DeusoftheWired schrieb:
Wenn die Telekom nicht alle 100 Meter neue KVz für G.fast setzt, ist mit 35b das Ende der Kupferfahnenstange erreicht.
Ja und? Die Telekom hat doch schon recht früh geschrieben dass FTTC nur als Überbrückung dient bis FTTH kommt.
Die Telekom hat weiterhin seit letztem Jahr klar gestellt dass sie den Ausbau zu FTTC als auslaufend ansieht und anfangen will den Ausbau von FTTB und FTTH hoch zu fahren. Durch die Struktur des deutschen Telefonnetzes mit KVz an der Straßenecke ist auch kaum damit zu rechnen dass noch ein weiterer Zwischenschritt mit G.Fast (das wären Deine 100 m) ab Bordsteinkante eingeschoben wird.
Möglich ist aber, dass parallel zum zeit- und kostenaufwändigen FTTB/H Ausbau noch Bundling für Mehrfamilienhäuser verwendet wird. 2-6 mal (Super)Vectoring ins Haus, G.Fast vom Keller in die Wohnung und ein Tarif mit 1000/200 Mbit wäre machbar. (Hallo Telekom: Ich würde zugreifen!)
Insofern erklärst Du also nur was ohnehin offen auf dem Tisch liegt. Wozu?
Man wird irgendwann zu jedem Haus Glas legen müssen
Wenn man "irgendwann" ausreichend weit faßt ist Deiner Null-Aussage nicht zu widersprechen.
Auf absehbare Zeit wird es allerdings nicht notwendig sein ("müssen"), Glas zu jedem Haus zu legen. Glas ist kein Selbstzweck. Der Zweck ist und wird sein die (in Form einer Geldüberweisung) gewünschte Bandbreite bereit zu stellen. Für diesen Zweck gibt es auf absehbare Zeit immer auch Spezialfälle in denen Alternativen zum Glas die bessere Wahl sind.
Wenn das sowieso absehbar ist, weshalb dann noch zehn oder zwanzig Jahre warten?
Weil derjenige der viel Geld in den Boden verbuddelt sich heute belastet und falls er es übertreibt Gefahr läuft nicht derjenige zu sein der in 10 oder 20 Jahren den Profit daraus zieht. Siehe Deutsche Glasfaser, die steht nach dem was man hört gerade zum Verkauf.
Allein das Anrückenlassen und Vor-Ort-Halten von Arbeitern und Maschinerie kostet auch einen nicht unerheblichen Betrag.
Ja, deshalb ist es ja so verlockend sich diesen Part möglichst weitgehend oder wenigstens so lange wie möglich zu ersparen.
Wenn man das ganze in zwei Projekte aufteilt – einmal Glas zum KVz und einmal ein paar Jahre später Glas vom PoP/MFG zum Haushalt – zahlt man unterm Strich mehr als man es getan hätte, hätte man beide Arbeiten gleich auf einmal erledigen lassen.
Ja, man zahlt insgesamt mehr. Man hat allerdings auch nach kürzester Zeit die Mehreinnahmen von deutlich mehr Kunden. Und man muss deutlich weniger Kunden bis zum bitteren Ende, wenn sie dran sind, mit fast nix an Bitrate sitzen lassen. Der Spatz in der Hand...
Das sind die mit den 1,1 Millionen FTTH-Anschlüssen?
braucht gegen die Zahlen der DG
Das sind die mit den 500.000 FTTH-Anschlüssen?
immer eine hübsch aussehende Ausrede.
Kann ich nicht sehen.
Es ist nichts anderes als ein in Zucker verpacktes „Wir möchten unsere goldene Kupferkuh solange melken, wie es nur geht.“
Auch das ist ein Bestandteil der Wahrheit. Natürlich würde Telekom heute kein Kupfernetz mehr neu aufbauen. Sie hat aber nunmal eines und versucht - ganz im Sinne ihrer Aktionäre - das Beste daraus zu machen.
darkcrawler schrieb in seinem Beitrag #45, ein normaler 08/15-Haushalt bekomme 50 Mbit/s heutzutage kaum ausgelastet.
Ach so. Der normale 08/15-Haushalt schaut bei Dir zwei UHD-Streams gleichzeitig?
1999 gab es auch noch kein Netflix. Die Größe der meisten Seiten ging noch von 56-k-Modem- oder ISDN-Nutzern aus, die ein Vierzehntel bzw. ein Zwölftel (mit ISDN-Kanalbündelung ein Sechstel) der Übertragungsrate von DSL erreichten.
Ich weiß, ich bin seit V.23bis dabei :-)
Der Punkt: Die Angebote sind lange schneller gewachsen als die Bitraten. Schon 1995 gab es erste Versuche mit VoD. Angebot und Nachfrage sind mittlerweile paritätisch und es ist schlicht kein relevantes Angebot in Sichtweite für das man mehr als 100 Mbit bräuchte.
Die Frage ist, wielange dieser Puffer hält.
Die Grafik nennt Umsätze. Das ist Markt, das hat mit der Technik nichts zu tun.
Die Prognosen für den Bedarf an Übertragungsraten kennen nur eine Richtung: steil nach oben.
Nope. Nach oben ja, aber eben nicht mehr unbedingt steil. Steil nach oben gehen alle Prognosen für Datenmengen, nicht für Bitraten.