t3chn0 schrieb:
Ich finde es absolut toll und beeindruckend welch gute Infrastruktur wir hier in Deutschland haben.
Jasmin83 schrieb:
das möchte ich auch unterstreichen, es ist vieler orts sicher noch nicht das schnellste internet, was in großen teilen aber nun mehr und mehr ausgebaut wird und viele sind nun auch mit 1gbit versorgt was für eine ganze weile reichen wird und dennoch sind alle größeren knotenpunkte, die sowieso schon vorhanden sind, mit genug reserven ausgelegt. es macht aber auch sinn, weil das was da ist auszubauen einfacher ist, als neues zu schaffen, was nicht unerheblich mehr aufwand bedeutet, insbesondere in der letzten meile.
Löblich ist nur, dass die geldgeilen Anbieter die Hausanschlüsse klein genug dimmensionieren, dass (in der Theorie) keine Überlastung stattfinden kann. Unsere (europäischen) Nachbarn haben Teilweise einen ähnlich guten Ausbau, geben aber den Kunden Vollgas, und genau deswegen bricht das Netz bei ihnen zusammen.
Der normale Otto, der keine 100+ MBit hat, merkt davon kaum etwas. Aber Anwohner von Ballungsgebieten oder Großgebäuden wie Wohnblöcke oder gar Hochhäußern schon. Lustiger Weise auch in Neubaugebieten die zwar kostengünstig angeschlossen werden hätten können (was für ein Satzbau, sorry) hängen aber meist an zu klein dimmensionierten Verteilern.
Hier von Löblichem Ausbau zu sprechen finde ich blauäugig...
Jasmin83 schrieb:
elbes möchte ich hier für Unitymedia BW sagen (Vodafone kann man dafür schlecht danken, die haben es nur übernommen und aufgestockt). Es ist schön, das hier unser Baugebiet Gigabit angebunden ist und es keine engpässe gibt und ständig volle bandbreite und geringer ping vorhanden ist, auch das der ganze hausanschluss auf zuruf innerhalb von wenigen tagen unbürokratisch und unkompliziert hergestellt wurde.
Unitymedia BW war ehemals Kabel BW. Meiner Meinung nach einer der besten Kabel Provider überhaupt. Sie brachten viele kostenlose Leistungen wie z.B. die Hausverkabelung zu erneuern, neue Hausanschlüsse zu montieren wenn die vorhandenen veraltet waren, und und und...
Seit der Übernahme von Unitymedia hat sich aber vieles zum negativen gewandt. Wegen der "Netzintegration" viele und schon fast regelmäßige Abbrüche, schlechterer Service. Allein die "Power" der Leitung war zunächst gleichbleibend.
Das änderte sich aber schlagartig mit der Einführung von DS-Lite und somit "fertiger" Integration. Nahezu jeder ehemalige Kunde wurde angeschrieben und mit günstigeren Preisen und schnelleren Leitungen zum Tarifwechsel "überredet". Klingt erst mal gut aber für die meisten Anschlüsse (wo es technisch möglich war) wurde mit DS-Lite auch VPN geblockt. So konnten sie ihre Auslastung senken und die Kunden zwingen auf Business Tarife umzusteigen die wiederum mehr kosten. Das betrifft natürlich hauptsächlich das Arbeitende Volk das gelegentlich (oder öfter/regelmäßig) im Homeoffice arbeitet.
Die Krönug setzt nun Vodafon indem sie die restlichen Tarife und Anschlüsse umstellen damit auch der letzte IPv4 User in der Falle sitzt.
Ein überragender Beitrag zur Ersparung von Bandbreite und zur Erhöhung der Einnahmen.
Ganz schlecht machen kann ich das allerdings nicht. Es müssen ja IPv4 User aussortiert werden da diese Adressen knapp sind. Nur die Art und Weise ist absolut schei... dem Kunden gegenüber.
Die Telekom ist im Übrigen mittlerweile auch auf diesen Zug aufgesprungen und tut gleiches, ebenfalls ohne Vorwarnung.
icetom schrieb:
bei anderen "Videokonferenzen" hat sich der Traffic vermutlich auch verdoppelt, da hört man aber nichts von freiwilligen Qualitätseinschränkungen.
Ich weiß nicht, bei wie vielen Videokonferenzen du schon dabei warst. Aber ich versuche das mal zu umschreiben.
Man muss unterscheiden zwischen dem Privatanwender wo ein Pärchen in "HD" miteinander telefoniert oder Firmen. Die Privatanwender sind hier kaum ein Problem.
Firmen verwenden Anwendungen wie WebEx, Teams, Skype for Business oder irgendwelche Exote. Und diese haben alle eines gemeinsam. Die Codes, welche auchimmer sie verwenden sind schon bis zum Anschlag auf minimale Bandbreite getrimmt. Hier lässt sich kaum noch etwas optimieren.
Ich bin berufsbedingt selbst in Konferenzen mit 2 bis 2000 Teilnehmern. Selbst wenn davon nur die Präsentatoren (gibt es das Wort überhaupt?) Video streamen und der Rest nur zusieht, dann ergeben sich massive Gesamtbandbreiten.
Durch Corona und Homeoffice steigt die Anzahl der online Meetings und daher der Bandbreitenbedarf, und der lässt sich nicht (kaum mehr) verringern. Ich kenne viele Firmen, die selbst hausinterne Meetings mit 3 Leuten (VÖLLIG ZU RECHT) nicht mehr im Konferenzraum abhalten sondern per eine dieser Apps. Und obwohl es hausintern ist geht der Traffic (dank der Cloud und Auslegung für externe Teilnehmer) über die Internet Leitungen.
Don Sanchez schrieb:
Genügend freide Kapazitäten in Deutschland und trotzdem drosseln Netflix und Amazon Prime Video pauschal in ganz Europa... wunderbar.
Dieser Teil meines Kommentar geht nicht direkt an dich, sondern an alle die ähnlich denken. Also nicht persönlich nehmen. Ich nutze nur deinen Kommentar.
Ich halte das alles für einen riesigen Marketing Zug. Betrachtet man es genauer stellt man fest, dass sich nur EIN Anbieter oder genauer gesagt EIN ANBIETER mit EINEM Knoten brüstet. Und nicht mit allen seinen Knoten.
Wären alle derart gut aufgestellt würde man wohl mehr als nur allgemeines Gewäsch darüber lesen.
Hinzu kommt, dass die Maßnahme mit der Drosselung der Bit Raten oder was auch immer durchaus gerechtfertigt ist. Begründung: Man spricht in der IT miteinander, und man hört von allem möglichen kleinen und großen Unternehmen, dass sie ihre Leitungen in diesen Tagen und Wochen um ein Vielfaches aufgestockt haben.
Ein Beispiel einer Firma die ich nicht nennen darf: Die Knotenpunkte in Frankfurt, Paris und einem außereuropäischen Standort wurden von 200 auf 1GBit aufgerüstet. Sämtliche angebundenen Standorte wurden von 100 auf 300 MBit aufgerüstst.
Und alles nur, damit Homeoffice, Fileserver, Konferenzen, VPN unc Co. in einem angemessenen, arbeitsfähigen und vor allem PRODUKTIVEN Bereich gehalten werden können.
Die Gesamtsituation also anhand eines (pressefreudigen) Knoten / Anbieters zu pauschalisieren ist schlicht kurzsichtig.
Theuth schrieb:
Das sind "systemrelevante" Dienste.
Ja ! Und das liegt nicht daran, dass es ein des Menschen ureigenes Bedürfnis ist, wenn man verhandelt, erklärt, rügt oder sonstiges tut wie "nur telefonieren", das Gegenüber zu hören oder noch besser zu sehen.. Das liegt genau genommen daran, dass selbst in Zeiten von Voip nicht genügend "Amtsleitungen" zur Verfügung stehen. Also das alte Analog / ISDN Problem. 100 Rufnummern aber nur 2 / 4 / 6 / 8 usw können gleichzeitig.
Man möchte glauben, dass dieses physikalische Problem zu Zeiten von VoiP nicht mehr besteht. Aber die Telefonanlagen Anbieter sowie die Provider lassen sich dieses ausgiebig bezahlen und beschränken nach wie vor die maximale Anzahl der Verbindungen "nach außen".
Daher auch die (absolut sinvolle) Möglichkeit und vor allem Notwendigkeit der (Video-)Telefonie mit Internet-fähigen Clients die den "Hausanschluss" nicht belasten "sondern nur die Internetanbindung".