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News Indie-Studio zwingt Raubkopierer in Rollentausch

@herdware

Ich nehme nicht an, dass du deine Arbeit mit Immateriellem verdienst, oder? In der Firma, in der ich arbeite, werden keine Produkte hergestellt, wir schaffen nichts Anfassbares, alles besteht aus Nullen und Einsen. Was deiner Ansicht nach nichts wert ist, wenn man dafür nicht zahlen will.

Das scheint selbstverständlich zu sein. Du hantierst sogar mit Grund- und Menschenrechten. Kopieren ein Grundrecht? Dann beschäftige dich einmal damit, was ein Grundrecht ist. Es ist etwas, was uns qua Geburt anhaftet und nicht weggenommen werden kann, so wie unsere körperliche Unversehrtheit oder die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit. Zu letzterer gehört es anscheinend, dass man kopieren kann wie man lustig ist.

Weil Kopierer ja nur das Beste wollen, Demokratie und so. Dumm nur, dass unsere Demokratie sich irgendwann dafür entschieden hat, demjenigen, der ein Werk geschaffen hat, das Recht einzuräumen, was er damit macht. Und wenn ein Entwickler für ein grottenschlechtes Spiel 100€ haben will, dann ist das eben so.

Daraus dann ein Abwehrrecht zu konstruieren, dass ich dem Entwickler ja gar nicht schade und deshalb darf ich kopieren und es geht doch um die Rettung des freien Informationsaustausches, da setzt es bei mir dann aus. Ich könnte noch verstehen, wenn die neuesten Zahlen zur Arbeitslosigkeit, eine unbequeme Studie eines Ministeriums oder geleakte Daten aus dem Geheimdienst frei getauscht werden müssen, doch Spiele, Musik und Filme?

Die Kopierer tun gerade so, als wenn ihr Leben davon abhinge, dass sie Software und Medien nutzen können, die sie sich sonst nicht leisten könnten. Oder wollen. Denn seltsamerweise ist für alles Geld da. Für den neuesten Rechner, die Grafikkarte, das Notebook, für das tollste und beste Smartphone und die passende Flat. Doch nicht für das Spiel für 6,49$. Das war zu teuer. Das ging nicht mehr. Man wollte es auch nur testen. Versprochen. Und dann kaufen. Ganz sicher.

Kopieren klingt dabei auch so nett. Verlustfrei, da kann doch kein Schaden bei entstehen. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Da ist nichts weniger geworden, nichts kaputt oder verloren. Das Original ist noch immer da. Was dabei verloren geht, ist das Vertrauen der Schöpfer. Nicht bei großen Publishern wie EA. Die wehren sich nach Kräften mit DRM und schaffen es auch nicht. Doch ausgerechnet ein kleines Entwicklerstudio, welches völlig ohne sinnloses DRM auskommen wollte, für alle Plattformen von Windows über OS X bis Linux programmierte, ausgerechnet die sollen bei diesem Beispiel die Sündenböcke sein?

Die Kopierer haben in ihren Posts ja teilweise nicht einmal gemerkt, was sie da tun. Das ist das Traurige. Die Kostenlosmentalität hat sich schon so bei ihnen eingebrannt, dass sie gar nicht mehr auf die Idee kommen, über ihr Verhalten nachzudenken.

Denen geht es nicht um die Freiheit der Informationen, sondern um die ihres Geldbeutels. Die sind nicht besser als raffgierige Publisher, die noch einen Fünfer für das zehnte DLC haben wollen.
 
@Bueller
Ich will dich ja nicht angreifen, aber so wie sich deine Beiträge lesen kennst du keine "Kopierer". Du kaufst dir alles (was ja nicht verkehrt ist). Schreibst aber über das Verhalten von "Kopierern" als ob du das Verhalten all derer kennen würdest. Auf diese Weise stellst du dich auf eine Seite und schreibst über eine andere ohne sie zu kennen. Ist zumidnest mein Eindruck.
 
Ist es denn wichtig, aus welchen Gründen kopiert wird? Im konkreten Fall, welche Gründe können die Spieler denn anführen, nicht zum Original gegriffen zu haben?

Es handelt sich nicht um einen Fall von vermurkstem DRM wie Onlinezwang bei unerreichbaren Servern. Da griffen selbst geduldige Originalkäufer zu Cracks, um überhaupt spielen zu können.
 
Eine gelungene und witzige Aktion der Hersteller. Jedoch glaube ich, dass

- man hiermit auch einen Anreiz gibt, die illegale Version zu probieren, da es sicherlich interessant ist zu sehen, wie sich die Thematik Raubkopierer auf den Niedergang des virtuellen Unternehmens auswirkt

- die Probleme zu einseitig dargestellt werden. Nur weil ein Entwickler meint, ein 9er Score Spiel zu entwickeln bedeutet es noch lange nicht, dass es auch eine 9er Wertung erhält und dass es den Kunden auch gefällt.

Es gibt genügend Gegenbeispiele die zeigen, dass Indie Studios große Erfolge erzielen können, trotz aller Raubkopierer. Nur wird sich das Beste Spiel nicht verkaufen, wenn es nicht den Geschmack des Kunden trifft.


Völlig falsch finde ich die Darstellung, Raubkopierer würden keinen Schaden anrichten. Genauso wir Sachgüter ist Software ein Produkt das von Menschen in harter Arbeit hergestellt wurde und gegen Entgelt verkauft wird.
Es mag zwar so aussehen, dass man niemand zu Schaden kommt wenn ich es kopiere, weil es beliebig oft vervielfältigt werden kann. Tatsache ist aber, dass der Raubkopierer einen Vorteil hat in dem er eine Software nutzt, ohne den Hersteller dafür zu bezahlen.

Ich könnte genauso gut behaupten, es gibt keinen Schaden wenn ich im Kino nicht bezahle und mir einen Film anschaue. Dort sehe ich aber die arbeitenden Menschen die davon leben, dass ich bezahle. Und der Kopierschutz ist 2 Meter groß, hat breite Schultern und ein Gesicht wie eine Bulldogge. Wenn man sich online einen illegal Film runterlädt sieht man die Menschen, die man schädigt nicht.

Unterm Strich geht es aber immer um Leistung und Gegenleistung. Wenn ich eine Software, einen Film oder Musik haben will, muss ich dafür eine Gegenleistung erbringen oder verzichten. Der Hersteller hat schließlich eine Leistung erbracht.
 
Bah, und wie viele Raubkopierer hier haben keine Ahnung von Software Entwicklung und wie Deprimierend es für Entwickler ist wenn ihr Spiel Millionenmal gespielt wird aber nur einnahmen von 100'000 Einheiten herein trudeln ?

Ich kann es voll und ganz verstehen wenn Entwickler nach Möglichkeiten suchen ihr Spiel zu Schützen. Ich kapiere nur nicht wieso sie sich darauf festlegen wenn doch bereits 2-3 Tage später eine gecrackte Version im Netz ist!

Allerdings besitze ich weder Battelfield3 noch Crysis 3 oder Far Cry 3. Und ich bin auch froh darüber! Ich hab bis jetzt keines dieser Spiele länger als 2h gespielt! Gespartes Geld das ich für Star Citizen oder The Witcher 3 ausgeben kann!

Hätten die Entwickler ihr Game via Kickstarter Kampagne gestartet wäre sie wohl aufgrund fehlenden interesse gescheitert! Aber da sie es für 6$ budgepreis verkaufen und nun mit diesem "Gag" im Internet überall bekannt werden, verkaufen sie bestimmt noch eine riesen Menge!
Hut ab an denjenigen dessen Idee das war! Virales Marketing done right!
 
Palomino schrieb:
Unterm Strich geht es aber immer um Leistung und Gegenleistung. Wenn ich eine Software, einen Film oder Musik haben will, muss ich dafür eine Gegenleistung erbringen oder verzichten. Der Hersteller hat schließlich eine Leistung erbracht.

Genau so sehe ich das auch. Klar, eine Kopie tut keinem weh, aber ich eigne mir eine Leistung an welche mir so nicht zusteht. Das ist einfach falsch. Der Anteil an "Antestern" welche erst saugen, weil es keine Demo gibt, ist sicherlich kleiner als gedacht. Diese kostenlos Mentalität ist bei so Kleinpreistiteln einfach nicht gerechtfertigt, ebenso wie sie nicht gerechtfertigt ist beim 10. COD, welches ja alle Scheiße finden aber trotzdem spielen wollen und sich dann drüber aufregen das es doch so Scheiße ist.
 
@ Bueller:
Ich unterschreibe Deinen Post von vorne bis hinten. Allerdings mit ein paar wenigen Kommentaren und "Widerworten".

1. Auf Seiten der schaffenden Industrie werden inzwischen Kontroll- Mechanismen eingesetzt, die ersteinmal davon ausgehen das jeder ein potentieller User/ Konsument ein potentieller Krimineller ist (Raubkopierer, etc. sind in meinen Augen kriminell). Und das "Kriminalität" immer gleich "schlimm" ist (siehe dazu meinen Post oben mit dem Vergleich des Kirschen klauens. Hä:stacheln:, ich bin jetzt mal ganz böse. ICH pflanze einen Kirschbaum in MEINEM Garten. ICH ziehe ihn groß bis er Früchte trägt. ICH investiere enorm viel Lebenszeit und Arbeit in diese Aufzucht. Und dann kommen die bösen Vögel. Und die "klauen" mir Kirschen aus dem Baum. Also werfe ich zum Schutz ein großes Netz darüber. Weil ich will doch die Früchte meiner Arbeit ernten. Aber irgendwie kommen die Mistviecher da immer noch durch. Also besorge ich mir ne Knarre und ballere die Schei...- Mistviecher weg. Denn das ist doch MEIN Baum, MEINE Arbeit -und darüber hinaus vergesse ich das richtige Maß für die eingesetzten Mittel zu beachten)

Aber zurück. Einige dieser "Schutzmechanismen" sind einfach zu viel des Guten. Sie behindern mich als "ehrlichen" User. Und sie stellen mich gleich mit "Kriminellen" Und genau an diesem Punkt sehe ich meine Rechte als Bürger dieses Staates übergebührendlich beschnitten. Und dagegen wehre ich mich mit aller Kraft.
Und es macht Angst. Es macht eine Angst, die alle behindert.
Bestes Beispiel ist da für mich Microsoft. Die "Fehlerberichterstattung". Prinzipiell ein super gute Instrument um ein Produkt zu verbessern. Hab sie aber trotzdem abgeschaltet. Weil ich weiß nicht wirklich welche Daten dabei übermittelt werden. Und wie werden diese Daten dann interpretiert...

2. Es gibt durchaus Menschen, die sich Produkte wirklich nicht leisten können. Z.B. kann sich ein kleiner 19 jähriger Hobby- Fotgraf mit Sicherheit keine Photoshop für etwa 1.000€ leisten. Mensch, verdammt nochmal. Lasst es ihn doch "geklaut" einsetzen. Oder noch besser unterstützt ihn im Einsatz davon. Es schadet Adobe nicht. Denn wenn er es nicht umsonst einsetzen kann, würde er es gar nciht einsetzen. Aber vielleicht treibt ihn ja sein Hobby in eine berufliche Richtung, in welcher er ein gutes Bildbearbeitungsprogramm einsetzen MUSS. Wenn er bis dahin ein paar Jahre schon mit einem "geklauten" Photoshop unterwegs war, na, was denkt ihr denn kauft er sich dann? (Und das sind keine neuen Ideen. "Ihr" müsst diese nur nach aussen tragen)



3. Ja, ich will wie vor 10-15 Jahren meinen besten Freunden eine Kopie von meinem neuen Lieblingsalbum schenken dürfen. Das ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, eben kulturelles zu teieln. Ohne Entgeld. Ich zahle auch dafür. Mit jedem Rechnerkauf, mit jedem Rohling, mit jedem USB- Stick. Aber die Industrie haut mir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln da Schranken rein. Und wenn ich diese dann mit der gleichen Energie wieder einreiße befinde ich mich im "kriminellen" Bereich. Ich möchte aber nicht kriminalisiert werden. Ich möchte mit meinen Bedürfnissen wahr genommen werden. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich meinem Bekannten/ meinen Freunden ein CD brenne, die wirklich gut ist werden die sich das org. Album kaufen.


Ach ja, nur mal so am Rande. Meine Schwester ist Künstlerin. Sie lebt vom Verkauf von gemalten und fotografierten Bildern. Ein schwieriges Geschäft heutzutage. In Zeiten von Internet und Scannern. Ich erlebe die "Schaffenden" also wirklich hautnah mit.
 
Das Beispiel des Kinos ist durchaus gut gewählt. Auch da entsteht kein direkter Schaden, denn der Film kostet den Betreiber nicht mehr, wenn ein Nichtzahler im Saal sitzt. Im Softwarebereich ist das Missverhältnis zwischen Zahlern und Nichtzahlern jedoch so groß (häufig 1 zu 10, teilweise 1 zu 20), dass die Behauptung, ob es überhaupt einen Schaden durch Kopieren gäbe, absurd klingt.

Man bedenke, dass wenn im konkreten Fall auch nur jeder 15. Kopierer das Original gekauft hätte, sich die Einnahmen der Entwickler verdoppelt hätten!

93 von 100 Spielern hatten eine Kopie. Selbst wenn darunter Kinder, Schüler und Geringverdiener sind, bleiben noch mindestens 50 Spieler übrig, die keine Ausrede haben, nicht ein paar Dollar für ein Spiel auszugeben.

Häufig sind hohe Kosten ein Argument zum Kopieren. Man denke da an Photoshop oder Office, doch es trifft die kleinen Produkte mindestens genau so häufig. Selbst 79 Cent Spiele für Smartphones werden kopiert. Die Kosten sind es also nicht.

Es wird kopiert weil es geht.

@hagen_67

zu 1: Restriktives DRM? Kaufe ich nicht. STEAM lasse ich mir gefallen, auch Uplay noch, dann hört es auf. Es sei denn der Preis ist so niedrig, dass ich es in Kauf nehme. Dann greife ich trotzdem zu. Negativbeispiele wie zuletzt bei Diablo III oder SimCity zeigen aber das Problem auf. Der ehrliche Käufer ist der Dumme.

zu 2: Nun, es gibt freie Alternativen, Schulsoftware und auch die gute alte Arbeit. Wie ich sagte, es ist für fast alles Geld da. Heutzutage haben Schüler Smartphones, Kameras, Konsolen, PCs, fahren in den Urlaub, aber für die Software ist dann kein Geld mehr da. Komisch.

zu 3: Die Privatkopie ist noch heute möglich, wenn auch rechtlich sehr eingeschränkt. Das haben wir einem sehr restriktiven Gesetzgeber zu verdanken, was ich nicht befürworte. Die Antwort darauf kann aber nicht lauten, dass wir deshalb alle Regeln missachten. Sie könnte vielmehr so aussehen, dass wir gezielt dort kaufen, wo uns kein DRM im Wege steht und sofern das nicht möglich ist, auch einmal zu verzichten. Das scheinen viele nicht mehr zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bueller schrieb:
@herdware
Ich nehme nicht an, dass du deine Arbeit mit Immateriellem verdienst, oder?

In gewisser Weise schon. Ich bin Konstrukteur (Maschinenbau). Wobei ich schon länger nicht mehr in der Entwicklung tätig bin, sondern mich darum kümmere, dass die Serienproduktion funktioniert. Ist aber nur eine andere Form des Know Hows.
Ich habe also durchaus Erfahrungen damit, dass "Ideen geklaut" werden. Aber das ändert nichts an meiner Einstellung. Man kann Geschäftsinteressen nicht über Grundrechte stellen. Man muss sein Geld in dem Rahmen verdienen, den die Grundrechte vorgeben.

Kopieren ein Grundrecht?

Ja und nein. In der heutigen Welt läuft (Tele-)Kommunikation numal über das Kopieren von Informationen. Das ganze Internet basiert darauf, Daten hin und her zu kopieren.
Dass das ungehindert, unbeobachtet und anonym funktioniert, ist ein Grundrecht und eine Grundvoraussetzung z.B. für eine funktionierende Demokratie und sogar für ein menschenwürdiges Dasein, denn unter totaler Überwachung zu stehen und nicht sagen und hören zu dürfen, was man will, ist genauso schlimm, wie eingesperrt zu sein.

Dieses Grundrecht kann für andere Zwecke missbraucht werden. Z.B. um einen Lady Gaga-Song zu kopieren oder einen Mordanschlag zu verabreden.
Der Mordanschlag wäre ein Fall, wo man das Grundrecht auf freie Kommunikation gegenüber dem mindestens gleichwertigen Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit abwägen muss und hier gewinnt dann Grundsätzlich das Recht auf Leben. Die Sicherheitsbehörden dürfen also die Kommunikation (in bestimmten Ausmaß) überwachen, um diesen Mord zu verhindern oder die Täter zu überführen.
Der kopierte Lady Gaga-Song ist aber ein anderer Fall. Welches Grundrecht will man hier heran ziehen, das es rechtfertigt, das Grundrecht auf freie kommunikation einzuschränken, um das zu verhindern? Nicht mal das Grundrecht auf Eigentum grieft, weil ja niemandem etwas weggenommen wird. Es gibt kein Grundrecht auf Profit und erst Recht keines auf maximalen theoretischen Profit mit dem Geschäftsmodell seiner Wahl.
Hier wird das Grundrecht zwar missbraucht, aber das rechtfertigt nicht, es einzuschränken. Mit diesem "missbrauch" muss man halt leben und sich arangieren.

Weil Kopierer ja nur das Beste wollen, Demokratie und so. Dumm nur, dass unsere Demokratie sich irgendwann dafür entschieden hat, demjenigen, der ein Werk geschaffen hat, das Recht einzuräumen, was er damit macht. Und wenn ein Entwickler für ein grottenschlechtes Spiel 100€ haben will, dann ist das eben so.

Zunächstmal habe ich doch wohl klar und deutlich geschrieben, dass die Kopierer aus Eigennutz handeln (so wie die andere Seite auch). Dass sie dabei Freiheitsrechte und die Demokratie stärken und erhalten, ist nur ein Nebeneffekt.

Die Demokratie hat außerdem nicht das Recht zu beschließen, Grundrechte einfach so einzuschränken. Ein solches Gesetz, auch wenn es mit demokratischer Mehrheit beschlossen wird, ist ungültig. Darüber hinaus habe ich starke Zweifel, dass das heutige Urheberrecht wirklich das Produkt demokratischer Mehrheiten ist. Eher ist es ein Kind von Lobbyismus und Korruption.

Ich könnte noch verstehen, wenn die neuesten Zahlen zur Arbeitslosigkeit, eine unbequeme Studie eines Ministeriums oder geleakte Daten aus dem Geheimdienst frei getauscht werden müssen, doch Spiele, Musik und Filme?

Wie willst du das eine ermöglichen und das andere verhindern?
Gäbe es Mittel und Wege, das Urheberrecht durchzusetzen, ohne Freiheitsrechte zu beschränken, dann würde die ganze Diskussion wohl weit weniger hitzig ablaufen.

Doch nicht für das Spiel für 6,49$. Das war zu teuer. Das ging nicht mehr.

Das Geld ist doch da und wird bereitwillig ausgegeben. Da fließen Milliarden. Allein die Computerspielbranche setzt inzwischen mehr Geld um als die Filmindustrie. Die Leute kopieren und kaufen.
Man kann natürlich immer davon träumen, noch mehr Geld zu verdienen, aber das rechtfertigt keine Eingriffe in Grundrechte. Zumal ja wie gesagt nicht mal bewiesen ist, dass die etwas bringen würden.

Was dabei verloren geht, ist das Vertrauen der Schöpfer. Nicht bei großen Publishern wie EA. Die wehren sich nach Kräften mit DRM und schaffen es auch nicht. Doch ausgerechnet ein kleines Entwicklerstudio, welches völlig ohne sinnloses DRM auskommen wollte, für alle Plattformen von Windows über OS X bis Linux programmierte, ausgerechnet die sollen bei diesem Beispiel die Sündenböcke sein?

Was für ein "Verrtauen" meinst du?
Wer glaubt, dass nicht kopiert wird, der ist einfach nur naiv.

Außerdem gibt es doch unzählige Beispiele für sehr erfolgreiche Indie-Projekte. Die Leute bezahlen bereitwillig sogar schon im Voraus, um die Entwicklung des Spieles überhaupt zu ermöglichen. Siehe z.B. die aktuelle Schlagzeile über Space Citizen.

Die Spielebranche lebt und das nicht schlecht. Sowohl die großen Publisher als auch viele kleine, unabhängige Studios. Klar gehen auch immer wieder welche pleite, aber dafür "Raubkopien" die Schuld zu geben, ist zu billig. Wie gesagt schaffen es andere ja, trotz der Tatsache, dass sie von Anfang an von den Kopierern begleitet wurde. Vielleicht sogar zum Teil eben deshalb.

Ich hätte mir z.B. als Kind ziemlich sicher lieber ein BMX-Rad oder einen coolen Ghetto-Blaster gekauft, statt mein knappes Taschengeld in mein Computerhobby zu stecken, wenn ich nicht auch auf kopierte/getauschte Spiele hätte zurück greifen können. In meinen C64/C128-Diskettenkästen war für jedes gekaufte ca. 9 kopierte Spiele.
Hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt, dann hätte ich mir nor alle paar Monate mal ein neues Spiel leisten können und das ganze Computerhobby hätte stark an Reiz verloren und wie gesagt, hätte ich mein Geld dann wohl lieber komplett in was anderes investiert.
Es war völlig unmöglich, dass ich all die Kopien hätte kaufen können. Abe rnur 2 oder 3 Spiele pro Jahr hätten mich nicht gefesselt. Verzicht hätte der Computerspielbranche nur geschadet.

Die Kopierer haben in ihren Posts ja teilweise nicht einmal gemerkt, was sie da tun. Das ist das Traurige. Die Kostenlosmentalität hat sich schon so bei ihnen eingebrannt, dass sie gar nicht mehr auf die Idee kommen, über ihr Verhalten nachzudenken.

Diese angebliche "Kostenlosmentalität" ist doch nichts neues. So sind die Menschen nunmal und waren es schon immer. Wenn man vor der Wahl steht ein Spiel zu Spielen oder ein Lied zu hören oder nicht, und man damit niemandem schadet, dann entscheiden sich die allermeisten dafür es zu tun. Das ist keine neuartige moralische Verkommenheit. Ein Mensch aus den 80ern oder aus dem 19.Jahrhundert oder aus der Antike würde sich ganz genauso verhalten, wenn man ihm die Möglichkeit dazu bietet.

Was die Rechteverwertungindustrie da verlangt, ist nichts anderes, als einen "Neuen Menschen" zu erschaffen, der ganz anders ist. Der grundlos freiwillig Verzicht übt. Nicht mal die erbarmungslosen Diktaturen des "realexistierenden Sozialismus" mit ihrer systematischen Gehirnwäsche von Kindesbeinen an, haben es geschafft, die Menschen derartig umzuvormen und aus ihnen die selbstlosen Überwesen zu machen, die der echte Kommunismus bräuchte.
Bei aller Macht der internationalen Rechteverwertungsindustrie, aber ich glaube nicht im Traum daran, dass die schaffen können, woran die (sogenannten) Kommunisten gescheitert sind.

Tatsächlich hat sich doch nicht ohne Grund der Kapitalismus als überlegen erwiesen. Der verteufelt diese menschliche Gier nämlich nicht, sondern nutzt sie als Antrieb.

Denen geht es nicht um die Freiheit der Informationen, sondern um die ihres Geldbeutels. Die sind nicht besser als raffgierige Publisher, die noch einen Fünfer für das zehnte DLC haben wollen.

Stimmt. Aber den positiven "Kollateralschaden" nehme ich liebend gerne mit. :)

Die Schäden, die die Publisher im irrationalen Kampf gegen ihre besten Kunden anrichten, sehe ich hingegen sehr kritisch.
 
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@herdware

Du missbrauchst den Begriff der Grundrechte oder besser, du verstehst ihn nicht. Daraus leitet sich dann deine Meinung ab. Deshalb von mir ein kleiner Exkurs in die Grundrechtsdogmatik.

Grundrechte sind Abwehrrechte gegen den Staat. Die Regel lautet: Sie werden gewährt, nicht gewahrt. Das bedeutet, dass der Staat mir diese Rechte nicht nehmen darf und nur unter engen Regeln in sie eingreifen darf. Ein Recht auf Kopieren steht aber nicht darin. Woraus aber sollte man dieses Recht ableiten?

Aus der freien Entfaltung der Persönlichkeit? Das wird schwierig, ist es doch nicht der Staat, gegen den sich mein Kopieren richtig. Denn nicht der Staat stellt Software her, sondern seine Bürger. Die aber sind nicht die Adressaten meiner Grundrechte. Nun gilt seit dem Lüth Urteil die mittelbare Drittwirkung der Grundrechte auch zwischen Bürgern, doch darf ich deshalb kopieren, was ich will?

Mitnichten. Denn zwar darf keine bürgerlich-rechtliche Vorschrift in Widerspruch zu unserem GG-Wertesystem stehen, doch schützt die ausgerechnet den Urheber. Unsere (und meines Erachtens nach auch keine andere Rechtsordnung weltweit) entzieht dem Urhebder das Recht auf die Entscheidung, was er mit seinem Werk tun möchte. Doch genau das würde dein Grundrecht auf Kopieren tun. Der freie Informationsaustausch bezieht sich nämlich gerade nicht auf die Dinge, die von Gesetz wegen nicht ausgetauscht werden dürfen, wenn der Urheber nicht zustimmt.

​Es gibt demnach kein Grundrecht auf Kopieren.
 
@Bueller:

zu2.: Wenn ein "kleiner" Schüler aus einem gesunden Unrechtsbewusstsein herraus anstelle von Photoshop GIMP einsetzt. Was meinst Du wird der daruas entstehende Grafiker einsetzen wenn er in die berufliche Welt eintaucht, in den "professionellen Bereich". Denn was mit open-source so geht sieht man ganz gut an "Elephants Dream".


zu3.: Na, was denkst Du denn auf wen der "restriktive Gesetztgeber" da gehört hat. Lobbyismus muss ich an dieser Stelle doch wohl nicht wirklich weiter ausführen. ;)

EDIT: Dein kleiner Exkurs in die Grundrechtsdogmatik hinkt a bisserl in seiner Gesamtheit. Denn als diese entstanden war, hat noch kein Mensch von den heutigen technischen Möglichekeiten eine Vorstellung gehabt. Allein von daher gehörten diese neu überdacht.
Und das zum Schutze der Schaffenden, als auch der Konsumierenden.
 
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Ich habe also durchaus Erfahrungen damit, dass "Ideen geklaut" werden. Aber das ändert nichts an meiner Einstellung. Man kann Geschäftsinteressen nicht über Grundrechte stellen. Man muss sein Geld in dem Rahmen verdienen, den die Grundrechte vorgeben.

Die Grundrechte schützen Geschäftsinteressen, sofern diese rechtstaatlichen Prinzipien entsprechen. Deswegen kannst Du dich auch erfolgreich gegen Ideenklau wehren.
Der Schutz seiner Geschäftsinteressen schränkt niemanden in seinen Grundrechten ein.

Die Demokratie hat außerdem nicht das Recht zu beschließen, Grundrechte einfach so einzuschränken. Ein solches Gesetz, auch wenn es mit demokratischer Mehrheit beschlossen wird, ist ungültig. Darüber hinaus habe ich starke Zweifel, dass das heutige Urheberrecht wirklich das Produkt demokratischer Mehrheiten ist. Eher ist es ein Kind von Lobbyismus und Korruption.

Doch, genau dass darf die Demokratie tun. Steht im §19 GG. Grundrechte dürfen eingeschränkt werden, die Einschränkung bedarf allerding einer gesetzlichen Grundlage. Ansonsten könnte man bspw. niemanden zu einer Gefängnisstrafe verurteilen, da diese Strafe Freiheitsentzug darstellt.


Der kopierte Lady Gaga-Song ist aber ein anderer Fall. Welches Grundrecht will man hier heran ziehen, das es rechtfertigt, das Grundrecht auf freie kommunikation einzuschränken, um das zu verhindern? Nicht mal das Grundrecht auf Eigentum grieft, weil ja niemandem etwas weggenommen wird. Es gibt kein Grundrecht auf Profit und erst Recht keines auf maximalen theoretischen Profit mit dem Geschäftsmodell seiner Wahl.
Hier wird das Grundrecht zwar missbraucht, aber das rechtfertigt nicht, es einzuschränken. Mit diesem "missbrauch" muss man halt leben und sich arangieren.

Welches Grundrecht wird denn eingeschränkt, wenn der Lady Gaga Song kopiergeschützt ist? Kommunikation kann es nicht sein, denn das Kopieren von Filmen, Musik oder Software ist keine Kommunikation.
Es gibt kein Recht auf illegalen privatem Konsum. Genau das ist Raubkopieren. Der Hersteller hat ein Recht, seine Werke zu schützen. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Sachgütern oder digitalen Gütern.
 
Bueller schrieb:
Ist es denn wichtig, aus welchen Gründen kopiert wird? Im konkreten Fall, welche Gründe können die Spieler denn anführen, nicht zum Original gegriffen zu haben?

Ja, den es geht eher um die Folgen die sich daraus ergeben. Denn das Kopieren kann ich ja nicht einfach mal so als schlecht darstellen nur weil gerade mir danach ist. Begründungen sind dafür nötig. Und diese werden durchgehend als NUR negativ dargestellt. Bzw. jeder der sich viel runterlädt wird als Böse und Gescheftschädigend für die Entwickler dargestellt. Das kann aber laut meiner Erfahrung gar nicht sein, denn viele meiner Käufe (und einiger die ich kenne) sind nun mal darauf zurück zu führen, dass das Produkt zuvor geladen wurde. Aber das ist ja nicht das Problem. Es wird damit argumentiert, dass etwas falsch ist obwohl es keinen Schaden anrichtet. Also der Schüller, der nicht genug Geld hat kopiert etwas und nutzt es. Könnte er es sich nicht kopieren würde er es nicht haben, da kein (oder nciht genug) Geld. Also kein realler Schaden. Wird aber trotzdem als negativ dargestellt. Das ist eine (ein besserer Begriff fällt mir jetzt nciht ein) bürpkratische Denkweise, aber keine reelle. Du wirst mir jetzt aber sicherlich sagen, dass es trotzdem falsch ist und der Schüller es nicht tun sollte. "Herdware" hat das in einem früheren Post bereits gut beschrieben finde ich.

PS: Ich entwickle auch Software, aber privat und biete sie kostenlos an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt muss ich doch nochmal antworten, weil ich mich sonst in gefährlichen Blutdruckgebieten bewege, wenn ich weiter stumm mitlese.

Hört doch endlich mit den lächerlichen Rechtfertigungsversuchen auf! Zuerst der Raubkopierer, der das Spiel (und das Album und den Film) ja testen muss und danach ganz bestimmt käuflich erwirbt. Und jetzt der arme Schüler, der sich ein Spiel herunterlädt, das er sich sonst nicht leisten könnte, also effektiv gar keinen Schaden verursacht. Wie fern von der Realität bewegen wir uns hier? Er könnte sich das Spiel nicht zufällig von seinen Eltern zu Weihnachten wünschen (ich sehe schon, was gleich kommt: Er ist bestimmt ein armes Waisenkind, das im Heim aufwächst..)? Er könnte sich nicht ein halbes Jahr gedulden und warten, bis er es im Steamsale für ein Wochentaschengeld bekommt? Er könnte nicht dahingehend erzogen werden, dass man nicht alles haben kann, was man möchte?

Und dann das Nächste: Er lädt sich das Spiel herunter. Klar doch, nur das eine. Und das behält er natürlich für sich und verteilt es nicht an Freunde und Bekannte bei der nächsten LAN-Party. Und er bekommt auch nicht hunderte Spiele, Filme und Alben von diesen Freunden und Bekannten, dass er sich danach direkt eine neue TB-Platte kaufen muss, weil sein Speicher voll ist.

Man könnte wirklich meinen, die ganzen Apologeten hätten sich nie in der Szene bewegt, die sie so tapfer verteidigen.. :rolleyes:
 
Gute Werbung.

Vorher nicht gekannt, dann Demo (ja wirklich die Demo) geladen, gespielt und gekauft.
 
Ja, man kann auch auf Dinge verzichten obwohl das Aneignen dessen niemandem schaden würde, aber dafür einem etwas Freude bescheren würde. Man kann nach Idealen leben, die das Leben unnötig schwerer machen. Das bleibt jedem selbst überlassen. Nur man lebt dann in einer künstlich eingeschränkter Welt.

@Kraligor
Ich hoffe du hast AntiBlutdrucktabletten zur Hand. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Topic:
Ja ob die Idee nun so super ist oder nicht, darüber kann man streiten. Neu ist ein Kopierschutz, der das Spiel beeinflusst nicht (siehe z.B. Serious Sam 3). Die Ironie dahinter ist aber ganz nett. Insgesamt halte ich es aber auch eher für einen PR-Gag, nun ist man in aller Munde und etliche kaufen sich das Spiel.

Off-Topic:
Die Diskussion gibt es doch auch schon ewig. Das eine ist scheiße, oder eben das andere.

Ich muss sagen, ich teile die Meinung, dass es absoluter Schwachsinn ist eine Kopie mit einer nicht verkauften Einheit gleichzusetzen. Das ist einfach nicht wahr, hier macht man es sich schon sehr leicht. Es gibt doch einige, die sich ein Spiel saugen, ausprobieren, es nicht mögen und bleiben lassen. Ebenso gibt es aber auch welche, die das Ding kopieren, gut finden und kaufen. Oder man saugt es sich nach dem Motto "Achja, dann schauen wir einfach mal, aber kaufen würd ich's mir nicht". Aber zu sagen eine Kopie = eine nicht verkaufte Einheit ist Blödsinn.

Ich mein ich will nichts verharmlosen oder so. Ich meine Entwickler, Musiker, etc. sollten für ihre Werke natürlich entlohnt werden. Ich fände es auch nicht so toll, für die Software, an der ich mitgearbeitet habe, kein Geld zu sehen.

Aber ich kann durchaus auch die andere Seite verstehen. Viele Spiele werden heute immer mehr das gleiche. Abziehbilder der Vorgänger wie z.B. CoD. Innovationen gibt es kaum noch. Einzelspielermodi werden immer kürzer, die Storys immer schwächer. Die Multiplayermodi gewinnen zwar an Bedeutung, allerdings wär ein Spiel mit geilem SP auch mal wieder was feines. Außerdem entwickeln sich auch die MPs kaum weiter. Wie gesagt, vieles ist von mal zu mal das gleiche in einem anderen Gewand. Sowas haben vor einigen Jahren noch ambitionierte Modder zusammengebaut, heute wird es als Vollpreistitel vertickt.

Viele Produkte werden einfach in Zuständen auf den Markt gebracht, die man kaum jemandem zumuten möchte. Bugs ohne Ende, Inkompatibilitäten zu verschiedener HW oder SW, irgendwelche kruden Kopierschutzmechanismen, die einfach total einschränken. Always on für den SP? Super, kein Inet, kein SP. Top! Ich kann ein Game nur x-mal aktivieren (wobei x meist <=5 ist). Auch geil! Spiel installieren, gibt Probleme, runter, neu installieren, eine Installation verballert. Spionage auf dem ganzen System wäre ja auch nichts neues. Spiele laufen nicht, weil der Schutz erkennt, das Programme wie z.B. D-Tools installiert sind. Wtf? Wer gibt dem Prog das Recht das auszulesen und wer sagt, dass ich dieses Tool verwende? Bei einem legal erworbenem Titel ein No-Go. Außerdem wird bei jeder Anti-Raubkopie-Maßnahme das Ziel doch total verfehlt. Ob bei Software oder die Spots vor Filmen auf DVDs. Wer bekommt die zu sehen bzw. muss sich damit "herumschlagen"? Der ehrliche Käufer. WTF? Der hat doch bezahlt. Der Kopierer, der lacht sich eins, der hat den Stress nicht.

Ein Bild machen von einem Spiel. Klar gibt es heutzutage Youtube mit Let's Plays etc.. Aber ein Spiel selbst zocken und zugucken sind zwei Paar Schuhe. Das ist ein ganz anderes Feeling. Viel Atmosphäre, etc. kommt dabei einfach nicht rüber. Da wäre eine Demo schöner, gibts nur kaum noch. Und die Preise für ein Spiel sind auch nicht gerade gering. 50€ für nen AAA-Titel, da überleg auch ich zweimal ob es das braucht. Warten bis es das Spiel mal günstiger gibt kann man, aber das dauert halt heute auch mal gut und gerne 1 - 2 Jahre (!!!) anstatt wie früher mal 3 - 6 Monate. Und oftmals ist der Preisnachlass dann auch eher gering und beläuft sich auf 5 - 10€. Beispiel hierfür mal wieder CoD.

Außerdem haben wir ja derzeit mit Youtube sowieso so unseren lieben Ärger. Die Drosselkom drosselt z.T. den Speed bei Verbindungen zu YT. Ein Video in 1080p kann man sich da derzeit nur selten störungsfrei angucken. Und bei dem Vergleich von Musik, die man sich auf YT anhören kann, da funkt sehr gern die liebe GEMA mit rein, die wir alle so lieben! Außerdem hinkt der Vergleich. Musik höre ich auf YT (wenn es die GEMA will) und auf CD oder MP3. Bei einem Spiel schaue ich auf YT, während ich sonst selbst spiele.

Ich selbst hab mein Konsumverhalten auch stark eingeschränkt. Durch all meine genannten Kritikpunkte, kaufe ich mir nur noch selten ein Spiel. Waren es früher sicherlich 1- 2 Spiele/Monat, die ich mir mal gekauft habe, so kaufe ich mir mittlerweile nur noch etwa max 5 - 6 Spiele/Jahr (2012: Max Payne 3 (war ok), Hitman Absolution (gefiel mir gut), Dishonered (gefiel mir irgendwie nicht so), BF3 Premium (ganz gut). Und gezockt hab ich überwiegend L4D2 und BF3 o_O). Ich habe keine Möglichkeit es mir vorher mal näher anzugucken. Let's Plays reichen hierfür meist nicht. Natürlich seh ich sie mir an, aber wie gesagt, es ist eben was anderes. Die Qualität der Games hat z.T. nachgelassen oder sich nicht wirklich weiter entwickelt. Der Zustand zu Release ist oft nicht zumutbar. Aber ich wiederhole mich.

Insgesamt hat dadurch aber auch mein Interesse an neuen Spielen und die Motivation diese auch zu spielen irgendwie nachgelassen. Crysis 3 oder Bioshock Infinite wären Titel gewesen, die ich mir vor einigen Jahren sicherlich mal per Demo oder bei Bekannten angeguckt hätte, wenn ich sie mir nicht ohnehin schon gekauft hätte. So fehlt mir irgendwie die Lust dazu. Da spiele ich lieber MP. Auch wenn sich da auch nicht wirklich viel tut, so ist doch jede Runde irgendwie was anderes, weil sich menschliche Spieler jedesmal anders verhalten. Aber alles in allem bleibt vieles irgendwie doch ähnlich.


Ich will niemanden gut oder schlecht reden. Ich denke beide Seiten verhalten sich hier falsch. Beide sind darauf aus so viel möglich für so wenig wie möglich zu bekommen. Und das stößt der jeweiligen Gegenseite sauer auf. Ich denke, wenn einige Kopierer endlich einsehen, dass Entwickler auch entlohnt werden müssen für gute Spiele, dann wären sicherlich auch welche bereit etwas zu zahlen. Dadurch wäre mehr Geld in der Kasse für weitere Projekte. Aber, wenn die Entwickler es nicht verstehen endlich mal wieder etwas innovatives, neues, qualitativ hochwertiges aufzusetzen, dann wird man wieder anfangen alles zu kopieren. Niemand will sein sauer erspartes Geld in die zum x-ten mal aufgewärmte gleiche Suppe stecken. Bin zwar ein großer Fan von BF3 (MP, den SP habe ich nie angerührt), aber derzeit selbst stark am überlegen ob ich mir Ende des Jahres BF4 zulegen soll. Der Trailer verhieß ja auch eher eine Art BF3.5 zu werden.
 
Zitat:

- Dabei wird das zugrunde liegende Problem durchaus treffend wiedergegeben: „Es gibt keinen Grund, viel Geld in eine revolutionäre Engine zu stecken, weil [das Spiel] raubkopiert wird und ich meine Kosten nicht decken kann“.

Und was kann jetzt der Kauf-willige Kunde für diesen Umstand?
 
Bueller schrieb:
Grundrechte sind Abwehrrechte gegen den Staat. Die Regel lautet: Sie werden gewährt, nicht gewahrt. Das bedeutet, dass der Staat mir diese Rechte nicht nehmen darf und nur unter engen Regeln in sie eingreifen darf.

Nicht nur das. Der Staat muss auch die Grundrechte seiner Bürger davor schützen, dass sie von Dritten verletzt werden. Z.B. müssen die Gesetze dafür sorgen, dass Menschen nicht aufgrund von Rasse, Religion, Geschlecht usw. benachteiligt werden. Und genauso müssen sie anonyme, unbeobachtete und ungehinderte Kommuniktion gewährleisten.

Ein Recht auf Kopieren steht aber nicht darin. Woraus aber sollte man dieses Recht ableiten?

Grundsätzlich ist alles erlaubt, was keinen anderen schadet.

Außerdem, wie willst du das Kopieren verhindern, ohne in das oben erwähnte Grundrecht auf freie Kommunikation einzugreifen?

Dass kopiert wird, ist halt eben ein Nebeneffekt der Freiheit, ungehindert und unbeobachtet beliebige Informationen austauschen zu dürfen. Diese Freiheit darf nur mit ausreichender Begründung (durch andere Grundrechte) beschränkt werden.

Mitnichten. Denn zwar darf keine bürgerlich-rechtliche Vorschrift in Widerspruch zu unserem GG-Wertesystem stehen, doch schützt die ausgerechnet den Urheber.


Der einzige Aspekt des aktuellen Urheberrechts, der auf einem Grundrecht (dem auf Eigentum) basiert, ist das Urheberpersönlichkeitsrecht. Das wird z.B. durch Filesharing gar nicht berührt.

Unsere (und meines Erachtens nach auch keine andere Rechtsordnung weltweit) entzieht dem Urhebder das Recht auf die Entscheidung, was er mit seinem Werk tun möchte.

Das endet auch nach derzeitiger Rechtssprechung weitgehend im Augenblick der Erstveröffentlichung, denn dann geht es ja nicht mehr darum, was der Urheber mit seinem Werk tut, sondern um das, was andere damit tun.

Solange der Urheber sein Werk nicht veröffentlich, hat er natürlich volle Kontrolle darüber udn das wird auch per Grundrecht garantiert. Er kann es z.B. in seiner Schreibtischschublade aufbewahren und niemand bekommt es jemals zu Gesicht. Wer sich trotzdem Zugang dazu verschafft, der macht sich tatsächlich einer Grundrechtsverletzung schuldig.

Es gibt aber kein per Grundgesetz garantiertes Recht darauf, etwas mit den Methoden seiner Wahl profitbringend zu vermarkten. Es ist natürlich jedem freigestellt, das zu versuchen, aber sobald er dabei den Grundrechten von anderen in die Quere kommt, muss er zurückstecken.

Der freie Informationsaustausch bezieht sich nämlich gerade nicht auf die Dinge, die von Gesetz wegen nicht ausgetauscht werden dürfen, wenn der Urheber nicht zustimmt.

Und wie willst du das herausfiltern, ohne das Grundrecht auf freine, unbeobachteten und ungehinderten Informationsaustausch insgesamt zu verletzen?

​Es gibt demnach kein Grundrecht auf Kopieren.

Stimmt. Aber dann beantworte doch bitte mal die Frage, wie du das verhindern willst, ohne Grundrechte zu verletzen?

Palomino hat einen Kopierschutz als Beispiel gebracht. Ok. Das kann man gerne versuchen. Nur hat die Praxis gezeigt, dass das nicht wirklich funktioniert.

Palomino schrieb:
Doch, genau dass darf die Demokratie tun. Steht im §19 GG. Grundrechte dürfen eingeschränkt werden, die Einschränkung bedarf allerding einer gesetzlichen Grundlage. Ansonsten könnte man bspw. niemanden zu einer Gefängnisstrafe verurteilen, da diese Strafe Freiheitsentzug darstellt.

Aber nur dann, wenn diese Einschränkung dazu dient, andere, gleich oder höherwertige Grundrechte zu garantieren. Ich wüsste nicht, welches Grundrecht man mit "Raubkopien" verletzt, das es rechtfertigen würde, die Informationsfreiheit einzuschränken.

Um das nochmal klarzustellen. Das Urheberrecht ist, mit Ausnahme des Urheberpersönlichkeitsrechts, ein ganz schnödes Gesetz zur Wirtschaftsregulierung, auf dem Niveau von Dosenpfand oder Ladenschlussgesetzt.
Kein Mensch käme auf die Idee, für sowas elementare Grundrechte hinten an zu stellen.
 
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wer ausschließlich spiele ohne schlechtes gewissen runterlädt ist meiner meinung nach nicht würdig, das zu spielen was er klaut.
aber nur weiter so, im grunde schaden sich raubkopierer nur selbst. damit meine ich nicht die möglichen strafrechtlichen folgen

diese idee wird nichts daran ändern, und schlechte spiele sind auch nicht schuld daran dass raubkopiert wird. der zu hohe preis hat teilweise mitschuld. bei indiespielen besonders.
aber irgendwas runterladen würde ich nie, etwas stolz und respekt hat man dann doch noch

aber ausnahmen kann man hin und wieder doch mal machen. zum beispiel bei firmen wie EA, denen schadet das erstens nicht im geringsten, und im grunde schlägt man sie mit ihren waffen
 
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