Die Artikulation hängt vom Zustand des Sprechtrakts ab
Ein weiterer Grund dürfte in der Sprache selbst liegen. Soziolinguistische Forschungen zeigen, dass Menschen mittleren Alters am ehesten Hochsprache sprechen. Jugendliche, junge Erwachsene und Senioren weichen häufiger von dieser Norm ab, was sich etwa im Satzbau niederschlägt (etwa im Doppelperfekt wie bei »gegangen gewesen«), in der Wortwahl (so nannte meine schwäbische Großmutter die »Couch« stets »Schessloh«) oder auch in Details der Aussprache wie der Tonhöhe der Vokallaute. Das erklärt, warum wir das Alter eines Menschen meist schlechter einschätzen, wenn derjenige eine uns unbekannte Sprache spricht. Die stimmlichen Merkmale liefern dann zwar immer noch Hinweise auf das Alter, doch ohne genauere Kenntnis der Hoch- und Umgangssprache sowie anderer soziolinguistischer Merkmale hilft uns das wenig.