Intel Arc A380 AV1 ENcoding

bul

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Hallo Zusammen,

eigentlich hatte ich mich auf die Intel Arc A380 gefreut, weil die ja Videos nach AV1 unter Nutzung von Hardwarebeschleunigung transcoden kann. Ich würde dann mein Filmarchiv (1080p, AVC,Sony HDR-CX730E) nach AV1 transcodieren wollen, da die Festplatten langsam aber sicher "überlaufen". Qualitätsverluste sind - bis zu einem gewissen Grad - absolut kein Problem.

Nun kann man die Graka zwar noch nicht in der EU kaufen, in China ist die aber schon auf dem MArkt. Ein Testbericht macht mich jedoch stutzig:
https://videocardz.com/newz/intel-d...m-dg2-data-center-gpu-av1-encoding-capability
Laut Artikel sagt Intel, man könne 30% Bitrate gegenüber AVC (!!) bei vergleichbarer Qualität einsparen.

Das macht mich stutzig, denn ich meine AMD oder NVidia könnten bereits bei ihren Hardware-HEVC- Implementierungen bereits 30% einsparen, oder verwechsle ich das gerade mit CPU-Encode?
Wo wäre denn dann dann der Mehrwert bei AV1? Lizenzfreiheit?

LG
Bul
 
HEVC und AV1 haben vergleichbare Qualität, aber AV1 ist frei und kostet keine Gebühren.

Deshalb wird der Trend zu AV1 gehen, da sich für YouTube, Netflix und Co, aber auch für Hardwarehersteller (Konsolen, Fernseher usw) somit riesige Summen einsparen lassen.

Geht es dir schlicht um den Speicherplatz, also vergleichbare Qualität zum Original bei verringerter Bitrate, dann kannst du auch HEVC nehmen.
 
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In HW würde ich so oder so nichts encodieren wollen. In Software hat das letztes Jahr schon ganz gut ausgesehen allerdings war die Rechenzeit so extrem hoch, dass es quasi nicht benutzbar war wenn man bessere Qualität wollte als HEVC (bzw. annhähnernd gleiche Quali).
 
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Ich weiß nicht, ob ich den Aufwand betreiben würde, wenn es wirklich nur um 30% geht.
 
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Vermutlich ist der Intel-Encoder qualitätsmäßig nicht so toll, deshalb vergleicht Intel lieber mit dem älteren H264/AVC.
Für AV1 würde ich eher die schnellste leistbare CPU kaufen und damit encodieren.
 
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Hi Leute, danke für die Antworten.
Leider alles irgendwie ernüchternd....
 
Also ich persönlich finde ich die Encoding-Leistung eher für Echtzeit-Transcodierung interessant. Die Mühe, VIdeo-Material in großem Stil umzuwandeln - ich weiß nicht. Das würde ich wol nur dann machen, wenn ich eh noch andere "Optimierungen" machen würde, wie Werbung rausschneiden usw... (in dem Fall natürlich nicht, glaube nicht, dass du Werbung aufgezeichnet hast :-) ).

Und es ist natürlich interessant, wenn es nicht nur um die Einsparung von Dateigröße geht, sondern eben auch um die Reduktion von Netzwerklast - aber ich glaube das ist hier auch zu vernachlässigen.

Ich meine angenommen es geht um 20 TB Filmarchiv. Du würdest 6 TB einsparen. Wie lange bist du damit dem Umwandeln beschäftigt? Und wie viel schneller wäre eine weitere HDD installiert?
 
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tollertyp schrieb:
Ich meine angenommen es geht um 20 TB Filmarchiv. Du würdest 6 TB einsparen. Wie lange bist du damit dem Umwandeln beschäftigt? Und wie viel schneller wäre eine weitere HDD installiert?
Im Falle von AV1 sind die Stromkosten zum umwandeln gar nicht mal zu vernachlässigen im Vergleich zu einer weiteren Festplatte.
 
Neue Festplatte bedeutet Mainboardtausch oder SATA-Controller nachrüsten.
Ersteres würde eine Neuinstallation nach sich ziehen.
Letzteres ist auch schwierig, denn Im Gehäuse wirds auch schon eng ... hab keine Einschübe mehr frei.
Es sind ungefähr 57 Terabytes, wobei eigentlich auch so einiges weg kann. Aber wer löscht schon gern?
:)
Hab die Kamera seit Anfang 2015.... Immer auf höchster Qualität aufgezeichnet - das rächt sich jetzt halt.
Und bei der Menge fang ich auch das schneiden nicht mehr an. :cool_alt:
 

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Ja, das mit dem Löschen kann ich verstehen - wäre aber bestimmt der effektivere Weg. Zumindest würde ich bei Sachen, bei denen ich stark über das Löschen nachdenke, wohl auch eine Umwandlung mit mehr Qualitätseinbußen verzeihen als Kompromiss. Aber ist halt zeitintensiv... sowohl das Entscheiden, als auch das Umwandeln braucht Zeit.

Langfristig würde ich die Erweiterung des Speichers empfehlen, auch wenn es den Kauf eines besser geeigneten Gehäuses bedeuten würde (sofern das Ding nicht im Wohnzimmer steht, was ich hoffe, dürfte ein Gehäusewechsel ja eine untergeordnete Rolle spielen, vom Finanziellen mal abgesehen).
 
bul schrieb:
Kamera [...] ungefähr 57 Terabytes [...] seit Anfang 2015.... Immer auf höchster Qualität
Also da könnte durchaus einiges zu holen sein.. aus persönlicher Erfahrung würde ich mal von einer Reduktion um 90% bei gleicher Qualität ausgehen.

Probier's einfach mal aus. Handbrake, x265, CRF 21-23, Medium, gleiche framerate, Ton durchschleifen und kuck was rauskommt.

Du kannst es auch mit AV1 probieren aber da brauchst die Konsole und ffmpeg.

Ev. musst du mit den Einstellungen etwas rumspielen bis es für dich passt aber nimm dir mal ein kurzes Video, encodoier es mit unterschiedlichen Einstellungen und kuck was für dich Sinn macht.

P.S.: Du musst am Anfang schon dazusagen, dass dein Material vorher noch nie encodiert wurde (außer halt von deiner eigenen Kamera). ;)
 
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@Tenferenzu: Ich denke auch, dass die 30% eher pessimistisch sind, denn die gehen ja von einem bereits "vernünftig" komprimiertten Video aus, und weniger von Kamera-Aufnahmen, bei denen die Komperession nicht die höchste Priorität hat.

Wie groß die Einsparung ist, kann ich nicht sagen, da kennst du dich sicher besser aus. Dass es aber über 75% sein können, das glaube ich ohne Wenn und Aber.
 
tollertyp schrieb:
Wie groß die Einsparung ist, kann ich nicht sagen, da kennst du dich sicher besser aus. Dass es aber über 75% sein können, das glaube ich ohne Wenn und Aber.
Das geht im Extremfall soweit, dass der Ton mehr Speicher benötigt als das Video. Das gibt's ziemlich oft bei MPEG2 encodiertem Material. Da werden aus 1,5GB Video auch gerne mal 60 MB. (Bzw. Aus 2GB mit Ton der nicht komprimiert wird werden dann 550 MB wobei halt 490MB davon der Ton ist... Was extremeres ist mir noch nicht untergekommen aber es ist ziemlich krank wie gut die Kompression mittlerweile ist.)

Was bereits komprimiertes weiter zu komprimieren macht hingehen meist keinen Sinn solange man nicht gewillt ist merklich Qualität zu verlieren für 30% weniger Speicherbedarf..

Also wenn man komprimiert, dann ein einziges Mal und dafür ordentlich.

Edit: Falls es @bul interessiert.. ich habe hier noch meine Tabelle mit den Daten von den Encodes. Ziel war es auf 25% der ursprünglichen Dateigröße zu kommen ohne zu viel Qualität zu verlieren und ewig warten zu müssen bis alles durchgelaufen ist.
1656835556019.png

Man sieht sehr schön, dass mein kleiner Ryzen 5 3500u mit 15W ziemlich genau die doppelte Viedeolänge benötigt beim encodieren mit x265 RF25-Medium. Mit 6/8/12/16 Kernen im Desktop geht das sicher um einiges schneller! ;)
Qualitativ ist mir vor allem aufgefallen, dass bei Slow vs. Medium das Rauschen viel stärker beachtet wird (was ich eigentlich nicht haben will..) weswegen sich für mich persönlich die 3x so lange Rechenzeit nicht auszahlt.
Bei dem Material das mir vorlag, hat es keinen Sinn gemacht auf höhere Qualitätseinstellungen zu setzen (niedrigere Zahl -> Qualität höher bei x265, x264, AV1) da nicht genügend Informationen vorlagen um das Bild in irgendeiner Art und Weise besser aussehen zu lassen auf einem 32" 4K Monitor.
Aus diesem Grund würde ich jetzt mal pauschal sagen, dass du bei qualitativ hochwertigen Aufnahmen mit (C)RF 21-23, Medium und gleichen FPS irgendwo dein Optimum zwischen Videoqualität und Speicherbedarf finden wirst.
 
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Mal anders: Was für Equipment hast du denn im Haus - CPU/GPU?

Es gibt einige Tests "HEVC vs AV1" und die Quintessenz ist, dass sich beide nicht wahnsinnig viel tun und man als Unterschiede herausarbeiten kann:
  • AV1 eignet sich besonders bei einer vorgegebenen niedrigen Bitrate oder für Videomaterial mit schnellen Schnitten/viel "Action" im Bild und sieht dann besser aus als HEVC - also mal die rein hypothetische Annahme, man würde einen Kinofilm verkleinern wollen oder du hast ein Sportevent gefilmt oder du hast ein bombastisches Feuerwerk/Lichtshow aufgenommen oÄ.
  • HEVC hat ab einer gewissen Bitrate ein besseres Bild als AV1 bei gleicher Bitrate und eignet sich für ruhigere Videos - Landschaftsaufnahmen, Kamerafahrten, Kind spielt im Sandkasten oÄ.
Sprich wenn du radikal Bitrate reduzieren möchtest, dann eignet sich für das Endprodukt AV1 besser. Wenn du mit einer normalen Bitrate arbeiten kannst, dann sieht HEVC womöglich schöner aus.
Wenn viel los ist im Bild -> AV1; wenn wenig los ist im Bild -> HEVC.

AV1 ist in dem Sinne ja auch nicht der Nachfolger von HEVC (h.265/x.265), sondern ein Royalty Free Ersatz für HEVC und ersetzt VP9.

AV1 und HEVC sind beide Nachfolger von AVC (sprich h.264/x.264), benutzen aber eine andere Herangehensweise an die Bildkompression.

Der Nachfolger von HEVC ist VVC (h.266) und es gibt da auch einen Encoder VVenC, aber ich fürchte, das ist noch nicht für Normalsterbliche gut zu nutzen. Und du musst am Ende auch überlegen, welche Geräte das encodierte Material abspielen sollen.
 
TriceO schrieb:
  • AV1 eignet sich besonders bei einer vorgegebenen niedrigen Bitrate oder für Videomaterial mit schnellen Schnitten/viel "Action" im Bild und sieht dann besser aus als HEVC - also mal die rein hypothetische Annahme, man würde einen Kinofilm verkleinern wollen oder du hast ein Sportevent gefilmt oder du hast ein bombastisches Feuerwerk/Lichtshow aufgenommen oÄ.
  • HEVC hat ab einer gewissen Bitrate ein besseres Bild als AV1 bei gleicher Bitrate und eignet sich für ruhigere Videos - Landschaftsaufnahmen, Kamerafahrten, Kind spielt im Sandkasten oÄ.
Quelle?
 
Wobei ich da noch eine doofe Frage habe: Es wird ein Vergleich von Codecs gemacht, was aber irgendwie aus meiner Sicht merkwürdig ist, weil der Codec nicht das Ergebnis bestimmt, sondern maßgeblich vom konkret verwendeten Encodierer (also die Impementierung).

Nicht ohne Grund wird ja darauf hingewiesen, dass GPU-Encodierung mitunter schlechtere Ergebnisse liefert als reine Software-Lösungen.

Insofern meine Frage: Welchen Sinn ergibt es dann, Codecs auf so einer abstrakten Ebene zu vergleichen? Aus meiner Sicht ist das nicht uneingeschränkt möglich.
 
tollertyp schrieb:
Es wird ein Vergleich von Codecs gemacht, was aber irgendwie aus meiner Sicht merkwürdig ist, weil der Codec nicht das Ergebnis bestimmt, sondern maßgeblich vom konkret verwendeten Encodierer (also die Impementierung).
Man darf auch nicht vergessen, dass AV1 noch immer weiterentwickelt wird wohingegen h264 seit einiger Zeit fertig ist und, sofern einmal implementiert, quasi für immer laufen wird.
https://aomedia.googlesource.com/aom/
 
Also für das Encoding stünde mir ein Intel Core i7-7700K mit onboard GPU zur Verfügung. Dort hätte ich halt die Intel Arc zum transcodieren reingesteckt.
tollertyp schrieb:
Nicht ohne Grund wird ja darauf hingewiesen, dass GPU-Encodierung mitunter schlechtere Ergebnisse liefert als reine Software-Lösungen.
schlechteres Ergebnis heisst doch einfach nur schlechtere Kompression. Um die gleiche Qualität wie einen x265 Softwareencode zu erhalten müsste man halt beim GPU Encode einfach mehr Datenrate in Kauf nehmen oder wie meinst du das?

Zum Abspielen würde zur Zeit eine HK1 RBox X4 mit Coreelec zur Verfügung stehen.
Die kann AV1 per hardware decodieren. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass die Aufzeichnungen eher kaum angeschaut werden. Sind halt eher Erinnerungen.

Grundsätzlich verstehe ich es jetzt so: HEVC=Royality also Gebührenpflichtig für Hersteller.
AV1 Lizenzpool und für Poolmitglieder lizenzfrei, dafür müssen andere mathematische Wege beschritten werden, die nicht patentiert sind.
Klingt für mich eher so, dass AV1 was die Berechnungen angeht ineffizienter ist, weil die patentierten Algorithmen verboten sind. Wären die freien Algorithmen (Teilberechnungen) besser würden sie ja auch im HEVC Standard genutzt werden.

Naja ich warte mal weiter ab wie sich das mit dem VVC bzw. VVenC entwickelt...
 
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