Mittels des Linux-ZSwap-Treibers verschwimmen die Grenzen zwischen RAM, NOR-Flash oder Optane, NAND-Flash und Plattenstapeln ohnehin. Vereinfacht gesagt reserviert man ein paar Prozent vom Hauptspeicher für komprimierte Speicherkacheln die dann priorisiert erst aufs NOR, dann aufs NAND und zuletzt auf Plattenstapel geschrieben werden. Dank sehr effizientem Caching und Elevator hat man in 99,9% der Fälle fehlende Kacheln im RAM-Cache.
Wir hatten bei einem Rechner die Wahl zwischen "von 32 auf 128GB aufrüsten" und "1TB M.2 SSD und ZSwap nachrüsten". Ein kurzer Vergleichstest zeigte selbst bei relativ RAM-hungrigen Anwendungen wenig Unterschied, im Gegenteil, wir konnten ein Speichermodell mit 500GB anstatt 100GB nutzen und kamen unterm Strich sogar auf mehr Leistung. Das mag von Anwendung zu Anwendung etwas anders aussehen aber absolut zufällige RAM-Zugriffe auf 500GB Daten sind definitiv eine grenzwertige Ausnahme, selbst eine hochfrequentierte Datenbank bleibt relativ lokal.
Unsere aktuellen Werte: 32GB RAM, davon 4GB RAM-Cache, 60GB NOR-Flash über Linux-MTD-Support (war defakto eine Fehlanschaffung weils kaum 1-2% Mehrleistung bringt, wird probehalber durch Optane ersetzt und notfalls kommt beides auf den Müll wegen KISS-Prinzip: Keep It Simple Stupid), 1024GB NAND-Flash und 16TB HD-RAID.
Rein nach Bauchgefühl würde ich sagen dass die beste Kombo derzeit viel RAM und grosse M.2-SSD mitbringt. Das ganze Zwischengeraffel mit NOR, Optane usw kann man sich gelinde gesagt schenken und die Plattenstapel sind auch reichlich irrelevant, die können meinetwegen sogar über lahmes Fiberchannel-SCSI oder Ethernet-iSCSI ganz weit weg stehen.