Ist Schäuble eigentlich der richtige Mann für das Innenministerium?

  • Ersteller Ersteller Fu Manchu
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Der Daedalus schrieb:
So jetzt bitte auch noch eine Aussage darüber in welchen Fällen diese Ermittlungsmethode angewendet wurde ...
so schnell steigende Anzahl von Schwerstkriminellen beunruhigt mich auch sehr. :evillol: Da Erfolge von o.g. Massnahmen nicht in den Himmel gelobt werden, nehme ich an, dass sie nicht erwähnenswert waren. ;)

Der Daedalus schrieb:
Nun beim Festnetz bleibt es komischerweise recht konstant ...
Die Frage ist, ob Anzahl der Festnetzanschlüssen auch konstant war.

olly3052 schrieb:
ich bitte Dich, eingestellte Grafiken das nächste mal ein wenig zu kommentieren.
ok, kein Problem.

olly3052 schrieb:
zum anderen ist jedes überwachte Handy nicht gleich Anzahl der überwachten Personen.
böse Junx und Mädels telefonieren nicht nur untereinander, so muss die Anzahl der überwachten Personen deutlich höher sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
und was willst Du mir mit Deinem letzten Satz schreiben?
Das ganz viele Unverdächtige auf einem überwachtem Handy auflaufen und somit ebenso überwacht werden?
 
@Der Daedalus:
trotzdem kann man auch sachlich antworten. Ich lass dir deine Meinung, ich sehe das anders. Vielleicht versuch ich dir das ganze in einem anständigen Post am Wochenende zu erklären. Im Moment hab ich zuviel am Hut.
 
Da kann man nicht viel an Meinung haben ...

Es gibt gewisse Definitionen für Worte. Und Definitionen treffen zu oder eben nicht.

Da in Deutschland vor jeder Anordnung einer rechtmäßigen staatlichen Überwachungsmaßnahme ein richterlicher Beschluss steht haben wir von der Gesetzeslage her gesehen keinen Überwachungsstaat.
Da zudem im Gesetz auf Kontrollmechanismen eingebaut sind die Missbrauch verhindern sollen und dann dennoch auftretender Missbrauch rechtlich geahndet wird, trifft auch von der Umsetzung der Gesetzeslage her gesehen der Begriff des Überwachungsstaates nicht zu.

Hauptkriterium des Überwachungssystems der DDR war eine totale Überwachung bei der der Staat ohne Nennung von Gründen alle nur denkbaren Methoden einsetzen konnte um etwas über die Gedanken und Handlungen seiner Bürger zu erfahren. Dabei gab es keinerlei rechtliche Normierung. Es gab ferner keinen nennenswerten Rechtsanspruch der Bürger.
Eine "Missbräuchliche" Anwendung von Überwachungsmitteln wurde nicht rechtliche geahndet.

So und jetzt sage mir irgendein Gesetz das auch nur irgendeins dieser Kriterien erfüllt ...

Vielleicht solltest du deinen Wissensstand in diesem Bereich etwas mehr auffrischen bevor du hier weiter Behauptungen aufstellst ... Du unterlagst schon bei der online Durchsuchung einer fatalen Fehleinschätzung.
 
Hi

scheinbar hat er ja jetzt die Hosen voll. :D
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6670110_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

@Der Daedalus
Da du dich so gut auskennst, wirst du uns sicher auch den Unterschied erklären können zwischen den heimlichen unberechtigten Onlinedurchsuchungen bei denen es ja vermutlich wegen fehlender Rechsgrundlage keinen richterlichen Beschluß geben kann und der draus, da hier ja alles anders läuft als in der ehemaligen DDR, abzuleitenden rechtlichen Konsequenzen für die durchführenden Stellen aufgrund von "Missbräuchlicher" Anwendung von Überwachungsmitteln zu erwarten sind. :D
Dann dürfen wir ja mal hoffen, das dies in einem Rechtsstaat rechtlich auch geahndet wird.
Wenn das jetzt nicht möglich ist = Deutschland = StaSSi 2.0 :D

Komisch ist ja auch das er die heimlichen missbräuchlichen Überwachungsmethoden zur Onlinebespitzelung von Computerinhalten nicht schon nach dem BGH Urteil einstellt, sondern erst nach massiven Druck aus der Bevölkerung/Presse/Potitik. :D
Werden jetzt alle Besitzer von durchsuchten Computern angeschrieben und für die unrechtmäßige heimliche mißbräuchliche Durchsuchung eine Entschuldigung ausgesprochen? :D
Werden alle Daten, die bei unrechtmäßigen, heimlichen und mißbräuchlichen Untersuchungen ermittelt wurden denn auch gelöscht? :D
Ist eine unrechtmäßige, heimliche, mißbräuchliche Durchsuchung nicht gleichzusetzen mit Hausfriedensbruch?
Dann zieh ich mir mal das BGH Urteil rein.

Cu
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Der Daedalus

Du scheinst Dich ja super mit dem Status der Stasi auszukennen! Tut mir leid, ich habe sowas damals real erlebt! In Ordnung, einen rechtstaatlichen Anspruch der "Opfer" gab es nicht!

Ich weiss dass ich eine Akte habe, was drin steht interessiert mich nicht! Meine Berührungspunkte waren das Sportfest 1987 in Leipzig! Und da wurde offen mit den Herren von "Bewachungsapparat" gesprochen! Da wusste jeder, wozu die Herren da waren. Und wir sind auch für kritische Äusserungen nicht in den Kahn gewandert.

Zu den Methoden: die Nachbarschaft wurde befragt; und diese hat es am Abend weitererzählt, dass da Leute waren, die was wissen wollten. Wer sich nicht gemeldet hat, war potentiell gefährlich! Also alles viel harmloser als immer so dargestellt. Telefon wurde eh überwacht und mitgeschnitten - haben wir gerne mal einen Gruss an die Herren mit übermittelt - meistens knackte es dann in der Leitung verdächtig.

Also wenn man es nicht übertrieb; kein grösseres Problem (wie auch bei 17 Mio.!)

Wir sind auch 1989 nicht verhaftet worden, als es zu den Demonstrationen ging, und hier in LSN L ging es ja bekanntlich los!

Es war halt ein offenes Geheimnis, das es sowas gab und man arrangierte sich!

Heute sehe ich das kritischer - weil der pseudodemokratische Anstrich vorhanden ist, man das DDR - Stasi System verteufelt hat, jetzt aber unter dem Deckmantel "Terrorabwehr" ein noch viel strafferes organisiertes System errichten will. Wir konnten uns noch frei im Land bewegen ohne überwacht zu werden.

Schaut heute auf die Mautbrücken (Thüringen hat schon Kennzeichen in den Tunneln aufgezeichnet), Treibstoffe, Reisen werden mit Tankkarte bzw. Bargeldlos bezahlt, Meldewesen in den Hotels und Pensionen. Hier kann! man noch lückenloser verfolgen! Und das ist heute schon relativ leicht machbar!

Willkommen in 1984!

Sorry etwas OffTopic; aber musste mir mal Luft machen.

Zurück zum Kern

Ja der Herr Schäuble hat zurückgerudert, was die Online Untersuchungen betrifft. Habe auf dem WDR die Sendung mit Schönbohm und Wiefespütz gesehen, sowas wurde noch von Schieli (? - auch egal) aktiviert und angeblich nur 6 - 10 mal durchgeführt!

Mittlerweile gibt es auch eine neue Aussage zum Pass- und Meldewesen - Die biometrischen Daten sollen nun doch nicht allen Polizeistellen zugänglich gemacht werden, die Fingerabdrücke gar nicht (vlt. wegen zu hoher Fehlerquote) und nur an Wochenenden und bei "Gefahr im Verzug" soll es nicht über die Meldeämter der Gemeinden laufen.

Na bei uns ist das Polizeirevier (noch) gegenüber dem Meldeamt - soll aber in die Kreisstadt zurückverlegt werden und ggf. nur noch ein Polizeiposten werden - wir haben aber auch nur 16.000 Einwohner - schöne neue arme Zeit! Nur soviel zur Bürgersicherheit!
 
Ich verstehe die Aufregung mancher hier nicht.

Wenn der Wolfgang sagt, seine geplanten Maßnahmen würden lediglich dem Schutz der inneren Sicherheit des Deutschen Volkes dienen, dann ist das so.

Das war schon 1985 (Bonner Weltwirtschaftsgipfel) so, als Schäuble - damals noch als "Libero" im Kabinett Kohl umtriebig hinter den Spitzen tätig - erstmals gedachte, die Bundeswehr im Inneren einzusetzen.
Nichts also mit der kolportierten posttraumatischen Belastungsstörung seit dem Attentat 1990. Der Mann ist schon viel früher davon überzeugt gewesen, allem Übel der Welt könne nur mit restriktiven Gesetzesänderungen und falls notwendig, mit drastischen "Präventivschlägen" begegnet werden.

Und wenn man sich im Innenministerium noch nicht ganz klar darüber ist, worin denn diese potentielle Bedrohung der permanent so gern in Frage gestellten "Inneren Sicherheit" konkret bestehen könnte, ist es doch nur legitim, mal eine kleine anonyme Umfrage auf Volkes Festplatten zu veranlassen.
Dafür muss man einfach auch mal ein wenig Verständnis aufbringen; schließlich ist es zur Vermeidung von Kollateralschäden vorteilhaft zu wissen, wo genau die Luftwaffe in Prenzlauer Berg ihre Cruise Missiles einzusetzen hat.

Klar auch, dass es aus Schäubles Sicht reiner Zeitverschwendung gleicht, geplante Einschnitte ins GG vorher auf deren Konformität zu überprüfen. Zurückrudern, wenn man erwischt wird, fällt da, weil oft erfolgreich praktiziert, wesentlich leichter.
Auch sind die Umstände, beim Thema Sicherheit linksliberalen Einwänden entgegenzutreten, nie günstiger gewesen als Heute. Warum also nicht den großen Wurf wagen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen flugs den eigenen Vorstellungen anzupassen.

Vorstellungen, die nach Schäubles Selbstverständnis ausschließlich dem ureigenen Sicherheitsinteresse Deutschlands dienen - den Mann darf man imo getrost als Überzeugungstäter bezeichnen.

Wem das noch nicht reicht, die Eingangsfrage des Posts, ob Schäuble eigentlich der richtige Mann für das Innenministerium sei, zu beantworten, den möchte ich auf eine weitere hervorragende Eigenschaft dieses Politikers hinweisen.
Der Mann ist absolut integer und vertrauenswürdig. Das hat er mit seinem beispielhaften Verhalten in der CDU Spendenaffaire bewiesen, indem er immer sofort alles zugegeben hat...was ohnehin nicht mehr zu leugnen war.

Auch, wenn man jetzt der Meinung sein könnte, dass das Auslassen von Tatbeständen nicht wahrheitsdienlich ist, so ist doch eines klar: Gelogen, nee, gelogen hat der Wolfgang nie nicht und entschuldigt hat er sich schließlich auch, beim der deutschen Öffentlichkeit und dem Bundestag - gerade so, wie es sich für einen recht guten (oder war es umgekehrt?) CDUler gehört.

Von "Oben" gab es, glaube ich, zur Strafe noch 10 Vaterunser und gut war's - der Mann ist schließlich Politiker und kein Wahrsager...
 
Hier noch ein kleines aber feines Video von unserer lieben Bundeskanzlerin.

http://www.youtube.com/watch?v=zicgrpSYSYQ

Sie spricht genau das aus was viele befürchten, erst werden die schlimmsten Dinge vorgeschoben (Terror o.ä.) um dann den Bürger beim "Kaugummipapierchen wegschmeißen" zu überwachen. Ich bin wirklich geschockt und traurig nachdem ich das Video gesehen habe. Klatschend geht so langsam jede Privatheit zu Grunde. :(
 
Dieser Videobeitrag war doch am 15 Mai oder so Bestandteil einer Sendung im Rahmen der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" (ZDF). Da ging es um Zukunftsvisionen beim Einsatz von RFID.
 
Joa das ganze stammt aus dem Film "Auf Nummer Sicher", der leider an einem sehr tollen Sendeplatz im ZDF ausgetrahlt wurde. 0:45 Uhr ist halt doch nicht die Zeit wo der normale Bürger noch vor dem Fernseher sitzt. Das niedrige Interesse zeigt aber, dass sich die meisten schon damit abgefunden haben. :(
 
Unglaublich was die da von sich lässt
 
Herr Schäuble hat im Spiegel-Interview eine deutliche Ausweitung der staatlichen Befugnisse gefordert. So möchte er einen neuen Straftatbestand "Verschwörung" einführen. Leute, die er "Gefährder" nennt (womit potenzielle Gefährder gemeint sein dürften), möchte er über Auflagen mit einem Handy- und Internetverbot belegen und bei Bedarf internieren können.

Ich kann das alles gar nicht glauben.

Link nachgereicht: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,493094,00.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

http://www.heise.de/newsticker/meldung/92367
Hättest ja auch den Link gleich mal einbauen können. ;)

An meiner Meinung über Herrn Schäuble ändert es aber grundsätzlich nichts, halte ich ihn doch für sehr gefährlich für unseren Staat und das Grundgesetz.
Das Wächst mal wieder eine politische Meinung, die es ganz toll findet bischen Krieg spielen zu dürfen und in Deutschland lebende religiös oder politisch Andersdenkende etwas stark zu überwachen. Hatten wir wohl in den Jahren 33-45 wohl auch schon mal hier.

Wenn ich da schon lese "Gezielte Tötung von Verdächtigen", da fällt mir dann schon nichts mehr zu ein. Wer ist denn verdächtig? Religiös und politisch Andersdenkende?
Jetzt würde es nach seiner Meinung bald reichen, wie z.B. in England, mit einem Rucksack in der U-Bahn zu laufen um erschossen zu werden bzw. sich in irgend einer Weise verdächtig zu machen um über den Haufen geballert zu werden. Der sollte mal einige Medikamente absetzen. ;)

Cu
 
@keshkau,
glaubs nur, damit reiht sich Herr Schäuble in die Gemeinschaft der Innenminister von Bund und Ländern ein die zumindest eines gemeinsam haben. Sie entwickeln mit zunehmender Amtszeit eine Art Verfolgungswahn oder Schizophrenie die sie nie wieder los werden.
Von da her kann man sagen das Herr Schäuble durchaus der richtige Mann für s Innenministerium ist.

Da kann man sich noch auf einiges gefasst machen. Es bleibt kein Bereich außen vor.

Mit den Killerspielern und Internetverbrechern geht s los mit den potentiellen Gefährdern geht s weiter...
 
Da kann ich euch nur zustimmen der Typ wird immer mehr zu einer Gefahr für uns alle.

Gilt nicht in einem Rechtsstaat der Deutschland ja eigentlich sein sollte auch die Unschuldsvermutung?

Ich will nicht in einem Staat leben in dem jeder bespitzelt wird nur weil er "verdächtig" sein könnte.

Naja kommt Zeit, kommt Rat, kommt ..... ;)
 
meine frau meint, dass herr schäuble sich mental eh nie erholt hat von den folgen des attentats auf ihn.


wichtig bleibt am ende, dass wir in einer demokratie leben, und dass der erfolg im wechsel steckt. "jing & jang" sozusagen.

bleibt uns zu wünschen, dass wir in zukunft uns auch mal wieder liberalere bundes(innen)minister (und jüngere) wählen.

elemente des überwachungsstaates müssen auch wieder abgebaut werden können, dekonstruiert werden können eben.

m.e.n. wichtig auch, dass die jahrgänge 1979-89 das heute schon verinnerlichen. (banal: damit sie als 50-jährige dann selber abgeklärt und freiheitlich politik machen... . eben genau so, wie sie sie selber hatten und brauchten.)

evtl. auch hier:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25046/1.html

aber eigentlich ist herr schäuble schon geschichte.

.
 
hallo,

das derteitige tempo auf den weg in einen timokratischen überwachungsstaat ist erschreckend. man könente sich derziet fast mit einer tütü popcorn zurücklehnen und die umwadnlung einer staatsform genießen, beträfe sie uns nicht selbst und wäre sie nicht so fundamental falsch.

in gewohnter salmietaktik werden uns seit 9/11 stück für stück unsere bürgerlichen rechte genommen und beschnitten, gleichzeitig wird der druck und die kontrollfunktion bis hin zu repressionen stetig ausgebaut. unter den deckmantel des derzeitigen trendfeindes in form fanatischer kämpfer - meist islamistischer herkunft - erleben wir tagtäglich wie unser grundgesetzt ausgehölt wird.

es ist schon erstaunlich, dass menschen mit einfachsten feindbildern (kalter krieg, irak, al-qaida) zur aufgabe ihrer wenigen sicherheiten und rechte bereit sind. die wichtigen fragen und eine klare definition des terrorbegriffes und eine ernsthafte auseinandersetztung über motive und gründe der attentäter geht man gezielt aus den weg. es ist dabei noch nichteinmal bedeutend wer die anschläge eigentlich ausübt, verschwörungstheoretiker verdächtigen auch oft die eigenen staaten, viel bedeutender ist der umgang damit.

man könnte meinen nach all den opfern für freiheit in der geschichtlichen freihietsentwicklung, sollten wir auch heute noch bereit sein, diese opfer zu bringen. es mag zynisch klingen, aber wenn unser aller leben wahrhaftig den regierenden am herzen liegen würde, sollten mehr mittel gegen krebs bereit stellen oder schlicht das autofahren verbieten. bei der anzahl der weltweiten anschläge und den natürlich bedauernswerten opfern, sind die reaktionen darauf aber völlig übertrieben und zugleich sinnlos.
evtl. fühlen sich tatsächlich menschen von der stark expandierenden westlichen zivilisation und unserer werte bedroht, ausgeblündert oder shclicht unverstanden und suchen mittel und wege dies irgendwie in einer nach aufmerksamkeit haschenden medienwelt zu vermitteln. doch findet auch hierbei keine suche nach den motiven und die daraus resultierende selbsterkenntnis und die eigene schuldeinsicht nicht statt.

ohne um sich über die gründe für terror oder eine klare definition über terror zu bemühen, versucht der westen den terror durch immer mehr überwachungsmaßnahmen zu begegnen. in deutschland wird ab dem 1.1.2008 von jedem der 82mio. bürger sämtliche verbindungsdaten wie handy (ort, zeit dauer + die daten vom empfänger), telefon, internetverkehr für sechs monate pauschal gespeichert. war es bisher in der rechtssprechung üblich einen klaren verdacht und einen richterbeschluss zu besitzen, ist dies nun obsolet. was mit den daten geschieht und mit welcher sorgfalt damit umgegangen wird ist mehr als fraglich - besonders nach dem brisanten löschvorgang bei der bundeswehr.

obwohl geschichtliche vergleiche immer hinken und nur eine grobe orientierung zur bewertung aktueller ereignisse bieten können, zeigt sich doch deutlich, dass all die derzeitigen maßnahmen kaum gegen den terror, denn vielmehr gegen die eigene bevölkerung gerichtet zu sein scheinen. über die frühe erkennung oppositioneller oder gezielte manipulation/erpressung selbiger. bis hin zur erstellung ausufernder bewegungsprofile weiter bevölkerungsgruppen. nebenbei bemerkt, wird die sich seit jahren nahazu gleichbleibende verbechensanzahl wohl nicht verändern, da man davon ausgehen muss, dass sich die organisierte kriminalität wie immer bestens zu schützen weiß. kleindelikte wie bei rot ünber die ampel, illegales filesharing, etc. werden dafür wohl stärker geandet werden.

wenn allerdings die kanzlerin davon spricht, dass " Die alte Trennung zwischen innerer und äußerer Sicherheit ist von gestern, wir müssen in ganz neuen Zusammenhängen denken."
und gleichzeitig der innenminister davon spricht, dass "Die Unterscheidung zwischen Völkerrecht im Frieden und Völkerrecht im Krieg passt nicht mehr auf die neuen Bedrohungen.", dann sollten bei allen die alarmglocken klingen. sie beschrieben damit unmissverständlich den kompletten staat aufs spiel zu stellen. der staatsbildende ur-akt (nach carl schmitt) ist die trennung von innerer und äußerer sichereheit und damit immer verbunden mit dem ende eines bürgerkrieges.

wir können allerdings nicht wie unsere großeltern sagen wir haben nichts gewusst.
wir sollten nur langsam aktiv werden und wirklich misstrausch werden, wenn uns ständig versucht wird - mit ominösen gegnern - unsere einzigen güter, und rechte eines bürgerlichen staates zu nehmen.

grüße,
franeklevy
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe ein, dass es zu den Aufgaben eines Innenministers gehört, für die innere Sicherheit zu sorgen. Und man muss auch die besonderen Umstände sehen, nämlich dass Koffer- und Rucksackbomben in Regionalzügen (NRW) oder in U-Bahnen (London) nicht zum Alltag derjenigen gehörten, die das Grundgesetz ausarbeiteten. Das waren damals schlichtweg komplett andere Zeiten, und zwar in vielerlei Hinsicht (siehe Handys und Internet).

Herr Schäuble weiß, dass er im Kampf gegen Kriminelle und Terroristen derzeit auf verlorenem Posten steht. Da brauche ich nur an die veraltete analoge Kommunikation bei der Polizei zu denken.

Problematisch ist in meinen Augen, dass die vorgeschlagenen Mittel sehr gut dazu geeignet sind, die Rechte der Bundesbürger auszuhebeln. Da sitzt man im Urlaubsflieger zufällig neben einem Araber und hat möglicherweise schon das Pech, dass einem Kontakte zu Islamisten unterstellt werden, nur weil der Sitznachbar sich in seiner Moschee die Predigten eines fanatischen Immans anhört. Die Quellen, die herangezogen werden, sind ja oft nebulös und kaum nachvollziehbar. Ehe man sich umsieht, steht man in der zentralen Terrordatenbank und kann nichts dagegen unternehmen. Das wollen wir wohl alle nicht.

Der zweite Kritikpunkt ist, dass die Maßnahmen alle nichts bringen. Der böse "Gefährder" wird also mit einem Handy-Verbot belegt. Na und? Dann leiht er sich das Prepaid-Handy seines minderjährigen Sohnes. Wer will das kontrollieren können? Das Internetverbot ist ebenso ein Witz, wenn man darüber nachdenkt. Vielleicht kann der Mann keinen eigenen Anschluss bei T-Online beantragen. Aber ist das ein Hindernis?

Schäuble zückt stumpfe Schwerter, über die sich de Terroristen kaputtlachen. Und die braven Bundesbürger sind die Leidtragenden, die es am Ende ausbaden müssen. Dann soll der Innenminister doch so mutig sein und zugeben, dass es gegen bestimmte Bedrohungsformen keine praktikablen Hilfsmittel gibt. Und wenn wir hier Zustände wie in Bagdad bekommen sollten, kann man immer noch andere Saiten aufziehen.
 
Für den von Schäuble konstruierten Fall mit Osama bin Laden irgendwo in Afghanistan oder Pakistan habe ich persönlich erst einmal kein Problem. Dort sind Bundeswehrkräfte im Einsatz. Das ist für mich ein Kriegseinsatz. Die können dort - überspitzt formuliert - quasi jeden töten, der sich ihnen in den Weg stellt. - Wenn Schäuble diese kriegerische Ausnahmesituation in ein Gesetz schreiben will, das entsprechend innerhalb Detuschlands gilt, dann wird er das nicht schaffen.

Die Bundesbürger sind kein Freiwild für schießwütige Polizisten. Aber darauf liefe es hinaus: Da betritt jemand eine U-Bahn. Ein zufällig anwesender Polizist hält ihn (versehentlich) für einen gesuchten Terroristen. Und weil der Mann einen Rucksack auf dem Rücken trägt, wird geschossen, weil sich darin eine Bombe befinden könnte. Der Polizist geht straffrei aus, weil er in gutem Glauben und im Sinne der Gefahrenabwehr gehandelt hat. Nein danke!
 
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