Ist Studentsein überhaupt (noch) Menschenwürdig?

Ganz meine Erfahrung, ich finde es nur immer wieder schade. Schließlich wäre es doch prima, wenn wir nicht nur "Gesellschaft" heißen, sondern uns auch so verhalten. D.h. Erfahrungen austauschen, damit nicht jeder für sich die immer gleichen Fehler machen muss.
 
Bafög ist meiner Meinung nach der größte Mist überhaupt....

Ich kenne genug Leute die Bafög bekommen, deren Eltern dann auch noch H4 bekommen und quasi nix tun und die dann von dem Bafög doch relativ gut leben können und dann kenne ich viele Leute wo beide Eltern berufstätig sind und denen leider kein Bafög mehr zusteht, die aber mit deutlich WENIGER Geld im Monat auskommen müssen obwohl deren Eltern arbeiten gehen.

Finde das ist die größte Verarschung, würden meine Eltern beispielsweise die Füße hochlegen und nicht mehr arbeiten gehen hätte ich gut 40% mehr Geld im Monat das kanns doch irgendwo net sein....

Wie gesagt finde die Regelung mehr als unfair, fairer wäre meiner Meinung nach wenn man ALLEN einen Zinslosen Kredit anbieten würde. Und zumindest die Leute die ICH kenne und die bafög bekommen reden zwar immer dass es ach so wenig ist, hauen dann aber auch jedes wochenende 50euro und mehr aufen Kopp.

Dass man als Student kein Luxusleben führen kann ist klar, außer man hat extrem reiche Eltern doch um meine Meinung nochmal zusammen zufassen finde ich es nicht richtig dass Studenten mit armen Eltern doch oft deutlich mehr in der Tasche haben als welche aus der Mittelschicht, das ist so meine Erfahrung.
 
sollte ich mich irren, weist mich bitte darauf hin
Hinweis
Als Hartz4/ALG2-Bezieher bekommt man ja relativ leicht 350€ zum Leben sowie ca. 250-XX € zum Wohnen. Und dafür muss man (ausser sich bei Firmen zu bewerben) nichts tun.
Neben monatliche Bewerbungen gibt es: 1€Jobs, Praktikas, Abms, Deutschkurse, div. Maßnahmen und Umschulungen, Zwangsumzüge, Wohnungsbesichtigungen, Profilings, Ausfüllen von Bescheinigungen, Verhaltensbewertung, Termine bei Zeitarbeitsveranstaltungen usw. bishin zur Einweisung Sucht- o. Schuldnerberatung/Klinik/ Psychologen etc.
also, nicht wenige Leute, Zeitungen, Dokus, Experten sagen Hartz4 mit 350€+Wohngeld sei bei den hohen Preisen und der Inflation heutzutage nicht menschenwürdig.
Aber was zum Teufel ist dann Student-sein erst?
Es gibt kein ALG2 + Wohngeld. Würdest du dir (oder tust du es schon) als Student weniger menschenunwürdig vorkommen wenn es andere z.B. Hartz4/ALG2-Bezieher noch schlechter gehen würde als dir ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
PowerSupport schrieb:
Naja es ist nicht billig, aber als Student hat man eben kein Geld. Das heisst man bezahlt viel, obwohl man eigentlich nichts hat.

Äh, Du bekommst deine Ausbildung gezahlt! Wer sagt, dass das kostenlos wäre?

Und nebenbei arbeiten geht immer, ich habe während der Semester als Aushilfe bei der Post (5-9 Uhr) und in den Semesterferien als Zusteller bei der Post Vollzeit gearbeitet.

Und mein Studium habe ich auch mit 2,x geschafft. Hör` auf zu Jammern, außerdem schadet praktische Arbeitserfahrung niemandem...
 
Was hat sein Klagen mit Jammerei zu tun? Nichts. Hier im Thread spiegelt sich wohl die studentische Realität wieder, denn die überwiegende Mehrheit der Studenten braucht kein BaFÖG fürs Studium, weil sie ausreichend wohlhabende Eltern haben.
Da ich vom Gegenteil betroffen bin, kann ich nur auf dieses System schimpfen. Erst Recht ist es unfair, dass man die Hälfte des BAFöG bzw. maximal 10.000€ zurückzahlen muss. Als wenn die meisten Absolventen nicht genug Steuern an den Fiskus zahlen würden.

Und nebenbei Jobben ist wirklich ein Teufelskreis. Diejenigen, die genug Geld fürs Studium von Mama und Papa bekommen (ist jetzt nicht böse gemeint, kann ja keiner was dafür, dass er wohlhabende Eltern hat), brauchen nicht arbeiten und können sich vollkommen aufs Studium konzentrieren. Ich, dessen Eltern ungefähr in dem Gehaltsgefüge liegen, dass es zu wenig für elterliche Unterstützung aber zu viel für saftiges BAFöG ist, müsste nebenbei arbeiten und hab damit weniger Zeit, mich auf mein Studium zu konzentrieren. Hier sollte auf jeden Fall etwas getan werden. Die Berechnung des BAFöGs ist jedenfalls offensichtlich in den wenigsten Fällen gerecht. Und Studienkredite sollten normaleweise nicht mal erwähnt werden. Ich finde es traurig, dass seitens der Banken auch noch Kasse durch Zinsen gemacht wird. Zinslos sind diese Kredite nämlich nicht. :(
 
Ich glaube, der Großteil aller Studenten kriegt Bafög. Und das die Hälfte davon quasi geschenkt ist UND dazu noch auf 10.000€ gedeckelt ist, findest du unfair? Das hab ich noch nie gehört. Ich freu mich eher darüber, dass der Staat mir es so leicht macht zu studieren.

Ich möchte jetzt gerne wissen, wieviel Geld du von deinen Eltern bekommst und das es nicht reicht und du deswegen noch arbeiten musst. Ich hab bislang keinen einzigen Fall gesehen, wo die Bafög-Berechnung wirklich unfair war. Meistens jammerten diese Studenten, weil die Eltern nicht genügend hergeben wollten.
 
Ich bekomme zwar kein Bafög und könnte mein Studium auch ohne Arbeiten bestreiten, dennoch mache ich es in den Semesterferien, und zwar oft 6 oder 8 Wochen, von den 8 Wochen "Freizeit" die ich eigentlich hätte!

Warum? Weil ich mir gewisse Dinge leisten will, wie zB ein Auto oder ich auch gerne einfach mal shoppen gehe ohne auf jeden Cent achten zu müssen!
Und ein Teufelskreis ist das bestimmt nicht, das kann jeder schaffen für ein paar Euros an der Tanke oder im Supermarkt zu arbeiten.
 
Was meine Eltern verdienen oder mir geben, geht hier grundsätzlich niemanden etwas an. Es ist auch nicht von Interesse, weil wozu sollte ich mir das ausdenken. Wenn ich schreibe, dass die nicht genug verdienen, um mir mehr als .. sagen wir mal .. 100€ im Monat davon abzugeben, dann ist das mein Ernst. Wenn ich Einzelkind wäre, sähe das evtl. noch etwas besser aus, aber nein, wir sind 2 Kinder.

Ich hab bislang keinen einzigen Fall gesehen, wo die Bafög-Berechnung wirklich unfair war. Meistens jammerten diese Studenten, weil die Eltern nicht genügend hergeben wollten.
Selbst wenn ich meine Eltern verklagen würde, sie könnten mir halt nicht viel geben. Außerdem wer will sowas schon tun? So unmenschlich bin ich nicht, dass ich mich für Geld mit meinen Eltern überwerfe. Etwas zu erzwingen, um ein paar € mehr (und viel wäre es einfach nicht) rauszukriegen, kommt nicht in Frage. Meine Eltern geben mir jeden Cent, den sie haben, das ist bei mir einfach nicht der springende Punkt.
Wären allerdings beide meiner Eltern arbeitslos, würde ich den Höchstsatz kriegen. Und die würden nicht mal viel schlechter verdienen. Das ist doch sinnlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt aber nunmal Eltern, die genug verdienen, aber nicht mehr geben wollen.
Oder die genug verdienen, aber nicht mehr geben können ohne ihren Lebensstil einzuschränken.
Bzw eben relativ stark verschuldet sind, aus was für Gründen auch immer, und deswegen nicht mehr geben können.
Hängt teilweise ja auch zusammen.

All das wird bei der Bafögberechnung natürlich nicfht hinzugezogen.
Sorgt aber regelmäßig darüber, dass Leute jammern, nicht genug Bafög zu haben.
 
Schwieriges Thema, das Ganze.

Wenn man sich einige Threads hier so durchliest (Stichwort:Humankapital etc.) und deren Aussagen konsequent auf das gesamte Bildungswesen ausdehnt, dann bin ich der Meinung, dass dann auch Fortbildungen, Zertifizierungen (z.B. MCSE) und einige andere Dinge subventioniert werden müssen.

Im Extremfall würde dies gerechtigkeitshalber bedeuten, dass der Staat eine Pilotenausbildung für über 100,000€ zu tragen hat.

Ab einem gewissen Grad der Fortbildung (z.B. Abitur) ist in meinen Augen ein genügend ausreichender Grundstock gelegt, um sich aufgrund des breitgefächerten Wissens, auf eine Fachrichtung zu spezialisieren.
Alles was darüber hinausgeht und in das spätere Berufsleben greift, muss Geld kosten, welches zuguterletzt aufgrund höherer Verdienstmöglichkeiten durch die Wirtschaft getragen wird.

Die Spezialisierung ist bereits ein Schritt, der mir gezielt Vorteile in der zukünftigen Berufssparte, die angesteuert wird (wie z.B. bessere Aufstiegsschancen) verschafft und sollte deshalb auch von den Profiteuren (Witschaft) finanziert werden.

Grüße an alle
 
Ich find es ganz ok, dass der Staat die Flächenausbildung mitträgt und Steuergelder für die Schulabschlüsse aufgewendet werden. Das ist schließlich die Basis, Studium nicht mehr wirklich so. Ist dort die Förderung zu hoch, melden sich zuviele Leute an, die einfach abkassieren wollen. So war das jahrelang mit den Semestertickets, die einem unbegrenzten Bahn-Zugang innerhalb eines Bundeslandes garantiert haben.
 
Odium schrieb:
Das ist schließlich die Basis, Studium nicht mehr wirklich so.
Ich stimme Dir zu 100% zu. Leider ist es mittlerweile so, daß wir uns in einem Studienwahn befinden. Seit etlichen Jahren meinen alle möglichen mehr oder minder intellektuell bemittelten Leute, unbedingt studieren zu müssen, egal ob sie für eine akademische Laufbahn das notwendige Rüstzeug haben oder nicht. Das Abitur wird einem schon fast hinterhergeworfen, ein Realschulabschluß zählt nicht mehr viel, ein Hauptschulabschluß gar nichts mehr. Wenn in den Schulen die Schüler nicht die geforderten Leistungen bringen, werden die Lehrer genötigt, das Level bei Leistungskontrollen runterzufahren. Das ganze Bildungssystem ist aus den Fugen geraten, und das führt nicht nur zu einer Kostenexplosion im Bildungsbereich, sondern auch zu einer Inflation der Schulabschlüsse. Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, warum in Massenstudiengängen wie z.B. BWL keine 50% der immatrikulierten Erstsemestler überhaupt bis zur Examenszulassung kommen?
 
@wiesel Das liegt nicht nur daran, dass das Niveau des Abiturs stetig gesunken ist.
Die Bachelorstudiengänge mit den verschärften Prüfungsordnungen haben auch ihren Teil dazu beigetragen.
Desweiteren gab es bei vielen Studiengängen schon immer hohe Abbruchquoten. Auch bei BWL. Das haben auch schon früher ne Menge Leute angefangen, die zu dumm zu studieren sind, aber sich von Gerüchten haben tragen lassen, dass man für BWL keinerlei Intelligenz braucht.
 
wiesel201 schrieb:
Ich stimme Dir zu 100% zu. Leider ist es mittlerweile so, daß wir uns in einem Studienwahn befinden. Seit etlichen Jahren meinen alle möglichen mehr oder minder intellektuell bemittelten Leute, unbedingt studieren zu müssen, egal ob sie für eine akademische Laufbahn das notwendige Rüstzeug haben oder nicht.

Eigentlich hat Deutschland aber im Vergleich zu anderen Industrienationen mit einer niedrigen Akademiker-Quote zu kämpfen, also sollte man eigentlich zusehen, dass mehr studieren. Und das mit dem Job suchen sagt sich auch immer so schön. Gerade wenn man in einer Studentenstadt (wie bspw Gießen) lebt, ist es teils gar nicht so leicht, an was ranzukommen.
 
Andy schrieb:
Eigentlich hat Deutschland aber im Vergleich zu anderen Industrienationen mit einer niedrigen Akademiker-Quote zu kämpfen, also sollte man eigentlich zusehen, dass mehr studieren.

Das sehe ich anders. Man sollte lieber dafür sorgen, daß mehr Studenten einen ordentlichen Abschluß schaffen. Das sollte man jedoch nicht über eine höhere Studentenzahl machen, sondern über eine bessere Abschlußquote. Die ließe sich über ein effektiveres Schulsystem erreichen. Die PISA-Ergebnisse kommen ja nicht von ungefähr...
 
Seh ich ähnlich. Ist ja toll wenn jeder Depp studiert hat, aber in der Praxis muss das nichts heißen.
Vor 50 Jahren war man mit Abitur der Burner, die Masse hatte nur Hauptschule oder bestenfalls mittlere Reife.
Heute kommen nur Problemfälle in die Hauptschule und Abitur bekommt man quasi hinterhergeworfen wenn man nen 3 stelligen IQ hat. Imo steigt nicht das Niveau, sondern die Messlatten werden nur niedriger gelegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Blutschlumpf schrieb:
Imo steigt nicht das Niveau, sondern die Messlatten werden nur niedriger gelegt.
Das kann ich bestätigen. In meiner Berufsschule werden die Lehrer nach den Zwischen- und Abschlussprüfungen gefragt, ob das Niveau zu hoch, zu niedrig oder genau richtig war. Anhand dieser Meinungen werden dann die Prüfungen für's nächste Mal vorbereitet.

Oft passiert es dann aber so, dass ein Jahrgang es mal besonders schwierig hat, der nächste dann aber zu leicht. Das geht immer hin und her, hin und her...

Und wenn der Lehrer sieht, dass die halbe Klasse, die Prüfung nicht geschafft hat, dann wird er den Fehler nicht bei sich selbst sondern in der Prüfung suchen. Jedes Jahr wieder und wieder und wieder...
 
Da kenne ich ganz andere Geschichten. Ein guter Freund von mir ist Mathe- und Physiklehrer an einer Realschule im Allgäu. Wenn die Schüler zu faul sind, sich auf Arbeiten vorzubereiten, und entsprechende Noten abfassen, dann beschweren sich die Eltern, statt ihren Kindern mal die Ohren langzuziehen. Der Lehrer ist schuld...:rolleyes:
Der Direktor wiederum fordert einen "gesunden" Notendurchschnitt seiner Schule. Wenn die Leistungen der Schüler nicht ausreichen, sollen seine Lehrer eben die Anforderungen runterschrauben...:lol:
 
ja schuld sind immer die Lehrer;)

Meine Schwester besucht grad die 8te Klasse eines Gymnasiums und was da abgeht ist schon wirklich traurig, Respekt vor den Lehrern oder der Oberstufe fehlt völlig, war in meinen letzten Jahren beim Abi auch schon so, als ich in der 7. 8. war da hatte man riesigen Respekt vor denen die inner 11-13, waren. Heute gar nicht mehr, da ist es nicht ungewöhnliches wenn man von einem der 3 köpfe kleiner ist als man selbst übelst beschimpft auch gab es schon Fälle wo nen 8 Klässler einen aus der 13 einfach grundlos getreten hat, klar kann man dem dann eine reinhaun doch willst ja auch noch dein Abi machen, und wenne gar nichts machst sehen die anderen dass man es mit dir machen kann.
Und die Eltern von solchen "Kindern" sind oft nicht besser, "mein sohn würde sowas niemals machen" schuld sind immer die anderen.

Ich finde das deutsche Bildungssystem von Grund auf auch total bekloppt. Manchen machen Abi und dann Ausbildung und den ganzen mist den sie damals in den letzten 3 jahren (oder heute 2) gelernt haben brauchen sie später eh nie wieder, aber die Betriebe verlangen fast immer nur Leute mit Abi, auch für einfach handwerkliche tätigkeiten.
Oder wieso muss ich was von uneigentlichen Integralen wissen wenn ich später Medizin studieren will?
Das Grundwissen sollte da sein in allen Fächern, doch ich finde es einfach bekloppt 2 bzw 3 Jahre was lernen zu müssen, was man dann für seinen Beruf später eh nicht braucht.

Auch Noten sind bei Gott nicht alles. Ob einer sein Abi mit 2.0 gemacht hat oder 3.0.
Der eine ist nicht umbedingt "besser" als der andere. Bei meiner Schule lag der focus auch hauptsächlich im politischen sozialen bereich und auch bei Sprachen. Nur gab es bei uns keine andere Schule und da meine Interesse hauptsächlich bei den Naturwissenschaften lagen haben hatte ich es schon immer recht schwer würde ich sagen. Konnte einer Naturwissenschaften nicht, also hatte gar kein plan davon, war es für diesen trotzdem noch recht leicht nen 2er abi zu machen.

Deswegen finde ich NC auch quasch, nur weil einer auf grund seine NC zum beispiel kein Medizin studieren darf kann man ja net automatische sagen aus dem würde eh nie ein guter Arzt werden.
 
Es geht ja auch oft nicht darum, etwas konkretes zu lernen, sondern das Lernen zu lernen. Natürlich ist nicht alles was man in der Schule vermittelt bekommt, wichtig für das Arbeitsleben. Aber das kannst du als Schüler gar nicht abschätzen, daher gibt es auch das allgemeine oder fachliche Abitur und man kann an fast jeder Schule die Leistungskurse selbst bestimmen.

Tendenziell stimmt es aber, dass Leute mit besseren Noten später an der Uni neue Dinge schneller begreifen werden als die schwächeren Schüler.
 
Zurück
Oben