein Großteil der in New Orleans Verbliebenen arm ist.

Deshalb interessiert es mich einen Scheiß, ob die USA stinkreich ist, sondern daß sie den Menschen nicht helfen können.

Dann frage ich mich als nächstes, ob und wie D helfen kann!

Jegliche Diskussion um eine Schuldzuweisung ist imho derzeit nicht nur makaber, sondern einfach deplaziert!

Gruß

olly3052
 
Zuletzt bearbeitet:
olly3052 schrieb:
Das Oderhochwasser mit dem Hurrican Katrina gleichzusetzen ist gelinde geschrieben eine Farce!

Ich hoffe das war nicht auf meine Frage bezogen.

Ich stimme dir auf jedenfall zu. Ich finde dass Deutschland seine Hilfe anbietet sollte selbstverständlich sein. Aber genauso selbstverständlich sollte die Hilfe von anderen, mit den USA "befreundeten" Staaten sein.

Btw.: Wurde schon Hilfe von einem Land zugesagt?
 
Na ja Verhaeltnismaesig ist es durchaus vergleichbar. Das Oderhochwasser war fuer Deuschland auch eine nationale Katasprophe und die Bilder waren nun aehnlich.

Ja an den Stromausfall erinner ich mich noch. Der war ja nun auch selbstverschuldet aufgrund der mangelhaften Wartung des Stromnetzes.
 
Du willst einen Hurricane dieses Ausmaßes mit dem Oderhochwasser tatsächlich in Beziehung setzen?

Wenns die Sturmflut 1962 in HH gewesen wäre, vielleicht...

Ich hoffe für uns beide, daß uns ein direkter Vergleich erspart bleibt!

Gruß

olly3052
 
Katrina hat auch auf uns Auswirkungen, manchmal aus Gründen, die man so gar nicht auf Anhieb durchschaut: Ein Auslandskorrespondent aus Amerika hat gerade in den Nachrichten gesagt, woran es seines Erachtens gerade liegt, das die Spritkosten in Deutschland so dermaßen innerhalb eines Tages in die Höhe geschossen sind (hier um 10 Cent).

Er sagte, der Sprit, der in Europa momentan teuer verkauft wird, wäre locker vor einem halben Jahr eingekauft worden. Dass es jetzt so teuer ist, läge schlicht und ergreifend daran, dass die amerikanischen Ölriesen "auf dem Rücken dieser Katastrophe schnelle Kasse machen wollen". :(

Wenn's so ist, ist das einfach erbärmlich... das Geld sollten sie mal benutzen, um den Menschen im eigenen Lande zu helfen.
 
Leider beident sich die Industrie gerne solcher Argumente. Die Arbeitsspeicherpreise steigen weil leider passend zum Weihnachtsgeschaeft ne Anlage explodiert, abbrennt oder ausfaellt. TFTs werden teurer weil Wasserknappheit herrscht und und und....

Es ist traurig das stimmt...aber es geht um Geld das ist wichtiger.
 
Gerade eben wurde in den Nachrichten verlautet, dass die Größe des verwüsteten Gebietes in ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Ich denke es sollte klar sein, dass selbst die Weltgroßmacht USA nicht mal so eben nebenbei Herr der Lage werden kann.
 
Katrina Malware

It didn't take long. This morning, we received an email which is promissing news about the Hurricane. However, the site it links to appears to provide malware in addition to a brief news article.

The text of the email (the original is in HTML):

Subject: Re: u1 Katrina killed as many as 80 people.


Just before daybreak Tuesday, Katrina, now a tropica l storm, was 35 miles
northeast of Tupelo, Miss., moving north-northeast with winds of 50 mph.
Forecasters at the National Hurricane Center said the amou nt of rainfall
has been adjusted downward Monday.


Mississippi Gov. Haley Barbour said Tuesday that Hur ricane Katrina killed
as many as 80 people in his state and burst levees in Louisiana flooded New
Orleans.


Read More..

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Quelle: http://isc.sans.org/
 
Vorerst keine Hilfe von Russland für USA – Katastrophengebiet nötig
Russland hat den USA Hilfe bei der Rettung und Evakuierung von Opfern des verheerenden Hurrikans "Katrina" angeboten. Zwei Transportflugzeuge mit Einsatzkräften, Hubschraubern und Rettungsgerät für das Katastrophengebiet seien abflugbereit, sagte eine Sprecher des russischen Katastrophenschutzministeriums in Moskau.

Auch Russen sollen unter den Opfern des Hurrikans sein.

Die USA-Administration erachtet die Entsendung einer Maschine der russischen Zivilschutzbehörde in den Raum der Naturkatastrophe in den USA momentan zwar nicht für notwendig, notfalls werde sie aber das Angebot der russischen Behörden extra erwägen. Das teilte Russlands Botschafter in den USA, Juri Uschakow, der RIA Nowosti mit. Nach seinen Worten habe die amerikanische Seite auf das offizielle Angebot des russischen Zivilschutzministeriums, eine Maschine mit Bergungsmannschaften und Hubschraubern in den Raum der Naturkatastrophe zu entsenden, über den nationalen Sicherheitsrat mehrmals bestätigt, ein solcher Schritt wäre derzeit nicht zweckmäßig.

Der Botschaft Russlands sei erklärt worden, die USA-Behörden verfügen über alle notwendigen Mittel und technischen Vorrichtungen für die Bergungsarbeiten im Raum des Hurrikans.

Juri Braschnikow, Leiter des Amtes Internationale Tätigkeit des Zivilschutzministeriums, hatte ein Angebot an den stellvertretenden Minister für innere Sicherheit der USA und Leiter der USA-Behörde für Notstandssituationen, Michael Brown, gerichtet, Bergungsmannschaften und Hilfsgüter sowie zwei oder drei Experten des Zivilschutzministeriums zur Koordinierung der Arbeit mit den amerikanischen Bergungsmannschaften in New Orleans zu entsenden. Wie Uschakow mitteilte, habe Brown dieses Angebot zur Kenntnis genommen und versichert, dieses in nächster Zeit zu beantworten. [ RIA / afp / russland.RU – die Internet - Zeitung ]

Das gilt dann wohl auch für die Hilfe von deutscher Seite aus.
 
Nee, das hat mit Deutschland nix zu tun; ich denke das ist die Revanche dafür, das die Amerikanischen Hilfsangebote bei dem Kursk-Unglück abgeleht wurden... ;)

Im Ernst: Der kalte Krieg ist noch nicht so lange vorbei, dass die USA ausgerechnet von den Russen (die bekanntermaßen selbst nicht gerade die Helden sind, was Katastrophenmanagement angeht) Unterstützung anfordern würden.
 
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