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News Indie-Studio zwingt Raubkopierer in Rollentausch

Wie unterscheidet das Spiel jetzt einen "Raubkopierer" von einem zahlenden User?!

DRM-frei kann man das wohl kaum nennen. Das ist ähnlich wie der nicht zu tötende Gegner, den es bei einem Serious Sam-Teil gab
 
:)))
Wie geil is das denn!?!
Das Spiel verdient einen Innovationspreis!
 
ich sehe daran nur, das die fronten verhärtet sind und die entwickler allesamt das problöem nicht checken:

„Es gibt keinen Grund, viel Geld in eine revolutionäre Engine zu stecken, weil [das Spiel] raubkopiert wird und ich meine Kosten nicht decken kann“

genau das ist euer problem ... 95% entwicklungsarbeit in die engine und dann 5% in story und co. dann kann ich mir für 40€ n spiel kaufen das nach 4h durchgespielt ist und für das ich dann noch ne neue grafikkarte kaufen muss. merkt ihr was???
 
testuser58 schrieb:
Wie unterscheidet das Spiel jetzt einen "Raubkopierer" von einem zahlenden User?!

DRM-frei kann man das wohl kaum nennen. Das ist ähnlich wie der nicht zu tötende Gegner, den es bei einem Serious Sam-Teil gab

Naja, vielleicht gibt es ja einen automatischen Updateserver? 2000 Verkaufte Lizensen, aber 60000 Anfragen -> 58000 Raubkopien. (Nur so als Beispiel)

Da ist ein GEWALTIGER Unterschied ob ich mich von einem anderen Spiel inspirieren lasse, ja vlt sogar die Idee übernehme und neu aufziehe oder Raubkopierer anprangere.
Das ist allerdings wahr. Es gibt einen großen Unterschied. Während ein Raubkopierer das Urheberrecht anderer missachtet, missachtet diese Firma das Urheberrecht und vermarktet es auch noch für gutes Geld.
Regt sich wer über Gnomoria und Towns auf die Dwarf Fortress kopieren oder Ace of Spades welches den Minecraftstyle nachmacht oder Terraria was quasi auch ein Minecraft-Like-Game ist.
Während ich Gnomia, Towns und Dwarf Fortress nicht kenne, Ace of Spades ist eines der denkbar bescheuertesten Beispiele. Während Minecraft ein Legoersatz ist, ist Ace of Spades ein Shooter. Da wurde nur die Grafik und gewisse Funktionalitäten abgeschaut, nicht aber die Spielidee, von der Story kann man sich ja in beiden Fällen nicht vieles abkupfern.
Die Entwickler hatten Spaß am Game Dev Story und haben sich entschlossen ein ähnliches Spiel zu entwickeln. Kopiert zu werden ist mit die größte Ehre, hat mal ein Künstler gesagt, wenn die Kopie denn gut ist und noch einen eigenen Charakter hat. Außerdem sind die Spielmechaniken andere.
Kopiert zu werden mag nach dem Tod des Künstlers eine riesen Ehre sein, während seines Schaffens kann es aber gerade für junge, eher unbekannte Künstler den Genickbruch bedeuten.
Wie sehr sich Künstler und Ingenieure über Kopien freuen, sieht man doch auch z.B. an den 3D-Druckern und dem Crowdfunding Projekt dahinter. Da war die Betroffene Firma sogar so ergriffen, von der immensen Ehre, dass sie geklagt hat.
Oder um auf Software zurück zu kommen:
Was meinst du, wie geehrt sich das Frauenhofer-Institut durch die LAME-Encoder fühlt? Ich habe gehört, die haben neulich einen "Dankebrief" verfasst. Die Leute hinter LAME sind dann wenigstens nicht so dreist, ihre Encoder für Geld zu verkaufen, dadurch entfällt zumindest das gewerbliche Ausmaß.
 
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Also die Idee ansich finde ich nett - die Begründung für ausfallende Käufe aber irgendwie nicht.

Wenn man erstklassige Titel zeitgleich mit 2 oder 3 anderen ebenfalls guten Titeln herausbringt, braucht man sich nicht über geringe Absatzzahlen zu wundern. Das sieht man doch ständig: Da kommt Bioshock Inifinite mit 3-4 anderen guten Spielen raus, und ein Monat später ist absoluter Flaute auf dem Markt...

Abgesehen davon muss ich wohl nicht das Argument nochmals erklären bezüglich Raubkopie =/ entgangener Verkauf.

Gebt uns einfach Spiele, die man nicht aktivieren muss und das dann auch nur auf 3 PCs mit einem Account - dazu noch vernünftiges Gameplay und ne feine Story. Auf bombast Grafik im Crysis 3 Stil kann ich verzichten.
 
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Majestro1337 schrieb:
Es gibt keinen Grund, viel Geld in eine revolutionäre Engine zu stecken, weil [das Spiel] raubkopiert wird und ich meine Kosten nicht decken kann
genau das ist euer problem ... 95% entwicklungsarbeit in die engine und dann 5% in story und co. dann kann ich mir für 40€ n spiel kaufen das nach 4h durchgespielt ist und für das ich dann noch ne neue grafikkarte kaufen muss. merkt ihr was???

Vielleicht solltest du dir den Text nochmal genau durchlesen. Diese Zitat hat nichts mit unserer Spieleindustrie zutun es geht um das Gameplay des Spiels :p


Und die Kritik hier, die Idee währe von Game Dev Story geklaut ist so bescheuert. Diese Arte von Spielen gibts schon seit den 80/90gern
Hab ich vorhin im Greenheartgames Forum gefunden:
http://www.gb64.com/game.php?id=10449&d=18&h=0
http://www.gb64.com/game.php?id=6999&d=18&h=0
Wo währen wir den heute, wenns keine Entwickler gäbe die versuchen bereits bestehende Ideen neu/besser umzusetzen?
 
Eigenartiger "DRM". Immerhin wohl billiger als Securom einzukaufen.
Die Grafik ist jedenfalls falsch beschriftet. Wenn sie das Programm selbst verbreiten und keinen Kopierschutz eingebaut haben kann man wohl kaum von cracked reden. Würde es maximal als Demo mit nicht ganz so offensichtlichem Ende betrachten. Vorallem da es ja anscheinend keine andere Demo gibt? Dann brauch man sich über so hohe "pseudolegale" zahlen nicht wundern. Gibt genug Leute die kein Spiel mehr kaufen ohne es vorher angetestet zu haben, ganz einfach weil sie in den letzten Jahren zu oft verarscht wurden. Zumal die Werte der Datenerhebung auch nicht klar sind.
Was solls, der Entwickler hat seine Aufmerksamkeit und vermutlich nen ganzen Berg mehr an Verkäufen. Billiger kann man keine Werbung machen.
 
So direkt mal gekauft :) Suche schon länger so ein Spiel für den PC habe auf meinem Handy mal ne ganze Weile Game Dev Storys gespielt das war auch ziemlich lustig
 
Liest man die Kommentare, gewinnt man unweigerlich den Eindruck, dass die meisten gar nicht verstanden haben, worum es bei der Sache geht. Viele werden den Text nur überflogen und reflexartig kommentiert haben, deshalb noch einmal in Kurzform.

- Entwickler stellen ein Spiel vor, welches ein kleines Softwarestudio simuliert
- das echte Spiel hat kein DRM
- gleichzeitig stellt man anonym eine Version + Crack in Torrent ein;
- Fazit nach einem Tag: über 90% nutzen die Torrentversion mit Crack des Herstellers
- die Torrentversion hat eine Besonderheit: egal was man macht, nach einiger Zeit geht der Spieler bankrott, weil seine Spiele zu oft kopiert werden

>> Achtung, jetzt kommt die Ironie!

- Die Spieler der Torrentversion mit Crack versuchen verzweifelt in Foren Tipps zu bekommen, wie man IM SPIEL etwas gegen Raubkopierer tun kann (DRM entwickeln, ...)
- Sie beschweren sich lautstark über die Raubkopierer IM SPIEL, weil die ihr Geschäftsmodell IM SPIEL kaputt machen
- Und jetzt noch einmal mit dem Holzhammer: Die Raubkopierer des ECHTEN Spiels beschweren sich darüber, dass ihnen im VIRTUELLEN Spiel durch Raubkopierer das Geschäft kaputt gemacht wird und bemerken dabei nicht einmal, dass sie das im echten Leben auch tun


Das Traurige dabei ist die Kommentierung hier im Forum, dass die Entwickler entweder selbst schuld sind oder wahlweise irgendeine böse Industrie. Dabei haben die Entwickler des Spiels doch alles richtig gemacht. Sie haben zum absoluten Low-Budget Preis von 6,49$ ein Spiel ohne DRM für alle Plattformen auf den Markt gebracht, also genau das, was immer gefordert wird. Trotzdem hatten weit über 90% der Spieler nicht den Kauf im Sinn, sondern haben sofoert den Torrent angeworfen.

Nun wird man Kopien nie verhindern können, doch die Spieler können sich bei diesen Zahlen nicht mehr als verfolgte und gefährdete Spezies darstellen, die von der Industrie durch Schundware gemolken wird. Natürlich ist das Ganze ein schöner PR-Stunt, der Aufmerksamkeit und damit höhere Abverkäufe mit sich bringen wird, doch sollten sich die Kopierer mal vor Augen halten, ob die Entwickler ihnen da nicht einmal geschickt den Spiegel vorgehalten haben. Jedoch kann man an den Reaktionen hier wieder einmal sehen, dass die Borniertheit keine Grenzen kennt, denn da wird weiter nach umfangreichen Demos, noch niedrigeren Preisen oder sonst etwas geschrien.

"Wir wollen alles und das am besten umsonst du gieriger Entwickler. Du hast doch eh genug Geld!"

Wenn ich daran denke, was ich im Monat für Musik, Filme und Software ausgebe (meistens knapp dreistellig), dürften mich manche hier als bescheuert bezeichnen. Und ja, dann versenkt man halt man 79 Cent für ein iOS-Spiel oder einen Zehner für einen miesen Film, den man nie wieder sieht. Ist doch egal, dann ist man beim nächsten Kauf schlauer. Wenn mir das Essen in einem Restaurant nicht schmeckt, verlange ich doch auch nicht mein Geld zurück, sondern gehe da nie wieder hin.

Was mir nicht gefällt, kaufe ich schlichtweg nicht. So einfach ist das. Die Realität ist bei vielen aber die Umsonststrategie, nach der geistige Ergüsse nicht kosten dürfen, weil man die schließlich nicht anfassen kann. Daraus folgt dann die ganze Kette von Raubkopien, Adblockern und so weiter und wenn es ganz kurios läuft wie in diesem Fall, beschwert man sich über sein eigenes Verhalten und merkt es nicht einmal.

Wenn die Geschichte nicht so traurig wäre, würde ich den ganzen Tag darüber lachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bueller schrieb:
>> Achtung, jetzt kommt die Ironie!

- Die Spieler der Torrentversion mit Crack versuchen verzweifelt in Foren Tipps zu bekommen, wie man IM SPIEL etwas gegen Raubkopierer tun kann (DRM entwickeln, ...)
- Sie beschweren sich lautstark über die Raubkopierer IM SPIEL, weil die ihr Geschäftsmodell IM SPIEL kaputt machen
- Und jetzt noch einmal mit dem Holzhammer: Die Raubkopierer des ECHTEN Spiels beschweren sich darüber, dass ihnen im VIRTUELLEN Spiel durch Raubkopierer das Geschäft kaputt gemacht wird und bemerken dabei nicht einmal, dass sie das im echten Leben auch tun

Du hast wohl nicht verstanden, dass viele eben nicht einfach naiv an diese Story glauben, dass die "Raubkopierer" die Spieleindustrie bzw. die ganze Softwarebranche kaputt machen würden.
Das ist eine plumpe Behauptung, die man so natürlich leicht als "Tatsache" in die Mechanik eines Spiels einbauen kann, aber dadurch lehrt man den Spielern nichts über die Realität. Die sieht nämlich ganz anders aus.

Wenn ich daran denke, was ich im Monat für Musik, Filme und Software ausgebe (meistens knapp dreistellig), dürften mich manche hier als bescheuert bezeichnen.

Aktive Filesharer, Nutzer illegaler Streams usw. geben laut diversen Studien überdurchschnittlich viel für Musik, Filme und Computerspiele aus. Bis zu vier mal mehr als der Durchschnittskunde. Das entspricht auch meiner eigenen Erfahrung, die bis in C64-Zeiten zurück reicht.
Ich behaupte nicht, dass das ein direkter ursächlicher Zusammenhang ist. Vielmehr hat sowohl das Kopieren als auch das Kaufen die selbe Ursache, nämlich überdurchschnittliches Interesse an dem Produkt. Aber ich behaupte sehr wohl, dass eine Kopie eben kein entgangener Kauf ist (und schon gar kein Diebstahl). Die "Raubkopierer" kopieren und kaufen. Sie sind die besten Kunden von denen, die sie als ärgsten Feinde bekämpfen. Sie könnten in den allermeisten Fällen gar nicht wesentlich mehr Geld für ihre Leidenschaft ausgeben. Woher sollte das auch kommen?
Die wenigsten werden in eine kleinere Wohnung ziehen oder sich auf eine Hungerdiät setzen, um das Budget für Spiele, Musik und Filme entsprechend aufzustocken. Wobei das nicht mal ansatzweise reichen würde, in einer Welt, in der offiziell allein die Musik auf einem MP3-Player oder Smartphone mal eben mehrere zehntausend Euro teuer ist.

Was mir nicht gefällt, kaufe ich schlichtweg nicht. So einfach ist das.

Und mit diesem Verzicht bewirkst du genau was?
Spirituelle Erleuchtung? :D

Für den Spieleentwickler ist dein moralisch ach so hochwertiger Verzicht genauso schmerzhaft, wie eine "Raubkopie".
Tatsächlich wäre es für ihn sogar etwas besser, wenn du das Spiel in Form einer Kopie wenigstens mal ausprobiert hättest, denn vielleicht hättest du dann ja doch noch Gefallen daran gefunden oder es hätte dich vielleicht zumindest so weit neugierig gemacht, dass du dir das nächste Produkt dieser Softwareschmiede dann doch mal genauer anschaust.

Bill Gates sagte mal sinngemäß: "Wenn die Leute schon kopieren, dann bitte unsere Produkte."
Natürlich wäre es ihm noch lieber gewesen, wenn es statt Kopien mehr zusätzliche Käufe gäbe, aber wie gesagt, woher soll das Geld dafür kommen?

Rechnet man den offiziellen Wert der derzeit allein im Internet als illegale Kopien kursierenden Software, Musik, Filme usw. zusammen, übersteigt das die Summe aller Wertschöpfung auf der Welt schnell um mehrere Größenordnungen.
Ginge die Rechnung von MiFi und Co. auf, müsste ihnen längst der ganze Planet gehören und alle Menschen müssten über Generationen hinweg als Leibeigene für sie schuften, um den vermeintlich durch Kopien entstandenen Schaden wieder abzuarbeiten.
Wenn an den Phantasien dieser Leute etwas dran wäre, dann müssten wir die "Raubkopierer" als unsere Retter feiern. :lol:

Der tatsächliche Effekt, wenn es keine Kopien mehr gäbe, wäre zunächstmal zu 99,999%, dass viel weniger Spiele gespielt, Anwendungen genutzt, Musik gehört und Filme geschaut werden. Dass die restlichen 0,001% dann irgendeinen positiven Effekt hätten, der das auch nur ansatzweise wieder kompensieren könnte,ist extrem unwahrscheinlich.

Ich finde es wie gesagt sehr leichtsinnig, mal eben eine grundlegende Veränderung der Umstände einzufordern, unter denen man überhaupt so erfolgreich geworden ist, ohne auch nur eine Ahnung davon zu haben, wie die "schöne neue Welt" ohne Kopierer denn dann eigentlich aussehen würde. Es gibt keinerlei Präzedenzfälle, wie das Geschäft laufen würde, wenn nicht kopiert würde, denn wie schon weiter vorn geschrieben, das Biotop, in dem die Softwareindustrie stetig zu einem Multimilliardengeschäft gewachsen ist, war schon immer von oben bis unten mit "Raubkopierern" verseucht.
Dass eine Welt ohne "Raubkpierer" nur mit Mittel durchzusetzen wäre, die sie in einen grauenhaften Polizeistaat mit Totalüberwachung und Zensur verwandeln würden, gar nicht erst zu reden.

Die Kopierer loswerden zu wollen ist, wie sich eine Welt ohne Bakterien zu wünschen. Muss doch toll sein, so eine keimfreie Welt. Nie mehr Infektionskrankheiten. ;)
 
Singleplayer sterben aber nicht einfach aus, weil die Leute gecrackte versionen nutzen, die sterben weil Singleplayer Spiele einfach ätzend sind. Schlechte Story, langweilige Handlung, miese KI. Dann lieber online Multiplayer mit der selben Map over and over.
 
@herdware

So wie keiner die echten Schäden durch Raubkopien beziffern kann, kann auch kein Kopierer beweisen, dass sein Handeln eben keinen Schaden verursacht. Es ist eine Mär, dass Raubkopierer mehr kaufen. Wenn dem so wäre, warum sind dann die Umsätze der Musikindustrie in der Hochzeit so massiv gefallen und warum haben die Videotheken nach dem Fall von Kino.to kurzfristig mehr Umsatz gemacht?Es ist sehr leicht, alles abzustreiten. Das macht es so schön bequem, vom eigenen Verhalten abzulenken und auf andere den Finger zu richten.

Was ich mit meinem Verhalten bewirke, ist dabei nebensächlich. Es geht um die gerade in diesen Kommentierungen zum Ausdruck gebrachte Unverschämtheit, dass man doch gefälligst selbst entscheiden will, wie und ob man überhaupt für etwas bezahlt. Kostenlos testen, kostenlos spielen, kostenlos meckern.

Ja, es ist richtig, dass kein Schaden entsteht, wenn jemand ein Spiel spielt, aber es nie kaufen würde. Doch was steckt dahinter für eine Mentalität? Was berechtigt denjenigen, etwas zu nutzen, was andere geschaffen haben? Meint der Kopierer im Ernst, dass allein die technische Möglichkeit ihn dazu berechtigt?

Dann darf ich demnach auch Schwarzfahren, gecracktes Sky kucken, Filme, Musik und Spiele kopieren und das alles mit meinem unlizensierten Windows. Danach lese ich noch meine kopierten eBooks und Magazine auf dem Klo. Es schadet ja niemandem.

Oder schadet es womöglich unserer Gesellschaft als Ganzes, wenn wir pausenlos anderer Leute Arbeit gering schätzen? Ich kann jedem die hervorragende Doku "Indie Game: The Movie" über unabhängige Entwickler, ihre Leidenschaft für Spiele, aber auch ihre finanzielle Not empfehlen. Gibt es bei STEAM. Oder auch in der nächsten Raubkopiebörse, Torrent, was weiß ich.

Ihr habt die Wahl.
 
Ich bin der Letzte, der sich beschwert, wenn jemand konsequent die Spiele, die er gecracked ausprobiert, später kauft. Aber mal ehrlich - das ist doch nur eine fadenscheinige Ausrede. Gameplay kann man mittlerweile in solchen Massen auf Youtube, Portalen etc. finden, dass man keine Demo mehr benötigt. Ebenso kann man selbst die meiste unbekannte Musik heute auf YT probehören, und niemand kann mir ernsthaft erzählen, dass er einen Film erstmal mit schlechter Qualität "probeschaut", um ihn sich dann als Bluray richtig zu genießen. Also bitte, Leute.. :rolleyes:

Und wer damit argumentiert, dass Leute, die ein Spiel nicht kaufen, weil es ihnen nicht gefällt, genau denselben Schaden anrichteten, wie ein Raubkopierer, haben grundlegende Konzepte der Marktwirtschaft nicht verstanden. Und die werde ich hier nicht zum hundertsten Mal erläutern, irgendwann macht es einfach keinen Spaß mehr. Wer mit mir über das Thema diskutieren möchte - gerne. Unter meinen 4.500+ Beiträgen bin ich auf so gut wie jedes Argument, und auch auf jedes "Argument" irgendwann einmal eingegangen. Viel Spaß bei der Suche. :)
 
Bueller schrieb:
Ja, es ist richtig, dass kein Schaden entsteht, wenn jemand ein Spiel spielt, aber es nie kaufen würde. Doch was steckt dahinter für eine Mentalität? Was berechtigt denjenigen, etwas zu nutzen, was andere geschaffen haben? Meint der Kopierer im Ernst, dass allein die technische Möglichkeit ihn dazu berechtigt?

Grundsätzlich muss in einer freiheitlichen Gesellschaft alles erlaubt sein, was niemand anderem schadet, bzw. müssen im Zweifelsfall Grundrechte gegeneinander abgewogen werden.

Ich habe das Gefühl, dass du versuchst, die moralischen Verhaltensrichtlinien der materiellen Welt einfach in die Welt der Informationen zu übertragen.
Du übersiehst dabei aber, dass das nicht besonders viel Sinn ergibt. Eine Kopie ist eben kein Diebstahl. Man nimmt niemandem etwas weg. Es entsteht kein Schaden. (Zumindest kein direkter und der indirekte wäre erstmal nachzuweisen.)
Verzicht zu üben, obwohl man damit niemandem nützt und niemanden vor Schaden bewahrt, ist nichts Nobles. Es ist Blödsinn. Sinnlose Selbstgeißelung. Wenn man nicht zufällig eine Art Mönch ist, der durch ein besonders karges Leben spirituelle Erleuchtung erfahren will, tut man damit niemandem etwas Gutes.

Außerdem sollte man bei diesem Thema Moral sowieso besser ganz aus dem Spiel lassen und sich auf die Äbwägung sachlicher Fakten beschränken. Letztlich handeln doch beide Seiten nur aus purem Eigennutz. Die einen wollen Spaß haben, die anderen wollen Geld verdienen. Beides ist für sich allein weder moralisch verwerflich noch was Edles. Da herrscht Gleichstand.

Zumal die Seite der Rechteverwerter spätestens in dem Augenblick jegliches Recht verspielt hat, sich auf Moral zu berufen, als sie zu höchst unmoralischen Methoden gegriffen haben, um ihre (vermeintlichen) Interessen durchzusetzen.
Z.B. die Musikindustrie, die Kinderpornographie im Internet wörtlich für eine "großartige Sache" hält, weil man darüber Politiker dazu bringen kann, Zensurinfrastrukturen aufzubauen, die man dann für seine Zwecke nutzen kann. Das ist gleich doppelt zum Kotzen!

Wenn ich allein anhand der verwendeten Methoden entscheiden soll, welche Seite ich wähle, dann stelle ich mich ohne Zögern auf die Seite der "Raubkopierer". Die bauen nämlich (aus besagtem Eigennutz) eine Infrastruktur zum freien, unbeobachteten und ungehinderten Informationsaustausch aller Menschen rund um den Erdball auf und verteidigen sie mit Zähnen und Klauen. Die durch die Kopierer verursachten Nebeneffekte sind in erster Linie eine Stärkung der Freiheiten der Menschen und ein Beitrag zu funktionierenden Demokratien.
Die Überwachungs- und Zensurbestrebungen der Gegenseite gehen genau in die andere Richtung und spielen denen in die Hände, die die Menschen entrechten, manipulieren und unterdrücken wollen.

Zugegeben, das ist ein sehr weiter Gedankensprung, von einem Gag als "Kopierschutz" für ein kleines Indie-Game. Aber immerhin hat das Substanz, im Gegensatz zu irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Moralvorstellungen, die überhaupt nicht zu dieser Thematik des Umganges mit Informationen passen.
Moral sollte, wie auch Recht und Gesetz, den Sinn haben, Menschen vor Schaden zu bewahren. Wo hier der Schaden sein soll, den man verhindern will, soll mir erstmal jemand plausibel machen.

Es mag keine handfesten Beweise (wohl aber diverse plausible Hinweise) dafür geben, dass "Raubkopien" keinen Schaden anrichten. Aber das Gegenteil lässt sich noch viel weniger beweisen. Ich sehe hier ganz klar die Seite unter Beweislast, die den Menschen Verbote und Kontrollen aufdrücken und ihre elementaren Rechte beschneiden will.
Freiheit hat erstmal immer Vorrang, es sei denn, man kann ganz klar beweisen, dass ansonsten grundlegende Rechte anderer verletzt werden. Ich sehe aber überhaupt nicht, was die Rechteverwerten denn eigentlich in die Waagschale werfen wollen, um das auf Grund- und Menschenrechten basierende Recht auf unbeobachtete, anonyme und ungehinderte Kommunikation zwischen den Menschen aufzuwiegen. Selbst wenn sie Beweise für entgangene Profite hätten, reicht das dafür nicht ansatzweise aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich off topic: (passt aber trotzdem)

Dieses Thema ist eigentlich ein Spiegel unserer gesamten Gesellschaft. Immer schön mit dem Finger auf die anderen zeigen.
Die Kopierer zeigen auf die Firmen und umgekehrt. Und ein jeder beansprucht die Wahrheit und Gültigkeit auf seiner Seite zu haben.
Aber wie in allen Dingen finden wir selbiges nur in den Grautönen, aber weder im Schwarz noch im Weiß.
Wir verurteilen das Denken und Handeln des Anderen auf's Schärfste ohne uns dabei bewusst zu machen das es eingentlich genau unser eigenes Denken und Handeln ist was wir da verurteilen.

Wir alle, wir hier "unten" und die da "oben" wollen möglichst viel bekommen und dabei so wenig wie möglich geben. Die Spiele- Industrie schmeisst aus Profitdenken unausgegorene Produkte auf den Markt. Und der Kopierer ist sehr daruf bedacht so viel wie möglich kostenlos zu bekommen. Ich kann da beim besten Willen keinen Unterschied sehen.

Aber ich kann etwas ändern. Nämlich meine eigene Einstellung. O.K. Das Spiel XY soll 50,-€ kosten. Schei...! Das ist mir zu teuer. Dann kaufe ich es eben nicht. Aber in drei Monaten kostet das gleiche Spiel nur noch 19,-€. Kaufe ich es halt dann. Wen es mir immer noch zu teuer ist, warte ich halt nochmal 3 Monate. Dann bekomme ich es für 10,-€.
Aber nein, das ist fehler behaftet, des hat Bugs. Dafür zahle ich nicht. Aber haben möchte ich es schon und warten geht ja mal schon gar nicht. Also schmeiß ich doch einfach mal den digitalen Saugrüssel an.
Ich nehme mir was ich will und nur ich alleine entscheide was die andere Seite als Gegenleistung von mir bekommt. Und da lass ich auch nicht mit mir diskutieren.
Uuups! Und wieder sehe ich keinem Unterschied.

Und inzwischen sind die Fronten so verhärtet das ein kleiner 16 jähriger (bzw. die Eltern) hohe Abmahngebühren zahlen müssen, weil er sich ein paar Songs gesaugt hat.

Denkt mal an die Kirschen aus Nachbars Garten. Wenn man da ein paar geklaut hat, hat's a Watschn gegeben und gut war's. Und im nächsten Jahr hat man sich an gleicher Stelle mit dem gleichen Ergebnis wieder getroffen (Zefix, die Watschen tun scho a bisserl weh, aber des war's wert. Und der Nachbar konnte ja trotzdem noch genug Marmelad vom Rest machen)
Aber niemand wäre auf die Idee gekommen den ganzen Kirschbaum auszubuddeln und mitzunehmen.

Und genauso könnte es heute noch laufen. Der "Kleine", der nichts hat kann sich ein bisserl bedienen. Und die Großen haben immer noch genug.

Ich habe Null geklaute Software auf meinem PC. Und ich zahle für meine Musik und meine Videos. Und trotzdem liebe ich es auf Youtube zu surfen und Musik zu hören und mich da einfach musikalisch treiben zu lassen. Bin ich da denn jetzt schon einer von den "Bösen"?

Ich finde diese ganze Entwicklung sehr traurig (auf beiden Seiten). Denn unterm Strich verlieren beide Seiten nur wenn es so weiter geht. All das Potenzial was in Hacking auf der einen und dam Schutz davor auf der anderen Seite geht könnte man doch eigentlich besser in ein Vorwärts zusammen nutzen. Aber dazu müssten beide Seite zwei Dinge anerkennen: Zum einen das uns in unserer Motivation eigentlich nichts unterscheidet. Und zum anderen das es mehr Sinn machen würde die Potentiale des anderen zu nutzen, als gegen sie zu arbeiten.
und in diesem Spiel sehe ich einen kleinen Schritt vom Produzenten in Richtung Konsumenten.
Und jetzt wäre es an uns auch einen kleinen Schritt zu machen. Genau an dieser Stelle.
 
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