AMD-Mafiosi schrieb:
Und moderne Musik ist eben so gemischt, dass sie überall gut klingt
Und das ist auch so ein Märchen, beziehungsweise Trugschluss. Schon immer wurde der Heimanwender weitestgehend berücksichtigt und zusätzlich auch auf Kontrollmonitoren abgehört. Primär bei diversen Mischprozessen sind sie sehr hilfreich. Sie dienen der Kontrolle, dass Klangverhalten in qualitativ unzureichenden Abhörumgebungen zu prüfen.
Die Auratone 5C Super Sound Cube waren von 1960 an, bis 1980 die Standard-Kontrollmonitore. Um 1980 wurde die Auratone fast komplett von den Yamaha NS10 verdrängt. Fast alle Studio´s hatten oder haben (bis heute) diese oder derartige Lautsprecher im Einsatz. Die Auratone 5C und Yamaha NS10 haben im Vergleich zu den Mainmonitoren einen katastrophalen Frequenzgang.
Die klassische Heimumgebung eines Hörers ist nicht vergleichbar mit der eines Studios. Die Abhörbedingungen sind bei jedem Hörer komplett unterschiedlich. Auch wenn ein Teil der Konsumenten in hochwertiges Tonequipment investiert, kann man das bei der Erstellung eines massentauglichen Mediums nicht voraussetzen.
Weiterhin haben sich in den letzten Jahren die Qualitätsunterschiede zwischen den verwendeten Lautsprechern noch verstärkt. Von professionellen Lautsprechern bis zu den in Flachbildschirmen und BTL-Lautsprechern verbauten Mini-Lautsprechern, ist im Wohnzimmer ist alles vertreten.
Mann sagt schon immer, ein guter Mix - klingt überall gut. Das hat nichts mit der Musik an sich zu tun. Ich kenne ein Studio (die produzieren ausschließlich Rap, HipHop), da stehen neben den ATCs - die Auratone 5C Super Sound Cube und die geben sich sehr viel Mühe bei der Ausgestaltung der Musik. Und ich kenne weitere Produzenten, die jetzt keine anspruchsvolle Musik produzieren, aber ihre Arbeit sehr gut ist. Und hinzu kommt noch, dass auch Künstler ihre Vorstellungen haben und als Dienstleister, hast du die umzusetzen. Ich für meinen Teil, würde nicht sagen, die neue Musik ist grundsätzlich schlecht gemacht oder produziert.
EDIT:
Beim klassischen Konsumenten gehen Töne mit geringen Lautstärken teilweise im erhöhten Störpegel verloren, andererseits sind extreme Lautstärken unerwünscht, da sie den Nachbarn stören können. Die sinnvolle Eindämmung der Dynamik ist daher ein wichtigster Aspekt. Es muss berücksichtigt werden, dass Musik vor der heimischen Stereoanlage anders gehört wird, als im Studio. Deshalb hört man auch bei niedrigen Abhörpegeln ab.
Ein normales Gespräch erzeugt etwa einen Schallpegel von 60dB(A) SPL. Und die meisten Konsumenten, hören auch ihre Musik nicht wirklich lauter, nämlich oft bei Zimmerlautstärke. Bei Zimmerlautstärke, kann man sich noch unterhalten ohne schreien zu müssen. So einige Produzenten nutzen einen Abhörpegel in dB(C) SPL der unter dem empfohlenen Wert liegt.
Soweit mir bekannt, werden selbst bei der Mischung für das Kino genormte Abhörlautstärke unterschritten. Und auch im Kino selbst werden unterschiedliche Einstellung am Dolby-Kinoprozessor gewählt, weil sie teilweise vom Verleiher vorgegeben werden, je nach Genre.