News Investitionsstopp: Intel legt Chipfabriken in Magdeburg und Breslau auf Eis

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Immerhin wurde vom Land schon viel Geld für den Bau von Zufahrtsstraßen ausgegeben ;-)

Aufgrund von Protesten und dem notwendigen Abtragen von Schwarzerde (da 1 Meter dick und nicht nur 40 cm, müsste Intel das bezahlen und die weigerten sich wohl), wurde der Baubeginn der Fabrik schon im Frühjahr 2024 auf "frühestens 2025" verschoben.
Und Intel wollte eh erst mit dem Bauen beginnen, wenn sämtliche Zuschüsse der EU und Deutschland genehmigt und geflossen sind.
Da kommt der längst geplante Abbau der Mitarbeiter und Sparmaßnahmen als Begründung für eine weitere Verschiebung bzw. kompletter Absage gerade recht.
 
Casillas schrieb:
Ist doch gut so. Kann Deutschland etwa 10 Milliarden wo anders investieren. Kinder, Bildung, Brücken. :rolleyes: :mussweg:
Was geht mir diese toxische Einstellung auf den Keks. Man könnte echt meinen, einige haben permanenten Spaß daran, ihr negatives Sentiment zu verbreiten.
Deutschland schafft sich immer mehr selbst ab. Und das feiern Leute auch noch.
Wo soll das Geld für die Brücken und Bildung herkommen, wenn man keine Wirtschaft hat, die das erarbeitet? Was ist, wenn die Wirtschaft zunehmend Deutschland den Rücken kehrt? Manche glauben, alles fällt nur einfach so vom Himmel. Wo soll das Geld für die Infrastruktur herkommen?
Zumal auch falsche Eindrücke erweckt werden. Das Problem ist nicht, dass kein Geld für Brücken und Schulen da wäre. Das Problem ist, dass die Regierungen das Geld für andere Sachen verplempert. Wenn man mal Dresden als Bsp nimmt, wenn man glaubt, dass es wichtiger ist 193! M Eur in ein neues Verwaltungsgebäude zu stecken, statt sich um die marode Infrastruktur zu kümmern, dann ist das keine Frage fehlenden Geldes, sondern fehlender Prioritätensetzung. Die Stadt hat das Geld für Schwachsinnige Projekte verballert.
https://www.kettner-edelmetalle.de/...arden-aus-immobiliendeal-verjubelt-13-09-2024
Nun kann man sagen, dass ein Fabrikbau in Magdeburg keine Priorität haben sollte, weil es ein "schwachsinniges Projekt" ist. Das sehe ich aber anders. Wir sollten uns für die Zukunft rüsten, und da gehören Investitionen in Chipfertigung dazu, alleine schon um uns unabhängiger vom Rest der Welt zu machen. Ansonsten werden wir immer abhängig sein und können auch nicht vom Fortschritt in dem Bereich profitieren. Klar sind 10 Mrd. viel. Vielleicht auch zu viel. Andererseits zahlt man das ja nicht nur für eine einzelne Fabrik sondern für einen Standort, für eine Zukunftsvision, für Zukunftstechnologie, für Unternehmen und Unternehmer, die durch die Ansiedlung neue Geschäftsfelder erschließen, für eine Zukunft, die uns in einem Bereich wieder voranbringt, in dem wir schon lange den Anschluss verloren haben. Anders gesagt, mir ist es lieber, das Geld wird in Zukunftsprojekte gesteckt, die für weitere Investitionen und für wirtschaftlichen Wohlstand sorgen, als dass Geld nur in Paläste der Obrigen gesteckt wird oder in Prestigeprojekte oder in bloßen Konsum. Wir brauchen Investition, um den Wohlstand von morgen zu sichern. Und ja dazu gehört natürlich auch die Infrastruktur und gute Bildungschancen. D.h. aber nicht, dass alles Geld da nur noch reinfließen soll. Wo wurde denn zuletzt mal wirklich in Zukunftsprojekte in Deutschland investitiert? Die Investitionen vom Staat sind doch seit Jahren rückläufig UND er vernachlässigt seine Pflichten zum Erhalt der Infrastruktur. Man sollte nicht beides gegeneinander ausspielen.
 
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Fördergeld bitte komplett abziehen. Grundstück Wege nehmen. Managmentversagen sollte man nicht durch Politikversagen krönen.

Das Steuergeld könne wir in:
  • Windkraftindustrie
  • Wasserstoffspeicherindustrie
  • Infrastruktur
  • Bildung stecken. Ohne iPads (Apple), ohne Surface (Microsoft), ohne Chromebook (Google). Die Kinder sollen lernen, nicht am Flachbildschirm mit einer App mit maximal zwei Fingern spielen. Und lernen, dass man kritische Daten nicht in Clouds hochlädt.

Oder ganz verrückt:
Wir bleiben bei der Idee. Das Geld bekommt TSMC. Für 1 nm Fertigung. Oder STMicro!? Oder NXP, Bosch und Infineon (die haben aber schon). Oder Samsung. Oder Global Foundries.

Man könnte auch mal gezielt eine Modell wie bei Zeppelin (ZF Friedrichshafen) machen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftschiffbau_Zeppelin

Das mit dem Kapitalismus und der freien Hand des Marktes funktioniert nachweislich nicht. Erstmal passiert lange nichts, dann geht alles den Bach herunter, weil man alles in “Profitcenter” aufgespalten hat und nur kurzfristig denkt. Paradebeispiel ist der ganze Murks “Deutsche Bahn”. Und die haben es nicht mal an die Börse geschafft.

Das ist Kommunismus!!!
Ne. Es ist das Ende der Wirtschaftsform “Gier” (Kapitalismus) in dem jeder gegen jeden kämpft. Man muss es nicht gleich wie die Chinesen machen, aber ohne einen langfristige Idee wo man wirtschaftlich hin will und wie man sich gegenseitig behandelt geht es nicht.
 
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Ferran schrieb:
Jo, wenn der "Westen" für das Image sorgt
Für das Image sorgen die Leute im Osten selbst und sonst niemand. Man will gerne so Leute wie Höcke wählen und wundert sich dann wenn das Firmen nicht so toll finden das ein Faschist eventuell Ministerpräsident werden kann?

Aber Schuld sind wie du so schön sagst ja immer die anderen :-)
 
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RaptorTP schrieb:
Zumal die Energiepreise in Deutschland dank der jetzigen Regierung einfach fatal sind.

Zu dieser Aussage würde ich gerne einmal hören, welche Schuld die Regierung daran trägt?
 
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Goltz schrieb:
Vielleicht reagiert Intel auch auf den Rechtsruck im Osten.
Besonders wirtschaftskompetent sind diese sogenannten Alternativen ja nicht gerade.
Intel juckt sowas garantiert nicht.

Solange eine Regierung die Wirtschaft machen lässt juckt eine Firma der Rest nicht die Bohne.

Schon weil Intel aus den USA stammt und in der US-Parteilandschaft wäre die AfD höchstens Mitte und der Rest der Parteien in D viel zu links.

Also die AfD Typen halten keine Firma von D fern da gibt es hunderte bessere Gründe wie man vor kurzen eindrücklich gesehen hat um um D einen großen Bogen zu machen.

Das meiste des Geredes gegen die AfD hat genau dasselbe Niveau wie das Gerede was von der AfD kommt nämlich keins.

Dabei gäbe es viele gute Gründe warum die AfD und ihr ähnliche große Parteien unwählbar sind nur bringt die kaum jemand zur Sprache keine Ahnung warum.
 
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Casillas schrieb:
Ist doch gut so. Kann Deutschland etwa 10 Milliarden wo anders investieren. Kinder, Bildung, Brücken. :rolleyes: :mussweg:
Also diese Meinung kann man gerne haben, aber langfristig ist das Nichtinvest in Deutschland nicht gut für Deutschland und Intel.
Das kann man feiern, oder aber schlichtweg einfach mal die Augen aufmachen. Die Investments brauchen wir in Deutschland richtig, aber der Chips Act ist nicht dafür da.
 
CHB68 schrieb:
Also, "America First", und dafür verzichtet man offensichtlich sogar auf 10 Milliarden Euro (!). Man kann Jobs nicht kaufen, schon gar nicht auf Dauer. Aber man kann das Geld in Bildung, Forschung und Entwicklung stecken, um am Ende auch eigene, unabhängige Technologien inkl. der damit verbundenen Jobs zu haben. Aber das hat man leider in Deutschland und weiten Teilen Europas noch immer nicht verstanden.

Konrad Zuse und Heinz Nixdorf rotieren vermutlich in ihren Gräbern...

Mit unabhänginger Technologie wirst du nicht unbedingt weit in einer globalisierten Welt kommen. Daran sind andere Länder und Firmen schon gescheitert: Cray, Sun, Robotron (DDR), Cobra (Brasilien), Elka (Bulgarien), Norsk Data (Norwegen), ICL (England), Toshiba (Japan).
Nur von Forschung und Entwicklung kann man nicht leben. Vorallem wenn die schlauen Leute ohne Produktion ins Ausland gehen. Selbst wenn man es auf Europa ummünzt baut man nur teure Doppelstrukturen auf die durch Zuschüsse funktionieren.
China macht derzeit erstmal nicht anders. Es ist aber auch ein gänzlich anderes System als hier in Europa. Wie es dort ausgehen wird kann man noch nicht abschätzen.

frank00000 schrieb:
Alles fürs Militär denn laut: „Boris Pistorius: Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein“.

Da muss alles andere hintenanstehen.

Die Aufgabe von Militär ist es Kriegstüchtig zu sein. Es soll nur der Soll-Zustand hergestellt werden. Muss nur jeder für sich selber entscheiden ob es die Bundeswehr in welcher Form auch immer braucht oder gar überhaupt nicht.
 
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Im Grunde genommen hat man so jetzt genug Zeit um die "kostbare" Erde abzutransportieren und die archäologischen Arbeiten abzuschließen. Es tut mir nur leid für die bereits angeworbenen Schüler und Studenten, die jetzt zumindest mittelfristig wohl keine Intel Fab zu sehen bekommen.
„Die ersten Studierenden bekommen sicherlich schon während ihres Studiums die ersten Verträge von Intel“, sagt der Leiter des Reinraums, Jörg Vierhaus. „Aber wir sind nicht die Intel-Ausbildung.“ Die Leute könnten später überall unterkommen.
https://www.fr.de/ratgeber/karriere...et-beginnt-neuen-studiengang-zr-92293288.html

Ich hoffe an dieser Stelle ebenfalls, Intel bleibt an der Sache dran, zumindest mit dem Blick auf die Zukunft gerichtet.
Für den Aufbau und die Pflege dieser Kooperationen ist Bernard Capraro bei Intel zuständig. Der EU Talent Development Programme Manager ist schon das achte Mal in Magdeburg und schwärmt von der guten Zusammenarbeit. Durch Intel konnte der Reinraum wiederbelebt werden, das Herzstück in Fabriken der Halbleiterproduktion. Die Universität plant mit dem Sponsor einen noch größeren Reinraum, um Studierende dort umfassend mit der Zukunftstechnologie vertraut zu machen. Wichtige Mikroskope und Computerkabinette hat Intel bereits jetzt finanziert.
https://www.mdr.de/nachrichten/sach...niversitaet-intel-studium-halbleiter-100.html
 
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Der Wirtschaftsstandort DE ist momentan auch nur begrenzt in der Lage günstige Energie zu liefern. Der Trend ist ja eher das Firmen ins Ausland gegen…
 
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d3nso schrieb:
Brücken, Straßen, Schiene oder Infrastruktur im allgemeinen, da wäre es wirklich besser aufgehoben
naja das ist immer so eine Sache.
Man braucht keine Infrastruktur, wenn es keine Wirtschaftsstdanorte gibt.
Umgekehrt geht das schneller: wenn dort eine Riesen Firma steht die eine ordentliche Infrastruktur bruacht, wird wohl zugearbeitet.

Oder anders ausgedrückt: dort wo die wirtschaft blüht, wird auch in die Infrastruktur investieter.
Du kannst dir also sicher sein, dass wenn Intel dort gebaut hätte, auch alle Straßen, Schienen und Brücken besser versorgt werden.

Jetzt mit der Absage verliert die gesamte Region Geld. Die 10 Mrd sind ja nie einfach nur rausgeschmissen.
 
foofoobar schrieb:
Ob Intel die Fabs abstösst oder nicht ist relativ egal
Eine Frage des Blickwinkels, würde ich meinen, denn aus Eigeninteresse im Hinblick auf effizientere Produktentwicklung wäre es schon besser, wenn die Fabs bei Intel bleiben würden.

Außerdem kommt der Innovationsaspekt dazu, der bei Intel wohl größer (zumindest, was die Zeiten angeht bevor man die Führung in dem Bereich eingebüsst hat gegen TSMC, aber auch im anderen Bereichen - wie Substratforschung/-erprobung - liegt man aktuell bei Intel vorne, was sich aber nicht unbedingt auszahlen muss) als bei QualComm etwa (die sich als mögliche Käufer aktuell in Spiel bringen, auch wenn der Laden einen Bruchteil von dem was Intel verdient, aber an der Börse bizarrer Weise einen höheren Marktwert hat) sein dürfte.

Bei Samsung hat es ja bisher auch Sinn gemacht Entwickler und Fertiger unter einem Dach bzw. im gleichen Unternehmen zu sein.
 
lorpel schrieb:
Unternehmen machen sich ja eh Sorgen ob man ausländische Arbeitskräfte für den Osten gewinnen kann:

Wenn das ostdeutsche Image gefragte Experten aus dem Ausland vergrätzt

Da müsste Intel dann auf Inländer vor Ort zurückgreifen. Sicher gibt's da genug der gesuchten Experten.
Das Gegenteil ist der Fall. Hier passt die Bildung noch und die Menschen arbeiten für weniger Geld als im Westen. Und wenn ich mir Europa anschaue hängt eher Westdeutschland dem restlichen Europa hinterher.
 
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Als Vergleich kann man gut Tesla Grünheide heranziehen.

Planung 2019 1,1 Mrd €.
Fertigstellung 2022 für 5,5 Mrd € bei 1,1 Mrd € Förderung.

Glauben die bei Intel das die Fab in den nächsten 2 Jahren günstiger wird oder es mehr Förderung geben wird?

Bei der Rückführung der Fördermittel gibt es im Grunde nur eine Lösung.
Das Geld muss gegen die " Global Minderausgabe" gebucht werden.
Es hätte die geringsten Konsequenzen

Sollte die Summe in den Tranformationsfond fließen muss wieder geschaut werden, woher die Summen stammen, welche Zweckgundenheit einst dahinter standen. Bei der nachgelagerten "Verteilung" stellt sich wiederum die Frage der passenden Adressierung. Sollte z.b. eine kolportierte E Auto Förderung aufleben, kommen im gleichen Maße die Stimmen auf, dass wieder einmal Reiche gefördert werden. Da in der Regel Förderungen nach dem Gießkannen Prinzip erdacht werden.
Und für eine langfristige Planung fehlt der aktuellen Regierung schlicht die Zeit.
 
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Ich wohne in Magdeburg und mich hätte interessiert, wie sich der Wohnungsmarkt geändert hätte.

Aber das gesparte Geld kommt uns eh nicht zugute. Das geht eh in andere Ländern. Wir müssen noch mehr einsparen :)
 
habichtfreak schrieb:
AG in der Region suchen händeringend nach ITlern.
Kenne mich in Nordwest-Sachsen gut aus und die Arbeitsmarktsituation für den Informationstechnologiebereich war noch nie so schlecht wie heute. Absolute Wüstenleere an öffentlichen und internen Jobbörsen und Jobboards.
 
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