News Insolvenz: Händler Atelco meldet Zahlungsunfähigkeit an

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di.roth schrieb:
Kaufst du bei uns, gibt es kostenlosen Service inklusive
Das Problem ist das Schmarotzen schon vorm Kauf, also beraten lassen und dann Online kaufen. Das kann man im Gegensatz zur Nachineinhilfe schlecht verhindern, wenn man seinen Laden nicht gleich dicht machen will.

Ich denke ohne es genau zu wissen die meisten Computershops die sich noch halten tun das primär wenn sie auch Geschäftskunden betreuen. Im Heimservice-Bereich sind die Glanzzeiten ja vorbei weil leider fast jeder jemand hat den er da kostenlos ranziehen kann...
 
Also ich habe schon sehr oft bei Atelco Computer gekauft, sei es Komplett PCs oder selber zusammengestellte und war immer sehr zufrieden mit dem Service. Mir war die Garantie immer wichtig und wenn ich mal Probleme hatte, bin ich mit dem PC hin und am nächsten Tag lief es wieder.

Anderes mal, als ich mich noch nicht so mit PCs auskannte, wollte ich meinen CPU Kühler wechseln. Der Techniker sah auf dem Mainboard einen geplatzten Kondensator. Ging zum Regal, holte ein Mainboard und tauschte es. Mit Garantie nix gezahlt :)

Finde es schade das es so gekommen ist. Klar die Preise sind nicht die günstigsten, aber der Service war immer klasse. Ich hasse heutzutage diese Geiz ist geil Mentalität.

Hoffe Atelco erholt sich bald wieder !



LG
 
Ich habe bei Hardwareversand 2x bestellt. Immer war Gebrauchtware zum Neupreis dabei. Mir tut Hardwareversand nicht leid, hat seine Pleite selbst verursacht.
 
Ich persönlich finde es schade, ich war lange Zeit Kunde von Atelco, egal ob im Onlineshop oder in der Dresdener Filiale, als diese noch im Elbe Park war. Damals war mein Computer eine "Dauerbaustelle", die Entwicklung auf dem PC- Sektor ging schnell vorran und so wurde ständig aufgerüstet. Atelco war meistens der Hardwarelieferant, mit dem Angebot und Service war ich stets zufrieden, auch weil man eben schnell hinfahren und die Hardware direkt mitnehmen konnte, nicht viele Internetshops haben so ein relativ großes Filialnetz und die Mitarbeiter vor Ort gaben oft auch hilfreiche Tips. Allerdings ist mein PC mitlerweile seit mehreren Jahren fast unverändert, es gibt keinen Grund irgendetwas auszutauschen, die Hardware genügt immer noch meinen Anforderungen. Ich glaube, es geht so vielen so wie mir und das ist auch ein Grund dafür, das viele Onlinehändler zu kämpfen haben. Ich hoffe trotdem, das es für Atelco und die Mitarbeiter trotz Insolvenz weiter geht!
 
Achtung, Kapitalismus-Kritiker wieder unterwegs!

Könnt vllt auch mal kurz darstellen, wo wir heute technisch wären, wenn Preisminimierung nicht ein großes Ziel des Systems wäre. Vermutlich ginge der Pentium 2 heute noch für einen dreistelligen Betrag über die Ladentheke, schließlich ist er absolut ausreichend und ein Preiskampf könnte Unternehmen zerstören.
 
Jetzt wird hier aber vieles durcheinander geschmissen, was so nicht ganz stimmt. Zunächst sollte man mal unterscheiden, es gibt Händler die fast ausschließlich Ihre Waren online verkaufen und es gibt Händler die mit Filialen ihr Unternehmen aufgebaut haben und in der heutigen Zeit auch einen online Dienst mit anbieten müssen um Konkurrenzfähig zu sein. Die Händler die zuletzt in Schwierigkeiten gekommen sind und in die Insolvenz mussten, waren zumeist eben genau die Filialhändler wie K&M und jetzt Atelco. Mindfactory mit all seinen Tochterunternehmen, Caseking und Alternate haben so viel ich weiß am Ort Ihres Firmensitzes jeweils eine Filiale aber nicht Bundesweit und Vertreiben ihre Waren hauptsächlich online.

Diese 3. genannten Firmen zahlen auch Ihre Steuern in Deutschland, wer keine Steuern in Deutschland zahlt sind die Global Player wie z.B. Amazon. Diese Global Player sind ausschließlich auf Gewinnmaximierung und Wachstum getrimmt und in der Regel auch Börsennotiert, der kostenlose Versand wie auch die zum Teil günstigen Preise gehen einher mit schlechten Arbeitsbedingungen und schlechter Bezahlung des Personals. Das will der Kunde in der Regel aber nicht Wissen, weil für diesen der Preis das wichtigste Kaufargument ist. Diese Global Player gehören verpflichtet, wenn Sie waren Online in Deutschland vertreiben auch hier dafür Ihre Steuern zu zahlen, das wäre auch dem einheimischen Mittelstand gegenüber nur gerecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
An sowas müssen wir und gewöhnen, wenn wir alle bei amazon bestellen.

Die Einzelhändler und kleinen Ketten gegen Konkurs und dann kann amazon die Preise bestimmen.

Abgesehen davon wandelt sich das Bild in den Städten.

Für die Abzockervermieter freut es mich. Alles andere ist schlimm.
 
Wieder einmal schlägt die alles antreibende "Geiz ist Geil" Mentalität zu.
Das man mit Margen zwischen 3 und 7% nicht überleben kann, da man daraus keinerlei Betriebsvermögen bilden kann, dürfte eigentlich Jedem klar sein, der sich schon einmal mit Betriebswirtschaft beschäftigt hat.
All diese, sich gegenseitig mit noch "geileren" Preisen unterbietenden, Online-Händler von Computerhardware, leben weitestgehend von der Hand in den Mund.
Einzig die Gründung einer AG und Kapitalisierung über den Aktienmarkt hilft hier wohl, das Leben zu verlängern, da man Bilanzen ja immer ganz nett aussehen lassen kann und es ja mittlerweile normal ist, dass Unternehmen in diesem Markt möglichst wenig Eigenkapital haben.
Kommen dann noch Ladengeschäfte hinzu, in welche eh kaum noch jemand geht, im Vergleich zum Online-Geschäft wohlgemerkt, dann kippen die Personalkosten, Mieten und Unterhaltskosten schleichend das Gesamtkonzept.

Es wäre sich er falsch, die Schuld beim Verbraucher zu suchen, der kauft zu den Konditionen, die ihm angeboten werden.
Schuld ist der völlig un-reglementierte Markt, in welchem sich weitestgehend fremdkapitalisierte Unternehmen gegenseitig mit immer kleineren Preisen für das gleiche Produkt kaputtmachen.
Der Eine stirbt früher, der Andere später, Sieger bleibt der, der seinen Anlegern die Unternehmensstrategie so schmackhaft gemacht hat, dass er immer wieder mit neuem Spielgeld versorgt wird, bis alle Wettbewerber hinweggefegt wurden, siehe den netten Onlinehändler mit dem A im Namen, der als Buchladen angefangen hat und vielleicht bald auch Autos verkauft, ohne in Summe rentabel zu sein.
 
Jordanland schrieb:
So jetzt muss ich aber auch mal meinen Senf dazugeben.

Wie recht Du hast,
leider merkt die Masse nicht mal was sie anrichtet und das ist in jeder Branche der Fall.

Die Konsequenzen sind bereits da - mit steigender Frustration der Arbeiter kommt es zwangsläufig zu schlechterer Qualität der ausgeführter Arbeit und das ist ein Teufelskreis aus dem es kein entkommen gibt. Wird noch "sehr interessant" für diejenigen die noch ein Berufsleben vor sich haben.
 
Mars2k8 schrieb:
Das Problem ist das Schmarotzen schon vorm Kauf, also beraten lassen und dann Online kaufen. Das kann man im Gegensatz zur Nachineinhilfe schlecht verhindern, wenn man seinen Laden nicht gleich dicht machen will.
Weshalb ich weder Ladengeschäft noch Onlineangebot anbiete. Bei mir rufen stattdessen jede Menge Spaßvögel an, die "mal eben" was wissen wollen. Kein Problem, wir vereinbaren einen Termin und ich schau mir das für $Stundensatz an. Da scheiden sich Laumichel von Kunden, und seiner Stammkundschaft hilft man auch kurz am Telefon.
 
Es liegt bereits eine Stellungnahme von Hardwareversand.de auf der HP vor Nur für den Fall, das es noch nicht erwähnt wurde.


In diesem Zusammenhang mag ich zu Atelco und hardwareversand.de noch meine Eindrücke teilen.

Bei Atelco hat man im Laufe der Jahre, wie hier bereits mehrfach erwähnt, festgestellt, dass das Bevorraten von Waren in den einzelnen Filialen ein großes Problem war. Meist waren nur noch die gängigsten Artikel im Shop zu erstehen. Alternativ war aber das Warenwirtschaftssystem auf deren Homepage (für die entsprechenden Filialen) stets up to date und wenn man dies vorab prüfte, wurde man im Laden selber dementsprechend fündig.
In den Filialen, in welchen ich vorstellig wurde immer einer der anwesenden Mitarbeiter fundiert antworten, was bei Mitbewerbern in der Region nicht immer der Fall war.
Jedoch wurde in meinem Einzugsgebiet die Präsenz von Atelco rar, wie vor Jahren bereits bei PC Spezialist / Vobis / Comtech / und viele andere, was einem nach und nach ins Internet abwandern lies.


Bei hardwareversand.de muss ich sagen, das ich dort in den Jahren nur zweimal Probleme hatte, hierbei sei erwähnt, das dort in den Jahren im Schnitt ein mittlerer vierstelliger Betrag gelassen wurde. Weder von den Lieferzeiten, noch den Preisen konnte man sich negativ äußern, einzig war die Auswahl meist auf die bekanntesten Hersteller beschränkt. Auch Rücksendungen in den ersten 4 Wochen wurden schnell bearbeitet bzw mit einem anderen Produkt (zum Tagesaktuellen Preis verständlicher Weise) verrechnet.


Dazu nur grob meine bescheidene Ausführung, welche nicht auf die Erfahrungen in den letzten 3-4 Jahren beruht, sondern weitaus länger.
 
Lustigerweise ist dieser Thread ein Paradebeispiel dessen, womit sich Servicekräfte in allen Bereichen so rumschlagen müssen. Empathie, Verständnis und Würde sind für viele anscheinend Fremdwörter, wenn es darum geht, die eigene Konsumlust nach den eigenen Vorstellungen zu befriedigen. Genau diese Leute sollten wahrscheinlich mal 1 Woche im Retail arbeiten und sich mit ihresgleichen abgeben müssen. Dummheit, Gier und Dreistigkeit gehen da Hand in Hand.

Deshalb ist es mir persönlich wichtig auch für die kleinen Dinge des alltäglichen Lebens einfach der Person mal danke für ihre Arbeit zu sagen. Ja, es ist ihr Job, aber nicht alles muss man als selberverständlich erachten. Sonst braucht man sich nicht wundern, wenn man nicht mal das Mindestmaß an Service erhält.
 
Ich möchte noch etwas sagen:

Die Verweis auf die Kunden, die nur das billigste Angebot wollen sowie auf den Onlinehandel sind sehr merkwürdig. Wir leben in einer freien Martwirtschaft und es ist doch ganz klar, dass das beste Angebot in Anspruch genommen wird. Ich möchte wetten, dass die Atelco-Angestellten auch gerne im Discounter ihren Kaffee kaufen, ihre Autos in den günstigen Abendstunden tanken und bei Urlaubsreisen die Flugpreise vergleichen.

Es ist bequem und auch verlogen, wenn man die Schuld für eine Insolvenz bei den - ausgerechnet den! - Kunden sucht.
 
Tomsenq schrieb:
Wenn ich Atelco z.B. mit Schiwi in Hamburg vergleiche ist das kein wunder das die Insolvenz anmelden müssen.
Wenn ich in Norderstedt bin, ist Schiwi Zentrale meine Anlaufstelle für die schnelle Ersatzteilbeschaffung. Wenn man nur durch die Tür ins Zentrallager gehen muss, kein Wunder. Aber wenn man bei denen selber was sucht, auf deren Webseite, ne, echt. Beim (Altonaer?) Atelco haben wir damals während der Ausbildung um 06/07 herum so ziemlich unser gesamtes Computerzeugs geholt, Schiwi HH war schon damals zu unübersichtlich und nix vorrätig. Künftig wird Conrad in Kiel wohl mehr Geld mit mir verdienen.
 
DiePesto schrieb:
Sonst braucht man sich nicht wundern, wenn man nicht mal das Mindestmaß an Service erhält.

Sorry, aber das seh ich vollkommen anders. Atelco und gerade auch HWV waren von der Serviceleistung einfach grottig. Und das über Jahre hinweg. Dass sich da die Kunden anschließend beschweren, ist völlig normal. Wenn ich als zahlender Kunde so behandelt werde wie zT von diesen zwei Vereinen, dann kann ich gegenüber dem Unternehmen auch einfach keine Empathie und Verständnis empfangen. Mir tut da eher der kleine Mitarbeiter leid, der sicherlich ganz genau weiß, dass der Kundensupport eine Katastrophe ist oder war. Wenn der Mindestmaß an Service beim Kunden nicht bedingungslos ankommt, dann kann der Karren nur gegen die Wand fahren.
 
Zitat Zitat von DiePesto Beitrag anzeigen
Sonst braucht man sich nicht wundern, wenn man nicht mal das Mindestmaß an Service erhält.

......unterschreib ich!
 
Zotac2012 schrieb:
Diese 3. genannten Firmen zahlen auch Ihre Steuern in Deutschland, wer keine Steuern in Deutschland zahlt sind die Global Player wie z.B. Amazon. Diese Global Player sind ausschließlich auf Gewinnmaximierung und Wachstum getrimmt und in der Regel auch Börsennotiert, der kostenlose Versand wie auch die zum Teil günstigen Preise gehen einher mit schlechten Arbeitsbedingungen und schlechter Bezahlung des Personals.

Du hast vollkommen recht. Bei Atelco arbeitet natürlich nur gut bezahltes Fachpersonal und keine Studenten für nen Appel und 'n Ei. Das müssen wir mehr unterstützen und freiwillig draufzahlen.
 
Bezüglich hardwareversand.de ist das sehr schade. Ich bin seit acht Jahren Kunde, habe dort drei Komplettsysteme bestellt und vor zwei Wochen noch meine Maus abgeholt; Grund zur Klage hatte ich nie. Ich hoffe, die kommen schnell wieder auf die Beine.
 
Ich lese hier ständig etwas von Gier und Dummheit der Konsumenten, aber wie dämlich muss man als Händler eigentlich sein um jemandem Gebrauchtware als Neuware zu verschicken, ist mit Sicherheit jedem von uns passiert. Das kannst du bei mir nur 1x machen, danach schick ich dir alles zurück und du darfst mein Konto löschen. So etwas finde ich unverschämt und dafür habe ich überhaupt kein Verständnis.
 
Pana schrieb:
Die Verweis auf die Kunden, die nur das billigste Angebot wollen sowie auf den Onlinehandel sind sehr merkwürdig. Wir leben in einer freien Martwirtschaft und es ist doch ganz klar, dass das beste Angebot in Anspruch genommen wird. Ich möchte wetten, dass die Atelco-Angestellten auch gerne im Discounter ihren Kaffee kaufen, ihre Autos in den günstigen Abendstunden tanken und bei Urlaubsreisen die Flugpreise vergleichen.

Es ist bequem und auch verlogen, wenn man die Schuld für eine Insolvenz bei den - ausgerechnet den! - Kunden sucht.

Das ist überhaupt nicht merkwürdig, sondern ein Verweis auf die natürlichen Kausalitäten. Die Verbraucher greift nicht zum besten Angebot, sondern zum günstigsten. Dass aber die Realisierung eines geringen Preises auch immer einen Grund hat und Einsparungen in anderen Bereichen - z.B. der Serviceleistung oder der Bezahlung der Mitarbeiter - voraussetzt, scheint für die meisten schon außerhalb jedes Vorstellungsrahmens zu liegen. Schuld sind ganz sicher nicht die Kunden, aber das Konsumverhalten des durchschnittlichen Verbrauchers.
 
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