cryeR schrieb:
sicherlich ein GIS System mit einer Ansicht wo genau das Hochwasser zu erwarten war,
Ich zeige dir mal wo das Problem liegt!
Mal zum Vergleich
https://geoportal.bafg.de/karten/HWRM/
Kein Anwohner ging in den betroffenen Gebieten davon aus, dass eine solche Warnung ernst zu nehmen ist. Ein solcher Pegelstand ist bei den betroffenen "Flüsschen" schlichtweg nicht bekannt gewesen und kam auch noch nie vor.
Du kannst in Köln den "Roten Knopf" drücken, da gibt es einen mehrstufigen Plan wie zu verfahren ist, ab welchen Pegel Hochwasserschutzwände aufgestellt werden und ab welchen Pegel Gebiete geräumt werden müssen. In Gebieten wo durch einen Ort ein kleiner Bach fließt, ist ein solcher Plan aufgrund bisher nie dagewesener Gefahr schlichtweg nicht vorhanden.
https://www.steb-koeln.de/hochwasser-und-ueberflutungsschutz/hochwasser/hochwassermaßnahmen-der-steb/hochwassermaßnahmen-der-steb.jsp
Im Falle Altena kennt man übrigens Hochwasser durchaus, die Lenne tritt relativ regelmäßig über das Ufer. Trotzdem war der Ausmaß so nicht erwartet worden, Wetterwarnung hin oder her.
Ich kann nur nochmal wiederholen, die Stellen die irgendwas hatten machen können, waren allesamt gewarnt worden. Das dort plötzlich bis zu 200 Liter pro Quadratmeter runtergehen und das auch noch über einen so langen Zeitraum, davon ist niemand ausgegangen und hätte Aufgrund der unbekannten Auswirkungen sowieso nicht entsprechend handeln können.
Wenn in den USA jedes Jahr Tornados durch das Land fegen, weiß jeder welche Gefahr davon ausgeht und kann entsprechend reagieren. Trotzdem bauen die Menschen dort übrigens noch immer Häuser aus Holz, die dann beim "kleinsten Windhauch" zusammenfallen. Wenn in Japan ein Erdbeben angekündigt ist, wissen die Menschen wie man sich zu verhalten hat und dort wird bereits seit Jahren "
erdbebensicher" gebaut. Wenn in Hagen "Hochwasser" angekündigt ist, würde niemand auch nur einen Finger rühren. Wieso? Deshalb!
Im späteren Verlauf hat man die Stände durch diverse Maßnahmen und Talsperren beruhigt und solche extremen Wasserstände kamen seit sehr vielen Jahren nicht vor.
https://www.yumpu.com/de/document/view/21623409/historie-dokument-teil1-anlage-1512
EDIT: Nur nochmal zur Info
Der DWD hat verschiedene Warnstufen für den Fall definiert, dass außergewöhnlich starke Regenfälle drohen. Gewarnt wird zum einen vor Starkregen, bei dem innerhalb eines kurzen Zeitraums sehr große Niederschlagsmengen fallen. Gefährlich ist das deshalb, weil das Wasser dann nicht so schnell abfließen kann, wie es herabregnet und sich staut. Die höchste Warnstufe 4 gilt hierbei, wenn innerhalb einer Stunde mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen oder innerhalb von 6 Stunden mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter, der DWD definiert das als extrem heftigen Starkregen.
https://www.wettergefahren.de/warnungen/unwetterwarnkriterien.html
Nun sind aber fast 200 Liter pro Quadratmeter gefallen, nicht umsonst spricht man von der Jahrhundertflut.