Intel Lynnfield i5-750 gegen Intel Bloomfield i7-920
Einleitung:
Das ich eher der praktische orientierte User bin und am liebsten alles mal selber ausprobiere, kam die fixe Idee zu einem Prozessorvergleich mit Spieletest natürlich.
Daher wählte ich auch den Präfix Erfahrungsbericht sowohl in Sachen so einen Test durchzuziehen und in Bezug auf den Core i5-750.
Es fehlte nur zum vorhanden Bloomfieldsystem ein Gegenkandidat. Auf diesem Wege möchte ich mich bei der Firma HI-TECH.at aus Linz(OÖ) bedanken für die freundliche Bereitstellung eines Lynnfield-Bundles bestehend aus Core i5-750, Asus P7P55D, 4x2GB Mushkin DDR3-1600 CL9 und AC Freezer Extreme.
Messgeräte:
Energieverbrauchsmessgerät EC3000
Temperaturmessgerät Center 301
Benutzte Hardware:
Intel Core i5-750 – 2,66GHz (B1 Stepping, Batch B420)
Asus P7P55D
4x 2.048 MB DDR3-1600 CL9 Mushkin Essential Series
Asus P7P55D
4x 2.048 MB DDR3-1600 CL9 Mushkin Essential Series




Intel Core i7-920 – 2,66GHz (D0 Stepping)
ASRock X58 Extreme
3x 2.048 MB DDR3-1600 CL9 Mushkin Essential Series
ASRock X58 Extreme
3x 2.048 MB DDR3-1600 CL9 Mushkin Essential Series


Prozessorkühler:
Artic Freezer Extreme
Massenspeicher:
Western Digital Cavier Blue 640GB
OCZ Vertex 120GB
Grafikkarten:
Zotac GTX275 896MB Standard
MSI X1550 256MB passiv
Netzteil:
Enermax Revolution85+ 1250W
Gehäuse:
Sharkoon Seraphim (Standardbestückung)
Betriebssystem:
Windows Vista Home Premium 64bit
Softwaretools:
CPU-Z, Realtemp, Fraps, OpenOffice
Software synthetische Tests:
Linx(linpack x64), Cinebench x64, Frybench x64, wprime, superpi, truecrypt, povray beta, pcmark vantage, 3d mark06, 3dmark Vantage, Sisoft Sandra 2009
Software Spiele:
Prey, The Last Remnant, Crysis, Stalker Clear Sky, Divinity II Ego Draconis, Velvet Assassin, Anno1404, Gothic III, Sacred2, Fallout3, OverlordII
Die Tests
Synthetische Ergebnisse:
Hinweis.:
3,80GHz = 200x19 ohne Turbo, DDR3-1600 CL9
2,66GHz = 133x20 ohne Turbo, DDR3-1333 CL9
PC Mark Vantage

Western Digital Cavier Blue 640GB für System und Software
Cinebench R10 Multicore 64bit

Frybench 64bit

Truecrypt
interne Benchmark 100MB Datei 'Mean'


PovRay (Beta)
interne Benchmark

Linx (64bit)
basiert auf Linpack und zeigt auch in einer form die Rechenleistung

Der Core i5-750 lag bei Übertaktung selbst bei mehrmaliger Wiederhohlung immer vor dem Core i7-920.
SuperPI 32M

Sisoft Sandra 2009 Beta Arithmetik

Sisoft Sandra 2009 Beta Cache und Speicher

3DMark06 Default Preset

3DMark Vantage Performance Preset

Spiele Tests
Diese Tests entpuppten sich als sehr zeitintensiv und Trickreich gegenüber den geradlinigen synthetischen Tests wo man fast einschläft. Fraps starten, Spiel starten, das Savegame laden und los spielen? Denkt man, leider können Nachtladeverzögerungen jegliche Benchmarks so verändern das die Aussagekraft gegen Null geht. Dies war gleich die erste Lektion die ich erfahren durfte.
Hier kam die SSD (Betriebssystem und Spiel) zum Einsatz, vor allem GothicIII, Sacred2 und DivinityII profitierten von der SSD nicht unwesentlich in Bezug auf die Mindestanzahl an Bildern pro Sekunden. Auch Fallout3 konnte bei meinen Fahrzeugsprengkommando (zB Chrysler Gebäude) oder manch Event (Kopfgeld NPCs) deutlich runderes Spielerlebnis liefern.
Nächste Änderung gegenüber meiner Anfangsvariante (ununterbrochen Fraps) war das ich Fraps auf 60 Sekunden Intervalle stellte und so je nach Spiel bei 10 bis 30 Minuten Test-Spielzeit eben 7 ~ 25 Stück min/max/avg Dateien hatte von Fraps. Daraus der Mittelwert ergab den Endwert für die Diagramme, und so konnte ich die restlichen Ladeverzögerungen gut filtern die noch immer trotz SSD auftreten --> GothicIII bedarf wohl keines Kommentars.
Hinweis: GothicIII wurde mit Communitypatch gespielt, Fallout3 mit einigen Script&Grafik Mods!
Die Grafikeinstellungen waren bei der Auflösung 1920x1200 gleich denen bei 1280x1024. Immer mit 4xAA/ 16xAF und höchsten Details. Die Spiele wählte ich nach Eigeninteresse, bis auf Crysis das ging obligatorisch mit als das ultimative GPU Limit. Die niederen Frameraten waren schon sehr schmerzhaft.
Die Ergebnisse der Spiele:






Energieverbrauch & Temperatur
Diese Messung erfolgte mit der MSI X1550 Grafikkarte anstatt der Zotac GTX275 und umfasst das komplette System.Als Lastprogramm kam das Tool Linx (Version 0.6.3) zum Einsatz in der Einstellung 64bit und "use all Memory".
Erwähnen möchte ich das der i5-750 mit 8GB RAM nachwievor bestückt ist, während der i7-920 mit 6GB arbeitet.




Bei dem Verbrauch des Bloomfieldsystems musste ich selbst schlucken und dreimal hinsehen.
Manche User fragen sich warum der Bloomfield nicht heißer wurde durch den enormen Mehrverbrauch?
Das kommt dadurch, daß die Energieversorgung als Ganzes durch die Hitzeentwicklung&Energiekonsum am ASRock nicht mehr sonderlich effektiv arbeitet. So mehr Energie auf der Strecke bleibt wie der Prozessor beim Sockel tatsächlich benötigt. Den es gibt auch einen Widerstand zwischen Mosfets und Sockel der nicht zu vernachlässigen ist. Genau diese Faktoren eben schlagen hier zu Buche.
Nur aus Preis&Leistungsaspekten nahm ich ein gleichteures Mainboard aus meinen vorhanden für den Vergleich.
Mein Fazit als Bloomfield User:
Der niedere Energieverbrauch vom Lynnfield ist ein unbestreitbares Plus, genauso das davon auch sich das Mainboard weniger erwärmt. Vor allem mit günstigen Mainboards gibt es bei Bloomfield Systemen gerne Probleme mit den Mosfets gerade in Verbindung mit Towerkühlern die üblich unzureichend ein Mainboard mit kühlen. Ich beäugte die kleinen Kühler des AsusP7P55D skeptisch, diese wurden laut Temperaturmessgerät kaum über 35°C(Spitze bei 3,8GHz mit 47°C) warm, während das ASRock X58 Extreme mit dem Bloomfield im Sattel mit guten 45~50°C(spitze 61°C bei 3,8GHz) aufwärts kämpfte gemessen am Heatspreader des Mosfetkühlers.
Der Turbo vom kleinen Core i5-750 kann wenn er zulangt die Performance gut steigern. Mit aktivierten C-State funktioniert das auch wesentlich besser als beim i7-920. Wie oft sieht man bei einem i7-920 schon den 22er Turbomulti in der Praxis? Eben, eher kaum. Hingegen der Lynnfield zündet den Turbo sehr freudig und oft und bescherrte mir einige Ausreisser auch bei meinen gefrapsten Werten (zB Anno1404) die ich nur auf den Turbo zurückführen konnte.
Hätte ich nicht ein breites Equipment an S1366(Bloomfield) bereits, wäre der Lynnfield wohl meine Wahl zur Tilgung der Hardwaresucht. Der Dual Channel hat keinen Nachteil, eher einen Vorteil: Den oft kommt es bei Übertaktung oder starker Hitzeentwicklung beim Bloomfield dazu das der äußerste Speicherslot ausfällt bzw. auch die Boards empfindlicher sind. Das konnte ich beim Lynnfield nicht feststellen und half mit einen Föhn nach.
Nur für Leute die nicht wissen ob Bloomfield oder Lynnfield:
Kleinen i5-750 nehmen dafür dicke Grafikkarte kaufen

Wehmutstropfen:
* leider war mein Musterexemplar an i5-750 schlecht zu Übertakten daher die Angabe der Batch
* schade das ich keine ATI 5870 hatte zu dem Zeitpunkt
Abschliessend:
Mir ist auch bewusst das es immer was zu verbessern gibt und mir auch Fehler unterlaufen. Wo gehobelt wird fallen Späne. Seit aber versichert, ich habe den Test mit der Motivation für mich selber gemacht ob sich ein Umstieg lohnen würde bzw. die Investition in eine Anzahl an Mainboards, CPU-Testreihen etc.
Seht die Ergebnisse bzw. den Erfahrungsbericht als Zusatz zu bestehenden Tests.
Möglich das jemand das Sprichwort kennt "Hinter jedem Gerücht verbirgt sich ein Funken Wahrheit". So ähnlich sehe ich es mit Tests im Internet, wenn man genug Tests hernimmt, wo mit unterschiedlichen Methoden ähnliche Ergebnisse erzielt werden, dann muss was dran sein.