Moin,
ich habe das Gefühl, dass hier einige Aspekte und Zusammenhänge durcheinandergebracht werden.
Die Bildqualität eines Streams wird nicht direkt von der Rechenleistung beeinflusst.
Die wichtigsten Faktoren sind:
- Ausgangsmaterial: Je mehr Details (Gras, Laub, ect.) die Szene hat, desto schwieriger wird es für den Encoder, diese Informationen ohne Verlust in die Bitrate zu quetschen. Schnelle Szenen erzeugen mehr Informationen als langsame Szenen oder Standbilder.
- Bitrate: Je höher die Bitrate, desto mehr Bild-Informationen können in einer bestimmten Zeit übertragen werden.
- Auflösung des Streams: Je höher die Auflösung, desto mehr Daten müssen pro Frame übertragen werden. Die subjektive Wahrnehmung der Qualität kann hier aber stark variieren. Eine hohe Auflösung kann bei schnellen Spielen mit vielen Details schnell zu Artefaktbildung führen. Niedrigere Auflösungen hingegen wirken schnell verpixelt.
- Bildwiederholrate (Hz): Je höher die Bildwiederholrate, desto weniger Bitrate ist pro Frame verfügbar.
- Encoder-Voreinstellung: Je besser die Einstellung, desto länger beschäftigt sich der Encoder damit, das Ausgangsbild umzuwandeln. Die Bildqualität wird besser.
Die Bildqualität verbessert sich also nicht dynamisch, wenn plötzlich mehr Leistung zur Verfügung steht, sondern wird erstmal nur von den oben genannten Faktoren beeinflusst, von denen 4/5 eine Einstellungssache in OBS sind.
Ist das System zu schwach, wird nicht die Qualität einzelner Frames schlechter, sondern es werden einzelne Frames übersprungen, was zu einer instabilen Bildrate im Stream führt und/ oder der Encoder braucht so viel Leistung, dass die Bildrate des Spiels einbricht.
CPU vs. GPU Encoder:
Schon lange hält sich der Mythos, dass man für eine gute Streaming-Qualität viel CPU-Leistung braucht.
Das trifft aber nur dann zu, wenn man den CPU-Encoder (x264) nutzen möchte, der für die höheren Einstellungen viel Leistung beansprucht.
Spätestens seit dem aktuellen NVENC Encoder, den es in der neusten Generation mit jeder NVIDIA GPU ab einer GTX1650 Super gibt, macht es in den meisten Fällen aber keinen Sinn mehr über die CPU zu encoden.
Die Bildqualität kann mit den (sinvoll) höchsten x264 Einstellungen mithalten und leistungstechnisch beansprucht der NVENC Encoder kaum Ressourcen.
Bildqualität von @Quecksilber :
Die Qualität deines Streams würde sich mit einer besseren CPU also erstmal überhaupt nicht verändern. Höchstens deine FPS im Spiel.
Möchtest du die Qualität verbessern, musst du die OBS Einstellungen ändern.
In deinem verlinkten
VOD bemerke ich kaum Artefakte, was vermuten lässt, dass weder Bitrate, noch Encoder in diesem Fall das Nadelöhr sind.
Auf mich wird das Bild allerdings etwas verpixelt und unscharf, was ich in erster Linie auf die Auflösung (720p) schieben würde. Hinzu kommt, dass du Antialiasing scheinbar deaktiviert hast (kann ja aber für CSGO Absicht sein), was das Bild noch zusätzlich unruhig wirken lässt.
Bei Spielen wie CSGO, dass weniger Details und viele eher homogene Texturen hat, kann eine höhere Streaming-Auflösung einen großen Unterschied machen. Es muss nicht unbedingt 1080p sein, ein guter Sweetspot ist z. B. oft 900p.
Auch die verschiedenen Skalierungsfilter können bei verschiedenen Auflösungen unterschiedliche Ergebnisse produzieren. Einfach mal ein wenig im Video Reiter von OBS rumspielen.
Dein
VOD von vor 4 Tagen in 1080p sieht schonmal deutlich besser aus, als dein aktueller.
Quecksilber schrieb:
Habe jetzt eine eigene offline aufnahme am PC gemacht mit den selben settings.. Um zu sehen wie der PC klar kommt.. [...] Dieses Pixelte ebenfalls.. [...]
Ist normal, denn "selbe Settings" bedeutet in diesem Fall auch tatsächlich, dass das Ergebnis das gleiche bleibt.
Wer eine lokale Aufnahme in guter Qualität möchte, erhöht in der Regel deutlich die Bitrate. Verbraucht dann aber auch mehr Speicherplatz.