News Instant-Payment-Verordnung: Echtzeitüberweisungen dürfen keinen Aufpreis mehr kosten

Klingt doch gut. Definitiv vernünftig, ich hab mich schon immer gefragt, was daran so lange dauern muss.

Wobei wir immerhin so weit sind, dass eine normale Überweisung innerhalb von 24 Stunden ankommt (an Werktagen), wenn sie morgens ausgeführt wird sogar am selben Tag. Aber, trotzdem nicht mehr zeitgemäß. Das wird doch eh alles von Computersystemen durchgeführt. Worauf warten die?

Jetzt muss nur noch meine Bank (ING) das Senden von Echtzeitüberweisungen einführen. Das soll irgendwie schon seit Jahren kommen. Ansonsten bin ich bisher echt zufrieden mit der Bank, aber in diesem Punkt gibt es Nachholbedarf.
Ergänzung ()

haltezeit schrieb:
Der Markt sollte sich selbst regulieren können ohne jegliche Verordnungen und halbfertige Gesetze.
Schöner liberaler Gedanke, nur leider funktioniert das nicht. Manchmal muss der Gesetzgeber den Konzernen auf die Sprünge helfen, bis da mal was passiert. Ansonsten wird man bei allem, was für den Konzern zum Nachteil sein kann, gegängelt bis zum geht nicht mehr.

Beispielsweise Verträge, mittlerweile dürfen die nur noch um einen Monat mit einmonatiger Kündigungsfrist verlängert werden und sich einfach online kündigen lassen. Früher musste man das 3 Monate zuvor machen, und wenn man den Termin vergeigt hat, war mein ein weiteres Jahr gebunden.
Natürlich kann man jetzt sagen, Kunde ist selbst schuld, hätte ja rechtzeitig kündigen können. Aber, muss das sein? Kundenfreundlichkeit ist was anderes.

Und ohne entsprechende Gesetze passiert da eben nichts.
 
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haltezeit schrieb:
Der Markt sollte sich selbst regulieren können ohne jegliche Verordnungen und halbfertige Gesetze.
Oha, wo sind 200 Jahre Erfahrung und Wissen über die üblen Seiten des Kapitalismus hin?
Gibt ja eine ganze Reihe an Nobelpreisträgern, die den Unterschied zwischen einem idealen und dem tatsächlichen Markt beschrieben haben.
 
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Etwas Halbwissen von mir dazu.

tollertyp schrieb:
Von der Logik her verstehe ich nicht, warum eine Echtzeitüberweisung die Bank tatsächlich mehr kosten sollte.
Die reinen Transaktionsgebühren, die die teilnehmenden Banken für die zentrale Abwicklung (z. B. an die EZB als dem Plattformbetreiber) bezahlen, sind in der Tat gering (wobei hier meines Wissens die eigentlich wirksame Transaktionskostenreduktion mit der Einführung von SEPA angestoßen wurde).

Umzulegende Mehrkosten entstehen durch den Aufbau und Betrieb der neuen Systeme und Infrastrukturen. Die Einführung neuer (regulatorischer) Standards ist national richtig und auf europäischer Ebene verdammt teuer. Die alten Verfahren müssen aber weiterhin aufrechterhalten werden - für die kommendem Jahre zudem im bisherigen Umfang.

Die Kosten sind also tatsächlich höher, aber natürlich weeeeeiiiiiiit von den lächerlichen entfernt, die einige Institute meinen aktuell aufrufen zu können. Aber solche, teilweise unverschämt hohe Bankgebühren reflektieren i. d. R. sowieso allerseltenst Bereitstellungskosten, sondern die Kundenstrukturen.

tollertyp schrieb:
Alle Überweisungen zu sammeln und dann gebündelt in der Nacht zu behandeln dürfte ja wohl eine höhere Last bedeuten?
Nein. Batchverfahren sind - Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel - grundsätzlich effizienter, da der fachliche und technische "Overhead" anteilig geringer wird - zum Teil signifikant.
 
Das ist wieder so ein typisches EU-Ding.Klingt erstmal gut bis man dann mal ne weile drüber nachdenkt.

Ich für meinen Teil seh schon den Brief der Hamburger Sparkasse vor mir,der mir mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten erklären möchte,wieso normale Überweisungen jetzt etwas kosten und das es ja nicht ihre Idee war sondern die der bösen EU.Und das sie sich ja nur ans Gesetz halten und bla.

Eigentlich kann ich denen diesen Brief schon mal vorschreiben,dann sparen sie sich dort später die Arbeit.

Man könnte natürlich etwas Modernes und für den Kunden praktisches aus dem ganzen machen aber...es sind halt deutsche Banken🤷‍♂️
 
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Eine Überweisung einen Tag parken ist technisch gesehen sogar aufwändiger. Von daher müsste eigentlich die Echtzeitüberweisung günstiger sein.
Grundsätzlich werden die ITler der Banken froh sein, wenn eine Altlast wegfällt.

Meine Bank verlangt für die Echtzeitüberweisung eine Gebühr. Evtl. sogar 2 Euro, aber ich bin nicht sicher, ob ich den richtigen Wert gefunden habe. Alles absolut transparent 🥶 . Naja, bald ist es auch für mich kostenlos. Ich zahle ja schon jetzt 15 Euro pro Monat Kontoführungsgebühren. Da ist dann aber auch sehr viel inkludiert (Kreditkarte, Reiserücktrittsversicherung,...). Mir ist schon klar, dass es kostenlose Girokonten gibt und auch kostenlose Kreditkarten, aber die Bank ist Vorort und mir ist auch der Aufwand alles auf ein anderes Konto umzustellen, viel zu groß. Ich habe ca. 100 Überweisungen pro Monat. Viele Daueraufträge bzw. Abbuchungsaufträge.
 
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Das ist eigentlich schlecht!

So Zahlungen wie Kreditkarte, Paypal oder wie die sonst noch heißen, müssten die Gebühren angezeigt und separat auf der Rechnung/Bon angezeigt werden.
Das nenne ich Transparenz und keine Verschleierung von Gebühren.

Interessant ist das Banken die überweisungssystem am Wochenende anhalten. Hab von am Montag um 0.05 Geld bekommen.
 
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Die Überweisung muss gespeichert werden und durch einen weiteren Job dann tatsächlich durchgeführt werden.
 
Wenn eine Bank jetzt (höhere) Gebühren für eine Standard Überweisung verlangen will, stinkt sie doch wieder gegen Dienste wie Paypal ab.

Das wird also im Normalfall nicht kommen. Außer es laufen Absprachen.

Die Kontoführungsgebühren werden vermutlich erhöht.

Bin gespannt wie Paypal reagiert.
Deren "Vorteil" ist jetzt dann teilweise weg.

Bleibt eigentlich nur noch der Käuferschutz und die fehlende Eingabe einer langen IBAN, als Vorteile für Paypal.
 
EU arbeitet oft langsam. Oft kommen auch wirklich gute Vorgaben dabei raus wie hier. Das sind zwei dicke Dinger.
  • Echtzeitüberweisungen gleichwertig zu Tagesüberweisung
  • SEPA System auch offen für Nicht-Banken

In Kombination ist damit der Weg für Privat-zu-Privat Echtzeitüberweisungen frei. Eine Nische die bisher von Diensten wie Paypal abgedeckt wird..
 
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snickii schrieb:
Dann kostet in Zukunft halt jede Bankbewegung. Gibt Banken die das schon machen.
Die das „schon“ machen? Richtig ist wohl eher, die das „noch“ machen. Meist haben diese Banken aber auch Modelle wo alles inklusive ist, auch Echtzeitüberweisungen. Nur die wenigsten Banken haben Modelle wo man für jede Transaktion was zahlt und es wird weniger und nicht mehr. Und um zukunftsfähig zu bleiben werden die Echtzeitüberweisungen ziemlich sicher auch nicht zur pauschalen Erhöhung der Preise führen. Die Technik gibt es doch schon seit Jahren und ist auch keine Raketenwissenschaft. Pushnachrichten gibt es bei fast allen Apps ja auch seit über 10 Jahren und nur die wenigsten Banken verschicken welche, obwohl sie es könnten. Irgendwann muss man die Banken halt zwingen damit mal was passiert, wie dann hoffentlich bald mit den Echtzeitüberweisungen.
 
Inxession schrieb:
Bleibt eigentlich nur noch der Käuferschutz und die fehlende Eingabe einer langen IBAN, als Vorteile für Paypal.
nicht nur, kommt drauf an, wie die Zahlgewohnheiten sind. Aber z.B. Wise bietet jetzt bereits mehr. Ich z.B. habe viel Zahlungsverkehr mit Schweden (kein Euroland) und öfters GB - da bietet mir eben Wise all die Vorteile bereits jetzt(inkl. Überweisung in Sekunden) + mehrere Währungskonten, unkomplizierten Wechsel und eben keine Einschränkung und damit Abschottung auf den Euroraum.
Da brauch ich kein paypal...
 
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wird ja auch mal langsam Zeit... - ständig überall Kosten und sonstiges abgraben, wo die Technik doch längst dahinter ist, und es zack-zack kann - aber nein.. Hände aufhalten,.. das lernte der Mensch sehr sehr schnell...🤦‍♂️
 
Ryden85 schrieb:
Das ist wieder so ein typisches EU-Ding.Klingt erstmal gut bis man dann mal ne weile drüber nachdenkt.

Ich für meinen Teil seh schon den Brief der Hamburger Sparkasse vor

Dann wechsle halt ... aber mit der Grundeinstellung ist da vermutlich sowieso nix mit Initiative.

Sparkassen (und Volksbanken) haben in den letzten ~ fünfzehn Jahren gemerkt, dass sie Preiserhöhungen fröhlich machen können, es bleiben genug, die entweder zu faul, zu dumm, oder denen - aus welchen Gründen auch immer - etwas am dortigen "Service" liegt.
 
haltezeit schrieb:
Die Banken werden das halt genauso wenig hinnehmen wie die Mobilfunkprovider, als es hieß, EU weites Datenroaming kostenfrei.

Auch wenn ein paar Ansätze der EU gut sind, denke ich dass bei Zwang und Verordnung auf Dauer niemand gewinnt. Der Markt sollte sich selbst regulieren können ohne jegliche Verordnungen und halbfertige Gesetze.
Sorry, aber die letzten 50 Jahre sagen mir da etwas anderes. Alles mit Shareholdern sollte reguliert werden. Will man das nicht, sollte man keine AG werden.
 
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Dr. MaRV schrieb:
Aus diesem Grund gehe ich jetzt in die Sparkasse nebenan und hole das Geld vom Automaten, um den Einkauf im Meerwasseraquaristik-Laden zu zahlen. Ich habe mir eine Zahlung mit einer der neuen Maestro-Kombi-Karten zeigen lassen. Mal geht die Zahlung als Maestro durch, mal als VISA. Wenn sie als VISA aufschlägt, zahlt der Empfänger bereits 70 Cent auf knapp 80 Euro Zahlbetrag.
Das hilft dir aber wenig wenn du z.B. in Italien ein Auto leihst und dort deine Debitkarte nicht geht. Weil Abheben kost ja noch mehr Geld.
 
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@Thaxll'ssillyia
Der Verleiher in Italien interessiert mich nicht. Zu meinem Aquaristikhändler hingegen habe ich ein freundschaftliches Verhältnis und das Bezahlen in Bar, um ihm die Gebührenabzocke zu ersparen ist ein Freundschaftsdienst.
 
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auch wenn's bei meiner bank nur 35 cent sind, und diese steuerlich geltend gemacht werden... super entscheidung!
 
jonderson schrieb:
Wenn die Banken schlau sind, machen sie aus der Not ne Tugend und sorgen z.B. mit QR Codes dafür, dass schnell Geld ausgetauscht werden kann.
Wird glaube ich nicht passieren, denn die Banken bekommen die bisherigen Versuche schon nicht wirklich in der Breite etabliert.

Mit Giropay haben die deutschen Banken ja schon ein System, das man als Alternative zu Paypal sehen kann. Damit wird zwar die eigentliche Buchung nicht schneller abgewickelt, aber der Händer (oder allgemein Empfänger) bekommt instant eine Garantie, dass die Buchung durchgeführt wird, er also sein Geld auf jeden Fall bekommt.

Nur gibt es das halt einzig bei deutschen Banken, und warum sollte ein Händler extra für deutsche Kunden zusätzlich Giropay anbieten, wenn er mit Paypal alle Kunden abdeckt? So lange sich also die Banken nicht zusammentun und gemeinsam ein europaweites System schaffen, wird sich an der Vormacht von Paypal auch nichts ändern, egal wie gut die Systeme der Banken sind. Für den Händler ist es immer einfacher, nur Paypal zu integrieren statt zig nationale Insellösungen.
 
drago-museweni schrieb:
Die EU hat immer wieder ihre Momente auch wenn einige Sachen ein Griff ins Klo sind, überwiegen doch die positiven Vorhaben wie ich finde.

Ich hoffe, ich erlebe den Traum eines vereinten Europas noch.
Muss ich auch sagen. Langsam gewinnt man den Eindruck, dass die EU an gewissen Stellen das nationale Totalversagen behebt.
Ich zahle bei der Sparkasse 10€ im Monat und Echtzeitüberweisungen kosten trotzdem noch extra. Das kann es echt nicht sein.
 
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