@Sinthuria Definitiv ist das eine multifaktorielle Ursache in Italien.
Bei den Zahlen bezüglich der Letalität/CFR (Case Fatality Rate) sind leider schwer zu vergleichen, da in Italien auch post mortem noch getestet wird, was hier nicht der Fall ist, von daher würde ich auch davon ausgehen, das es eine nicht zu unterschätzende Dunkelziffer gibt, wo die Todesursache dann eher als Lungenentzündung oder Herzkreislaufversagen im Rahmen von einem nicht näher deklarierten Infekt klassifiziert werden/wurden.
Von daher gebe ich persönlich wenig auf die geschönten Zahlen aus Deutschland - die Leute sind hier tendenziell besser versorgt, aktuell sind nicht einmal die regulären Kapazitäten ausgeschöpft und die Krankenhäuser sind noch in der Lage um gute 10-20% aufzustocken (sowohl reguläre Betten als auch Beatmungsplätze).
Und ja, mir ist bewusst, das unser Gesundheitsminister von 50% spricht, das ist aber vollkommen unrealistisch, da es dafür weder das Personal noch die Geräte gibt, vor allem das Personal ist Mangelware, für einen schweren Beatmungsplatz benötigt man mehrere geschulte Pflegekräfte und zumindest einen Teil eines Internisten und/oder Anästhesisten.
Bezüglich der wenig glaubwürdigen Zahlen glaube ich den Daten aus Russland und China auch wenig, gerade in China angeblich mehrere Tage keine Neuinfektionen...nach dem rasanten Anstieg klingt das für mich nicht plausibel und in Russland sterben die Menschen an Lungenentzündung - nicht an Covid-19, wie ich in einem Artikel vor einigen Tagen gelesen habe, angeblich ein Zitat von Putin, ob das allerdings stimmt, ist auch wieder eine andere Frage - zuzutrauen wäre es ihm.
Grundsätzlich fehlt eine weltweite Transparenz, überall wird gepfuscht.
Wenn ich mir deinen Artikel aus der Ärztezeitung anschaue ist das eher ein Hinweis auf schlechte Prävention und schlechtere Hygiene, von den prozentualen Anteilen ist Deutschland bezüglich der Todesfälle gleichauf mit Italien, ca. vier mal so viele Infekte mit auch vier mal so vielen Toten.
Das ist auch kein Bereich in dem Deutschland glänzt, für den medizinischen Stand sind die Zahlen mies.
Die Niederlande und Skandinavien sind da deutlich rigoroser, was das Screening betrifft, insbesondere die Zahlen für MRSA sind da seit Jahren niedriger als bei uns.
Allerdings spiegelt auch der Artikel den oben von mir angesprochenen Punkt wieder: es fehlt die Transparenz und der gemeinsame Nenner:"Allerdings sind die Meldesysteme in den einzelnen Ländern unterschiedlich repräsentativ und auch die Studiendaten variierten in Qualität und Verfügbarkeit."
Für eine Kooperation aus führenden Industriestaaten eigentlich ein trauriges Ergebnis.
