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Julian Assange - (Ekelhafte) Doppelmoral des Westens?
Wer der Meinung ist, das Militärgeheimnisse genau so behandelt gehören wie wenn der Wendler auf TicToc Scheiße postet, dem kann man eh nicht mehr helfen.
Das führt auch zu keiner Diskussion, denn Themen wie Rechtstaat usw. interessieren nicht sondern nur die eigene allein gültige allumfassende Meinung.
Wenn die Militärgeheimnisse Kriegsverbrechen beinhalten, dann gehören sie exakt so behandelt wie wenn der Wendler Scheiße auf tiktok postet. Publik machen, wo es nur geht.
Das Problem ist, wenn du unreflektiert und ungefiltert die Kriegsverbrechen und ein Haufen Extrazeug um sie herum auf Tiktok postest, den Rechtsweg dabei so nebenbei völlig ignorierst, aber nebenbei auch eine ganze Reihe an nicht Kriegsverbrechen - relevanten Informationen publizierst die wiederum einen Haufen unschuldige Personen in Gefahr bringen.
Die Realität ist halt nicht so extrem Schwarz - Weiß wie ihr versucht es darzustellen.
Wenn mein Nachbar eine Straftat begeht, zeige ich ihn aber bei den Behörden an, und hänge sein Bild nicht in der Umgebung auf, wobei ich ihn der Tat beschuldige.
Es gibt da schon gewisse Unterschiede, Whistleblowing ist nicht in jeder Form und Ausprägung eine Heldentat.
Was wäre denn die korrekte Vorgehensweise bezüglich colleteral murder gewesen?
Und bei welchen Behörden würde man die USA denn bitte anzeigen? Internationale Gerichte werden ja nicht anerkannt.
Finde es auch irgendwie amüsant, dass mir Schwarz-Weiß-Denken vorgeworfen wird, während man selbst impliziert, dass journalistische Verhältnisse wie in Russland oder der Türkei vertretbar seien, wenn man man ansonsten geltendes Recht verletzt.
Wenn die Militärgeheimnisse Kriegsverbrechen beinhalten, dann gehören sie exakt so behandelt wie wenn der Wendler Scheiße auf tiktok postet. Publik machen, wo es nur geht.
Und extra für @Mo füge ich vorsichtshalber dem Verständnis halber mal noch ein Reddit'sches /s hinzu, um Sarkasmus typographisch zu kennzeichnen, damit nicht wieder solche Beiträge wie #181 entstehen...
Ach Gottchen, mir kommen die Tränen!
Ein psychisches Wrack war der vorher auch schon.
Marvolo schrieb:
Würde mich nicht wundern, wenn er fortan unter höchster Paranoia leiden würde. Der sieht doch jetzt bestimmt hinter jeder Ecke irgendwelche CIA-Agenten, die auf ihn warten...
Wer denkt er sei Gott ( "ein afghanischer ziviler Informant der westlichen koalitionären Streitkräfte verdient den Tod und man muss deshalb seine Identität bei den WikiLeaks-Veröffentlichungen nicht schützen") und ihm könnte eh nix passieren, weil er sich mit der Tea Party verbündet, wird halt i.d.R. eines besseren belehrt, auch von der Tea Party.
Am Ende bleibt ein Musterexemplar von einem Narziss dem es wie Ikarus erging.
prinzipiell ja. Da aber Kriegsverbrechen auch gegen die Rechtsstaatlichkeit der USA verstoßen und dagegen nicht vorgegangen wurde, sehe ich nun die Waage der Justiz im Gleichgewicht. Zumal Assange ja scheinbar auf der Insel eine Verurteilung ansteht, nur angeblich zu einem Strafmaß, dass er bereits abgesessen hat.
Also nehme ich meine Aussage sogar zurück, die Waage der Justiz ist NICHT im Gleichgewicht.
Sollte es nicht im Sinne eines jeden Rechtsstaats sein, dass eben solche militärischen Verfehlungen nicht vertuscht, sondern publik gemacht und restlos aufgeklärt gehören??
Oder haben wir hier eine latent andere Auffassung bezüglich Rechtstaatlichkeit?!
Ergänzung ()
Incanus schrieb:
Es gibt da schon gewisse Unterschiede, Whistleblowing ist nicht in jeder Form und Ausprägung eine Heldentat.
Kommt halt, wie oben schon erwähnt, immer drauf an: qui bono... Wenn Nawalny grundlegende Korruption im russischen Staat aufdeckt, ist das heldenreich, denn Russland ist ja unser aller gemeinsam Feindbild (natürlich vollkommen zurecht aufgrund des Angriffskriegs).
Wenn nun aber auf derselben Seite Verfehlungen aufgedeckt werden, dann will man ganz plötzlich und schnell aber nichts ruhmreiches mehr dran sehen. Weil zu den eigenen Verfehlungen steht man nicht gern, nur zu denen, die vom Feind begangen werden...
Analog dazu: Edward Snowden. Hat massivste Spionagetechniken von Seiten der NSA aufgedeckt, sogar Merkels Diensthandy war verwanzt. Die Reaktion? Betretenes Schweigen und ein paar flappsige Aussagen an die Öffentlichkeit gerichtet, dass sowas ja aber total gemein sei...
Und Snowden?? Sitzt seitdem in Russland, weil er sonst nirgends mehr sicher war. Nicht mal Deutschland hatte die Eier, ihm Asyl zu gewähren. Warum auch? Lieber nicht mit den USA verscherzen - die braucht man schließlich bald wieder, spätestens dann, wenn der Russe mit Atom droht...
Ja ja, ich weiß, warum ich in diesem Thread Doppelmoral als Thematik aufgemacht habe...
Ergänzung ()
Incanus schrieb:
Ob anerkannt oder nicht, klingt aber schon mal nach eine ersten Schritt.
Das ist ja jetzt wohl nicht selbst dein Ernst, oder? Die USA symbolisch vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag ziehen, den sie selbst nicht mal anerkennen, während die sich drüben alle ins Fäustchen lachen und damit drohen, bald nicht mehr den großen Beschützer spielen zu wollen, wenn man ihnen derart an Karren fahren will??
Was hast du denn für eine politische Weitsicht?
Deutschland bzw. die EU kuscht doch total, sobald es mal USA-kritisch wird.
Eigentlich war und bin ich nie ein Fan von der Orange namens Trump gewesen, aber in einem Punkt hatte er doch Recht (sogar in 2, wenn man Nord Stream 2 dazu nimmt und die Abhängigkeit von russischer Energie): Die EU sollte sich endlich weniger auf die USA verlassen und ihr eigenes Ding gebacken kriegen!
Was Assange angeht, einerseits ist es gut, dass er frei ist.
Aber, und das finde ich extrem bedenklich, er ist nur deshalb frei weil er sich mit den USA geeinigt hat und die USA es quasi "erlaubt" haben.
Inhaftiert war er jedoch in England, nicht in den USA, von der angeblich so unabhängigen englischen Justiz, aber dieser Fall hat gezeigt dass dem eben nicht so ist und diese englische Justiz nicht unabhängig ist.
Solange die USA das nicht wollte, war Assange nicht frei sondern im Knast. Und kaum einigt er sich mit den USA, lässt die englische Justiz ihn gehen.
Für mich zeigt dieser Fall eindeutig, dass England eben kein unabhängiges und faires Justizsystem hat, dass sich ausschliesslich am Gesetzestext orientiert, sondern dass die englische Justiz in erster Linie mal Handlanger der USA ist und das macht was die USA wollen.
Und gerade bei der Justiz ist das extrem bedenklich für einen Rechtsstaat, denn wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass das englische Justizsystem nach Recht und Gesetz handelt, sondern nach den Interessen der USA, wozu ist es dann überhaupt gut? Was taugt ein Rechtssystem noch, auf den ein anderer Staat so massiv Einfluss nehmen kann?
Ich würde mal gerne die genaue Begründung lesen warum es jetzt auf einmal möglich war, dass Assange so plötzlich gehen durfte und all die Jahre davor nicht.
Auf die englische Justiz wirft dieser Fall in meinen Augen aber ein ganz ganz schlechtes Licht.
Es ist eher das Gegenteil der Fall!
Ohne die englische Justiz wäre er gemäß dem Willen der politisch Verantwortlichen längst an die USA ausgeliefert worden. Es ist ausschließlich ihr zu verdanken, dass das nicht der Fall war!
Ansonsten muss ein Staat eben irgendwie reagieren wenn ein internationaler Haftbefehl vorliegt. Der normale Vorgang ist dann eben die Auslieferung, es sei denn es gibt Gründe diese zu hinterfragen. Das hat die britische Justiz gemacht.
Wobei sich nur die Frage stellt, ob es nicht einen bequemeren Ort für seinen Aufenthalt gegeben hätte.
Aber zu Ende ist die Geschichte sicher noch nicht, ich kann mir für ihn leider nicht vorstellen, dass er sich nun beruhigt ins Privatleben zurückziehen kann.
Naja, die nächsten Wochen wird er bestimmt von Medien belagert.
Und danach von irgendwelchen Interwebs Fans, die in ihm irgend einen Heiland sehen oder so.
Wobei die Frage auch sein sollte, inwiefern jemand mit einer solchen Persönlichkeit überhaupt an "Ruhe" und "Privatleben" interessiert ist. Ich denke eher, der hat schon vor Wochen angefangen durchzuplanen, wem er jetzt wie auf den Keks geht.