News Katastrophenschutz: Digitales Warnsystem Cell Broad­cast kommt ab 2022

WinnieW2 schrieb:
Diese Software müsste Weblinks anklickbar darstellen, so dass solche Links dann im Webbrowser geöffnet werden. Ich vermute mal dass es dafür keinen verbindlichen Standard gibt.
Ein Link ist technisch ja auch erstmal nur Text, den man als Teil der CB Nachricht verschicken kann. Steht dann in der Meldung halt "Warnung: ...., mehr unter www....". Ob das Gerät den Link dann klickbar darstellt oder man den abtippen muss, ist dann zweitrangig.

Und für die Belastung des Mobilfunknetzes ist es auch egal, ob man die Infos über den Webbrowser abruft oder über eine App - "normale" Datenübertragung findet bei beidem statt.
 
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@mibbio
Die Frage ist ob wirklich jeder die Zusatzinfos abrufen muss, aber ja, es ist wohl sinnvoll dies zumindest anzubieten.

Die eigentliche Warnmeldung erhält jeder auf dem Smartphone, was im Prinzip erstmal wichtiger ist weil man sich dann ohnehin mit anderen Leuten vor Ort zusammenschließen sollte.
So abgeschieden wohnt in Deutschland kaum jemand dass sich Leute oder Familien einzeln "auf dem Weg machen" müssen.
Bei einer Großgefahrenlage wird es sicherlich zusätzliche Infos per Rundfunk (Radio/TV) geben.

Alles weitere hängt stark von der Art des Notfalls ab; ob man an dem Ort wo man sich gerade befindet sicher ist oder ob man dort weg muss.
 
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Naja, viel interessanter ist wie zielgerichtet so eine Nachricht sein wird wenn man sie schon bekommt...

Mal ein simples Beispiel vom Autoverkehr,
ich bekomme ab und an Meldungen über Falschfahrer - so weit so gut, nur wenn die betroffene Autobahnstrecke über eine Stunde Fahrzeit von meinem Standort entfernt ist, dann bringt mir diese Nachricht exakt null bzw. lenkt mich noch vom Fahren ab.
 
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cvzone schrieb:
Deutschland nutzt wirklich bisher gar nichts richtig.
Jein. Vodafone nutzte schon in den frühen Jahren des D-Netzes CB, um dem Teilnehmer die Ortsvorwahl auf dem Display anzuzeigen, in der er sich grad befand. Was aber anfangs nur eine Spielerei war, denn

...erst Viag Interkom (heute O²) kam dann mit dem Genion Tarif mit der "Homezone", wo genau DAS dann Sinn gemacht hätte. Leider wurde in diesem E-Netz nicht die Ortsvorahl, sondern nur Home im Display angezeigt. Was aber aussagekräftig genug war.
 
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Interessant dass es Warnsysteme gibt welche nicht zwingend in die regulären Funksysteme implementiert werden müssen.
Bei Mobilfunk gibt es den Cell Broadcast und bei DAB-Radio gibt es ein ähnliches Verfahren (EWF), welches aber nicht verpflichtend implementiert sein muss.
 
Sicherlich schon erwähnt: Was nützt das beste Warnsystem wenn niemand auf den roten Knopf drückt. Der DWD hat vor Unwetter und Starkregen gewarnt, das EFAS hat schon Tage vorher Warnungen über mögliche Hochwasser rausgegeben. Natürlich nur unter Verschlusssache , weil Deutschland. Einfach nur peinlich und ähnlich wie bei Spahn wird es keine Konsequenzen geben.

On 9 and 10 July, flood forecasts by the European Flood Awareness System (EFAS) of the Copernicus Emergency Management Service indicated a high probability of flooding for the Rhine River basin, affecting Switzerland and Germany.

12.07. DWD GEWITTER/STARKREGEN/HAGEL (lokal UNWETTER)
 
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Uff, dass es das in Deutschland nicht gibt, wird mir jetzt erst bewusst! Den Begriff hab ich dich schon in den Einstellungen von irgendwelchen Klapp-Handys gelesen...
Deutschland hat's mal wieder eilig😁

Wofür gab's eigentlich diesen Bundeswarntag, wenn's ne Katastrophe braucht, um Konsequenzen zu ziehen?
 
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cryeR schrieb:
high probability of flooding for the Rhine River basin,
Und was soll uns diese Meldung sagen? Der Rheinpegel war jedenfalls nicht für die Katastrophe zuständig, hier kennt man Hochwasser bereits seit vielen Jahren und in Köln wurde nicht einmal die Hochwassermarke 2 erreicht. Das Problem waren nicht die Flüsse und Gegenden, die gut auf ein Hochwasser vorbereitet sind. Es sind "Flüsschen" übers Ufer getreten die normalerweise eher einem Bach gleichen und von denen niemand eine solche Gefahr erwartet.

Du kannst noch so viel auf einen "Roten Knopf" drücken, bei einer Unwetterwarnung wird nicht gleich ein ganzes Gebiet evakuiert. Solche Warnungen gehen an Stellen die entsprechende Vorbereitungen treffen können, wie die Talsperren die vorab Wasser ablassen können. Das ist auch alles geschehen, hat nur bei der Wassermenge nicht gereicht und die "Flüsschen" aufzuhalten hätte keiner gekonnt.

Du glaubst doch nicht etwa die Menschen hätten das Gebiet rechtzeitig selbsttätig geräumt, wenn sie zwei Tage vorher eine Unwetterwarnung auf ihrem was auch immer bekommen hätten? Wie hättest du regiert? Für ein paar Tage zu Freunden/Bekannten gezogen? Wegen einem "Gewitter"?
 
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Marcel55 schrieb:
Finde ich grundsätzlich nicht verkehrt.

Aber sind wir mal ehrlich, was hätte ne Vorwarnung genützt?

Wenn du eine Nachricht aufs Handy bekommen würdest, dass es gleich zu ner Überschwemmung kommt, und dein Haus in 5 Stunden wahrscheinlich nur noch ein Schutthaufen ist...würdest du es glauben, deine 7 Sachen packen und verschwinden?

Ich denke die meisten würden sowas nicht wirklich ernst nehmen. "Ach, bei mir passiert schon nix.", bis das Wasser dann da ist. Aber dann ist es zu spät. Also ich wüsste auf Anhieb nicht ob ich es ernst nehmen würde. Im 3. Stock fühle ich mich einerseits ziemlich sicher, andererseits ist der nächste Fluss nur ein paar hundert Meter entfernt. Wenigstens gibt es keine Berge, die den Effekt verstärken.

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Und man kann das, was man daraus gelernt hat, mitnehmen, und beim nächsten mal besser vorbereitet sein.

Sobald das ganze ein Menschenleben rettet, hat es sich schon gelohnt. Aber wirklich viel ändern wird es vermutlich nicht.
Seh ich genau so. Grundsätzlich sind Naturkatastrophen in dem Ausmaß bei uns so selten, das sowas nicht immer Ernst genommen wird.
In den USA z.B. ist die Sensibilisierung eine ganz andere, wenn man sich Tornado-Saisons anguckt die die meisten ja schon von klein auf regelmäßig miterleben. Wenn ich wüsste was passieren kann und das regelmäßig live sehe, wäre meine Einstellung solchen Alarmen gegenüber auch eine gänzlich andere.
 
Lowcas schrieb:
Grundsätzlich sind Naturkatastrophen in dem Ausmaß bei uns so selten, das sowas nicht immer Ernst genommen wird.
Das dürfte sich bei uns aber zukünftig wohl auch ändern, also dass solche Ereignisse häufiger werden und wir uns entsprechend umstellen müssen. Dirk Steffens hat das letztens auch bei Lanz mal ganz gut erklärt.
Ab 55:18min, das Video hat an der Stelle auch nen Timestamp mit dem Namen des Talkgastes https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-20-juli-2021-100.html
 
Wow!
Glückwunsch dass man es in Deutschland schafft eine 20 Jahre alte und mittlerweile weltweit bewährt Technologie einzuführen.
Ist das diese vielbeschworene "Digitalisierung" aus der man voranging von weit entfernten Ländern (Estland) hört?
 
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Robo32 schrieb:
Naja, viel interessanter ist wie zielgerichtet so eine Nachricht sein wird wenn man sie schon bekommt...

Das ist so zielgerichtet, dass in NY ganz bestimmte Blocks informiert werden können.

Die Behörde, oder wer auch immer das Signal absetzt, weiss ja welches Gebiet betroffen sein wird und anhand der eingeloggten Mobiltelefone an den entsprechenden Sendemasten kann genau bestimmt werden, an welche Mobiltelefone die Nachricht dann rausgepusht wird.

Früher über O2 konnte man auch die Homezone festlegen und O2 konnte damit relativ genau Deinen Standort bestimmen.
 
Cell Broadcasting ist zwar keine Überwachungs-Infrastruktur, aber zumindest eine Propaganda-Infrastruktur. Länder wie die Türkei nutzen diese schon seit Jahren um auch politische Inhalte an jeden Bürger (in einer Region) zu transportieren. Ich für meinen Teil habe vor einigen Jahren so einen politisch orientierten Broadcast mal zufällig empfangen als ich im Ausland war (es war nicht die Türkei).

Von daher kann man das durchaus als Abwägungsfrage sehen gegen z.B. die Alternative, Opt-In Verfahren (NINA) systematischer und ggf. explizit in entsprechenden Gefahrengebieten zu bewerben.
 
Wenn der Staat Propaganda treiben will, kann er das auch ohne Cell-Broadcast. So wie die Netzbetreiber jedem Gerät bei Grenzüberschreitung eine SMS schicken, könnte der Staat die auch zwingen, jedem im Land eine SMS mit Propaganda zu schicken.

Die Frage bleibt da nur: Will der Staat? Wenn ja, kann und wird er machen.
 
BeBur schrieb:
Cell Broadcasting ist zwar keine Überwachungs-Infrastruktur, aber zumindest eine Propaganda-Infrastruktur. Länder wie die Türkei nutzen diese schon seit Jahren um auch politische Inhalte an jeden Bürger (in einer Region) zu transportieren.
Und das kann man mit Sirenen und Lautsprechern nicht? Die Polizei/Ordnungsamt/... kann nicht durch die Gegend fahren und Propaganda verbreiten?

Man kann schlussendlich alles missbrauchen. Der erste Kläger wird auch nicht weit sein, wenn man Notfallinstrastruktur für anderweitige Zwecke missbraucht, ggf. wird auch direkt von der EU (nach Beschwerden?) geklagt, da es ja EU-weit eingeführt werden muss.
 
mibbio schrieb:
Das dürfte sich bei uns aber zukünftig wohl auch ändern, also dass solche Ereignisse häufiger werden und wir uns entsprechend umstellen müssen. Dirk Steffens hat das letztens auch bei Lanz mal ganz gut erklärt.
Ab 55:18min, das Video hat an der Stelle auch nen Timestamp mit dem Namen des Talkgastes https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-20-juli-2021-100.html
Das mag wohl sein, aber es wird garantiert länger dauern bis sich die Einstellungen der Leute verändert und wie sie darauf reagieren, als es dauern wird, bis CellBroadcast bei uns eingeführt wird.

Ich sehe das ja an Freunden und bekannten die die Nina-App oder die App des Deutschen Wetterdienstes haben: Warnung vor schwerem unwetter? Ich wohne ja 5km davon weg deshalb betrifft mich das nicht und ich stelle mich trotzdem an den Grill...
Es gehört halt viel gesunder Menschenverstand dazu zu beurteilen ab wann man Warnungen ernst nehmen sollte.
 
xexex schrieb:
Und was soll uns diese Meldung sagen? Der Rheinpegel war jedenfalls nicht für die Katastrophe zuständig, hier kennt man Hochwasser bereits seit vielen Jahren und in Köln wurde nicht einmal die Hochwassermarke 2 erreicht. Das Problem waren nicht die Flüsse und Gegenden, die gut auf ein Hochwasser vorbereitet sind. Es sind "Flüsschen" übers Ufer getreten die normalerweise eher einem Bach gleichen und von denen niemand eine solche Gefahr erwartet.

Du kannst noch so viel auf einen "Roten Knopf" drücken, bei einer Unwetterwarnung wird nicht gleich ein ganzes Gebiet evakuiert. Solche Warnungen gehen an Stellen die entsprechende Vorbereitungen treffen können, wie die Talsperren die vorab Wasser ablassen können. Das ist auch alles geschehen, hat nur bei der Wassermenge nicht gereicht und die "Flüsschen" aufzuhalten hätte keiner gekonnt.

Du glaubst doch nicht etwa die Menschen hätten das Gebiet rechtzeitig selbsttätig geräumt, wenn sie zwei Tage vorher eine Unwetterwarnung auf ihrem was auch immer bekommen hätten? Wie hättest du regiert? Für ein paar Tage zu Freunden/Bekannten gezogen? Wegen einem "Gewitter"?
Ich hab mich hier undeutlich ausgedrückt, die übermittelten Daten stehen noch aus und werden erst am 9/10. August freigegeben also 30 Tage später hat man darauf Zugriff, sicherlich ein GIS System mit einer Ansicht wo genau das Hochwasser zu erwarten war, mal sehen ob der Server dann abschmiert xD, dort wird dann konkret Hochwassergefahr stehen, bei Gewitterwarnung sicherlich uninteressant
 
cryeR schrieb:
sicherlich ein GIS System mit einer Ansicht wo genau das Hochwasser zu erwarten war,
Ich zeige dir mal wo das Problem liegt!
1627305411413.png

1627305448443.png


Mal zum Vergleich
1627305514335.png

https://geoportal.bafg.de/karten/HWRM/


Kein Anwohner ging in den betroffenen Gebieten davon aus, dass eine solche Warnung ernst zu nehmen ist. Ein solcher Pegelstand ist bei den betroffenen "Flüsschen" schlichtweg nicht bekannt gewesen und kam auch noch nie vor.

Du kannst in Köln den "Roten Knopf" drücken, da gibt es einen mehrstufigen Plan wie zu verfahren ist, ab welchen Pegel Hochwasserschutzwände aufgestellt werden und ab welchen Pegel Gebiete geräumt werden müssen. In Gebieten wo durch einen Ort ein kleiner Bach fließt, ist ein solcher Plan aufgrund bisher nie dagewesener Gefahr schlichtweg nicht vorhanden.
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https://www.steb-koeln.de/hochwasser-und-ueberflutungsschutz/hochwasser/hochwassermaßnahmen-der-steb/hochwassermaßnahmen-der-steb.jsp

Im Falle Altena kennt man übrigens Hochwasser durchaus, die Lenne tritt relativ regelmäßig über das Ufer. Trotzdem war der Ausmaß so nicht erwartet worden, Wetterwarnung hin oder her.

Ich kann nur nochmal wiederholen, die Stellen die irgendwas hatten machen können, waren allesamt gewarnt worden. Das dort plötzlich bis zu 200 Liter pro Quadratmeter runtergehen und das auch noch über einen so langen Zeitraum, davon ist niemand ausgegangen und hätte Aufgrund der unbekannten Auswirkungen sowieso nicht entsprechend handeln können.

Wenn in den USA jedes Jahr Tornados durch das Land fegen, weiß jeder welche Gefahr davon ausgeht und kann entsprechend reagieren. Trotzdem bauen die Menschen dort übrigens noch immer Häuser aus Holz, die dann beim "kleinsten Windhauch" zusammenfallen. Wenn in Japan ein Erdbeben angekündigt ist, wissen die Menschen wie man sich zu verhalten hat und dort wird bereits seit Jahren "erdbebensicher" gebaut. Wenn in Hagen "Hochwasser" angekündigt ist, würde niemand auch nur einen Finger rühren. Wieso? Deshalb!
1627306584517.png

Im späteren Verlauf hat man die Stände durch diverse Maßnahmen und Talsperren beruhigt und solche extremen Wasserstände kamen seit sehr vielen Jahren nicht vor.
1627309287519.png

https://www.yumpu.com/de/document/view/21623409/historie-dokument-teil1-anlage-1512

EDIT: Nur nochmal zur Info
Der DWD hat verschiedene Warnstufen für den Fall definiert, dass außergewöhnlich starke Regenfälle drohen. Gewarnt wird zum einen vor Starkregen, bei dem innerhalb eines kurzen Zeitraums sehr große Niederschlagsmengen fallen. Gefährlich ist das deshalb, weil das Wasser dann nicht so schnell abfließen kann, wie es herabregnet und sich staut. Die höchste Warnstufe 4 gilt hierbei, wenn innerhalb einer Stunde mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen oder innerhalb von 6 Stunden mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter, der DWD definiert das als extrem heftigen Starkregen.
https://www.wettergefahren.de/warnungen/unwetterwarnkriterien.html

Nun sind aber fast 200 Liter pro Quadratmeter gefallen, nicht umsonst spricht man von der Jahrhundertflut.
 
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