Worauf stützt sich eigentlich die Annahme, dass Larrabee als Grafikkarte für D3D / OpenGL Spiele eingesetzt werden wird?
Für mich hört sich das ganz stark nach einem im Befehlssatz erweiterten GPGPU-Gespann an, das weder alleine ein Betriebssystem verwalten kann, noch einem aktuellen D3D-Beschleuniger Konkurrenz machen kann.
Larrabee basiert auf Prozessoren, die von der Architektur mit dem Pentium-P54C vergleichbar sind - und davon richtig vielen.
Diese CPUs unterstützen nicht mal den MMX-Befehlssatz, geschweige denn SSE und dessen Nachfolger. Als CPU-Ersatz absolut unbrauchbar, viele Programme und Betriebssysteme kommen ohne die erweiterten Befehlssätze einer aktuellen CPU nunmal nicht aus oder laufen verdammt langsam.
Als GPU-Ersatz wird's auch verdammt eng:
- 64 niedrig getaktete CPUs kommen nunmal gegen die aktuell 240 (1D) oder 160 (5D) Streamprozessoren einer nVidia/ATi GPU nicht an
- Intel müsste endlich einen vernünftigen 3D-Treiber entwickeln - wenn man auf die aktuellen Treiber schielt, fällt es schwer, daran zu glauben
Larrabee ist also nichts ganzes und nichts halbes.
Den einzigen Verwendungszweck für Larrabee sehe ich in speziellen Anwendungen, die zu komplex für aktuelle GPUs und zu einfach für aktuelle CPUs sind - ein Zwischending also für hochspezialisierte Anwendungen, auf die der Privatanwender wohl noch lange warten kann.
Larrabee ist für Unis, Serverfarmen und Firmen gedacht, aber garantiert nicht für Privatanwender und schon dreimal nicht zum daddeln. Dafür wäre er viel zu teuer, stromverschwenderisch und deutlich schwächer als die viel stärker spezialisierten Prozessoren von ATi und nVidia.